|
Der Glukose-Maserplan Dr. med. Matthias Riedl ZS-Verlag ISBN: 978-3-96584-423-0 |
Kurzbeschreibung:
Hohe
Zuckerwerte im Blut richten schon großen Schaden an, lange bevor
Diabetes diagnostiziert wird: Sie attackieren Gefäße und Nerven,
lassen uns früher altern und fördern Übergewicht ebenso wie
schwere Erkrankungen. Das Gefährliche dabei: Die meisten Betroffenen
wissen (noch) nichts davon und setzen damit ihre Gesundheit aufs
Spiel. Bereits jeder fünfte Erwachsene leidet heute an Prä-Diabetes.
Auch vermeintlich Gesunde kann es treffen, denn erhöhte
Zuckerspiegel fallen anfangs oft nicht einmal in der Arztpraxis auf.
Dabei lassen sich Diabetes Typ 2 und seine Vorstufen mit der
richtigen Ernährung frühzeitig verhindern, lindern und sogar
heilen. Deutschlands führender Ernährungsmediziner und Diabetologe,
Ernährungs-Doc Matthias Riedl, zeigt, wie jeder sein
Glukose-Management in nur vier Wochen verbessern kann, um fitter,
schlanker und gesünder zu werden. Wer wenige Regeln beachtet, kann
die Blutzuckerkurve flach halten, ohne zu verzichten.
Alltagstaugliche Rezepte und zahlreiche nützliche Tipps unterstützen
das Programm.
Mein
Eindruck:
Da
es in meiner Familie einige schwere Fälle von Diabetes Typ II gab,
war dieses Thema schon lange Zeit immer sehr präsent für mich. Auch
habe ich bei meinen Eltern sehr nah' miterlebt, wie früher mit
dieser Krankheit umgegangen wurde. Es gab Tabletten, die nicht nur
Wirkung zeigten, sondern auch jede Menge an Nebenwirkungen hatten,
und später, wenn dies nichts mehr half, wurde eben Insulin
gespritzt. Eine Zeitlang wurde Diabetikern sogar empfohlen, statt des
normalen Haushaltszuckers lieber Fruchtzucker zu verwenden, und das
hat meine Mutter damals auch beherzigt, und so hielt Fruchtzucker
Einzug in die Familienküche. Getränke wurden dann halt mit Süßstoff
gesüßt.
Da
ich hier in gewisser Weise vorbelastet bin, habe ich schon bald
angefangen, mir über die Ernährung Gedanken zu machen, und aus
diesem Grund finde ich das neue Buch des "Ernährungsdocs"
Dr. Matthias Riedl sehr interessant.
In
einem umfangreichen theoretischen Teil stellt der Autor ein
4-Wochen-Programm
vor. In
erster Linie basiert sein Masterplan auf einer geeigneten Ernährung.
Aber auch andere Aspekte wie Bewegung, Schlafgewohnheiten, Stress
etc. werden berücksichtigt.
Was
mir gut gefällt, ist, dass der 4-Wochen-Plan keinen festen
Speiseplan aufweist, sondern dass der Autor hier Woche für Woche
Tipps gibt, die man nach und nach umsetzen und in seine alltäglichen
Gewohnheiten einbinden kann.
So
sollen beispielsweise in der ersten Woche drei Regeln befolgt werden,
bei denen es um das Snacken zwischendurch, um Essenspausen und ums
Intervallfasten geht. Alles wird genau beschrieben, und man hat eine
Woche Zeit, die Regeln zu verinnerlichen und Gewohnheit werden zu
lassen. In den folgenden Wochen kommen jeweils immer drei neue Regeln
dazu. Ergänzend gibt es Informationskästen in den Kapiteln, die
über wissenschaftliche Studien informieren.
Neben
dem Vier-Wochen-Plan gibt es viele wertvolle Informationen zu allen
möglichen Themen rund um Diabetes und seine Vorstufe. Empfehlungen
zu besonders geeigneten Lebensmitteln, die helfen, den Blutzucker
konstant zu halten, sind ausführlich beschrieben,
ebenso die wichtige Rolle von Kohlehydraten, Fett und Eiweiß in
ihrer jeweils idealen Form. Hier
wird genau erklärt, was gut ist und was der Gesundheit schadet.
Es
schließt sich ein umfangreicher Rezeptteil mit
blutzuckerfreundlichen Gerichten an, die
man selbst beliebig kombinieren kann, und
hier muss ich sagen, die Rezepte sind alle toll!
Sie gliedern sich in die Kategorien Frühstück, Vitaljoker (=Rohkost
und Salate), Mittagessen, Abendessen und süße Extras.
Alle
Gerichte sind farbig fotografiert und jeweils auf einer Buchseite
schön übersichtlich dargestellt. Sie sind für zwei Portionen
gerechnet, und neben Zutaten und Anleitung zur Zubereitung findet man
auch hier immer wieder zusätzliche Gesundheitstipps und für jedes
Gericht die Nährwerte pro Portion.
Ich
muss gestehen, dass die Rezepte so gut sind, dass ich das Buch quasi
rauf- und runter gekocht, viele Rezepte ausprobiert und einige schon
mehrfach zubereitet habe. Da ich mich weitgehend pflanzlich ernähre,
mit wenigen Ausnahmen (mal ein Ei oder etwas Fisch), muss ich bei
einigen Rezepten etwas
improvisieren. Mein Mann isst gerne Fleisch, hat aber seinen Konsum
an tierischen Lebensmitteln auch schon stark eingeschränkt, und nach
anfänglicher Skepsis greift er immer öfter auch mal zu Alternativen
und probiert mittlerweile gerne von meinen vegetarischen oder veganen
Gerichten.
Begeistert
ist nicht nur er von der leckeren Schoko-Tofu-Creme, die (auf 2
Portionen) lediglich mit einem Teelöffel Ahornsirup gesüßt wird,
sondern mit diesem Dessert kann ich die ganze Familie erfreuen.
Bei den Hackbällchen mit Kohlrabigratin habe ich für mich vegane
Hackbällchen gemacht, mein Mann bekam welche aus Bio-Rinderhack.
Kochsahne, Milch und Käse für
das
Gratin habe ich durch vegane Alternativen ersetzt, und das ist meinem
Mann überhaupt nicht aufgefallen. Paprikalinsen mit Spiegelei ist
das bisher am häufigsten gekochte Gericht, denn es schmeckt sehr
lecker, ist einfach zuzubereiten und liefert wichtige, hochwertige
Proteine. Beim Würzen verwende ich jedoch nicht, wie hier angegeben,
Rosenpaprika (ist mir zu scharf und Kreuzkümmel (den Geschmack mag
ich so gar nicht, höchstens in homöopathischer Dosierung), sondern
würze mit edelsüßem Paprika und evtl. etwas Zaatar. Ein weiteres
Lieblingsrezept für uns ist die italienische Bohnensuppe mit weißen
Bohnen, die mit Mini-Mozzarellakugeln serviert wird. Für mich wähle
ich als vegane Alternative Seidentofu oder einen veganen Mozzarella.
Auch für viele andere Rezepte lasse ich mir vegane Varianten
einfallen oder kombiniere Gerichte etwas anders. So kann ich das
Rinderragout mit Buchweizen ebenso mit Seitan servieren, und für das
Geschnetzelte mit buntem Püree wähle ich für meine Portion eben
ein veganes Alternativprodukt (like Chicken). Zwar hat dieses Buch
für jeden Geschmack etwas zu bieten, eben auch für alle, die auf
Fleisch, Fisch etc. nicht ganz verzichten wollen, aber die meisten
Rezepte des Buches sind vegetarisch, manche auch vegan. Das ist
jeweils beim Rezept gekennzeichnet, ebenso Low Carb oder wenn ein
Gericht besonders proteinreich ist.
An
den Rezeptteil schließt sich eine Doppelseite "Blutzuckerfreundlich
essen" an. Hier findet man in einer Tabelle jeweils
empfehlenswerte und weniger bzw. nicht empfehlenswerte Nahrungsmittel
gegenübergestellt. Anhand dieser Aufstellung kann man die Zutaten
von eigenen Gerichten vergleichen und gegebenenfalls austauschen. In
dieser Tabelle sind nicht nur zuckerhaltige Lebensmittel erfasst,
sondern man findet auch Hinweise, welche Obst- und Gemüsesorten
besonders empfehlenswert sind und wie es mit einem gemäßigten
Fleisch- und Fischverzehr sowie mit Milchprodukten und gesunden oder
ungesunden Fetten und Ölen aussieht.
In
den Buchklappen vorne und hinten findet man noch einige interessante
Drinks, die zum Ausprobieren anregen.
Alles
in allem hat man hier einen sehr kompetenten und praxisorientierten
Ratgeber, den man nicht erst nutzen sollte, wenn man bereits an
Diabetes erkrankt ist, sondern die Ratschläge und Rezepte lassen
sich für jeden in den Alltag einbauen und sind gerade auch schon
vorbeugend sehr sinnvoll.
Hier sieht man, dass man für die Gesundheit nicht auf Genuss
verzichten muss, darum bekommt dieses Buch meine volle Empfehlung.
⭐⭐⭐⭐⭐