Montag, 24. Juni 2024

Das letzte Feuer - Maria Borrély

Das letzte Feuer
frz. OT: Le dernier feu
Maria Borrély
Kanon Verlag
ISBN: 
978-3985681136



 Klappentext:


Mein Eindruck:

Die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Marseille geborene Autorin hat vier Romane geschrieben. Ihr zweiter Roman "Das letzte Feuer" wurde erstmals 1931 veröffentlicht und war, wie auch ihre anderen Werke, lange Zeit in Vergessenheit geraten. Nun wurde er, in einer sehr sorgfältigen und einfühlsamen Übersetzung von Amelie Thoma, neu aufgelegt.

Die Geschichte spielt in dem kleinen Bergdorf Orpierre-d'Asse. Das Leben dort ist hart, die Arbeit schwer und das Essen knapp. Als die Asse, vormals ein reißender Fluss, eingedeicht wird, beschließen immer mehr Bewohner von Orpierre-d'Asse, ins Tal zu ziehen, wo der Boden fruchtbar ist und den Menschen einen gewissen Wohlstand verspricht.

Nur die alte Pélagie weigert sich, ihr Haus in dem alten Bergdorf zu verlassen. Sie bleibt allein zurück, auch als ihre Enkelin Berthe heiratet.

Es ist sehr eindrucksvoll beschrieben, wie das Dorf immer leerer und einsamer wird und sich die Natur Haus um Haus zurückholt. Pélagie traut dem Frieden nicht, denn sie ist der festen Überzeugung, dass kein Deich die Asse aufhalten kann und das Klima am Fluss für die Menschen ungesund ist. So begleitet man die alte Frau während ihrer letzten Jahre, die sie immer noch rüstig verbringt und nicht nur einmal den beschwerlichen Weg hinunter ins Tal auf sich nimmt, um ihre Enkelin zu besuchen. Die Handlung schildert weitgehend den Alltag der Menschen in dem kleinen Dorf. Man erfährt, was sie umtreibt, welche Entscheidungen sie treffen und welche Verbindungen sie eingehen.

Was den Roman jedoch ausmacht, ist die Eloquenz, mit der Maria Borrély die Naturgewalten beschreibt. Ihre Schilderungen sind ausdrucksvoll und mächtig und haben mich fasziniert. Dieses literarische Kleinod sollte man vor allem wegen seiner wundervollen Sprache genießen. Daneben hat der Roman auch noch eine Botschaft, denn er zeigt, dass sich die Natur nicht vom Menschen eindämmen lässt, sondern ihre Kraft weiterhin entfaltet.

⭐⭐⭐⭐⭐


2 Kommentare:

  1. Liebe Susanne,

    nun hast du den schönen Roman auch gelesen und ich freue mich, dass er dir sogar noch besser gefallen hat als mir. Für fünf Sterne hat mir doch noch etwas gefehlt, was ich gar nicht genau benennen kann. Die Naturbeschreibungen sind der Autorin wieder wunderbar gelungen. Das war schon bei ihrem Werk Mistral der Fall.

    Liebe Grüße
    Barbara


    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Barbara,
      Mistral möchte ich auch noch lesen, denn der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr.
      Liebe Grüße
      Susanne

      Löschen

******************Wichtiger Hinweis!!!**********************************

Ab dem 25. Mai 2018 gilt auch in Deutschland die Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO).

Mit Abgabe eines Kommentars erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) eventuell abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden.

Beim Setzen eines Hakens für weitere Benachrichtigungen auf Folgekommentare erklärst Du Dich ebenfalls einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert werden.

Weitere Informationen findest Du hier:
Google Datenschutzerklärung
meine Datenschutzerklärung

Bei Fragen wende Dich bitte an klusi56@googlemail.com