Mittwoch, 31. Juli 2013

Zeitenzauber II. / Die goldene Brücke - Eva Völler


Klappentext:
Eine magische Brücke
Eine verbotene Affäre
Ein Reisender, der in der Zeit feststeckt

Nachdem Anna sich dem Geheimbund der Zeitwächter angeschlossen hat, lässt das nächste Abenteuer nicht lange auf sich warten. Mitten in ihrer Abiturprüfung ereilt sie eine Schreckensnachricht aus Paris: Sebastiano ist verschollen - und zwar im 17. Jahrhundert! Anna begibt sich auf eine gefährliche Reise und findet ihren Freund tatsächlich in Paris wieder. Doch es gibt ein neues Problem: Er hält sich für einen Musketier und hat keine Ahnung, wer Anna ist. Schafft sie es, seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen?

Mein Eindruck:
Ein neues Abenteuer wartet auf Anna, die gerade erst ihre Abiturprüfungen hinter sich gebracht hat, als sie erfährt, dass ihr Freund im 17. Jahrhundert in Paris feststeckt und nicht zurück in die Gegenwart kann. Er hat keine Erinnerung mehr an sein Leben im 21. Jahrhundert und auch nicht an Anna.
Fest entschlossen, Sebastiano zurück zu holen, begibt sich die junge Heldin nach Paris und auf eine ungewisse Zeitreise. Als sie im Jahr 1625 landet, muss sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass Sebastiano sie wirklich nicht erkennt. Er ist ein Musketier und gehört zu Richelieus Leibgarde. Im Verlauf der Handlung gibt es nicht nur für den Kardinal, sondern auch für Königin Anna von Österreich und weitere berühmte Persönlichkeiten so manchen folgenreichen Auftritt, wobei es um die berühmt-berüchtigte „Diamantnadelaffäre“ geht. Historische Ereignisse werden in neuem Licht dargestellt, und auch Alexandre Dumas’ Roman „Die drei Musketiere“ spielt eine interessante Rolle. Historisch belegte Tatsachen verschmelzen mit der fantasiereichen Story zu einer gelungenen Einheit. Begleitet man die bezaubernde Heldin Anna auf ihren Streifzügen durch Paris, erhält man ganz nebenbei einen vergnüglichen und interessanten Geschichtsunterricht und erfährt viel über örtliche Gegebenheiten sowie über die Unterschiede zwischen einst und jetzt.
Die aufgeweckte Protagonistin ist normalerweise nicht auf den Mund gefallen, aber für Zeitreisende gibt es in der Vergangenheit eine Sperre, die verhindert, dass die Menschen der damaligen Zeit durch neuartige Begriffe verwirrt werden. Das führt mitunter zu witzigen Situationen und kuriosen Dialogen.
Der temporeiche Roman liest sich locker und vergnüglich, denn er bietet eine gekonnte Mischung aus Abenteuer, Historie, Romantik sowie einer guten Portion Humor, so wie ich ihn mag.
Nun bin ich sehr gespannt, wohin es die reizende Anna und ihren Sebastiano im dritten Band von Zeitenzauber verschlagen wird. Ich freue mich schon darauf, von ihren weiteren spannenden Zeitreisen und Erlebnissen zu erfahren.


Bisher erschienene Bände der Zeitenzauber-Trilogie:


Dienstag, 30. Juli 2013

Das Aschenkreuz - Astrid Fritz


Klappentext:
Blutmysterium und Aschenkreuz: Viel Wunderbares und viel Böses gibt es unter Gottes Himmel. Im Frühjahr 1415 tritt die kluge, vorwitzige und nicht mehr ganz junge Serafina in das Schwesternhaus Sankt Christoffel zu Freiburg ein, dessen fromme Bewohnerinnen sich den Armen, Kranken und Sterbenden unter den Bürgern widmen. Schnell lebt sich Serafina ein in der Stadt am Rande des Schwarzwalds. Wäre da nur nicht die Geschichte mit dem Sohn des Kaufherrn Pfefferkorn, an dessen Selbstmord sie zweifelt. Und wäre da erst recht nicht der neue Stadtarzt. Adalbert Achaz kennt Serafina. Und er weiß um ihr dunkles Geheimnis. Ein zweiter Toter findet sich. Auch er trägt ein Aschenkreuz auf der Stirn. Und Serafina fängt an nachzudenken …

Mein Eindruck:
Im Jahr 1415 findet die aus Konstanz stammende Serafina Aufnahme in einem Freiburger Beginenhaus. Einige ihrer Mitbewohnerinnen sind ihr gegenüber anfangs argwöhnisch, denn sie spricht nicht über ihre Vergangenheit, und das macht sie in den Augen einiger Mitschwestern verdächtig. Nachdem Serafina eines Tages dazu kommt, als ein Toter gefunden wird, der dem ersten Anschein nach Selbstmord begangen hat und ein Aschenkreuz auf der Stirn trägt, droht ihr Geheimnis aufzufliegen, denn der hinzu gerufene Stadtarzt Adalbert Achaz ist ebenfalls neu in Freiburg, und kennt sie von einer früheren Begegnung. Trotz ihrer Sorge, er könnte sie verraten, wendet sich Serafina an Achaz und bittet ihn um Hilfe bei ihren Recherchen, denn sie zweifelt am Freitod des jungen Kaufmannssohns. Äußerst beherzt stürzt sich die kluge Frau in die Nachforschungen und damit selbst in Gefahr. Als eine weitere Leiche gefunden wird, die zudem übel zugerichtet ist, gerät der offizielle Verdacht auf Selbstmord ins Wanken. Schnell ist ein vermeintlich Schuldiger gefunden, aber Serafina glaubt nicht an den Tathergang, wie er öffentlich dargestellt wird.
Mehrmals im Handlungsverlauf ist man sich schon sicher, auf der richtigen Spur zu sein, was den Tod am Sohn des Kaufmanns Pfefferkorn angeht. Aber es ergeben sich immer wieder neue Hinweise und Erkenntnisse, nicht zuletzt durch Serafinas Einmischung.
Mit der vorwitzigen und tatkräftigen Begine  Serafina hat der Roman eine starke und mutige Heldin, die sich nicht mit begangenem Unrecht abfinden kann und auch nicht so schnell nachgibt, wenn es darum geht, ihre Meinung kund zu tun. Sie ist eine facettenreiche Persönlichkeit, und es gibt aus ihrem früheren Leben sicher noch so manches Geheimnis zu lüften. „Das Aschenkreuz“ ist der gelungene Auftakt einer neuen Reihe, die sich um Serafina und vermutlich auch um Adalbert Achaz drehen wird, denn obwohl Serafina sich für ein keusches Leben als Begine entschieden hat, so knistert es doch von Zeit zu Zeit recht kräftig zwischen ihr und dem attraktiven Stadtarzt. Daher vermute ich, dass Achaz auch weiterhin eine Rolle in Serafinas Leben spielen wird. Man darf sicher auf die Fortsetzung gespannt sein, und ich freue mich jetzt schon auf weitere, spannende Folgen der Serafina-Reihe.



Freitag, 26. Juli 2013

Oma packt aus - Brigitte Kanitz

Kurzbeschreibung des Verlags:
Seit die perfekt gestylte Großstadtpflanze Nele in die Lüneburger Heide und in den Schoß ihrer Familie zurückgekehrt ist, überschlagen sich die Ereignisse. Kaum wird ein Geheimnis gelüftet, schon sitzt Nele samt Oma, Großtante und der riesigen Dogge Rüdiger im VW-Bus auf dem Weg nach Süditalien. Einzig ihr Liebster Paul glänzt durch Abwesenheit. Doch zum Glück ist sie bald viel zu beschäftigt, um sich darüber Gedanken zu machen: Während sie versucht, eine verzwickte Geschichte aufzuklären, überfrisst sich Rüdiger an Tiramisu, und Oma zwingt den Dorfarzt mit dem Küchenmesser zur Notbehandlung …

Mein Eindruck:
Endlich gibt es ein Wiedersehen mit Nele und ihrer liebenswert-chaotischen Familie. Noch lange ist nicht alles geklärt im Leben der jungen Frau, die zwar inzwischen wieder in die Heimat zurückgekehrt ist und die Hälfte des Ferienhofs in der Lüneburger Heide ihr Eigen nennt, aber sie weiß immer noch nichts über ihre Herkunft, denn sie ist ein Findelkind. Doch bald gibt es neue, überraschende Erkenntnisse, als eine elegante ältere Dame, samt riesigem Hund, auf dem Ferienhof auftaucht…
In „Oma packt aus“ wird die Handlung aus „Immer Ärger mit Opa“ fortgeführt, aber die Zusammenhänge sind in diesem neuen Roman ganz nebenbei so gut erklärt, dass man sich ohne weiteres auch zurecht findet, wenn man das erste Buch nicht gelesen hat. Sicher ist jedoch das Lesevergnügen noch weitaus größer, wenn man die Vorgeschichte von Nele und den Lütjens schon etwas ausführlicher kennt.
Diesmal verschlägt es die ganze Familie nach Italien, denn alle wollen Nele begleiten, als diese, auf der Suche nach ihren Wurzeln, sich zu der Reise entschließt. Unterwegs passieren wieder jede Menge verrückter Sachen, und für Nele gibt es auch einige unglückliche Momente, denn die Beziehung zu ihrem „Liebling“ scheint in einer Krise zu stecken.
Trotz mehrerer Eröffnungen und Klärungen der Zusammenhänge, die einer gewissen Dramatik nicht entbehren, strahlt der Roman jedoch jede Menge Lebensfreude und Fröhlichkeit aus.
Der Schreibstil ist, wie schon beim vorherigen Band, spritzig und heiter und verspricht vergnüglichen und unbeschwerten Lesegenuss. So manche humorvolle Redewendung oder Bemerkung kann man sich richtiggehend auf der Zunge zergehen lassen.


Herzlichen Dank an Brigitte Kanitz für das Rezensionsexemplar.

Dienstag, 23. Juli 2013

Das Haus auf der Blumeninsel - Christiane Lind


Klappentext:
Die junge Laura flieht vor ihren Erinnerungen nach Madeira in das Haus am Leuchtturm, das ihrer Familie gehört. Wie ihre Vorfahrin, die Blumenmalerin, verfällt auch sie sofort dem Zauber der Insel. Auf der Suche nach weiteren Blumenbildern findet Laura Briefe, in denen eine Mutter ihrer Tochter ihre Liebe offenbart. Ihre Nachforschungen führen Laura in die Zeit zwischen den Weltkriegen und zu zwei Schwestern, die denselben Mann geliebt haben. Eine von ihnen traf eine folgenschwere Entscheidung, deren Spuren Laura auch heute noch begegnet. Doch welche Verbindung haben sie zu ihrem eigenen Leben?

Mein Eindruck:
Das Haus auf der Blumeninsel Madeira, welches dem Roman seinen Namen gegeben hat, ist seit Jahrzehnten die Zuflucht mehrerer Frauengenerationen einer englischen Adelsfamilie. Auch Laura kommt ins „Haus der traurigen Frauen“, wie es von den Einheimischen nicht ohne Grund genannt wird.  Die junge Witwe möchte hier mit sich, ihrer Trauer und ihren Schuldgefühlen ins Reine kommen.
Bei der riskanten Rettungsaktion für ein kleines Kätzchen an den Klippen, entdeckt sie ein Versteck, in dem uralte Briefe verborgen liegen. Zusammen mit ihrer Großtante Grace, die kurz darauf ebenfalls nach Madeira kommt, versucht Laura, das Geheimnis dieser liebevollen Briefe zu ergründen, die vor vielen Jahren eine Mutter an ihr ungeborenes Kind geschrieben hat. Auch über das Schicksal ihrer Vorfahrin Amelia, der Blumenmalerin, möchten Grace und Laura mehr herausfinden. Bei ihren gemeinsamen Nachforschungen kommen sich die beiden Frauen näher und erfahren schier Unglaubliches.

Anfangs dauert es eine Weile, bis man sich eingelesen hat, denn der Roman spielt auf drei Zeitebenen, und die kurzen Kapitel führen den Leser abwechselnd zum Herrensitz Tristyans Manor auf Cornwall und zu dem Haus auf der Insel Madeira, das ebenfalls der Familie gehört. Neben Lauras Geschichte in der Gegenwart gibt es viele Rückblenden, die zu den Jahren 1928 und 1929 und später in die Zeit zwischen 1944 und 1956 führen. Sehr schnell hat man sich jedoch an den Wechsel zwischen den Zeiten gewöhnt und findet sich bestens zurecht, denn die Übergänge sind stets harmonisch und gut verständlich. Es ist faszinierend, in diese Familiengeschichte einzutauchen und mehr über die tragischen Schicksale zu erfahren, die sich in den verschiedenen Generationen ereignen und in gewisser Weise alle zusammenhängen, denn letztendlich zählt nur eines: der Erhalt von Tristyans Manor. Da werden bösartige Intrigen geschmiedet und Gefühle und Hoffnungen auf dem Altar der Konventionen geopfert. Wie bei einem Mosaik fügen sich nach und nach die einzelnen Episoden zu einem schlüssigen Gesamtbild. Dramatische Ereignisse spielen sich an den traumhaften Schauplätzen Madeiras und Cornwalls ab, von der Autorin meisterhaft in Worte gefasst. Mich hat dieser bewegende und vielschichtige Familienroman mitgerissen und bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen.
Das gefällig gestaltete Cover und die kleinen Zeichnungen einer Irisblüte, am Anfang eines jeden Kapitels, laden zum ausgiebigen Betrachten und zum Lesen ein. Die Erklärung zu historischen Fakten, die im Roman vorkommen, weiterführende Literaturhinweise und ein Blühkalender Madeiras im Anhang runden das Buch perfekt ab.


Herzlichen Dank an Christiane Lind und die Verlagsgruppe Droemer-Knaur für die Überlassung eines Rezensionsexemplars. Auf der Homepage der Autorin gibt es übrigens viele wunderbare Fotos von Herrenhäusern, die für Tristyans Manor Pate gestanden haben.



Montag, 22. Juli 2013

Die Pilgergräfin - Elizabeth Mittler




Klappentext:
Burg Eschenbronn, 1376: Gräfin Leonor ist verzweifelt. Durch ihre Schuld sind ihr Mann und ihr Sohn gestorben! Mit gebrochenem Herzen begibt sie sich auf eine Wallfahrt, um am Grab des Heiligen Paulus in Rom zu sühnen. Nur die Verkleidung als Knabe bietet der Pilgergräfin Schutz. Und so begegnet sie dem edelmütigen Chevalier Robyn de Trouville, der sie als Knappe in seinen Dienst nimmt. Doch sie darf sich nicht zu erkennen geben, will auch nie wieder lieben – und sieht die Verwirrung in Robyns Blicken. Darüber, dass er in heißem Verlangen zu dem vermeintlichen Jüngling entbrannt ist …

Mein Eindruck:
Gräfin Leonor ist verzweifelt, denn das Schicksal der jungen Witwe ist ungewiss. Ihr Schwager, der mittlerweile das Regiment auf Burg Eschenbronn übernommen hat, möchte sie unbedingt schnell wieder verheiraten. Dabei hat er jedoch nur seinen eigenen Nutzen im Sinn. Leonor will sich keinesfalls seinen Wünschen fügen. Sie wählt die Flucht nach vorn und geht auf eine Pilgerreise, denn sie fühlt sich am Tod ihres Mannes und ihres kleinen Sohnes schuldig.

Dieser Roman ist der erste Band einer neuen Reihe im Cora-Verlag. Steht normalerweise bei den Historicals eher die Liebesgeschichte im Vordergrund, so liegt hier das hauptsächliche Augenmerk auf Leonors Schicksal. Sie beginnt ihre Pilgerreise, zusammen mit Anna, ihrer Kammerfrau und zugleich Vertrauten. Ihre Erwartungen sind anfangs recht naiv, aber im Lauf ihrer Wallfahrt bekommt sie die Strapazen ihres neuen Lebens schwer zu spüren und gerät in gefährliche Situationen. Ihre unbedarfte Einstellung ist für die damalige Zeit und für Leonors ursprüngliche Stellung in der Gesellschaft sicher nicht außergewöhnlich und wird glaubwürdig dargestellt. Im Verlauf ihrer langen Wanderschaft wächst sie an den Aufgaben, die das Schicksal für sie bereithält. Natürlich kommt auch in diesem Roman die Liebesgeschichte nicht zu kurz, aber sie entwickelt sich langsam und sehr dezent. Chevalier Robyn de Trouville ist ein interessanter Charakter, der sich weniger mit Waffengewalt, sondern lieber mit Verstand durchs Leben schlägt. Seine erste Begegnung mit dem „Knappen Leon“ und seine Gefühle und Gedanken, dem „jungen Mann“ gegenüber, sind gut nachvollziehbar. Dass er von Anfang an berechtigte Zweifel an der Identität des Jungen hegt, wirkt absolut realistisch.
Der Schreibstil der Autorin ist gefällig und einfühlsam und der damaligen Zeit gut angepasst.

Sehr nützlich finde ich das umfangreiche Namensregister, gleich am Beginn des Buches, denn es kommen sehr viele Personen in der Geschichte vor bzw. werden erwähnt. Mit diesem Verzeichnis behält man durchgehend die Übersicht, und ich habe es immer wieder gerne zur Hilfe genommen. Nicht nur alle menschlichen Charaktere sind dort zu finden, sondern es gibt auch einige vierbeinige und sehr liebenswerte Helden im Roman, die ebenfalls einen verdienten Platz dort erhalten haben. Insgesamt gefällt mir der Auftakt zur neuen „Historical Edition“ sehr gut, denn „Die Pilgergräfin“ ist flüssig und unterhaltsam geschrieben. Es bleiben zwar einige Dinge ungeklärt, aber im Profil der Autorin habe ich gelesen, dass sie bereits an ihrem zweiten Roman arbeitet, in dem es um Leonors Cousine geht. Vermutlich werde ich dort meine Fragen zu gegebener Zeit beantwortet bekommen.

Über die Autorin:
Elizabeth Mittler wuchs im Rheinland auf. Sie studierte Anglistik, Germanistik und Kunstgeschichte in Bonn und Hamburg. Nach dem Magisterabschluss beschloss sie, ihr Hobby - Lesen und Schreiben - zum Beruf zu machen, und wurde Lektorin. Nach vielen Jahren der Arbeit mit Fremdtexten hat sie sich ihren Traum erfüllt und angefangen, selbst Romane zu schreiben – in ihrer Wahlheimat Hamburg, wo sie mit ihrem Hund lebt.
Sie ist fasziniert vom Mittelalter, das als dunkle Zeit gilt, aber auch die Fantasie weckt und viel Freiraum für schriftstellerische Kreativität bietet. In ihrem Erstling „Die Pilgergräfin“ hat sie mit der mutigen Gräfin Eleonore von Eschenbronn und dem französischen Ritter Robyn de Trouville, der lieber seinen scharfen Verstand benutzt, bevor er zum Schwert greift, zwei außergewöhnliche Menschen porträtiert, die nach einer langen, abenteuerlichen Reise zueinander finden. Und mit dem klugen, treuen Hund Tarras will sie all seinen Artgenossen ein kleines Denkmal setzen.

Zurzeit arbeitet die Autorin an ihrem zweiten Roman, in dem sie die spannende Geschichte von Mathilde, Eleonores Cousine, schildert.



Herzlichen Dank an den Cora-Verlag für das Rezensionsexemplar.


Donnerstag, 18. Juli 2013

Frevel im Beinhaus - Petra Schier


Klappentext:
Wenn die Knochen sprechen. Ein gottloser Frevel empört die Kölner Bürger: Aus einem Beinhaus wurden Schädel und Knochen entwendet. Kurz darauf wird im Hinterhof der Apothekerin Adelina eine schwangere Frau ermordet. Sogleich gerät Medicus Neklas Burka, Adelinas Gemahl, in Verdacht, die Frau für seine Experimente missbraucht zu haben. Adelina ist entschlossen, seine Unschuld zu beweisen. Doch selbst ihr kommen Zweifel, als sie wenig später in ihrem Keller einen geheimen Raum mit menschlichen Schädeln und Knochen findet ... Neugierig und furchtlos: Apothekerin Adelina geht wieder auf Mörderjagd.

Mein Eindruck:
Im vierten Band um die sympathische Adelina wird es besonders tragisch, denn im Hinterhof der Apotheke wird die Leiche einer schwangeren Frau gefunden. Die genaueren Umstände weisen darauf hin, dass der Mord an der Schwangeren mit einem Knochenraub aus dem Beinhaus zusammenhängen könnte. Schnell gerät Adelinas Mann, der Medikus Neklas Burka, in den Brennpunkt der Ermittlungen, denn er wird verdächtigt, mit der Sache zu tun zu haben. Adelina, die selbst ein Kind erwartet, ist besonders von dem brutalen Mord an der Schustersfrau erschüttert, und einige Beweise, die gegen Neklas sprechen, lassen die kluge Apothekerin sogar an ihrem Mann zweifeln. Ohne Rücksicht auf ihre Schwangerschaft macht sich Adelina tatkräftig daran, die Aufklärung des Verbrechens voranzutreiben.

Diese Folge der Adelina-Reihe ist ernster und noch dramatischer als die vorherigen Bände. Neben den Ermittlungen in diesem komplexen Mordfall bleibt nicht viel Raum für die gemütliche und harmonische Atmosphäre, die sonst meist im Apothekerhaus vorherrscht.
Innerhalb des Familienverbunds ergeben sich in diesem Band einige ganz neue, überraschende Erkenntnisse, die sicher auch bei weiteren Folgen die Richtung der Handlung mit bestimmen werden. Das fand ich gut, denn es bringt frischen Wind in die mittlerweile schon sehr vertraute Gesellschaft.
Die forsche Art, wie sich Adelina in Gefahr begibt, ohne Rücksicht auf ihre Schwangerschaft, war für mich nicht völlig überzeugend, denn hier lässt die sonst so besonnene Heldin die Vernunft völlig außer acht und gerät in eine äußerst bizarre Situation. Insgesamt hat mir aber auch dieser Roman wieder sehr gefallen, und auch diesmal baut sich die Handlung auf der Basis wahrer, historischer Ereignisse auf.

Hat man sich erst einmal in das Buch vertieft, lässt es einen so schnell nicht wieder los, so kurzweilig und spannend ist es geschrieben. 


Sonntag, 14. Juli 2013

Mein "Sommer-Sonne-Salz-Gewinnspiel"

Der Sommer ist nun in vollem Gange, und viele haben bereits Ferien oder der Urlaub steht kurz bevor.
Vielleicht seid ihr ja noch auf der Suche nach der passenden Lektüre für die freien Tage. Ein tolles Buch ist im Juni erschienen, das ist mit 1152 Seiten ein richtig dicker Schmöker. Ich habe es bereits gelesen und war begeistert: "Das Salz der Erde" von Daniel Wolf. Dieser grandiose historische Roman klettert mittlerweile unaufhaltsam in den Bestsellerlisten immer höher, und ich finde, das hat er auch verdient!
Da mich das Buch begeistert hat, war ich sehr über das Angebot von Literaturtest erfreut, mir Bücher für ein Gewinnspiel zu vermitteln. Vielen Dank an Literaturtest und den Goldmann-Verlag, der mir drei Exemplare von "Das Salz der Erde" zur Verfügung gestellt hat, die ihr nun gewinnen könnt.

Wenn ihr schon mal etwas mehr über den Roman erfahren möchtet, klickt auf den folgenden Link:
Meine Rezension zu  "Das Salz der Erde" von Daniel Wolf
Und was müsst ihr tun, wenn ihr eines der drei Bücher gewinnen wollt?
Jeder, der schon 18 Jahre alt ist und eine Adresse in Deutschland hat, kann am Gewinnspiel teilnehmen, indem er das unten stehende Formular ausfüllt (in den Betreff bitte "Sommer-Sonne-Salz") und folgende Frage beantwortet:
Wie heißt der junge Salzhändler, der die männliche Hauptperson des Romans ist? (Kleiner Geheimtipp: guckt in meine Rezension, die ich weiter oben verlinkt habe)
Das Gewinnspiel läuft bis zum 28. Juli 2013, 22 Uhr. Danach werde ich die Gewinner auslosen und benachrichtigen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Hinweis zum Datenschutz: Alle an mich gesendeten Daten werden ausschließlich für dieses Gewinnspiel verwendet und anschließend wieder gelöscht!

Und nun wünsche ich allen Teilnehmern viel Glück für die Auslosung!

foxyform

Donnerstag, 11. Juli 2013

Zeitenzauber / Die magische Goldel - Eva Völler


Während ihres Ferienaufenthalts in Venedig, als die 17-jährige Anna mit ihren Eltern die „Regatta Storica“ besucht, wird sie im dichten Gedränge ins Wasser gestoßen. Ein attraktiver junger Mann in einem historischen Kostüm rettet sie und zieht sie in eine auffällig rote Gondel. Als sie versucht, wieder an Land zu klettern, dreht sich plötzlich alles, sie sieht ein helles Licht, und als sie wieder zu Bewusstsein kommt, ist sie zwar immer noch in Venedig, aber zu ihrer Bestürzung bemerkt sie viele Veränderungen, und nach und nach wird ihr bewusst, dass sie in der Vergangenheit gelandet ist.
In den folgenden Tagen setzt sie alles daran, wieder in ihre Zeit zu kommen, aber sie erfährt, dass ihre Zeitreise einen Sinn hat. Erst soll sie eine wichtige Aufgabe erfüllen…

Man muss die liebenswerte Anna einfach gern haben, wie sie mit Mut und Tatkraft ihr Schicksal in die Hand nimmt und dabei ihren trockenen Humor nur selten verliert. Sie ist nicht auf den Mund gefallen, und ich musste häufig über ihre Schlagfertigkeit schmunzeln. Ihre turbulenten und nicht ungefährlichen Abenteuer lesen sich spannend, manchmal dramatisch, aber auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Die Begegnungen mit Sebastiano bringen eine kräftige Prise Romantik ins Spiel. Dies alles ereignet sich in der zauberhaften Kulisse des alten Venedigs. Man spürt, dass die Autorin sich dort zuhause fühlt, denn rund um die Handlung ranken sich jede Menge interessanter Informationen über diese schöne Stadt.
Alles in allem ist das Buch ein richtiges Schätzchen, denn das Konzept ist stimmig, von der ersten bis zur letzten Seite. Band 2 von Zeitenzauber liegt schon bereit, und ich freue mich darauf, zusammen mit Anna wieder in die alten Zeiten abzutauchen.



Dienstag, 9. Juli 2013

Die Rosen von Montevideo - Carla Federico


Montevideo 1847
Auf der Flucht vor einer ungewollten Heirat trifft die schöne Rosa de la Vegas’ den deutschen Bankierssohn Albert Gothmann, der sie aus arger Bedrängnis rettet. Albert und Rosa verlieben sich spontan, heiraten, und Rosa begleitet ihren Gemahl in seine Heimat nach Frankfurt. Der Tod des Familienoberhaupts, Albert Gothmann senior, macht die Zukunftspläne der frisch Vermählten undurchführbar, denn der junge Albert muss ab sofort die Bank leiten und hat in Frankfurt jede Menge gesellschaftlicher Verpflichtungen.
Die temperamentvolle Rosa kann sich nur schwer eingewöhnen, und die Frankfurter Gesellschaft macht es ihr auch nicht gerade leicht, in diesem kalten Land, fern ihrer Heimat, Fuß zu fassen. Rosa versucht, sich so gut wie möglich zu arrangieren, doch dann geschieht einiges, was die Familienbande in den Grundfesten erschüttert und seine Schatten auch über die nachfolgenden Generationen wirft.

Der Roman gliedert sich in drei große Abschnitte, in denen jeweils die Geschichte einer Frauengeneration der Familien Gothmann und De laVegas’ erzählt wird. Alles beginnt mit Rosas Entscheidung, sich der angeordneten Heirat zu widersetzen und ihr Glück, an Alberts Seite, in Deutschland zu suchen. Im zweiten Buch geht es dann um Rosas Tochter Valeria und ihre Cousine Claire, und der dritte Teil des Romans dreht sich um die Schwestern Carlotta und Tabitha.
Ich muss gestehen, dass ich größere Anlaufschwierigkeiten mit dem ersten Teil der Geschichte hatte. Nach einem turbulenten Auftakt, der Rosas Flucht und ihre Bekanntschaft mit Albert schildert, geht es bald zurück nach Deutschland, wo der jungen Frau ein sehr frostiger Empfang beschert wird. Rosa passt so gar nicht in diese Familie und tut sich schwer, in der feinen Frankfurter Gesellschaft anerkannt zu werden. Allerdings verhält sie sich auch teilweise sehr kindlich-naiv und zeigt kaum Interesse für ihre neue Heimat. Insgesamt muss ich sagen, dass es in diesem Teil, der sich immerhin über 200 Seiten erstreckt, keinen einzigen Charakter gab, dem ich wirklich Verständnis hätte entgegenbringen können. Nur der Umstand, dass ich das Buch von Vorablesen erhalten habe, hat mich davon abgehalten, den Roman hier vorzeitig abzubrechen. Aber im Nachhinein betrachtet, wäre dies ein großer Fehler gewesen!
Im zweiten Teil wird es richtig abenteuerlich und dramatisch, und die Cousinen Valeria und Claire sind auch zwei sympathisch beschriebene Heldinnen. Für mich persönlich war dieser Teil im Buch der stärkste überhaupt. Hier erfährt man ganz nebenbei auch viel über das Land Uruguay, und ich habe mich von der Dramatik der Handlung mitreißen lassen.
Auch der dritte und letzte Teil ist spannend aufgebaut und brillant erzählt. Allerdings bin ich hier manchmal über Szenen „gestolpert“, die mir recht unwahrscheinlich und unglaubwürdig erschienen. Am Ende laufen alle Fäden zusammen, und ich konnte mich mit dem Schluss der Geschichte gut arrangieren.

Insgesamt hat der Roman sehr viel zu bieten. Ich habe viel über die betroffenen südamerikanischen Länder und über den blutigen Konflikt zwischen Uruguay und Paraguay erfahren, was mir bisher noch gar nicht bekannt war. Die Entwicklung der Handlung, ab dem zweiten Teil, hat meine anfängliche Enttäuschung wieder ausgeglichen, und abschließend kann ich sagen, der Roman hat mir wirklich gut gefallen. 






Freitag, 5. Juli 2013

Verrat im Zunfthaus - Petra Schier



Klappentext:
Eine neugierige Apothekerin. Ein toter Zunftmeister. Ein Verrat, der ganz Köln erschüttert. Bei einem Besuch im Zunfthaus entdeckt die junge Apothekerin Adelina die übel zugerichtete Leiche einer jungen Frau. Kurz darauf verschwindet deren Verlobter, ein Zunftmeister. Alle gehen von einer Eifersuchtstat aus – bis auch er tot aufgefunden wird. Adelina hat allerdings andere Dinge im Kopf als die Aufklärung dieses Falls. Doch dann tauchen Münzen bei ihr auf, die dem Bestechungsgeld der Patrizier an die Zünfte entstammen und Adelina gerät in den Verdacht, die Stadt Köln verraten zu haben...

Mein Eindruck:
Eigentlich hatte Adelina vor, sich nicht mehr einzumischen, wenn es in der Stadt Köln nach Verbrechen riecht. Dieser Vorsatz ist jedoch schnell vergessen, als ausgerechnet sie selbst, im Keller des Zunfthauses, die schlimm zugerichtete Leiche einer jungen Frau entdeckt. Adelina kann gar nicht anders, als sich mit dem Fall zu befassen. Noch dazu bittet Georg Reese, der Gewaltrichter, die junge Apothekerin um Mithilfe. Es bleibt nicht bei der einen Toten, und ehe sie sich versieht, steckt Adelina wieder mittendrin in den Ermittlungen um die grausamen Mordfälle.
Dabei ist sie eigentlich vollauf mit ihrer Familie beschäftigt, denn das Ehepaar Burka hat mittlerweile einen kleinen Sohn, und Adelina möchte den Haushalt auf Hochglanz bringen, weil ihre Schwiegermama einen Besuch angekündigt hat.
Mittlerweile ist mir Adelinas Familie schon richtig vertraut, was für mich den besonderen Reiz dieser Reihe ausmacht. Schon nach wenigen Seiten hat man das Gefühl, bei guten Freunden zu Besuch zu sein, und ab und zu würde man sich wünschen, eine Zeitreise ins mittelalterliche Köln unternehmen zu können.
Aber es ist nicht alles eitel Sonnenschein, denn die Nachforschungen zu den Mordfällen ziehen seltsame Kreise und bringen Adelina wieder einmal selbst in den Brennpunkt des Verdachts, denn bei dem Mord im Zunfthaus geht es nicht um eine Eifersuchtstat, sondern hier ist ein böser Verrat im Spiel.
Zu allem Überfluss macht sich Adelina auch Sorgen um ihre Stieftochter, denn diese verhält sich seltsam, und es hat den Anschein, dass sie die schlimmen Erlebnisse in ihrer Vergangenheit immer noch nicht verkraftet hat.
Hilfe kommt diesmal von ganz unerwarteter Seite, aber mehr verrate ich nun wirklich nicht, um niemandem das Lesevergnügen an der Adelina-Reihe zu verderben.

Petra Schiers Romane schlagen mich regelmäßig in ihren Bann. Ich lese und lese, möglichst ohne Pause und kann selbst kaum glauben, wenn ein Buch schon wieder zu Ende ist.
Sie bieten allesamt eine gelungene Mischung aus Spannung, Dramatik, mit vielen Hinweisen und Informationen zum damaligen Leben und den gesellschaftlichen Gepflogenheiten. Darüber hinaus bewegt sich auch dieser Roman wieder nahe an der realen Stadtgeschichte, wenn auch die Autorin ihre Phantasie spielen lassen hat und den Verantwortlichen immer noch einige Schandtaten zusätzlich aufbürdet.
Auch Band 3 ist wieder ein toller Roman, dessen Handlung nicht nur äußerst spannend aufgebaut ist, sondern sehr berührende und dramatische, manchmal aber auch humorvolle Szenen enthält.