Der Verlag über das Buch
Romantische Liebesgeschichte und historischer Schmöker – mit diesem Erfolgsrezept legt die Autorin des »Bronzevogels« ein neues spannendes Epos um den skandinavischen Ritter Olaf Sturmfalke vor. Seit seiner Jugend scheint ihm Aure mit dem Zaubergesang bestimmt zu sein ... Aure die Heilerin: Ihr Gesang kann Schmerzen lindern und Menschen in den Schlaf wiegen – in dem von Kriegen heimgesuchten 11. Jahrhundert eine Gabe von unschätzbarem Wert. Nach dem gewaltsamen Tod ihres Gemahls werden Aure und ihr Kind zum Spielball der Interessen. Aure flieht aus dem Normannenreich bis nach Kleinasien, und auf ihrer abenteuerlichen Reise trotzt sie allen Gefahren. Dann trifft sie den unerschrockenen Wikinger Olaf Sturmfalke wieder, mit dem sie seit ihrer Jugend schicksalhaft verbunden ist. Olafs Frau ist die sagenhaft schöne Adela, dennoch hat auch Olaf Aure nie vergessen können ... Die finnische Bestsellerautorin und Kirchenhistorikerin Kaari Utrio entwirft das spannende Bild eines von Kämpfen und Intrigen erschütterten Europa, in dem geistliche Machtansprüche, weltliche Interessen und mittelalterliche Mythen zu prallem Leben erstehen.Meine Meinung: * * * *
Leider habe ich zu spät erkannt, dass es sich bei dem vorliegenden Roman um eine Fortsetzung handelt. Ich finde es ärgerlich und auch schade, dass man darauf meist nur sehr wenig oder gar keine Hinweise von den Verlagen bekommt. Mir ist es nur dadurch aufgefallen, weil der Roman immer wieder Hinweise auf frühere Erlebnisse der Protagonisten enthält. Erst intensivere Nachforschungen haben ergeben, dass die finnische Originalausgabe wieder einmal für die deutschen Leser in zwei Bände aufgeteilt wurde. Man wird mitten in die Geschichte geworfen, und ich hatte am Anfang dadurch oft gewisse Probleme, die Zusammenhänge zu erfassen. Es wird zum Beispiel erwähnt, dass sich Aure und Olaf schon früher begegnet sind, und da muss es durch Olaf eine Vergewaltigung gegeben haben. Trotzdem liebt Aure den Sturmfalken. Vielleicht könnte man das besser verstehen, wenn man die näheren Umstände kennengelernt hätte. Der ziemlich unterkühlte Schreibstil war nicht dazu angetan, mich zu fesseln. So richtig gepackt hat mich die Handlung erst im letzten Drittel, obwohl ich mich bis zum Ende nicht wirklich für die Protagonisten erwärmen konnte. Auch sind oft Zeitsprünge und recht unklare Beschreibungen in der Handlung, die das Verständnis erschweren. Eine romantische Liebesgeschichte, wie vom Verlag angekündigt, ist es ganz bestimmt nicht. Sicher ist das Buch sehr gut recherchiert, aber mir war die Handlung oft zu oberflächlich, die Charaktere waren mir zu wenig beschrieben, insgesamt wurde zu viel Wert auf Äußerlichkeiten gelegt. Die Denkweise der Krieger blieb häufig unklar und war schlecht nachzuvollziehen. Die Schlachten und Kämpfe waren für meinen Geschmack zu stark hervorgehoben und zu ausführlich geschildert. Von Anfang an gibt es sehr häufig schlimme Intrigen und auch Morde, das kam mir nicht so ganz glaubwürdig vor. Starke Ritter, die nicht vor einem Mord am eigenen Bruder oder an einem Bischof zurückschrecken, lassen sind andererseits von ganz simplen und wenig glaubhaften Warnungen einschüchtern, was auf mich einen sehr unkonsequenten Eindruck gemacht hat.
Auch aus Aure bin ich nicht schlau geworden. Sie wirkt am Anfang sehr zurückhaltend und duldsam. Erst zuletzt entwickelt sie eine charakterliche Stärke und eine größere Ausstrahlung, die man ihr zuerst gar nicht zugetraut hätte.
Die Romane der Autorin werden oft im gleichen Atemzug mit den Büchern von Rebecca Gablé oder Andrea Schacht genannt, was ich nicht so empfinde. Mir hat bei diesem Buch das gewisse Etwas gefehlt. Olaf Sturmfalke, Aure und ihre Mitstreiter konnten mich nicht hundertprozentig fesseln.