Klappentext:
„Eat Drive Love“
Als ihr Traum vom eigenen Restaurant
zerplatzt, begibt sich die junge Amerikanerin Layne Mosler auf die
Suche: nach gutem Essen, nach Abenteuer und nach ihrem Platz im
Leben. Ihre Reise führt sie über Buenos Aires, wo sie dem Tango
verfällt, New York, wo sie als Taxifahrerin im Big Apple überlebt,
schließlich nach Berlin. Dort findet sie nicht nur die Antworten auf
ihre Fragen, sondern auch ihre große Liebe.
Meine Meinung:
Das Buch ist autobiographisch
geschrieben. Layne Mosler bloggt seit einigen Jahren regelmäßig
über die Erfahrungen, die sie während ihrer Reisen und Aufenthalte
in Buenos Aires, New York und Berlin gemacht hat. Da ihr Blog sehr
gut angenommen wurde und mittlerweile Kult ist, hat sie die Inhalte
nun in einem Buch zusammengestellt.
Layne schreibt, wie sie nach Buenos
Aires und dort zum Tango kam. Sie verfällt diesem leidenschaftlichen
Tanz, aber er bringt sie auch an ihre Grenzen, und eines Tages, nach
vielen wertvollen, zum Teil aber auch schmerzlichen Erfahrungen, über
die sie berichtet, ist es an der Zeit, zu etwas Neuem aufzubrechen.
Es zieht sie nach New York. Was schon in Buenos Aires durch Zufall
begann, führt sie auch in NY fort: sie fragt die Taxifahrer, die ihr
begegnen, nach ihrem Lieblingsrestaurant. In Buenos Aires hat das
wunderbar geklappt, und Layne konnte viele gute und interessante
Tipps über gutes Essen sammeln. In New York gestaltet sich alles
schwieriger. Um sich weiterhin die Taxifahrten leisten zu können,
muss sie sich eine zusätzliche Tätigkeit suchen, und da kommt sie
auf die Idee, selbst Taxi zu fahren. Aber irgendwie fühlt sich Layne
nie so richtig heimisch in NY, und schon ist sie dabei, sich einen
neuen Erfahrungskreis zu suchen. Die Stadt ihrer Wahl ist Berlin, und
im Buch beschreibt sie sehr schön und ausführlich, wie es dazu
kommt. Ihre erste Ankunft in Berlin war vor sechs Jahren, und laut
ihrer Personenbeschreibung lebt Layne Mosler inzwischen dauerhaft in
dieser Stadt. Daher gehe ich schwer davon aus, dass sie dort gefunden
hat, was sie suchte, nämlich eine Stadt, in der sie sich heimisch
und wohl fühlt.
Layne schreibt sehr temperamentvoll und
kurzweilig, und ich habe sehr gerne über ihre Abenteuer in den
großen Städten dieser Welt gelesen. Wie sie den Bogen zwischen dem
Tangotanzen und dem Taxifahren spannt, ist sehr außergewöhnlich,
aber durchaus nachvollziehbar. Es ist ein sehr persönliches Buch,
denn es handelt von den individuellen Erfahrungen der Autorin, und
sie gibt sehr viel von sich preis. Insgesamt empfand ich „Taxi
Gourmet“ als sehr interessant und lesenswert. Layne Mosler
vermittelt in ihrem Buch nicht nur den Appetit auf diverse
internationale Gerichte aller Art, sondern auch den Geschmack von
Freiheit und Abenteuer, denn der schwebt über all ihren Geschichten.
Ich schätze Layne als eine Lebenskünstlerin ein, und ich denke, sie
sieht sich selbst auch so, das wird an einer Stelle im Buch sehr
deutlich.
Teilweise merkt man jedoch, dass die
Texte ursprünglich für ein Blog geschrieben wurden, und ich finde,
ein Blog liest sich anders als ein Buch. So gibt es doch an manchen
Stellen Wiederholungen oder Ähnlichkeiten, die einem wohl
hauptsächlich auffallen, wenn man alle Texte am Stück in einem Buch
liest, was beim Lesen eines Blogs, das ja eher in Etappen und über
längere Zeiträume stattfindet, gar nicht auffällt. Ein zweiter
Punkt, der mich ab und zu ein wenig aus dem Konzept gebracht hat, ist
die Tatsache, dass öfter ein gewisses Insiderwissen vorausgesetzt
wird, denn Layne lässt so manchen Begriff unerklärt stehen. Ich
habe die Angewohnheit, Dinge, die ich nicht verstehe, nachzuschlagen,
und bei „Taxi Gourmet“ war ich ziemlich beschäftigt, nebenbei
Google zu befragen, weil ich mir die genannten Gerichte, Lokale und
sonstigen Örtlichkeiten gerne bildlich vorstellen wollte. Dieses
häufige Nachschlagen hat mich des öfteren in meinem Lesefluss
ausgebremst.
Wem es ähnlich geht, dem kann ich nur
wärmstens raten, Laynes Blog einen Besuch abzustatten, denn dort
findet man nicht nur ihre Geschichten, sondern auch reichlich
Fotomaterial, das mein Bild von all den Schauplätzen
vervollständigt hat.