Samstag, 31. Oktober 2009

Wenn Zärtlichkeit dein Herz berührt - Amy J. Fetzer



Kurzbeschreibung:
Kopfgeldjägerin Victoria Mason jagt einen gefährlichen Frauenmörder, der ihren Partner umgebracht hat. Auf der Spur des verletzten Mannes geraten beide in einen Wasserfall - und gelangen in das Jahr 1872. Victoria muss den Mörder finden und in ihre Zeit zurückbringen. Es passt gar nicht in ihren Plan, dass sie ausgerechnet in diesem ihr fremden Jahrhundert einem Mann begegnet, dessen faszinierender Ausstrahlung sie sich nicht entziehen kann. Denn sich in Christopher Arrow zu verlieben, würde nur bedeuten, dass ihr Herz gebrochen wird ...

Meine Meinung: * * * * *
Dieser faszinierende Roman hat viele Facetten. Er ist zugleich historischer, Zeitreise- und Liebesroman sowie Krimi. Victoria Mason ist ein weiblicher "Tortured Hero", gibt sich nach außen hart, ist aber in ihrem Innern sehr verletzlich und voller Selbstverachtung. Bei der Verfolgung eines mehrfachen Mörders gerät sie in eine andere Zeit. Sie landet im Jahr 1872 und trifft dort nicht nur den Mörder wieder, sondern sie begegnet auch der Liebe ihres Lebens. Christopher Arrow ist Halbindianer, und Victoria ist ihm bereits in seinen Visionen begegnet. Zwischen den beiden knistert es von Anfang an ganz gewaltig, und auf die Dauer kann sich Victoria auch mit ihren raffinierten Masken nicht vor ihm verbergen. Er spürt ihre Gegenwart, selbst als sie ihm in der Maske eines jungen Mannes begegnet. Solche Begebenheiten geben der Story eine gute Portion Witz und Humor, denn Chris zweifelt am Anfang an sich selbst, weil er ein starkes Bedürfnis hat, den "Jungen" in seiner Nähe zu haben und mit ihm essen zu gehen. ;-)
Es dauert eine ganze Weile, bis Victoria endlich völliges Vertrauen zu ihrem Geliebten fasst und sich ihm anvertraut. Letztendlich muss sie eine schwere Entscheidung treffen. Der Mörder treibt inzwischen auch sein Unwesen in der Zeit, in welcher beide gelandet sind und wird daher in zwei Jahrhunderten gleichzeitig verfolgt. Soll sie ihn in die Gegenwart zurückbringen und dafür ihr Glück und ihre Liebe aufs Spiel setzen? Es bleibt bis zuletzt sehr spannend......

Sonntag, 25. Oktober 2009

Ein Mann wie Samt und Seide - Elaine Coffman




Kurzbeschreibung:
Ross McKinnon, der Mann mit den unverschämt blauen Augen, hat etwas an sich, das selbst hartgesottene Texanerinnen reihenweise schwach werden läßt. Doch trotz seiner Erfolge bei den Damen, weiß Ross nie so recht, was er eigentlich will. Da verschlägt ihn eine Erbschaft nach Schottland, und im rauen Hochland betört er die kühlen Aristokratinnen mit seinem unverfälschten Cowboy-Charme. Besonders eine unter ihnen läßt sein Herz schneller schlagen: die schöne junge Lady Anabella Stewart. Und auch sie vergißt in seiner Gegenwart bald ihre vornehme Zurückhaltung, während im Hintergrund ihr eifersüchtiger Verlobter lauert ...

Meine Meinung: * * * * *
Ross McKinnon, der lässige Texaner mit schottischen Ahnen, hat seine liebe Mühe, denn nicht nur eine junge Frau versucht, ihn mit ihren Verführungskünsten in eine Ehe zu locken. In die Enge getrieben, beschließt er, in das Land seiner Vorfahren zu reisen, um die Nachfolge seines Onkels anzutreten. Im Schottischen Hochland angekommen, fühlt er sich sofort sehr stark zu der jungen Anabella hingezogen. Bella ist eine sehr wohlerzogene Lady, die von ihren Eltern in eine Ehe mit einem Mann gedrängt werden soll, den sie nicht liebt, im Gegenteil, er ist ihr von Anfang an zuwider. Außerdem könnte er vom Alter her ihr Vater sein. Die junge Frau ist unglücklich, denn sie sieht keinen Ausweg aus ihrer Not, ist doch eine Verlobung in ihren Kreisen bindend.
Mit Ross und Bella treffen zwei ganz unterschiedliche Charaktere aufeinander. Ross ist ein Rebell, immer bereit, für seine Ansichten einzustehen und zu kämpfen. Bella dagegen ist bisher immer den Weg des geringsten Widerstands gegangen, um ihren Eltern möglichst keinen Ärger zu machen. Anfangs ist sie schüchtern und ängstlich, und sie hat schon so gut wie resigniert, sich mit ihrem Unglück abgefunden. Ihre Bekanntschaft mit Ross weckt ungeahnte Kräfte in ihr, und nach und nach beginnt sie, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Elaine Coffman schreibt fesselnd, schmückt ihre Geschichte mit vielen bildhaften Vergleichen aus, die einen oft schmunzeln lassen. Ihre Protagonisten stellt sie tiefgründig, mit vielen Facetten dar. Ein Großteil der Handlung spielt sich auf der seelischen Ebene ab, schildert die Gefühlslage der jungen Frau und ihres Geliebten. Die körperliche Anziehung spielt hier eine eher untergeordnete Rolle, die Handlung kommt mir sehr wenig erotischen Szenen aus. Trotz der ernsten Lage, in der sich die Protagonisten befinden, gelingt es der Autorin, mit ihrem trockenen, manchmal etwas bissigen Humor, die Story immer wieder aufzulockern. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse, und manches wird leider nicht ausführlicher geklärt. Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen, und ich werde sicher auch die Schicksale der anderen McKinnon-Brüder verfolgen, denn wie ich jetzt gemerkt habe, ist dies bereits der dritte Band:

  • 1. Engel in Flammen
  • 2. Goldstaub auf zarter Haut
  • 3. Ein Mann wie Samt und Seide
  • 4. An den Ufern der Leidenschaft
  • 5. Geliebte Wildkatze
  • 6. ? (wurde bisher nicht übersetzt)
  • 7. Wildes Land der Sehnsucht

Allerdings steht anscheinend jedes Buch für sich, kann also ohne weiteres einzeln gelesen werden.

Montag, 19. Oktober 2009

Die Lebküchnerin - Sybille Schrödter



Kurzbeschreibung:

Nürnberg 1387 eine der blühendsten Städte des Mittelalters, doch ein unwirtlicher Ort für eine junge Adelige, die gerade dem Kloster entflohen ist. Ihr bleibt nur eines: Sie gibt sich als Schwester ihrer Freundin aus, der ehemaligen Klosterköchin Agnes, und zieht zusammen mit ihr ins Haus von Agnes Verlobtem, einem Bäcker. Das wiederum passt dem künftigen Schwiegervater gar nicht, bis Benedicta ihm aus seinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten hilft. Ihr Geheimrezept für Lebkuchen, das sie einst im Kloster entwickelte, rettet die Bäckerei. Mit dem Erfolg ihrer köstlichen Benedicten-Lebkuchen macht sie sich jedoch auch Feinde. Und erkennt beinahe zu spät, dass einer es gut mit ihr meint ... Sybille Schrödter zeichnet lebendig und historisch fundiert ein farbenprächtiges Bild vom mittelalterlichen Nürnberg.

Meine Meinung: * * * *
Die junge Benedicta muss unfreiwillig ihr Leben im Kloster verbringen, wurde von ihrer habgierigen Stiefmutter dorthin verbannt. Zwar hat sie das Gelübde abgelegt, aber sie kann sich nicht an das strenge Klosterleben gewöhnen. Dann verliebt sie sich in den Neffen der Priorin, was in ihrer Situation untragbar ist. Ihr bleibt nur die Flucht aus dem Kloster, zusammen mit Julian und der Köchin Agnes, ihrer einzigen Vertrauten und Freundin. Benedicta reist unter fremdem Namen, mit nichts als ihrem selbst erfundenen Lebkuchenrezept im Gepäck. Die beiden jungen Frauen verschlägt es nach Nürnberg, wo sie im Haus des Verlobten von Agnes unterkommen. In der großen Stadt muss Benedicta darauf achten, dass sie unerkannt bleibt, denn ihre Stiefmutter gibt keine Ruhe, sie möchte die junge Frau aus dem Weg haben.

Frau Schrödter schreibt sehr temporeich und unkompliziert. Die Geschichte der ehemaligen Nonne ist mitreißend und spannend, denn ein Drama jagt das andere und läßt die junge Frau nicht zur Ruhe kommen. Sehr interessant fand ich die Entwicklung ihres Lebkuchenrezepts, denn man kann sich gut vorstellen, dass es sich vielleicht damals ähnlich abgespielt hat, wie in dieser Geschichte. Wie Benedicta aus der Not eine Tugend macht und, eigentlich durch fehlende Zutaten, zum perfekten Lebkuchenrezept kommt, wird äußerst schmackhaft geschildert. Die Handlungsorte und Situationen sind lebendig beschrieben, doch ich persönlich hätte mir etwas mehr Bezug zur wirklichen (Stadt-)Geschichte gewünscht. Viele Zufälle fand ich persönlich ziemlich unglaubwürdig. Auch kommen zu meinem Leidwesen die Charaktere oft etwas zu kurz und erscheinen manchmal oberflächlich, oft undurchschaubar. Benedicta hat auf mich fast kindlich naiv gewirkt, und sie macht einen etwas sprunghaften Eindruck. Trotz meiner Kritikpunkte hat mir der Roman insgesamt gefallen, das Lesen hat Spaß gemacht und war für mich äußerst unterhaltsam.

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Sündenhof - Sandra Lessmann




Kurzbeschreibung:
London 1667: Richter Orlando Trelawney wird nachts an den königlichen Hof gerufen. Dort hat man eine enthauptete Leiche gefunden. Der König persönlich beauftragt Orlando mit der Aufklärung des Falles - und untersagt ihm ausdrücklich, seinen Freund, den katholischen Priester Jeremy Blackshaw, zu Rate zu ziehen. Dies ist leichter gesagt als getan, denn Jeremy bekommt bald Wind von der Sache und errät, dass es sich bei dem Toten um einen Amtsbruder handelt. Unabhängig von Orlando und ohne sein Wissen stellt er eigene Nachforschungen an, unterstützt von der schönen Amoret, der Mätresse des Königs. Als diese herausfindet, wo genau die Leiche gefunden wurde, ahnt sie nicht, dass sie sich in höchste Gefahr begibt ...

Meine Meinung: * * * * *
Auch der letzte Band dieser im alten London spielenden Trilogie hat mich von Anfang bist Ende gefesselt. Starke Charaktere, eine tolle Story und jede Menge historisches Hintergrundwissen machen "Sündenhof" zu einem großen Lesevergnügen. Jeremy, wissbegierig wie immer, spürt sehr schnell, dass sein Freund, Richter Orlando, große Probleme hat. Als Jeremy feststellt, dass der Richter einen Mord am Königshof aufklären soll, ist seine Neugierde geweckt, und alle Beteiligten ahnen nicht, in welche Gefahr sie sich begeben. Stark berührt hat mich in diesem Band besonders das Schicksal zweier Kinder: Orlandos Sohn und des Lehrjungen Kit. In dieser spannenden und temporeichen Geschichte jagt ein Unglück das andere, so dass man sich richtiggehend festliest, um möglichst schnell den Fortgang des Falls zu erfahren.
Mit viel Geschick mischt die Autorin auch hier wieder viele historische Fakten in ihre fiktive Geschichte und läßt das London des 17. Jahrhunderts sehr lebendig vor den Augen der Leser erscheinen. Äußerst interessant und faszinierend finde ich die häufigen Hinweise auf wissenschaftliche Probleme der damaligen Zeit, hauptsächlich im Bereich der Medizin.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich das Buch heute beendet, denn leider hieß es jetzt Abschied nehmen von den sympathischen Protagonisten Jeremy und Alan, Amoret und Breandan und nicht zuletzt von dem Ehepaar Trelawney mit Sohn. Sie waren mir alle, samt ihrer kleinen Schwächen und Fehler, mittlerweile richtig ans Herz gewachsen.

Samstag, 10. Oktober 2009

Der Ruf des Feuers - Victoria Thompson




Kurzbeschreibung:
In Bittercreek, Texas, herrscht ausgesprochener Frauenmangel. Für Isabel Forester, die junge Lehrerin, beginnt eine Zeit fortdauernder Irritationen. Als sie in dem kleinen Ort im Wilden Westen eintrifft, versuchen sich alle unverheirateten Männer an die attraktive Frau heranzumachen. Isabel weist alle zurück - bis auf einen, der ihr Herz im Sturm erobern könnte.....

Meine Meinung: * * * *
Einer Anmerkung der Autorin am Ende des Buchs habe ich entnommen, dass der historische Liebesroman nicht gerade das Haupt-Genre von Victoria Thompson ist. Da ihr eigener Großvater selbst praktizierender Schmied war, hat sich sich eingehend mit der Schmiedekunst auseinandergesetzt, was man immer wieder beim Lesen spürt.
Ihre Protagonisten sind eigentlich untypisch, sie beschreibt in ihrem Roman keine Superhelden, sondern ganz normale Menschen mit all ihren Fehlern und Sorgen. Eben, der Dorfschmied, ist allein erziehender Vater einer halbwüchsigen Tochter, die ihn immer wieder an den Rand der Verzweiflung bringt.
Isabel Forester kommt als Lehrerin nach Bittercreek. Als Pfarrerstochter wurde sie zu Bescheidenheit, Zurückhaltung und Tugendhaftigkeit erzogen, und nach dem Tod ihrer Eltern hat sie das Gefühl, eine große Veränderung in ihrem Leben zu brauchen, um frei zu sein.
Zu ihrem großen Erstaunen wird die junge Frau mit Heiratsanträgen geradezu überschüttet. Sie verhält sich ihren Verehrern gegenüber sittsam und kühl, nur Eben geistert ihr von Anfang an im Kopf herum. Isabel und Eben lieben einander, aber durch beider mangelndes Selbstwertgefühl stehen sie ihrem Glück gegenseitig im Weg. Stetige "Hilfe" durch die lieben Mitmenschen macht die Geschichte nicht gerade einfacher. Der Roman ist sehr lebendig, humorvoll und warmherzig geschrieben. Ebens etwas tollpatschiger Charme und Isabels Unsicherheit machen die beiden zu einem liebenswerten Paar, auch wenn sie sich öfters etwas dämlich benehmen ;-) Ich habe mich sehr gut beim Lesen unterhalten, mußte immer wieder über die Aktionen schmunzeln.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Geliebter Rebell - Heather Graham


Kurzbeschreibung:
Zeitlose Leidenschaft... Lady Katrina Seymour fällt es schwer, sich den Avancen des gutaussehenden Rebellen Percy Ainsworthy zu entziehen. So sehr sie sich auch bemüht, verfällt sie doch seinem überwältigenden Charme. Aber ein dunkler Schatten aus Verrat und Intrigen liegt über den Liebenden, der sie für immer zu entzweien droht. Sie verlieren sich in den Wirren des Krieges, doch ihr Schicksal treibt sie, die Erfüllung ihrer Liebe zu finden...

Der Roman spielt auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen:

Amerika im 18. Jahrhundert, zur Zeit der Revolution! Lady Katrina Seymore, Tochter einer elitären Südstaatenfamilie und der Rebell Percy Ainsworth, ein leidenschaftlicher Freiheitskämpfer, lernen sich kennen und lieben. Ihre Leidenschaft überwindet alle gesellschaftlichen Schranken. Doch Verrat und Tod bedrohen ihre Liebe, und unter dem Galgen noch glaubt er, dass seine geliebte Frau Katrina ihn verraten und somit zum Tode verurteilt hat. Er sieht nicht mehr, dass ihr eigener Bruder die Waffe gegen seine Schwester erhebt, die in seinen Augen Schande über die Familie gebracht hat...


Amerika im 20. Jahrhundert. Die junge, erfolgreiche Kunstkennerin Gayle Norman begutachtet für die rennomierte Sable-Galierie ein beeindruckendes Ölgemälde, dessen Stil ihr seltsam bekannt vorkommt und sie sehr berührt. Als sie den Maler kennen lernt, ist es als wenn Liebe und Haß verschmelzen - unglaublich verschieden, sind die beiden dennoch voller Leidenschaft voneinander angezogen und heiraten. Von diesem Tage an erwacht der Hauch der Erinnerung in ihr zum Leben und sie beginnt zu begreifen, dass diese ein anderes Leben betreffen - ihrer beider Leben in einer anderen Zeit. Der Fund alter Skizzen und der Einzug in ein wundervolles Anwesen verstärken dieses Empfinden noch. Doch die Erinnerungen sind grausam und schmerzvoll und bedrohen sowohl ihr Leben als auch das ihres Babys und ihres geliebten Mannes Brent. Gibt es für sie eine zweite Chance in der Gegenwart?



Meine Meinung:* *
Dem Klappentext nach hatte ich mit einem historischen Liebesroman gerechnet. Tatsächlich handelt es sich jedoch um einen zeitgenössischen bzw. um einen Roman, der auf zwei verschiedenen Zeitebenen spielt.
Für Gayle und Brent ist es Liebe auf den ersten Blick, als die beiden sich begegnen. Sie beginnen eine sehr glückliche Beziehung, und es dauert nicht lange, bis sie heiraten. Aber zwischendurch wird Gayle immer wieder von Albträumen heimgesucht, die sie sich ganz und gar nicht erklären kann. Als das junge Ehepaar ein altes Haus erbt und bezieht, geht plötzlich eine Veränderung mit Brent vor, als wäre er zeitweise ein anderer.
Ein zweiter Handlungsstrang spielt zweihundert Jahre vorher. Es ist Krieg, und die Liebenden Katrina und Percy stehen auf verschiedenen Seiten. Ihre einzige Chance auf Glück scheint die Flucht, und die beiden lassen sich heimlich trauen. Aber ihre Liebe ist in Gefahr, Percy sieht sich verraten, und die Beziehung endet tragisch.
Leider waren mir Gayle und Brent nicht wirklich sympathisch. Bei einigen Situationen, die sehr ausführlich beschrieben waren, wurde bis zuletzt nicht deutlich, was sie eigentlich mit der Vergangenheit zu tun haben sollten. Spoiler: Da gibt es zum Beispiel eine Vergewaltigungsszene, die nie erklärt wird. Auch wenn man berücksichtigt, dass der Roman in den 80er Jahren geschrieben wurde, finde ich es absolut unverständlich, wie sorglos die Autorin immer wieder mit dem Thema Alkohol und Schwangerschaft umgeht.
Sehr ärgerlich und beim Lesen lästig fand ich außerdem die vielen Druckfehler. Nicht nur, dass viele Satzzeichen völlig unsinnig gesetzt sind, auch Rechtschreibfehler, die sogar den Sinn verfälschen, sind mir außergewöhnlich viele aufgefallen. Ich hatte mir anfangs mehr von dem Buch versprochen, mußte mich dann regelrecht durch die 345 Seiten hindurchquälen. Schade, denn das Thema hätte mehr hergegeben.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Verstohlene Küsse - Amanda Quick



Kurzbeschreibung
Zwei gravierende Fehler machen der bezaubernden Emma Greyson zu schaffen: Sie mit mittellos, und sie kann sich eine eigene Meinung einfach nicht verkneifen. Den listenreich erschwindelten Job als Gesellschafterin der exzentrischen Lady Mayfield möchte sie deshalb gerne behalten. Aber dieser zwielichtige, verführerische Chilton Crane mit seinen gefährlichen Geheimnissen stört ihre tugendhaften Bemühungen ganz gewaltig ...

Meine Meinung: * * * *
Dieser Roman ist meiner Meinung nach typisch für die Geschichten von Amanda Quick: Eine kecke, oft ein wenig zu mutige Heldin, die den Mann ihrer Träume immer wieder an den Rand der Verzweiflung bringt, weil sie möglichst alles im Alleingang bewältigen möchte. Die junge Emma Greyson gerät, als Gesellschafterin von Lady Mayfield, während einer Landpartie auf Ware-Castle, schnell in eine verzwickte Situation. Als Chilton Crane umgebracht wird und Emma in Verdacht gerät, kann ihr nur der geheimnisvolle Edison helfen, indem er ihr ein Alibi verschafft: er gibt ihre Verlobung bekannt. Tatsächlich ist er ihr Auftraggeber, und Emma geht die ganze Sache sehr geschäftsmäßig an. Aber im Lauf der Geschichte kommen sich Chef und Angestellte schnell näher ;-)
Insgesamt gefällt mir der Schreibstil der Autorin. Die Erzählung ist spritzig, hat Witz und Spannung, und die Wortgefechte der Protagonisten sind häufig sehr amüsant. Die Liebesgeschichte steht nicht direkt im Vordergrund, denn es gilt, so nebenbei einige rätselhafte Morde aufzuklären. Dass die Autorin für ihre Story einen geheimnisvollen Orden (Vanza) und sogar eine Insel (Vanzagara) erfunden hat, stört mich nicht, das finde ich eher reizvoll. Es gibt der ganzen Geschichte einen etwas exotischen Anstrich und verleiht Edison eine gewisse Aura.
Gestört hat mich der dauernde Wechsel der Anrede, denn Emma kann sich anscheinend nicht entscheiden, ob sie Edison duzen oder siezen soll. Durch fehlerhafte Groß- und Kleinschreibung wird mancher Abschnitt daher etwas verwirrend. Hier muss man so manchen Satz doppelt lesen, was ich als etwas ärgerlich empfand. Außerdem muss ich wieder einmal das Cover bemängeln. Der männliche Held mag vielleicht mit der Beschreibung im Buch übereinstimmen, aber die Protagonistin ist rothaarig und nicht blond, und die Handlung spielt nicht in Schottland, wie das Titelbild eindeutig verspricht.