Vegan Kochen und Backen Björn Moschinski Südwest Verlag ISBN: 978-3517102283 |
Kurzbeschreibung:
Björn Moschinski ist ein Pionier der deutschen Vegan-Szene. Seit vielen Jahren setzt er sich für einen veganen Lebensstil ein, der nicht restriktiv ist, sondern lebensfroh und lässig. So wird sein Catering immer wieder von Filmproduktionen oder Konzertveranstaltern gebucht. Er hat bereits vier Bücher zur veganen Ernährung veröffentlicht. In diesem umfangreichen Buch finden sich jetzt seine besten Rezepte zum Kochen und Backen in aktualisierter Überarbeitung. Das Buch richtet sich an alle, die bereits Veganer*innen sind und gute, einfache Rezepte suchen, und an alle, die veganes Essen endlich einmal ausprobieren wollen und einen leichten Einstieg suchen.
Mein Eindruck:
Björn Moschinski ist mir schon länger ein Begriff, und die vegane Mayonnaise bereite ich schon seit Jahren nach seinem Rezept zu. Nun ist ein Kochbuch mit 100 seiner besten Rezepte erschienen. Das großformatige Buch umfasst 272 Seiten. Nach einem kurzen Vorwort und einem Infoteil über Garmethoden, Vorratshaltung und Warenkunde schließt sich ein sehr umfangreicher Rezeptteil an, der sich in folgende Kapitel gliedert:
- Salate & Co.
- Vorab und zwischendurch
- Suppen & Co.
- In der Hauptsache
- Desserts und Süßspeisen
- Gebäck und Kuchen
- und Basics.
Ich habe in den vergangenen Wochen einige Rezepte ausprobiert, und insgesamt macht das Buch einen richtig guten Eindruck. Für jedes Rezept gibt es eine Doppelseite: auf der linken Seite in zwei Spalten die Zutaten und die Zubereitung, rechts daneben ein großes Farbfoto. Sie schönen Bilder inspirieren zum Nachkochen und Backen, und die Rezepte sind sehr vielfältig, so dass sicher für jeden Geschmack etwas Passendes dabei ist. Gut gefällt mir, dass die Zutatenlisten nicht allzu umfangreich sind, ja es gibt auch Rezepte mit sehr wenigen Zutaten und kurzen Zubereitungszeiten, was das Kochen im Alltag erheblich erleichtert. Die Zeiten, die man für ein Gericht einplanen muss, stehen ebenfalls jeweils dabei. Ein weiterer Pluspunkt für dieses Buch ist, dass man die meisten Zutaten leicht besorgen kann; es sind keine extrem exotischen Sachen dabei. Man kann generell sagen, die Rezepte sind einfach und doch raffiniert.
Besonders bei den süßen Gerichten und beim Gebäck kann man hier aus dem Vollen schöpfen, denn da sind richtig viele tolle Rezepte dabei. Aber auch alle anderen Kapitel haben viel Interessantes und Leckeres zu bieten.
Bisher habe ich größtenteils Hauptgerichte ausprobiert, so beispielsweise Sauerkraut mit Räuchertofu und Kartoffelstampf (war sehr lecker), Makkaroni-Auflauf mit Erbsen, Karotten und Kapern (bisher mein Lieblingsgericht aus dem Buch, hatte nur keine Makkaroni und habe deshalb Hörnchennudeln verwendet, was dem Geschmack aber keinen Abbruch getan hat), Linsenpfanne mit Tomate und Zucchini (war ebenfalls richtig gut). Auch die vegane Sauce Hollandaise ist toll, vor allem zu Spargel oder Brokkoli. Die Mayonnaise, die ich bereits erwähnt habe, mache ich sowieso regelmäßig, denn damit wir mein Nudelsalat perfekt, und das Rezept dazu ist bei den Basics hinten im Buch.
Linsenpfanne mit Zucchini und Tomaten
Bei zwei Rezepten, die ich ausprobiert habe, sind mir kleine Unstimmigkeiten
aufgefallen.
1. bei der Tortilla-Pizza: Die Idee ist einfach und genial, man braucht keinen Pizzateig, sondern belegt eine fertige Tortilla. Bei der Garzeit hat sich aber ein Fehler eingeschlichen. Im Text für die Zubereitung steht, den Backofen auf 250°C vorheizen und die Pizza 5 Minuten auf der mittleren Schiene backen. In der Spalte daneben ist eine Backzeit von 15 Minuten angegeben. Ich habe die Tortilla-Pizza bei 220°C mit der Pizzastufe meines Backofens sieben Minuten gebacken, aber fünf Minuten bei dieser Temperatur hätten voll ausgereicht, denn der Rand ist ziemlich knusprig und dunkel geworden. Aber insgesamt war die Pizza lecker.
2. Beim Rezept für orientalischen Blumenkohl sind als Zutat Cranberries angegeben. Frische Cranberries bekommt man nur wenige Wochen im Jahr, darum bin ich davon ausgegangen, dass getrocknete Beeren gemeint sind, und leider steht es im Rezept nicht dabei, ob es frische, eingelegte oder getrocknete sein sollen. Ich habe getrocknete, ungesüßte Beeren verwendet, und das war ziemlich säuerlich. Das Rezept werde ich auf jeden Fall wiederholen, allerdings lasse ich die Cranberries dann ganz weg. Hier hätte ich mir genauere Angaben gewünscht.
Von den Süßspeisen habe ich zuerst die Apfelpfannkuchen ausprobiert, weil wir Pfannkuchen lieben. Das Rezept werde ich sicher sehr oft wiederholen, denn die Pfannkuchen waren richtig gut. Auch die rote Grütze ist bestens gelungen und hat allen geschmeckt.
Von den Backrezepten lachen mich einige an, und ich werde wohl demnächst die Zimt-Foccacia und den Zupfkuchen ausprobieren. Bei den Basics findet man übrigens die Rezepte für süßen und herzhaften Hefeteig, süßen und herzhaften Rührteig, süßen und herzhaften Mürbteig sowie Biskuitteig. Da kann man dann eigene Rezepte beliebig variieren. Bis auf die angesprochenen kleinen Unstimmigkeiten ist dies ein wirklich tolles und umfassendes Buch, das wohl für jeden etwas bereit hält, egal ob man nur mal ein paar vegane Rezepte ausprobieren möchte, ob man erst in das Thema einsteigt oder sich schon länger vegan oder vegetarisch ernährt.
⭐⭐⭐⭐1/2
Schönen guten Morgen!
AntwortenLöschenDas hört sich nach einem ideenreichen Kochbuch an und die Gerichte sehen auch alle sehr lecker aus! Vielen Dank für die Vorstellung und den Einblick in deine tollen Kochkünste <3
Deine Rezension hab ich heute gerne in meiner Stöberrunde verlinkt!
Liebste Grüße, Aleshanee