Mittwoch, 29. Mai 2024

Zeit der Winterrose (Achenthal-Saga Bd. 3) - Izabelle Jardin

 
Zeit der Winterrose
Achenthal-Saga Bd. 3
Izabelle Jardin
Tinte & Feder
ISBN: 978-2919804900

Kurzbeschreibung:

Zwischen Tradition und Aufbruch: der dritte Teil der Geschichte um die Familie von Achenthal

Schlesien 1847. Hungerrevolten treiben in den Staaten des Deutschen Bundes die verzweifelte Bevölkerung auf die Straßen. Revolution liegt in der Luft. Endlich ist Elise von Achenthal dem Zugriff ihres ungeliebten englischen Ehemannes entronnen und mit ihrem Töchterchen ins heimatliche Schlesien zurückgekehrt. Doch dort muss Elise erkennen: Das Schicksal von Gut und Weberei ihrer Familie hängt am seidenen Faden.

Nur wenige Tage mit all jenen, die sie liebt, sind Elise vergönnt. Da trifft aus London eine verheerende Botschaft ein. Sie muss sofort zurück nach England. Und von nun an ohne ihre Familie und Konrad, den Vater ihrer Tochter, zurechtkommen. Es soll ihre Zeit werden. Die Zeit der Winterrose.


Mein Eindruck:

Dies ist nun der dritte und letzte Teil der Achenthal-Saga. Den ersten Band kenne ich gar nicht, sondern bin bei Teil zwei eingestiegen, wie ich schon in meiner Rezension zu "Helden der Stille" erklärt habe. Die Handlung und die Protagonisten haben mich aber dann so stark fasziniert, dass ich es kaum erwarten konnte, auch den dritten Teil zu lesen, und ich wurde nicht enttäuscht. Es geht auch weiterhin hauptsächlich um Elise. Handlungsorte sind weitgehend London und Gut Achenthal in Schlesien. Aber es gibt auch ein paar Passagen, die in Berlin spielen und in denen es hauptsächlich um Elises jüngeren Bruder geht, und hier steht unter anderem eine Begegnung mit Alexander von Humboldt an.

Wie sich schon zum Ende des zweiten Bands abzeichnete, ist Elise zu ihrer Familie gefahren. Aber sehr bald will es die Fügung, dass sie nach London zurückkehren muss. Was sie dort erlebt, ist nicht gerade ermutigend, und sie muss nicht nur weitere Schicksalsschläge hinnehmen, sondern auch um ihr Ansehen und ihr Glück kämpfen. Wie man sie bereits kennengelernt hat, geht sie mit sehr viel Empathie durchs Leben und denkt immer zuletzt an sich selbst. Für Menschen wie Tiere hat sie ein großes Herz, was sich immer wieder zeigt und was die junge Frau so unendlich liebenswert macht. Aber sie kann auch energisch sein, wenn es darum geht, sich für Schwächere einzusetzen, und sie spielt auch schon mal ganz selbstlos mit ihrem Charme, was mich immer wieder zum schmunzeln brachte.

Es fließt auch viel Historisches in die Handlung ein. So erlebt man quasi die Hungerrevolte in Berlin aus nächster Nähe, und die dramatischen Ereignisse betreffen auch Mitglieder von Elises Familie. Mit ihrer Hilfe und sehr viel Engagement gelingt es der Familie Achenthal, den Webern, die für sie arbeiten, ein besseres Leben zu bieten.

Besonders gefällt mir der einfühlsame und familiäre Schreibstil der Autorin, der so gut zu der damaligen Zeit und ihrem Charakteren passt. Es hat mir sehr viel Freude gemacht, nun zu erfahren, wie sich alles entwickelt und für Elise und ihre Lieben weitergeht. Auch erfährt man, was es mit der Winterrose vom Titel auf sich hat. Für diese schöne, gefühlvolle Familiensaga gebe ich eine herzliche Leseempfehlung.

⭐⭐⭐⭐⭐




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