Kurzbeschreibung:
Eigentlich sollte es für die Kluftingers ein erholsamer Kurzurlaub werden, auch wenn das Ehepaar Langhammer mit von der Partie ist: ein Winterwochenende in einem schönen Allgäuer Berghotel samt einem Live-Kriminalspiel. Doch aus dem Spiel wird blutiger Ernst, als ein Hotelgast unfreiwillig das Zeitliche segnet. Kluftinger steht vor einem Rätsel: Die Leiche befindet sich in einem von innen verschlossenen Raum. Und über Nacht löst ein Schneesturm höchste Lawinenwarnstufe aus und schneidet das Hotel von der Außenwelt ab. Kommissar Kluftinger ist ganz auf sich allein gestellt. Das heißt: fast. Denn Doktor Langhammer mischt bei den Ermittlungen kräftig mit. Und das alles während der berüchtigten Rauhnächte, über die man sich hier in den Bergen grausige Geschichten von bösen Mächten erzählt.
Meine Meinung: * * * * *
--> Normalerweise ist Krimi nicht gerade mein Lieblings-Genre, was sicher auch der Grund ist, dass ich Klufti erst jetzt, bei seinem fünften Fall, kennen gelernt habe.
Eigentlich ist Kluftinger ja ganz privat, mit seiner Frau und dem Ehepaar Langhammer, unterwegs. Die Vier wurden eingeladen, den Jahreswechsel in einem luxuriösen und neuen Berghotel zu verleben. Die Hotelchefin hat für das Wochenende eine Krimi-Nacht geplant und sich mit Kluftinger gleich einen waschechten Kommissar dazu geholt. Ich gehe davon aus, dass der Landarzt Doktor Langhammer den Kommissar bereits bei früheren Fällen "unterstützt" hat, zumindest habe ich das manchen Äußerungen des etwas überkandidelten Arztes entnommen.
Leider ist die Freude über den kostenlosen Aufenthalt nur von kurzer Dauer, denn schon während des Abendessens wird aus dem Kriminalspiel bitterer Ernst: Es gibt einen wirklichen Toten! Zu allem Überfluss spitzt sich die Wetterlage drastisch zu, es gibt Lawinenwarnung, und das Berghotel ist eingeschneit und von der Welt abgeschnitten. Es bleibt dem Kommissar nichts anderes übrig, als alleine die Ermittlungen zu übernehmen. Na ja, nicht ganz alleine, denn Dr. Langhammer erklärt sich nur allzu gerne bereit, Kluftinger zu unterstützen.
Klufti und Langhammer sind ein geniales Team, wobei Klufti des Öfteren seine Zweifel hat, ob der Arzt ihm mehr Hilfe oder Behinderung ist. Aber ab und zu gesteht er sich, wenn auch widerstrebend ein, dass er froh ist, den Doktor an seiner Seite zu haben. Klufti, wie ihn seine Fans nennen, wird als etwas schrulliger, konservativer Typ beschrieben, er ist ein Gewohnheitstier mit (meist) liebenswerten Marotten. Besonders menschlich macht ihn seine "Leichen-Unverträglichkeit", die in seinem Berufszweig so gar nicht von Vorteil ist. Bei seinen Untersuchungen und den Gesprächen mit Langhammer muss man unwillkürlich immer wieder schmunzeln, in Anbetracht der drolligen Situationen, die sich häufig ergeben. Kluftis erste Chat-Erfahrungen sind einfach herrlich geschildert! Die Story hat Witz, auch wenn manche Situationen fast ein wenig überspitzt dargestellt werden, wie zum Beispiel am Frühstücksbuffet.
Im Lauf seiner Nachforschungen erfährt Kluftinger, dass nicht nur einer der anwesenden Gäste ein Motiv gehabt hätte. Sein selbst ernannter Assistent ist immer allzu schnell mit einem Urteil parat, was dem Kommissar den einen oder anderen Seufzer entlockt. Wie der Hobby-Kriminologe Langhammer eine zerbrochene Vase, Stück für Stück, wieder zusammenklebt, so setzt Klufti gleichzeitig die Details und Indizien aneinander. Das Autorenteam hat einen brillanten Krimi geschrieben, nicht blutrünstig und brutal, sondern intelligent durchdacht und mit viel, manchmal etwas schwarzem, Humor zu Papier gebracht. Volker Klüpfel und Michael Kobr haben sich dabei an den alten, klassischen Detektivgeschichten orientiert und auch so manchen Vergleich in die Story einfließen lassen.
Alles in allem ist den Autoren ein sehr kurzweiliger und schön zu lesender Roman gelungen, der Appetit auf mehr macht. Ich habe mich richtig gut unterhalten gefühlt!