Donnerstag, 30. April 2015

Das war mein April 2015

Hallo meine lieben Blogleser. Es ist schon wieder soweit, ein Monatsrückblick steht an.

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Auch mein Lesemonat April war nicht wirklich stark, denn immer noch steht so vieles an, was mich vom Lesen abhält. Aber ein wenig mehr als im März habe ich schon geschafft. Ich habe sieben Bücher gelesen; das waren 2583 Seiten.
Es waren drei sehr gute Bücher dabei, zwei gute, ein mittelprächtiges und leider diesmal auch ein Roman, der sich für mich als Flop erwiesen hat. Es war “Der Preis der Treue”. Irgendwie bin ich so gar nicht mit dem Buch und seinen Protagonisten warm geworden.

Bei den drei 5-Sterne-Büchern war es gar nicht so leicht, einen Favoriten auszumachen, denn alle drei Romane haben mir sehr gefallen, und es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das letztendlich “Bella Clara” mit knappem Vorsprung gewonnen hat. Die schöne Clara ist meine Monatssiegerin, dicht gefolgt von “Verrat der Engel” und “Ziemlich unverbesserlich”.

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In Sachen Neuzugänge hat sich auch wieder einiges getan. Zum einen war ja Ostern, und ich habe auch diesmal wieder beim Lovelybooks-Osterwichteln mitgemacht. Wie ihr auf dem Foto sehen könnt, hat mich meine liebe Wichtelmama reich beschenkt. Als Wichtelrätsel hatte sie ihren Nickname als Magnetbuchstaben ins Päckchen gelegt, die vorne im Bild schon von mir in die richtige Reihenfolge gebracht wurden.
Neben gleich drei Wunschbüchern und zwei süßen Lesezeichen hat sie mir noch einiges fürs leibliche Wohl geschickt: drei wundervolle Tees von Tee Gschwendner, über die ich zu gegebener Zeit noch ausführlicher berichten werde, dazu  eine hübsche Teedose, in der ich gleich eine der neuen Sorten aufbewahren kann und eine allerliebste Teetasse, gefüllt mit leckeren Süßigkeiten. Niedliche Muffinförmchen waren noch dabei, und auch ein lila Schmunzelhase durfte nicht fehlen, und die dunkle Schokolade mit Cranberry-Füllung war sehr, sehr lecker.

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Das waren jedoch nicht meine einzigen Neuzugänge. “Halbe Miete” kam als Rezensionsexemplar, und “So friedlich, das Meer”, war überraschenderweise auch noch mit im Päckchen.
Den historischen Roman von Julia Kröhn “Das Lied der Nebelinsel” habe ich mir für meine Punkte bei der Lesejury ausgesucht und vom Lübbe Verlag zugeschickt bekommen.

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Die vier Romane in der unteren Reihe habe ich gekauft bzw. ertauscht; es sind alles Bücher von meiner Wunschliste, an denen ich wieder mal nicht vorbei gekommen bin. Zwinkerndes Smiley

Tee habe ich natürlich auch wieder in rauen Mengen getrunken, denn wer mich kennt, weiß, dass für mich zu einem fesselnden Buch auch immer eine gute Tasse Tee gehört. Zwei Sorten sind in den vergangenen Wochen besonders häufig in meiner Teetasse gelandet:
1. Grüntee “Ewiges Leben” von Teezeit.de, eine tolle Grüntee-Mischung mit Johannisbeeren, Jasminblüten, Kornblumenblüten und Ginseng. Die Ginsengwurzel macht den Tee etwas herb, was aber durch zugegebene Aprikosenstücke wieder ausgeglichen wird und insgesamt eine sehr leckere Mischung ergibt.

2. ”Cherry Lime Bamboo” von Teewicht, der momentan leider nicht im Onlineshop zu finden ist. Ich weiß nicht, ob dies nur vorübergehend ist, oder ob die Sorte komplett aus dem Programm genommen wurde. Letzteres wäre schade, denn das ist der Tee mit Bambusblättern, der mir bisher am besten geschmeckt hat. Er ist auf einer Grünteebasis, so richtig schön fruchtig-frisch, und das leckere Kirscharoma, die kandierten Fruchtstücke und die vielen enthaltenen Rosenblüten nehmen den Bambusblättern die Strenge.

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Nach einer Pause habe ich auch in Sachen Raumduft wieder Neues zu vermelden. Ich habe einen Aroma Diffuser zu Testzwecken zugesandt bekommen, den ich in den letzten Tagen schon gründlich ausprobiert habe und der mir bisher schon sehr gut gefällt.

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Der Duft wird mit Ultraschall vernebelt, wozu man nur eine kleine Menge Wasser und ein paar Tropfen ätherisches Öl in den Behälter füllen muss. Zwar benutze ich auch zwischendurch Duftwachs-Tarts in meiner elektrischen Duftlampe, die ich schon vorgestellt habe, aber ich muss gestehen, dass ich immer wieder gerne zu naturreinen ätherischen Ölen zurückkomme. Mit den natürlichen Düften fühle ich mich einfach wohler, und der Vernebler schafft ein sehr angenehmes Raumklima mit einem ganz zarten, aber lang anhaltenden Duft. Ich werde den hübschen kleinen Diffuser demnächst noch ausführlicher auf meinem Testblog vorstellen.

Und nun wünsche ich euch einen wundervollen Start in den Wonnemonat Mai, mit tollem Wetter, viel Lesezeit und allem, was ihr euch vom Frühling wünscht.

Ziemlich unverbesserlich - Frauke Scheunemann



Kurzbeschreibung des Verlags:
Nikola Petersen steht mit beiden Beinen im Leben und ist genau das, was Großmütter so gern als »patent« bezeichnen. Die Anwältin und Mutter von zwei Kindern betreibt gemeinsam mit ihrem Kollegen Alexander Warnke eine kleine Kanzlei im quirligen Hamburger Karolinenviertel. Ihr Privatleben allerdings ist höchstens deshalb quirlig, weil sie versucht, ihren Alltag zwischen Büro und Elternabend irgendwie in den Griff zu bekommen. Schon früh verwitwet, kann sie dabei auf tatkräftige Unterstützung durch ihre Schwiegermutter Gisela zählen.

Arbeit ist aber nicht alles! Und so würde Nikola zu gern mal wieder einen romantischen Abend verbringen – wenn sie nur wüsste, wo sie a) die Zeit und b) den Mann dafür hernehmen soll. Dass Gisela dabei stets mit Argusaugen über das Familienwohl wacht, macht die Sache nicht einfacher. Doch als ihr neuer Nachbar Tiziano ein klitzekleines rechtliches Problem hat und Nikola die Verteidigung des smarten Italieners übernimmt, bekommt ihr beschauliches Leben eine rasante Wendung!

Mein Eindruck:
Die verwitwete Rechtsanwältin Nikola Petersen lebt mit ihren beiden Kindern bei ihrer Schwiegermutter Gisela auf dem Land. Nur mit deren Hilfe bringt sie alles unter einen Hut, denn sie betreibt in Hamburg, zusammen mit einem guten Freund, eine kleine Kanzlei. Täglich macht sie den Spagat zwischen Arbeits- und Familienleben, denn ihre beiden Kinder sollen bei all der Arbeit nicht zu kurz kommen.

Zu kurz kommt dagegen auf jeden Fall Nicolas Liebesleben. Ihren Wunsch nach ein bisschen Romantik in ihrem Alltag unterdrückt sie meist erfolgreich, aber um für ihren Nachbarn Tiziano die Verteidigung übernehmen zu können, braucht sie den Rat eines auf Strafrecht spezialisierten Kollegen. Der attraktive Simon steht ihr daraufhin nicht nur vor Gericht, sondern auch bei einigen privaten Turbulenzen zur Seite. Simon ist Nikola sehr sympathisch, und die beiden kommen sich nicht nur beruflich näher, aber da gibt es auch noch den Bernhardiner Flöckchen, der kaum von Simons Seite weicht und auch Nicola seine Zuneigung mit feuchten Schlabberküssen bekundet, die bei ihr jedoch nicht auf Gegenliebe stoßen, denn Nikola kann es nicht so gut mit Hunden.

Nach ihren warmherzigen und allerliebsten Romanen um den kleinen Dackel Herkules und den spannenden Abenteuern mit Kater Winston hat Frauke Scheunemann diesmal einen turbulenten Familienroman geschrieben, der einerseits humorvoll ist und immer wieder Gelegenheit zum Schmunzeln bietet, dabei aber auch viel Realistisches beinhaltet, denn das, was die Ich-Erzählerin Nikola mit ihren Kindern erlebt, spiegelt viele alltägliche Probleme wider, die sich im Zusammenleben mit einer halbwüchsigen Tochter und einem kleinen Jungen im Kindergartenalter ergeben können. Schwiegermutter Gisela hat anscheinend ein Helfersyndrom, denn sie kümmert sich nicht nur um ihre Enkelkinder, sondern ist auch um das Wohl der neuen Nachbarn besorgt, nicht allein deshalb, weil die beiden jungen Italiener ein schwerwiegendes Problem mit dem Gesetz zu haben scheinen, und Gisela ist der Meinung, da kann nur Nikola helfen, ist sie doch nicht umsonst Anwältin.

Probleme bleiben nicht aus, denn während sich Nikola versucht, mit der recht außergewöhnlichen Sachlage des Falls auseinanderzusetzen und dabei haarsträubende Entdeckungen macht, läuft das Familienleben aus dem Ruder, und Nikolas Einsatz ist auch da voll gefordert. Der Eindruck von ländlicher Idylle und Harmonie wird jäh zerstört. Zu allem Überfluss sagt ihr nicht nur ihr Klient Tiziano durch die Blume, dass er sie sehr mag, sondern es finden sich gleich mehrere Rosenkavaliere bei Nikola ein.

Die Story liest sich flott und kurzweilig, und der Autorin gelingt es sogar, Szenen aus dem trockenen Juristenalltag spannend darzustellen.
Wenn ich richtig informiert bin, ist dieser Roman der Beginn einer neuen Reihe, die unter dem Motto „Petersen & Kollegen“ läuft. In diesem Sinn freue ich mich schon auf ein Wiedersehen mit Nikola und ihren Lieben.






Freitag, 24. April 2015

Bella Clara - Petra Durst-Benning


Im letzten Teil der Jahrhundertwind-Trilogie geht es um Clara, die Apothekertochter, die wir in den vorherigen Bänden bereits kennengelernt haben. In ihrer Ehe mit dem Frauenarzt Dr. Gerhard Gropius war sie alles andere als glücklich.

Der Roman beginnt in einem Berliner Gerichtssaal, wo die Leser Claras Scheidung miterleben.
Um sich von ihrem gewalttätigen, despotischen Ehemann zu trennen, muss sie große Opfer bringen. Ihr Ruf ist nach der Scheidung ruiniert, und sie findet keine Anstellung. Das Schlimmste für Clara aber ist, dass sie ihre geliebten Kinder nicht bei sich haben kann.

Clara zieht an den Bodensee, um Kraft zu schöpfen und Abstand von ihrem alten Leben zu gewinnen. Es gelingt ihr, noch einmal ganz von vorne anzufangen und sich eine Existenz aufzubauen. Von der mutlosen, unsicheren Ex-Frau eines prominenten Arztes erlebt sie eine Wandlung zur erfolgreichen Geschäftsfrau, die weiß was sie will. Aber auf dem Weg dorthin gibt es immer wieder Rückschläge und Enttäuschungen, und egal wie groß ihre Erfolge sind und wie beliebt sie bei ihren Kundinnen ist, kommt sie doch nie über die Trennung von ihren Kindern hinweg.

Mit diesem dritten Teil hat die Jahrhundertwindsaga einen wunderbaren, sehr gelungenen Abschluss gefunden. Der angenehme, lebendige Schreibstil und die Herzenswärme, mit der die Autorin ihre Geschichte erzählt, lässt einen nur so durch die Seiten fliegen. Vielleicht wird man ja auch durch die Seiten „geweht“, denn der Jahrhundertwind fegt mit viel Temperament durch die Straßen von Meersburg. Die Wahl dieses Schauplatzes hat mir sehr gefallen, denn ich war selbst vor einigen Jahren am Bodensee und habe das wundervolle Städtchen besucht. Die Atmosphäre des Sees und von Meersburg hat auch mich verzaubert, und beim Lesen kamen regelmäßig die Sehnsucht und der Wunsch, wieder einmal eine Reise dorthin zu unternehmen und vielleicht dabei ein wenig auf Claras Spuren zu wandeln.

Clara und ihre Freundinnen sind von sehr verschiedener Wesensart, aber sie haben etwas gemeinsam. Sie sind durchweg als starke aber gefühlvolle Frauen beschrieben, und sie gehen ihren Weg, in einer Zeit, wo weibliche Unternehmer noch nicht selbstverständlich waren.
Clara hat im Verlauf ihres Aufstiegs zur Chefin eines Kosmetikimperiums häufig Kontakt zur besseren Gesellschaft, sogar zu diversen Königshäusern der damaligen Zeit, aber sie bleibt dabei auf dem Boden, und sie kümmert sich auch um die Belange der vielen Frauen aus weniger gut gestellten Schichten, für die eine Creme damals schon unerreichbarer Luxus war. Diese Mischung aus Willensstärke, Ehrgeiz und Durchsetzungsvermögen mit Mitgefühl, Ehrlichkeit und Sympathie macht Clara zu einem so tollen Charakter. Man würde sie gerne zur Freundin haben, und es es ist immer wieder schön, von ihren Zusammentreffen mit Josefine und Isabelle zu lesen. Trotz der großen Entfernungen, die zwischen ihnen liegen, sind sie immer füreinander da. Es gibt einen wunderbaren Zusammenhalt, den man sich für jede Freundschaft wünschen würde.

Trotz der vielen Probleme und Sorgen, die auf Clara im Lauf der Jahre zukommen und trotz ihres Kummers, weil sie ihren Kindern so fern ist, strahlt der ganze Roman eine positive, optimistische Atmosphäre aus, denn es sind immer wieder die schönen Seiten des Lebens, die von der Autorin in den Vordergrund gestellt werden. Somit ist es für mich ein richtiges Wohlfühlbuch, denn neben einer fesselnden Handlung und vielschichtigen, interessanten Charakteren findet man hier immer wieder blumige Beschreibungen von Claras Produkten, ihren Schönheitssalons und den angenehmen Dingen des Lebens. Man schwelgt im Geist in den wundervollen Düften und samtigen Cremes und würde sich nur allzu gerne in der geschmackvollen Bel Étage einmal so richtig verwöhnen lassen.

Passend zu diesem wundervollen Roman findet man auf der Website der Autorin zwei kleine Büchlein zum Download:
Da gibt es zum einen eine Sammlung mit Mutmach-Sprüchen unter dem Titel „Puder und Poesie“, und das zweite Bändchen enthält „Claras Schönheitsgeheimnisse“, wo man eine reichliche Auswahl an Wellness- und Beautytipps und auch einige Rezepte für Gesichtsmasken, Wässerchen, Cremes und mehr findet. Man bekommt beim Lesen von Claras Geschichte in der Tat Lust, sich mal wieder eine kleine Auszeit zu nehmen und sich selbst mit wohltuenden Essenzen zu verwöhnen. Unter Zuhilfenahme von Claras Schönheitsgeheimnissen, steht einem Wellness- und Beautytag auch nichts mehr im Wege.



Dienstag, 21. April 2015

Verrat der Engel - Carolyn Lucas


Klappentext:
Durch Rafaels Opfer ist die 25jährige Sarah von dem Fluch des Orakels befreit. Allerdings hat sie auch alle Erinnerungen an ihre große Liebe verloren. Gemeinsam mit ihrer Freundin Fabienne wagt Sarah einen Neuanfang in Kalifornien. Ein Leben ohne Magie und Himmelskinder. Doch Semjasa, der oberste Engel, schickt Urakib, der Sarahs Liebe gewinnen soll. Damit wäre sie für Rafael für immer verloren.
Auch die weiblichen Engel mischen sich ein – sie wollen Rafael helfen, sich zu erinnern und Sarahs Liebe erneut zu gewinnen.
Ein Wettlauf beginnt – gegen die Zeit und gegen verborgene Interessen, die sich den Liebenden in den Weg stellen. Wird es Sarah und Rafael gelingen, ihre Gefühle füreinander wieder zu finden oder bleiben sie für immer getrennt, vereint nur in der Sehnsucht nach dem, was sie verloren haben?

Mein Eindruck:
Der Roman ist eine Fortsetzung von „Vermächtnis der Engel“, und ich habe diesen zweiten Band sehnsüchtig erwartet, wie ich schon am Ende meiner Rezension zu Band 1 geschrieben habe. http://klusiliest.blogspot.de/2014/07/vermachtnis-der-engel-carolyn-lucas.html

Weder Sarah noch Rafael wissen etwas über ihre gemeinsame Zeit und ihre Liebe in der Vergangenheit. Die Engel haben ihnen die Erinnerung daran genommen. Da sie nicht wissen, was sie verloren haben, vermissen sie auch nichts. Sarah, die mittlerweile mit ihrer Freundin Fabienne in Kalifornien lebt, wundert sich nur, dass sie fast jede Nacht den gleichen Traum hat, in dem sie versucht, einem Mann zu folgen, der ihr wichtig scheint, dessen Gesicht sie aber nie sieht und den sie auch nie einholen kann.
Rafael wiederum hat nicht nur die Erinnerung an Sarah, sondern sein Gedächtnis verloren. Er weiß nicht, dass er ein gefallener Engel ist, er kennt noch nicht einmal seinen Namen. Aber er verbindet etwas mit dem Namen „Sarah“. Er hat das unbestimmte Gefühl, dass es in seinem Leben vor dem Gedächtnisverlust eine Sarah gegeben hat, die ihm wichtig war.
Die Geschichte der Liebenden, die um ihre gemeinsamen Erinnerungen betrogen wurden, erfährt man abwechselnd aus Sarahs Sicht, die in der Ich-Form geschrieben ist, dazwischen dann die Passagen aus dem Blickwinkel Rafaels. Es gibt also zwei große Handlungsstränge, die parallel laufen, sich aber kaum überschneiden. Man leidet mit den Protagonisten, denn es gibt in beider Leben eine unerklärliche Leere. Wenn Rafael und Sarah versuchen, sich zu erinnern, was ihnen zum Glücklichsein fehlt, fiebert man unwillkürlich mit. Manchmal wollte ich besonders Sarah ein wenig anschubsen, damit sie endlich begreift, denn sie ist zeitweise nahe daran, einen großen Fehler zu begehen!
Zu den Schwierigkeiten durch die fehlenden Erinnerungen kommt, dass sich die Engel wieder einmischen. Die Naphalim und die Lilithuh haben jedoch recht unterschiedliche Beweggründe für ihr Eingreifen. Semjasa, der oberste Engelssohn, hat ehrgeizige Pläne, die er verwirklichen möchte. Er schickt Urakib aus, um Sarahs Liebe zu gewinnen. Die Lilithuh dagegen wollen Rafael helfen, sich zu erinnern und seine große Liebe wieder zu finden.
Die gekonnte und sehr unterhaltsame Mischung aus Urban Fantasy und amüsantem Frauenroman, die mir schon beim ersten Buch so sehr gefallen hat, setzt sich hier in gewohnt guter und kurzweiliger Form fort. Die detaillierten und feinfühligen Charakterisierungen der beteiligten Menschen und auch Engel lassen alle Beteiligten lebendig und klar erscheinen. Man kann sie sich sehr gut vorstellen und auch in sie hinein versetzen.
Besonderes Vergnügen aber bereiten mir die zahlreichen Episoden, in denen die vierbeinigen Helden eine Rolle spielen. Sarahs und Fabiennes Katzen sind immer für eine humorvolle Einlage gut, und besonders Pippin, der Kater, von dem die beiden Frauen absolut nicht mehr wissen, wie er zu ihnen kam, hat mein Herz gewonnen. Man spürt beim Lesen sehr deutlich die große Liebe der Autorin zu Katzen, denn sie charakterisiert die eigenwilligen Vierbeiner nicht weniger liebevoll als ihre menschlichen Helden.
Diese kleinen eingestreuten Begebenheiten sind es, die der Story ihren Charme verleihen und die Handlung mit einer guten Portion Humor würzen.
Eigentlich ist die Geschichte nun abgeschlossen, aber Carolyn Lucas hat sehr geschickt Spuren ausgelegt, die auf eine Fortsetzung und ein Wiedersehen mit den Beteiligten hoffen lassen. Ich bin sehr gespannt und würde mich freuen, demnächst wieder in die Welt der Naphalim, der Lilithuh, ihrer Zweibeinigen und auch vierbeinigen Freunde eintauchen zu können.  




Samstag, 18. April 2015

[Blog-Tour] Cordula Broicher – Wind von Westen


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Willkommen zum 6. Tag der Blogtour, die anlässlich Cordula Broichers neuestem Roman “Wind von Westen” stattfindet. Gestern haben wir auf Tillys Blog “Inflagrantibooks” einige Einblicke in das Leben damals erhalten und erfahren, wie der Tagesablauf der Protagonisten ausgesehen haben könnte. Heute möchte ich euch ein wenig über Cordula Broichers andere Bücher erzählen.
“Wind von Westen” ist der erste historische Roman der Autorin, aber sie hat vorher schon zwei zeitgenössische Romane geschrieben, die ich euch vorstellen und ebenfalls ans Herz legen möchte.


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Die Zeit danach:
Zehn Monate nach dem Tod ihres Mannes kämpft die Witwe Anna Kaspers immer noch mit Selbstvorwürfen. Womöglich hätte sie seinen Tod verhindern können, wenn sie gewusst hätte, was ihn bewegt? Was brachte den erfolgreichen Internisten dazu, sich ohne Abschied das Leben zu nehmen? Als Anna dem sympathischen Buchhändler Thomas Wegener begegnet, glaubt sie, sich endlich mit der Vergangenheit aussöhnen zu können und ein neues Leben mit Blick auf die Zukunft zu beginnen. Aber dann steht die Polizei vor ihrer Türe, und sie erfährt etwas, das ihre bisherige Sicht der Dinge völlig über den Haufen wirft.
Ein Spannungsroman vom feinsten, der nicht nur zu fesseln weiß, sondern daneben auch viele harmonische Momente und jede Menge Romantik zu bieten hat. Hier geht es zu meiner Rezension:
Cordula Broicher: Die Zeit danach



Feuerprobe:Die allein erziehende Mutter Carolina Dieckmann hat für sich und ihre beiden Kinder ein kleines Haus gekauft, das sie in ihrer freien Zeit liebevoll renoviert. In ihrem Beruf als KFZ-Mechatronikerin ist sie erfolgreich, und sie arbeitet hart, um ihren Kindern eine gute Zukunft bieten zu können und auch, um ihnen den einen oder anderen Wunsch zu erfüllen. Eigentlich will sie sich nach ihrer Scheidung auf keinen neuen Mann einlassen. Aber dann kommt die Liebe in Person des attraktiven und sympathischen Nicholas Burton in ihr Leben. Es ist jedoch längst nicht alles gut und harmonisch, denn es geschehen mehrere seltsame, besorgniserregende Dinge, die den Protagonisten Rätsel aufgeben. Hier ist meine Rezension:
Cordula Broicher: Feuerprobe



Außerdem ist im August vergangenen Jahres ein weiteres Buch von Cordula Broicher erschienen, wobei es sich aber weniger um einen Roman, sondern eher um eine Art Zeitdokument in Briefform handelt. “Luises Brief” ist über Amazon als eBook erhältlich, kann aber auch als schöne Hardcover-Ausgabe direkt bei von Autorin bezogen werden.



Luises Brief:
Kurzbeschreibung: ”Luise Liedtke, inzwischen über neunzig, denkt noch viel über die Zeit nach dem II. Weltkrieg nach, als sie mit ihren zwei kleinen Töchtern in Ostpreußen die Gräuel der russischen Besatzung und anschließend die Vertreibung durch die Polen erleiden musste. Bis heute hatte sie nicht mit ihrer einzigen Enkeltochter darüber sprechen können, sah aber inzwischen die Notwendigkeit, Maike auch von diesem Teil ihrer Familiengeschichte zu erzählen. So setzt sie sich hin, nimmt Füllfederhalter und Papier und beginnt zu schreiben.”
Eine Erzählung, der die Aufzeichnungen von Cordulas Großmutter Ida Kirchhoff zugrunde liegen.



Bei unserer Blogtour gibt es auch etwas zu gewinnen:

1. Preis: ein Taschenbuch plus Postkarten und Lesezeichen
1.Preis


2. Preis: ein Ebook und Postkarten zu den Büchern der Autorin
2.Preis


3. Preis: ein Ebook und Lesezeichen zu den Büchern der Autorin
3.Preis


Hinweis: Der Kindle auf den Fotos für den zweiten und dritten Platz gehört nicht zum Gewinn, sondern es wird jeweils lediglich das eBook verlost!

Folgende Aufgabe wäre zu erfüllen: Wir verstecken an unseren Tourtagen einzelne Buchstaben (täglich wird ein Wort gesucht) in den Beiträgen und markieren diese dann dick, kursiv und rot. Ihr verfolgt die ganze Tour und sammelt alle Buchstaben, diese ergeben dann den Lösungssatz, den ihr an folgende Adresse mailt: bastelulla@gmail.com

Dazu habt Ihr Zeit bis zum 20.4.2015 um 18.00 Uhr.
Am 22.4. werden auf ALLEN Blogs die Gewinner bekannt gegeben.

Bitte beachtet, dass Teilnehmer mindestens 18 Jahre alt sein sollten und der Versand nur innerhalb Deutschlands, Österreich und der Schweiz stattfindet.

Morgen gibt es um 16 Uhr auf “Beckys World of Books” einen Chat mit Cordula. Schaut unbedingt vorbei und nicht vergessen: sucht die restlichen Buchstaben. Für das Gewinnspiel wünsche ich allen Teilnehmern viel Glück.










Donnerstag, 16. April 2015

Der Highlander und die Eiskönigin - Joanne Rock


Der Highlander und die Eiskönigin,
Joanne Rock,
Deutsche Erstausgabe,
Cora Historical

Klappentext:
Stolz, schön und kalt wie eine Eiskönigin steht Cristiana vor ihm. Doch Duncan the Brave weiß genau, dass sein heißer Kuss ihr Herz zum Schmelzen bringen könnte! So war es damals, als er mit ihr verlobt war, und so wird es wieder sein, wenn die Leidenschaft zwischen ihnen erneut ihren Tribut fordert. Doch nicht um die Widerspenstige zu erobern, ist der Highlander im Wintersturm zum Sitz der verfeindeten Domhnaills geritten. Sondern weil er hier mithilfe eines Amuletts einem uralten Geheimnis auf die Spur kommen will. Und noch während Cristana sein Verlangen weckt, spürt Duncan das mysteriöse Medaillon auf seiner nackten Brust brennen…

Mein Eindruck:
Unter dem Vorwand, Schutz vor dem Wintersturm zu suchen, verschafft sich Duncan der Tapfere Zutritt zur Burg der verfeindeten Domhnaills. Seit der Auflösung ihrer Verlobung vor fünf Jahren ist Christiana, die Tochter des Lairds, ihm nicht gerade wohlgesinnt. Aber als er nun an ihre Gastfreundschaft appelliert, lässt sie ihn und seine Männer ein. Der eigentliche Grund, nach Domhnaill zu kommen, ist ein verborgener Schatz, den Duncan sucht, denn er muss dringend zu Geld kommen, da sein Halbbruder auf dem Familiensitz der Culcanons schlecht gewirtschaftet hat, während er, Duncan, im Namen des Königs unterwegs war. Sollte er sich in Donegal getäuscht haben? Denn sein Halbbruder hat nicht nur die Burg der Culcanons aller Vermögensgegenstände beraubt, sondern auch noch Christianas Schwester Edwina entehrt, die ihm eigentlich zur Frau versprochen war. Das war auch der Grund für das schwer wiegende Zerwürfnis zwischen den beiden schottischen Clans.
Die Details zu diesem Zwist kommen erst nach und nach ans Licht, und sowohl Christiana als auch Duncan haben zu viele Geheimnisse, um sich gegenseitig vertrauen zu können. Besonders in der ersten Hälfte des Romans gestalteten sich die Dialoge und Gedanken der Protagonisten daher auch manchmal ziemlich rätselhaft. Ich hatte oft den Eindruck, Christiana und Duncan reden völlig aneinander vorbei, und letztendlich drehen sich beider Gedanken doch hauptsächlich um die körperliche Anziehungskraft, die auch nach einer Trennung von fünf Jahren immer noch, vielleicht sogar noch stärker, vorhanden ist. An erotischen Szenen wird nicht gerade gespart, denn obwohl sie sich vermeintlich weder vertrauen noch lieben, finden sie sich des öfteren in trauter Zweisamkeit in einer abgeschiedenen Kammer wieder. Die familiären Zwistigkeiten und der Schatz, der angeblich auf Domhnaill versteckt ist, geraten dabei leider oft in den Hintergrund. Auch das im Klappentext erwähnte Amulett spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle. Erst im letzten Viertel nimmt die Handlung richtig Fahrt auf, und nach einem dramatischen Showdown kommt es zu einer glücklichen Lösung für fast alle Beteiligten, was bei Liebesromanen ja vorauszusehen ist.
Seinem Auftrag nach Unterhaltung wird der Roman sehr wohl gerecht, aber viele Gedankensprünge und eine manchmal etwas undurchsichtige Ausdrucksweise haben meinen Lesefluss leider immer wieder ausgebremst.




Samstag, 11. April 2015

Friederike, Prinzessin der Herzen - Bettina Hennig


Im Dezember 1793 wird Prinzessin Friederike, die jüngere Schwester der künftigen Königin Luise von Preußen, mit Prinz Ludwig, dem Bruder des Kronprinzen, verheiratet. Alle lieben und verehren die zarte junge Frau, nur das Herz ihres Mannes kann sie nicht gewinnen. Erst bei der Geburt ihres ersten Sohnes, die ihr selbst fast das Leben kostet, verändert sich Ludwigs Verhalten ihr gegenüber, und es folgt eine Zeit der Harmonie und des Familienglücks. Aber dann erkrankt Ludwig und stirbt unerwartet, und Friederike muss sich einer ungewissen Zukunft stellen.

Hauptperson von Bettina Hennigs biografischem Roman ist die Prinzessin Friederike von Mecklenburg-Strehlitz. Geschildert wird die Zeitspanne von ihrer Verheiratung mit Ludwig bis zum Beginn ihrer dritten Ehe. Als sie ihrer Schwester Luise an den preußischen Königshof folgt, um den Bruder des Königs zu heiraten, geschieht das zum Teil aus dem Bedürfnis der Schwestern heraus, zusammen zu bleiben. Aber letztendlich sind weder Luise noch Friederike Herrinnen ihres Schicksals, sondern sie müssen sich der höfischen Etikette fügen. Besonders Friederike bekommt das zu spüren, als sie, enttäuscht über die Lieblosigkeit und die Affären ihres Mannes, versucht, aus der Ehe auszubrechen. Es folgt ein bewegtes Leben, geprägt von Höhen, aber auch von vielen Tiefen. Friederike erlebt Enttäuschungen, Verrat und Intrigen. Ihre zweite Ehe mit Prinz Friedrich Wilhelm zu Solms-Braunfels, die sie heimlich eingegangen ist, um ihre Ehre zu retten, findet beim König keine Zustimmung, und das Ehepaar wird aus Berlin verbannt. Friederike leidet darunter, von ihren beiden ältesten Kindern getrennt zu sein. Im Lauf der Jahre muss sie sehr viel Kummer ertragen, dabei will sie doch nur eines: lieben und geliebt werden.
Es ist eine Zeit der Entbehrungen und Verluste. Mit ihren privaten Sorgen nicht genug, kommt es zum aufreibenden Krieg mit Napoleons Truppen, der vieles im Land verändert.

Friederike ist eine sehr sympathische, liebenswerte Protagonistin. Ohne Standesdünkel lebt sie ihr Leben und möchte einfach nur glücklich sein. All ihr Leid, ihre Sorgen und Nöte, aber auch die glücklichen Momente, kann man sehr gut nachfühlen. Auch wenn sich die Handlung für mein Empfinden manchmal fast etwas zu sehr in die Länge zieht, die Beschreibungen etwas zu ausschweifend sind, so machen doch gerade die kleinen Details und die sehr persönlichen Einblicke, in Form von Briefen und Gesprächen, die Geschichte so farbig und anschaulich. Es ist Bettina Hennigs zweiter historischer Roman, denn zuvor hat sie bereits einen geschrieben, in dem Friederikes ältere Schwester, die spätere Königin Luise, die Hauptrolle spielt. Man merkt, dass sich die Autorin sehr ausgiebig mit der Zeit sowie mit der damaligen Königsfamilie und ihrem Umfeld beschäftigt hat. Es ist sicher nicht leicht, anhand vieler verschiedener Quellen und Schriften ein derart lebendiges und authentisches Portrait eines Menschen der damaligen Zeit zu schaffen, gerade wenn dieser, wie Friederike, nicht ständig im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stand, sondern immer im Schatten der älteren Schwester. Aber hier ist das sehr schön gelungen.  



Freitag, 10. April 2015

Der Preis der Treue - Diane Brasseur



Seit einem Jahr führt ein vierundfünfzigjähriger Anwalt ein Doppelleben. Er ist verheiratet, und seine Familie lebt in Marseille, wo er sie an den Wochenenden besucht. Während der Woche ist er jedoch in Paris, wo er tagsüber in seiner Kanzlei arbeitet und die Abende und Nächte bei seiner Geliebten Alix verbringt. Was so einfach und unverbindlich begann, hat sich zu einer festen Beziehung entwickelt. An der Seite der zwanzig Jahre jüngeren Frau erlebt der Ich-Erzähler noch einmal den Reiz des Neuen, das Flirten und Prickeln des „zweiten Frühlings“.
Am Morgen, kurz bevor er mit seiner Frau, seiner Tochter und seinem Vater in den Weihnachtsurlaub aufbricht, zieht sich der Ich-Erzähler in sein Arbeitszimmer zurück, um eine Entscheidung zu treffen, wie es in Zukunft weitergehen soll. Er zieht Bilanz und wägt ab. Einerseits ist er verrückt nach Alix und hat Sehnsucht nach ihr, aber er liebt auch seine Frau, oder ist es die Gewohnheit, das Vertraute, das er an ihr liebt?
Auf 175 Seiten erörtert er seine Situation und fragt sich sehr ausführlich: „was wäre, wenn...?“

Eigentlich hat das Buch keine große Handlung. Weitgehend beschränkt sich sein Inhalt auf die Gedanken des Ich-Erzählers, der sich hin und her gerissen fühlt zwischen seiner Frau und seiner Geliebten. Das Thema ist ganz und gar nicht neu, und in dieser Erzählung wird so ziemlich jedes dazu existierende Klischee bedient. Mann in der Midlife-Crisis verliebt sich in eine sehr viel jüngere Frau. Er ist fasziniert von ihrer Jugend und Frische und fühlt sich selbst gleich viel jünger und lebendiger. Er zieht Vergleiche zwischen der Geliebten und seiner Ehefrau und stellt fest, dass er seine Frau trotzdem weiterhin liebt. Dies wiederholt er gebetsmühlenartig, fast um es sich selbst zu bestätigen, und auch andere Ereignisse, sei es mit Alix oder mit seiner Frau, werden ständig wiederholt und neu erörtert. Er hat auch erotische Gedanken und spielt im Geist verschiedene Szenen mit beiden Frauen durch. Für mein Empfinden hat das, was der Protagonist fühlt, nichts mit Liebe zu tun, sondern ich habe den Eindruck, dass er beide Frauen hauptsächlich auf ihren Körper reduziert. Aber so einfach ist das nicht, denn Alix hat Pläne, Wünsche und Forderungen, was die Zukunft angeht, und auch seine Ehefrau hat gewisse Ansprüche.

Der Schreibstil des Buches ist nicht schlecht, und da sich viele kleine Kapitel aneinanderreihen, ist die Erzählung schnell gelesen. Ich finde es sehr mutig von der Autorin, zu versuchen, sich auf diese Weise in einen älteren Mann hinein zu versetzen. Der Ansatz war interessant, aber das Thema ist doch recht banal, und das Ende hat mich ein wenig ratlos zurückgelassen. Ich frage mich, was die Autorin mit dieser Geschichte eigentlich ausdrücken bzw. erreichen wollte, und ich habe meine Zweifel, ob der Titel wirklich gut gewählt ist, denn mir fehlt hier irgendwie der logische Zusammenhang.



  

Donnerstag, 9. April 2015

Gastspiele im April 2015


Hallo ihr Lieben, heute habe ich wieder eine aktuelle Zusammenfassung in meiner Rubrik “Gastspiele” für euch.
BlogtourCordula
Das erste Ereignis, das ich ankündigen möchte, ist eine Blogtour anlässlich Cordula Broichers aktuellem Roman “Wind von Westen”. Hier schon einmal die Terminübersicht. Es wird auch ein Gewinnspiel geben, und es lohnt sich, täglich die teilehmenden Blogs zu besuchen und mitzumachen. Die Blogtour beginnt am 13. April 2015 auf Barbaras Blog mit einem Interview mit Cordula. Die jeweils nächsten Stationen gibt es immer auf dem Blog, bei dem die Tour gerade zu Gast ist.

Gastspiele2
Ein wichtiger Termin im April, der seit Jahren in Buchhandlungen, Bibliotheken, kurz gesagt, von allen Bücherfans gefeiert wird, wirft seine Schatten voraus. Es ist der 23. April, der “Welttag des Buches” Hierzu wird es viele Aktionen geben. Auf zwei möchte ich schon heute aufmerksam machen:
  • Da ist einmal die Aktion “Blogger schenken Lesefreude”, die bereits seit einigen Jahren durchgeführt wird und alljährlich noch Steigerungen an der Teilnehmerzahl erfährt. Nicht nur Blogs, sondern auch zahlreiche Verlage und Autoren beteiligen sich mittlerweile an dieser tollen Aktion, wo es darum geht, Bücher zu verschenken, um andere Leser glücklich zu machen. Näheres erfahrt ihr unter dem obigen Link.
  • Die zweite Aktion zum Welttag des Buches ist brandneu. Dabei handelt es sich um einen großen Flashmob, an dem jeder teilnehmen kann, der bei Twitter aktiv ist. Er steht unter dem Motto “Bücher in die Twitter-Trends”. Genaueres erfahrt ihr unter meinem Link, der direkt zur Veranstaltungsseite führt.
Meine vierte Ankündigung bezieht sich auf eine Veranstaltung, die zwar erst im Mai stattfinden wird, aber es gibt dazu bereits im April eine Aktion für die Leser.
Es geht um die DeLiaA Liebesromantage, in deren Rahmen der DeLiA-Literaturpreis vergeben wird. Die Shortlist der Nominierten steht bereits. Mitte April wird es eine Abstimm-Möglichkeit für alle Leserinnen und Leser geben, wobei es um die Wahl des schönsten Covers geht. Auch hier gibt es wieder tolle Preise zu gewinnen. Sobald mir der Start-Termin für die Abstimmung bekannt ist, werde ich ihn hier posten.



Und noch eine Wahl-Aktion findet gerade statt, es sind die Büchertreff Leserlieblinge, die gewählt werden können. Bis zum 19. April 2015 könnt ihr für eure Lieblingsbücher des vergangenen Jahres in verschiedenen Kategorien abstimmen. Wie das funktioniert und was ihr tun müsst, findet ihr unter dem rot markierten Link.

Montag, 6. April 2015

Blätterrauschen - Holly-Jane Rahlens

Blätterrauschen
Holly-Jane Rahlens
ISBN: 9783499216862
Rowohlt Rotfuchs
320 Seiten

Oliver, Iris und Rosa treffen sich regelmäßig im Hinterzimmer der Buchhandlung „Blätterrauschen“. Die Kinder gehören einem Leseclub an. Als sie sich gerade einmal wieder versammelt haben und auf Cornelia, die Inhaberin der Buchhandlung, warten, zieht draußen ein starkes Gewitter mit Sturm auf. Auch im Raum, wo die Kinder sich aufhalten, verändert sich plötzlich die Atmosphäre. Etwas Rätselhaftes geht vor, und plötzlich klopft es an der Hintertüre. Dort wartet ein Junge. Wie sich wenig später herausstellt, glaubt er, sich in einem Spiel zu befinden, aber dann begreift er und erzählt seine Geschichte. Er kommt aus der Zukunft, genauer gesagt aus dem Jahr 2273, und er wurde ohne sein Wissen auf eine Zeitreise ins frühe 21. Jahrhundert geschickt. Ehe die Kinder recht erfasst haben, was vorgefallen ist, werden sie von mysteriösen Männern verfolgt und flüchten in den alten Geräteschuppen, nicht ahnend, dass sie bereits mitten in einem gefährlichen Abenteuer stecken, das sie in eine fremde Welt und eine andere Zeit führt.

Nachdem ich vor drei Jahren bereits den Roman „Everlasting“ von der Autorin gelesen habe und absolut begeistert war, habe ich mich sehr gespannt in dieses neue Lese-Abenteuer gestürzt. Beim Lesen hatte ich mehrmals das Gefühl eines Déjà-vu, denn auch diesmal geht es um eine Zeitreise, nur das das Ziel noch neun Jahre weiter in der Zukunft liegt. Viele geschilderte Eigenheiten dieser Zeit waren bereits in „Everlasting“ beschrieben, beispielsweise dass die Menschen in dieser fernen Zukunft nicht mehr gewohnt sind, von sich selbst in der 1. Person zu sprechen. Zudem gibt es im Jahr 2273 einen großen Unterschied zwischen der Stadtbevölkerung, die das Fühlen und Lieben verlernt hat und den so genannten Foresters, die alte Traditionen und Gefühle pflegen, ein eher konservatives Leben führen und sich mit den Kulturen und Bräuchen früherer Jahrhunderte beschäftigen.
Die Protagonisten sind auch in diesem neuen Roman von Holly-Jane Rahlens alle sehr detailliert beschrieben und lebendig dargestellt. Besonders für die vier jugendlichen Helden der Geschichte trifft das zu. Jede(r) ist auf seine Art besonders, und auch die emotionale Entwicklung der jungen Helden ist sehr schön ausgeführt.
Das Buch wird für die Altersgruppe 10 – 12 Jahre empfohlen, wobei ich starke Zweifel hege, ob ein Zehnjähriger mit der Handlung wirklich zurecht kommt. Zwar ist die Schreibweise insgesamt durchaus für dieses Alter zugeschnitten, und schwierige Begriffe werden zum Teil sehr geschickt in die Handlung eingeflochten und ganz nebenbei erklärt. Aber die Kinder erleben nicht nur eine Zeitreise in die Zukunft, sondern sie erfahren auch etwas über existierende Parallelwelten, und obwohl ich sehr gerne Zeitreisegeschichten lese und von dieser Vorstellung fasziniert bin, war mir dies hier zum Teil etwas zu verwirrend, denn ich konnte nicht alle Überlegungen und Gegebenheiten der Handlung hundertprozentig nachvollziehen. Für mein Gefühl war hier etwas viel in die Geschichte gepackt, und so manche Idee wurde angerissen, führte aber für mein Empfinden letztendlich ins Leere. Zwar fand ich den Roman insgesamt spannend und unterhaltsam, besonders der Ausgangspunkt, die Buchhandlung „Blätterrauschen“ hat mir sehr gefallen, aber ab und zu hat meine Vorstellungskraft nicht mehr mitgespielt, sondern einfach blockiert.
Das Buch ist schön und lesenswert, keine Frage! Aber ich würde es frühestens ab 12 Jahren empfehlen. Auch kommt es für mich nicht ganz an den Vorgänger heran.



Freitag, 3. April 2015

***Gastrezension*** zu "Ziemlich unverbesserlich" - Frauke Scheunemann

Frauke Scheunemanns neuer Roman wurde mir versehentlich zwei mal als Rezensionsexemplar zugeschickt, so dass ich ein Buch, in Absprache mit dem Verlag, weitergegeben habe.
Sonja rezensiert hauptsächlich über Amazon.de und ist dort unter dem Nickname "Winterkind" zu finden. Da sie momentan gerade erst dabei ist, sich ein Blog einzurichten, veröffentliche ich hier ihre Gast-Rezension.


Sonjas Meinung zu "Ziemlich unverbesserlich":

"Erst einmal möchte ich mich bei Susanne bedanken, dass sie mir hier die Gelegenheit gibt, eine Gastrezension zum neuen Buch von Frauke Scheunemann zu schreiben.
Normalerweise schreibe ich meine Bewertungen für Amazon, unter anderem auch Bücherbewertungen.
Mir macht das Rezensionen schreiben viel Spaß, zu „Ziemlich unverbesserlich“ ist es mir jedoch ungewohnt schwer gefallen, etwas zu schreiben ( so gute Bücher brauchen eigentlich keine Besprechung ;-).
Auf Amazon würde ich jetzt einfach schreiben: kaufen und lesen.
Hier geht das natürlich nicht, und deshalb nun meine ausführlichere Bewertung:

Nikola ist Anwältin und alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Ihre Schwiegermutter Gisela ermöglicht es Nikola, nach dem Tod ihres Mannes die kleine Kanzlei in der Innenstadt weiter zu führen. Gisela hilft, wo sie kann, bringt aber auch einen neuen Klienten ins Haus, mit dessen Fall Nikola erstmal überfordert ist: Tiziano, der Nachbar, wird angeklagt, eine Hanfplantage zu betreiben, und kann allerdings glaubhaft versichern, dass er nichts damit zu tun hat.
Da Nikola auf Zivilrecht spezialisiert ist, ist guter Rat teuer, und so wendet sie sich an den neuen, gut aussehenden Strafrechtsexperten in der Kanzlei nebenan.
Ständig sind ihre beiden Kinder ein Quell neuer Ärgernisse; vor allem die pubertierende Tochter Tessa lässt sich einiges einfallen, um ihre Mutter auf Trab zu halten.
Ausserdem ist da noch die smarte Anwaltsgehilfin Aysun, der Kanzlei-Partner Alexander, die neue Freundin Florentine, und der nette ältere Nachbar Gorch, welcher schon länger ein Auge auf Gisela geworfen hat.

Alles das wirft die Autorin in eine Topf, rührt kräftig um und tischt dem Leser eine wunderbare Geschichte über Freundschaft auf und den Alltag, der mit immer mit neuen Überraschungen aufwartet, welche zusammen im Bund mit Familie und Freunden jedoch stets zu bewältigen sind.

Was mir besonders gefallen hat, dass alles sehr ausgewogen ist. Jede Person wird kurz vorgestellt und eingeführt, und bekommt dann ein eigenes Leben, aus jeder der Figuren im Buch könnte ich mir vorstellen, dass da eine eigene Geschichte draus werden könnte. Selbst über die Details vor Gericht, die juristischen Geplänkel und Wortgefechte unter Anwälten schreibt Scheunemann derart, dass es sehr interessant und kurzweilig zu lesen ist. Nie ist irgendein Detail der Geschichte langweilig, oder überflüssig. Alles wirkt aus einem Guss, alles greift ineinander und die witzigen Dialoge alleine sind schon lesenswert. Die diversen Missverständnisse, die nie aufgesetzt wirken. Die erste grosse Liebe der Tochter. Die Kopfläuse von Sohn Max.

Das ganze Buch ist unterhaltsam und warmherzig gestaltet, die Autorin kann unglaublich gut und flüssig schreiben, mit einem Humor, der seinesgleichen sucht.

Die ersten paar Seiten musste ich mich zwar etwas einlesen, ich hatte noch zu sehr den Dackel Herkules im Kopf, aber dann entwickelt das Buch sehr schnell einen ungeheuren Charme, es liest sich so wunderbar unkompliziert, ohne aber belanglos zu sein, oder oberflächlich.
Habe ich die Herkules-Bücher schon geliebt, so gefällt mir Nikola und ihre Familie fast noch besser. Für mich mein erstes grosses Buch 2015, mir hat es sehr gut gefallen, und auf einen zweiten Band freue ich mich jetzt schon.
Es ist ein perfektes Buch für einen Kurzurlaub, eine lange Zugfahrt und auch ein nettes Geschenk, für alle Frauen ab 30 und alle Mütter. "Ziemlich unverbesserlich" bekommt von mir eine klare Empfehlung.

Und jetzt bleibt mir nur noch zu sagen: kaufen und lesen."


Donnerstag, 2. April 2015

Die tanzende, spielende Hand – Wilma Ellersiek

 

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Rhythmisch-musikalische Hand- und Fingerspiele von Wilma Ellersiek
Herausgeberinnen: Jacqueline Walter und Ingrid Weidenfeld
Verlag Freies Geistesleben
103 Seiten
ISBN: 3772526659

Das Spiel mit den eigenen und den Fingern ihrer Mitmenschen entdecken kleine Kinder schon sehr früh. Man kann gut beobachten, wie schon Einjährige ganz fasziniert von den Bewegungen sind, besonders wenn diese noch von rhythmischem Sprechen oder Singen begleitet werden. Genau darum geht es in diesem schönen Buch. Es gibt Eltern,  Großeltern, Erziehern und allen, die mit Kindern arbeiten und spielen, viele gute Anregungen. Schon im einleitenden Text wird der Leser auf die Probleme der Kindheit in unserer Zeit aufmerksam gemacht, wo manches Kind viel Zeit vor dem Fernseher verbringt und viele nicht richtig spielen können, weil sie es nicht gelernt haben. Ob zuhause oder in einer pädagogischen Einrichtung, es ist wichtig, den Kleinen schon früh Anregungen und Impulse zu geben, mit ihnen zu sprechen, zu singen und zu spielen. Dazu benötigt man gar nicht viel mehr als die Hände und ein wenig Phantasie oder eben eine geeignete Anleitung.
Hierfür findet man eine Fülle einfacher Spiele in diesem Buch. Es sind keine komplizierten Reime, sondern einfache, lustige Lautmalereien, die von Bewegungen der Finger, Fäuste oder der ganzen Arme begleitet werden. Alles ist genau erklärt und durch zahlreiche, liebevolle Illustrationen ergänzt.
Beginnt man mit einem dieser Fingerspiele, hat man schnell die Aufmerksamkeit der Kinder und kann sich auf viele, viele Wiederholungen einstellen, denn die Kleinen bekommen davon so schnell nicht genug. Das ist auch gut so, denn Wiederholungen geben Sicherheit und helfen, Rituale zu schaffen. Einmal auf den Geschmack gekommen, werden die Kinder vielleicht sogar selbst weitere Laut- und Bewegungskombinationen ersinnen und ausüben.
In diesem Sinn werden alle, ob Jung oder Alt, gemeinsam viel Freude an solchen Aktionen haben.

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Die im Buch enthaltenen Fotos zeigen, wie aufmerksam und begeistert die Kinder bei der Sache sind.

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Im Anhang des Buches findet man zahlreiche positive Berichte aus der Praxis, die zeigen, wie vielfältig die Hand- und Fingerspiele von Wilma Ellersiek zum Einsatz kommen können.

Eine schöne Ergänzung sind die Bastelanleitung für einen einfachen Schellenstab sowie die detaillierte Beschreibung der Choroi Kinderharfe. Eine Kurzbiographie von Wilma Ellersiek beschließt dieses interessante und vielseitige Buch, das in keinem Haushalt mit Kindern fehlen sollte.