Freitag, 31. Januar 2014

Monatsrückblick Januar 2014

Mein Lesejahr 2014 hat prima begonnen, denn gleich im Januar waren einige Highlights für mich dabei.
Ich habe insgesamt 9 Bücher gelesen, davon waren 3 historische Romane, 2 zeitgenössische Romane, 2 Jugendbücher, ein Krimi und ein Kinderbuch.
Das ergab 2790 Seiten.
Susanne Goga: Der verbotene Fluss *****
M. C. Beaton: Agatha Raisin und der tote Tierarzt ****
Martine Bailey: Das Schatzbuch der Köchin *****
Lucinda Riley: Die Mitternachtsrose *****
Patrice Leconte: Heute wegen Glück geschlossen ****
Jodi Picoult, Samantha van Leer: Mein Herz zwischen den Zeilen ****
Michael Northrop: Kälte *****
Renate Habets: Die rote Lene *****
Jens Lueck, Antjeca: Die Fee und die vier Elemente ****

Es war im Januar kein Flop dabei, dafür aber einige Bücher, zwischen denen ich mich nur schwer für einen absoluten Favoriten entscheiden konnte. Daher gibt es heute mal wieder ein Siegerpodest. Die Plätze liegen sehr dicht beieinander, denn auch die Bücher auf Platz 2 und 3 haben mir richtig gut gefallen, wobei sich den dritten Platz dann auch noch zwei Bücher teilen müssen, weil sie für mich gleich gut waren. ;-)

Ich habe mir ja für 2014 vorgenommen, meine SuB deutlich zu reduzieren. Im Januar war ich damit nicht allzu erfolgreich, denn es kamen noch Geburtstagsgeschenke, eine Überraschung aus der Facebook-Gruppe "Bücherüberraschung", ein Neuzugang, den ich schon im alten Jahr mit dem Absender abgesprochen hatte und zwei Rezensionsexemplare (ein vereinbartes und ein überraschendes)
Neun gelesene Bücher und acht Neuzugänge, das wäre also mein SuB minus eins. Ich hoffe, das wird in den kommenden Monaten besser. ;-)



Zum Lesen kam außerdem eine neue Ausgabe der Teecetera an, wie immer mit einer Teeprobe. Ich finde das schön, dass Tee Gschwendner immer ein Pröbchen beilegt, denn so lernt man nach und nach einiges aus dem Sortimen kennen. Der "Elefant Traumtänzer-Tee" ist schon probiert, und dafür, dass ich nicht der große Früchtetee-Fan bin, fand ich ihn doch recht lecker, was sicher auch daran liegt, dass er u.a. Rooibos enthält und überhaupt nicht sauer ist.

Außerdem habe ich in den vergangenen Wochen diese beiden Teesorten hauptsächlich getrunken:
"Green Christmas" von Tea4you, war ein Weihnachtsgeschenk und passt, mit seinen Gewürz- und Zitrusfruchtaromen, geschmacklich perfekt, nachdem nun doch noch der Winter Einzug gehalten hat.
Rotbuschtee Vanillekipferl von Nibelungentee war in meiner Cuppabox Oktober und hat mir sehr gut geschmeckt. Darum habe ich ihn nachbestellt und in der Dezember-Cuppabox mit geliefert bekommen.
Der Tee schmeckt richtig fein nach Vanille, und die kleinen Baiserhütchen verführen dazu, sie einfach so aus der Teemischung zu naschen, natürlich nicht alle, damit noch genügend Aroma für den Tee übrig bleibt. ;-) 

Geduftet hat es bei mir im Januar nach Orangen, denn ich habe hauptsächlich meine Aromalampe mit ätherischem Öl und Wasser benutzt und mir dafür kürzlich ein Orangenöl bei DM mitgenommen. Ich habe ja schon einiges an Raumdüften ausprobiert, komme aber immer wieder gerne auf die natürlichen Aromen zurück, denn die empfinde ich auf Dauer einfach als angenehmer.

Nun wünsche ich euch einen guten Start in den Februar, hoffentlich mit reichlich schöner Lektüre, etwas Leckerem nach euren Wünschen, je nachdem was ihr für die Lesestunde bevorzugt und einem gemütlichen Plätzchen zum Schmökern.

Mittwoch, 29. Januar 2014

Die rote Lene - Renate Habets


Als jüngstes von sechs Geschwistern wächst Lene in dem kleinen Ort Mittelhof im Westerwald auf. Sie ist an einem 25. Februar geboren, und Menschen mit diesem Geburtsdatum sagt man unheimliche Fähigkeiten nach. Als einzige in der Familie hat sie rotes Haar. Schon von klein auf führt sie ein Außenseiterdasein, denn wegen ihrer roten Haare wird sie nicht nur von den Mitschülern gehänselt, sondern auch in der eigenen Familie ausgegrenzt. Alle nennen sie nur „die ruure Lene“ oder „Feuerkopf“. Auch Peter, ihr großer Bruder, steht ihr ablehnend gegenüber und bezeichnet sie sogar als Hexe.
Die Bedingungen, unter denen sie aufwächst, prägen das stille, in sich gekehrte Mädchen. Sie hat wenig Freunde, lediglich die gleichaltrige Louise versteht sich gut mit ihr, und dann ist da noch Klaas, der mit seinen Eltern nach Mittelhof zieht, ebenfalls „annerscht“, schon seines Namens wegen. Er versteht Lene, und sie verbringen in ihrer Kindheit und Jugend viel Zeit miteinander.
Irgendwann lernt Lene den Fabrikantensohn Rudolf Breuer aus Köln kennen, der zur Erholung, bei einem entfernten Verwandten, im nahe gelegenen Altenbrendebach weilt.
Mit ihm erlebt sie die große Liebe; sie verlässt heimlich den elterlichen Hof und folgt ihm nach Köln. Die beiden heiraten, und Rudi ist stolz auf seine schöne Ehefrau. Wirkliches Verständnis hat er jedoch nicht für sie. Ihm zuliebe und auf Wunsch der strengen Schwiegermutter lässt sie nicht nur ihre Wurzeln, sondern auch ihren Dialekt, sogar ihren Namen hinter sich. Künftig soll sie „Magda“ genannt werden. An Rudis Seite führt sie in Köln zwar ein luxuriöses Leben, aber seelisch verkümmert sie, wie eine Pflanze ohne Wasser.
Der Roman beleuchtet Lenes Schicksal aus verschiedenen Blickwinkeln. Nicht nur sie selbst erzählt über ihr Leben, auch die wenigen Menschen, die ihr nahe stehen, kommen zu Wort und erinnern sich an die Entwicklungen im Lauf der vergangenen Jahre. Da sind Klaas, der Jugendfreund, der als Pastor nach Rom geht und die Ereignisse nur noch aus der Ferne verfolgt, Louise, die ebenfalls aus Mittelhof wegzieht und Lene in Köln wieder begegnet und nicht zuletzt Rudi, für den sie aus Liebe ihre Heimat verlassen hat und der sie im entscheidenden Moment im Stich lässt. Auch von Lenes Bruder Peter gibt es einige Passagen. Er berichtet von Lenes Flucht, die er ihr ewig vorwirft, obwohl ihre Gegenwart ihm stets ein Dorn im Auge war. Er hat kein gutes Wort für die Schwester, im Gegenteil. Seine anfängliche Abneigung hat sich im Lauf der Zeit regelrecht in Hass verwandelt.

Es muss viel geschehen, bis Lene zu sich selbst findet und ihren inneren Frieden zurück gewinnt. Einfühlsam und eindringlich zugleich werden die psychischen Veränderungen der Protagonistin dargelegt. Durch ihren heimlichen Weggang und die Heirat eines Evangelischen ist sie im wahrsten Sinn des Wortes „entwurzelt“, denn sie kann nichts ungeschehen machen, und auf sich allein gestellt wäre sie in Köln hilflos.
Ihr Mann wendet sich anderen Interessen zu, und ihre Freunde deuten die stillen Hilfeschreie, die Signale ihrer Verzweiflung, nicht. Dazu sind sie zu sehr mit ihrem eigenen Leben beschäftigt. Erst viel später kommen sowohl Klaas als auch Louise zur Einsicht, das Versäumte an Lene gut machen zu müssen. Besonders Klaas geht dabei schonungslos und offen mit sich selbst ins Gericht.
Der Schreibstil wirkt, gerade durch die häufig verwendeten mundartlichen Ausdrücke, sehr authentisch. Zwar hatte ich manchmal kleine Verständnisprobleme und konnte einige der gebrauchten Worte nicht „übersetzen“, aber glücklicherweise hat sich der Sinn meist einigermaßen aus dem Text erschließen lassen.
Das Besondere an diesem Buch ist, dass die Autorin nicht nur die Sprache als Ausdrucksform verwendet, sondern dass sie auch das Umschlagbild selbst gemalt hat. Obwohl Lene schwere und kummervolle Zeiten erlebt, die ihre Seele krank machen, passt die farbenfrohe Blumenwiese sehr gut zu ihrer Persönlichkeit, denn der Natur war sie sehr nahe; an Pflanzen und Tieren hat sie sich immer erfreut. Nur den Menschen gegenüber zeigte sie sich meist verschlossen.

Renate Habets hat hier eine Lebensgeschichte entworfen, die mich nachdenklich gemacht und nachhaltig beschäftigt hat und die dazu auffordert, über den eigenen Interessen nicht die Mitmenschen zu vergessen, sondern genauer hinzusehen, um die Zeichen richtig zu deuten und notfalls zur rechten Zeit helfen zu können.

Montag, 27. Januar 2014

Die Fee und die vier Elemente - Jens Lueck, Illustrationen von Antjeca


Eine kleine Elfe beobachtet eines Tages, wie sich Feuer, Wasser, Erde und Luft nicht einigen können, wer von ihnen denn nun der Stärkste und Beste ist. Um den Streit zu schlichten fasst die Elfe einen klugen Plan…
Die Grundidee zu dieser Geschichte für Kinder ab drei Jahren ist sehr schön und auch für die Kleineren gut verständlich dargestellt. Die farbenfrohen Illustrationen zu den einzelnen Szenen stammen von Antjeca. Sie sind kindgerecht einfach gehalten und doch sehr liebevoll, mit vielen kleinen Details ausgestaltet.

Zum Gesamtkonzept gehört auch eine CD, auf der die Geschichte aus dem Buch noch einmal erzählt wird. Die vier Elemente und die kleine Elfe werden von verschiedenen Interpreten gesprochen, wodurch die Geschichte besonders lebendig wirkt. Begleitet und untermalt wird der Text von jeweils passenden Musikstücken, die auf ganz unterschiedlichen Instrumenten den Elementen Charakter verleihen. Der liebliche Gesang stammt von Isgaard, die der Luft und der kleinen Elfe ihre bezaubernde Stimme verleiht.
Man kann beide Medien jederzeit getrennt nutzen, entweder das Buch ansehen und lesen, oder die CD hören.  Aber besonders schön wird die Geschichte in der Verbindung von Bildern und Musik, und so ist es sicher auch gedacht. Man betrachtet die Illustrationen und hört begleitend dazu die CD.

Leider ist im Buch ein Druckfehler passiert, der hoffentlich in der nächsten Ausgabe bereinigt wird, denn auf der letzten Seite wiederholen sich zwei Sätze. Gerade bei einem Bilderbuch mit insgesamt wenig Text sticht das besonders ins Auge, und aufmerksamen Kindern wird der Unterschied des Textes zwischen Buch und CD sicher auffallen.

Die Geschichte selbst jedoch, in ihrer vielschichtigen Umsetzung, ist wunderbar gelungen, unterhaltsam und zugleich lehrreich, und sie macht sensibel für die Themen  „Zusammenhalt“ und „Gemeinsamkeit“.


Sonntag, 26. Januar 2014

Die Mitternachtsrose - Ludinda Riley


Klappentext:
Innerlich aufgelöst kommt die junge amerikanische Schauspielerin Rebecca Bradley im englischen Dartmoor an, wo ein altes Herrenhaus als Kulisse für einen Film dient, der in den 1920er Jahren spielt. Vor ihrer Abreise hat die Nachricht von Rebeccas angeblicher Verlobung eine Hetzjagd der Medien auf die junge Frau ausgelöst, doch in der Abgeschiedenheit von Astbury Hall kommt Rebecca allmählich zur Ruhe. Als sie jedoch erkennt, dass sie Lady Violet, der Großmutter des Hausherrn Lord Astbury, frappierend ähnlich sieht, ist ihre Neugier geweckt. 
Dann taucht Ari Malik auf: ein junger Inder, den das Vermächtnis seiner Urgroßmutter Anahita nach Astbury Hall geführt hat. Je mehr Rebecca aber in die Vergangenheit und in ihre Rolle eintaucht, beginnen Realität und Fiktion zu verwischen – und schließlich kommt sie nicht nur Anahitas Geschichte auf die Spur, sondern auch dem dunklen Geheimnis, das wie ein Fluch über der Dynastie der Astburys zu liegen scheint…

Mein Eindruck:
Der Roman beginnt im Februar 2000. Die Inderin Anahita Chavan feiert ihren hundertsten Geburtstag. Wie schon so oft lässt sie ihre Gedanken schweifen, zurück in das England der zwanziger Jahre, damals, als sie ihren kleinen Sohn dort allein zurücklassen musste. Alle wollten ihr glauben machen, er sei bei einem Unfall gestorben, aber sie weiß es besser. Ihre Lebensgeschichte und ihre Erinnerungen hat sie aufgeschrieben. Nun überlegt sie, wem sie diese geheimen Gedanken anvertrauen kann. Mit Hilfe der Götter fällt die Wahl auf ihren Urenkel Ari, und sie weiß, dass ihre Aufzeichnungen bei ihm in guten Händen sind.

In der Gegenwart reist die junge amerikanische Schauspielerin Rebecca Bradley nach England. In der Kulisse eines alten Herrenhauses sollen Aufnahmen für einen Film gedreht werden, der in den zwanziger Jahren spielt. Rebecca ist zutiefst verwirrt, denn die Nachricht von ihrer angeblichen Verlobung ist zur Presse durchgedrungen, was einigen Wirbel in den Medien verursacht hat.  Sie muss vor den Reportern und Fotografen die Flucht ergreifen, denn sie möchte nur eines, nämlich ihre Ruhe haben, um zu einer richtigen Entscheidung für ihre Zukunft zu gelangen. Auf Astbury Hall findet sie freundliche Aufnahme. Als sie eine große Ähnlichkeit zwischen sich und der Großmutter des Hausherrn feststellt, die nicht nur ihr selbst auffällt, ist ihr Interesse geweckt und sie beschäftigt sich intensiver mit der Vergangenheit des alten Herrensitzes und seiner Bewohner. Dabei kommt sie hinter so manches Geheimnis. Als der junge Inder Ari Malik auf Astbury Hall auftaucht, weil die Spur zur Vergangenheit seiner Urgroßmutter ihn dorthin geführt hat, findet Rebecca in ihm einen angenehmen und verständnisvollen Gesprächspartner. Gemeinsam stellen sie so manche Parallele zwischen den damaligen Ereignissen und der Gegenwart fest.

Für mich war dies bisher der zweite Roman, den ich von Lucinda Riley gelesen habe.  Wie schon „Das Orchideenhaus“, welches ich leider nur mittelmäßig fand, so spielt auch „Die Mitternachtsrose“ auf zwei großen Zeitebenen. Aber die Umsetzung ist diesmal um Welten besser gelungen. Man erlebt einerseits das Schicksal von Anahita mit, die in einem indischen Palast aufwächst und vom Schicksal nach England gebracht wird, wo sie die ganze Palette menschlicher Empfindungen durchmacht, von tiefster Verzweiflung bis zum höchsten Glück.
In der Gegenwart lernt man Rebecca und Ari kennen. Sie haben eine Gemeinsamkeit, denn beide befinden sich gerade am Beginn eines neuen Lebensabschnitts, wo es heißt, mit der Vergangenheit abzuschließen.
Alle Charaktere sind in diesem Roman perfekt und glaubhaft dargestellt. Dazu kommen die ausführlichen und sehr schönen Beschreibungen der Handlungsorte und der dort jeweils herrschenden Atmosphäre. Mich hat der Roman mitgerissen, fasziniert und festgehalten bis zum Schluss. Anahitas Schicksal ist sehr bewegend dargestellt. Ihre Geschichte nimmt den größeren Part im Buch ein und hat mir ganz besonders gut gefallen. Der Wechsel zwischen den Handlungssträngen ist hervorragend gelungen, und der Schreibstil passt sich immer der jeweiligen Zeit an, von der gerade berichtet wird.
Mit diesem Roman, der von tragischen Schicksalen, alten Geheimnissen und von der großen Liebe erzählt, ist Lucinda Riley ein sehr schönes und stimmiges Meisterstück gelungen. 


Mittwoch, 22. Januar 2014

Kälte - Michael Northrop



Klappentext:
"Als der Schneesturm anfing, wusste noch keiner, dass es eine ganze Woche lang nicht mehr aufhören sollte zu schneien. Keiner ahnte, dass es nicht nur ein Problem werden würde, sich warmzuhalten, sondern überhaupt am Leben zu bleiben...."

Mein Eindruck:
Was wie ein ganz normaler Unterrichtstag an der Tattawa Regional Highschool beginnt, wächst sich zum Alptraum aus. Im Lauf des Vormittags schneit und stürmt es immer stärker, ein Nor’easter, wie man dazu sagt. Die Leute in der Gegens sind so etwas gewohnt, aber um die Mittagszeit gibt es Durchsagen, dass der Unterricht früher endet. Die meisten Schüler sehen zu, dass sie so schnell wie möglich mit einem der Schulbusse nach Hause fahren können. Fünf Jungs und zwei Mädchen bleiben aus unterschiedlichen Gründen zurück, dazu ein Lehrer, der die Aufsicht hat, bis alle Schüler abgeholt werden. Am späten Nachmittag ist der Schnee so hoch gestiegen, dass kein Durchkommen mehr ist. Als auf der nahen Route 7 zwei Scheinwerfer zu sehen sind, versucht der Lehrer Hilfe zu holen, aber er kehrt nicht mehr zurück. Nun sind die sieben Schüler ganz auf sich gestellt. Anfangs sehen sie es noch als Abenteuer, aber als sie merken, dass sie keinen Handyempfang mehr haben und dann noch der Strom ausfällt, wird ihnen bewusst, dass sie in der Falle sitzen. Noch sind sie der Meinung, dass das Unwetter schnell nachlassen würde, so wie es normalerweise immer war. Auch am nächsten Tag haben sie die Hoffnung noch nicht aufgegeben, bald abgeholt zu werden.

Der Autor beschreibt die Situation aus der Sicht des jugendlichen Ich-Erzählers Scotty Weems. Es wird geschildert, wie sich das Verhältnis der eingeschlossenen Schüler zueinander wandelt. Die Psyche spielt verrückt und die Emotionen kochen hoch. Im einen Moment ist es den Protagonisten noch wichtig, gegenseitig Eindruck zu schinden, besonders da zwei Mädchen bei der Gruppe sind. Da ist die größte Sorge des Ich-Erzählers ein Pickel, der sich in seinem Gesicht breit gemacht hat und seine Attraktivität mindert. Im nächsten Augenblick wird ihm das Ausmaß der Lage bewusst, in der sie sich alle befinden. Es kommt zu Überreaktionen, man könnte sagen, die jungen Menschen leiden unter Lagerkoller. Obwohl sie nach und nach erkennen, dass es nur noch ums Überleben geht, haben sie Skrupel, die Mensa aufzubrechen, um sich mit Nahrung zu versorgen. Unbewusst ist da noch die Furcht vor den Folgen, etwas in der Schule zu zerstören.

Der Großteil der Handlung ist nicht von großen Ereignissen geprägt, außer dass es auch nach mehreren Tagen immer noch schneit, sondern das hauptsächliche Augenmerk richtet sich auf die zwischenmenschlichen Beziehungen in dieser Extremsituation. Der Schreibstil des Romans ist umgangssprachlich, so wie eben ein Fünfzehnjähriger erzählen würde. Obwohl sich der Großteil der Handlung nur innerhalb des Schulgebäudes abspielt, ist die Story unwahrscheinlich packend und bewegend.
Das Buch wird als Schullektüre empfohlen, was ich mir gut vorstellen kann, denn diese Geschichte bietet reichlich Stoff für Gespräche und zum Nachdenken.

Das Coverbild wurde von der amerikanischen Originalausgabe übernommen, was ich sehr gut finde, denn es ist aussagekräftig und lässt das Ausmaß der Katastrophe bereits erahnen.



Freitag, 17. Januar 2014

Agatha Raisin und der tote Tierarzt - M.C. Beaton


Seit Agatha Raisins Umzug von London nach Carsely ist inzwischen einige Zeit vergangen. Ein gemütliches, malerisches Cottage in den Cotswolds hatte ihr als der Inbegriff des Glücks vorgeschwebt, aber auch nach einigen Monaten ist die ehemalige PR-Beraterin noch nicht wirklich heimisch in der neuen Umgebung geworden. In ihrem Leben macht sich stellenweise die Langeweile breit, und fast lässt sie sich, von einem ehemaligen Konkurrenten, zu einem Geschäft mit Teilhaberschaft und zu einer Rückkehr nach London überreden. Aber da gibt es noch den neuen, attraktiven Tierarzt, der sich vor weiblichen „Patienten“ kaum retten kann. Auch Agatha beschließt, mit ihrem putzmunteren und kerngesunden Kater bei Paul Bladen vorstellig zu werden, und sie kann ihn sogar zu einem gemeinsamen Abendessen überreden, denn der Veterinär hat eindeutig weniger Interesse an seinen vierbeinigen Patienten, sondern mehr an deren weiblichen Besitzern.
Als Bladen wenig später bei der Behandlung eines Rennpferds ums Leben kommt, hält die Polizei es für einen Unfall. Agatha hat ihre Zweifel und hegt den Verdacht, es könne Mord dahinter stecken. Sie teilt diese Befürchtung ihrem Nachbarn James Lacey mit. Agatha himmelt den eingefleischten Junggesellen heimlich an, aber dieser reagiert geradezu allergisch gegen jeden ihrer Annäherungsversuche. Wenigstens ist er bereit, sie bei ihren eigenmächtigen Nachforschungen im Fall Bladen zu unterstützen, und Agatha ist glücklich, auf diese Weise mehr Zeit mit ihm verbringen zu können.
Mit ihren Nachfragen, die sie auf eigene Faust durchführen, ziehen sich  Agatha und James nicht nur den Unwillen der Polizei zu, sondern das ungewöhnliche Ermittlerpaar sorgt auch für jede Menge Dorfklatsch. Ohne es zu merken wecken die Beiden schlafende Hunde, und Agatha gerät wieder einmal in Gefahr.

Da ich bereits den ersten Band mit Agatha Raisin gelesen hatte, war es für mich wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten, denn viele der damaligen Charaktere tauchen auch in der zweiten Folge wieder auf, so beispielsweise Sergeant Bill Wong, der auch diesmal wieder die Ermittlungen leitet. Auch mit der Vikarsfrau Mrs.Bloxby und dem örtlichen Damenkränzchen gibt es ein Wiedersehen. Wie nicht anders zu erwarten, hat Agatha auch diesmal wieder die Nase vorn, wenn es darum geht, in irgendein Fettnäpfchen zu treten, aber nicht nur das, sie hat auch wieder den richtigen Riecher dafür, dass es sich bei Bladens Tod um ein Verbrechen handeln könnte. Ihre Bemühungen um James Lacey sind ein wenig überspitzt dargestellt, und auch bei den gemeinsamen Nachforschungen ergeben sich einige recht groteske Umstände, die für Situationskomik sorgen.  Während man Agatha und James bei ihren Aktionen „beobachtet“, muss man immer wieder unwillkürlich schmunzeln.
Man sollte bei diesem Roman keinen packenden Krimi mit extremem Nervenkitzel erwarten, denn es handelt sich eher um eine Kriminalkomödie der gemütlichen Art, ein „Häkelkrimi“, wie dieses Genre gerne liebevoll genannt wird.

Dieser zweite Band war für mein Empfinden nicht ganz so gut wie der erste, denn es gab im Mittelteil ein paar Längen, bedingt durch die immer wiederkehrenden Besuche der beiden „Privatermittler“ bei allen möglichen Verdächtigen. Aber insgesamt habe ich auch diesen Fall wieder sehr genossen, denn hier bekommt man jede Menge englischen Humor und Skurrilität geboten. Ich freue mich jetzt schon auf den dritten Band, der heuer im Juli erscheinen wird, und ich hoffe sehr, dass noch viele von Agatha Raisins Abenteuern übersetzt und in Deutschland verlegt werden.


Diesen Roman durfte ich, im Rahmen der Lesejury-Lieblinge, schon vor dem heutigen Erscheinungstag testlesen. 
Herzlichen Dank dafür an den Lübbe-Verlag



Donnerstag, 16. Januar 2014

Heute wegen Glück geschlossen - Patrice Leconte


Der sympathische Thomas ist siebenundzwanzig Jahre alt und arbeitet in einer Papeterie mitten in Paris, und er hat noch knapp drei Jahre Zeit, um die Frau fürs Leben zu finden, denn für dieses Vorhaben hat er sich seinen dreißigsten Geburtstag als Limit gesetzt.
Thomas hat seine ganz eigene Lebensphilosophie.
Seine Traumfrau soll brünettes, kurzes Haar und einen dunklen Teint haben, und sie sollte keinen Kaugummi kauen. Eines Tages begegnet er in der Metro der schönen Colette und ist gleich hingerissen von ihr. Aber dann verliert er sie wieder aus den Augen. Auf der Suche nach der Angebeteten erlebt er so manches Abenteuer.

Im leichten Plauderton erzählt der Protagonist aus seinem Leben. Er lässt die Leser wissen, dass seine Mutter eine hoffnungslose Pessimistin ist, die fortwährend meint, die nächste Woche nicht mehr zu erleben. Sein Vater ist Tierarzt und betreibt eine Kleintierpraxis. Aber er träumt davon, die großen, wilden Tiere zu behandeln und zu versorgen.
Schön beschrieben sind die gemeinsamen Sonntage, die Thomas und seine Schwester bei den Eltern verbringen. Sein Job in der Papeterie macht Thomas viel Freude, da er gerne mit schönen Schreibwaren umgeht. Bei seinen Kolleginnen ist er sehr beliebt, aber die Frau fürs Leben findet er bei ihnen nicht. Wenn er seine Meinung kundtut und seine Zukunftspläne offenbart, schüttelt sein bester Freund André nur mit dem Kopf, denn er kann es nicht verstehen, dass sich Thomas selbst so einengt und von vornherein festlegt.

Die Sprache dieses kleinen, schönen Romans ist fast durchgehend heiter und beschwingt und irgendwie typisch französisch. Über Thomas und seine Eigenheiten musste ich zum Teil schmunzeln und war gespannt, ob er sein Ziel wirklich erreichen kann. Ich habe den Roman mit seinem leichten Schreibstil weitgehend genossen, aber eine Zeitlang verstrickt sich der Ich-Erzähler in amouröse Abenteuer und gerät damit in ein Fahrwasser, das leider einiges vom Zauber der Geschichte nimmt und irgendwie gar nicht zum Protagonisten passt. Wie sich seine Suche nach der Traumfrau gestaltet und wie sie ausgeht, verrate ich natürlich nicht! Nur so viel: Der Ausgang ist überraschend.

Das Buch mit gerade mal 206 Seiten wirkt schon optisch sehr einladend und wird besonders allen Freunden der leichten, französischen Literatur gut gefallen. 


Dienstag, 14. Januar 2014

Mein Herz zwischen den Zeilen - Jodi Picoult, Samantha van Leer


In der Schule ist Delilah eine Außenseiterin und als eigenbrötlerisch verrufen. Nur mit ihrer Freundin Jules kann sie (fast) über alles reden. Viel lieber ist sie jedoch alleine und schmökert in ihrem Lieblingsbuch, das sie sich immer wieder aus der Schulbücherei leiht.  
Als sie eines Tages wieder in dem geliebten Märchenbuch blättert, fällt ihr plötzlich auf, dass sich eine Illustration verändert hat. Bald stellt sie fest, dass sie mit dem Helden der Geschichte sprechen kann. Es ist bei beiden Seiten Liebe auf den ersten Blick, aber sie können sich zwar sehen und unterhalten, aber sie können sich nicht berühren, denn es gibt eine unsichtbare Barriere, die nicht überwunden werden kann. Delilah erfährt, dass alle Figuren, die im Buch vorkommen, eine Art Schauspielerdasein führen und ihre Rollen nur spielen, wenn das Buch von jemandem aufgeschlagen wird. Ansonsten haben sie Freizeit und sind ganz anders, als die Geschichte vermuten lässt. Der Märchenprinz Oliver ist unglücklich in seinem Leben, und die Prinzessin Seraphima, die er im Märchen rettet und mit der es in der Geschichte ein Happy End gibt, liebt er eigentlich auch nicht und küsst sie am Ende des Märchenbuchs nur für die offizielle Rolle. Gemeinsam überlegen Delilah und Oliver, wie sie zueinander kommen könnten. Ob das überhaupt möglich ist?

Dieses moderne Märchen hat die bekannte Autorin Jodi Picoult gemeinsam mit ihrer Tochter Samantha geschrieben. Die Idee, dass die Leserin eines Märchenbuches mit dem Helden der Geschichte Kontakt aufnehmen kann, finde ich originell, und auch das ganze Konzept, dass die Protagonisten ihre Rolle nur spielen, wenn das Buch geöffnet wird, ist äußerst reizvoll. Obwohl der Schreibstil häufig zwischen modern und nostalgisch wechselt, da in die aktuelle Handlung immer wieder Kapitel aus dem Märchen eingefügt sind, lässt sich die Geschichte angenehm und flüssig lesen. Es gibt diverse Missverständnisse zwischen der realen und der Bücherwelt, was zu einigen lustigen Szenen und humorvollen Dialogen führt. Das Ende habe ich mit gemischten Gefühlen gelesen, denn einerseits war es gut so, wie sich alles gefügt hat, aber die „Pointe“ der letzten Szene konnte mich nicht so recht überzeugen; sie hat für mein Gefühl einfach nicht zum Rest der Geschichte gepasst.
Das Buch ist durchgehend wunderschön illustriert, zum Teil mit farbigen Zeichnungen, aber es sind auch viele kleine Bilder in einer Art Scherenschnitt enthalten und unterstreichen den märchenhaften Charakter. Seine wahre Schönheit gibt das Buch erst preis, wenn man ein wenig darin blättert, denn mit dem Coverbild kann ich mich nicht so ganz anfreunden. Als ich es zum ersten Mal sah, hatte ich völlig andere Erwartungen, was die Geschichte betrifft. Hätte ich nur das Cover gesehen, wäre ich nie auf die Idee gekommen, das Buch zu lesen. Man hat eher den Eindruck, eine moderne Komödie in der Art wie „Plötzlich Prinzessin“ vor sich zu haben.
Insgesamt hat mir das Buch jedoch gut gefallen, sowohl was die Handlung betrifft als auch durch die gelungene Aufmachung, wenn man von meinen kleinen Kritikpunkten absieht.


Sonntag, 12. Januar 2014

Das Schatzbuch der Köchin - Martine Bailey


England, Oktober 1773: Biddy Leigh ist Küchenhilfe auf  Mawton Hall. Sie träumt von ihrer nahenden Hochzeit mit ihrem geliebten Jem. An Allerheiligen wollen sie das Verlöbnis bekannt geben. Ihr kleines Reich ist die Küche, und besonders viel Freude macht es ihr, neue Rezepte auszuprobieren oder mit ihrer guten Freundin, der Köchin Mrs. Garland, zu fachsimpeln. Von Mrs. Garland hat Biddy auch ein altes, handgeschriebenes Kochbuch.
Dann kommt eines Tages Sir Geoffreys junge Braut, Lady Carinna, auf dem Landsitz an.
Sie möchte so schnell wie möglich nach Italien weiterreisen. Als sie Biddy kennenlernt, beschließt sie, diese in ihrem Gefolge mitzunehmen. Biddy zögert, denn das würde bedeuten, dass ihre Hochzeit mindestens ein Jahr verschoben werden müsste. Aber letztendlich ist sie machtlos gegen den Willen ihrer neuen Herrin und fügt sich in ihr Schicksal.
Während der langen und beschwerlichen Reise wundert sich Biddy immer wieder, wie viel Vertraulichkeit ihr Lady Carinna entgegenbringt. Geschmeichelt lässt sie sich auf so manches Spielchen ein, sogar auf einen zeitweiligen Rollentausch. Für sie ist es ein vergnüglicher Zeitvertreib, fremde Sprachen zu lernen und so geziert zu sprechen wie die hohen Herrschaften. Erst viel später merkt Biddy, dass Lady Carinna durchaus berechnend handelt und ihre besonderen Hintergedanken bei all den Aktionen hat. Je näher die kleine Reisegesellschaft ihrem Ziel in der Toskana kommt, umso offensichtlicher werden Lady Carinnas Beweggründe.
Worauf hat sich die gute Biddy da nur eingelassen?

Obwohl „nur“ eine Dienerin, ist das Küchenmädchen Biddy stark und mutig und hält mit ihrer Meinung nicht hinter den Berg. Sie trägt das Herz auf der Zunge, was ihr nicht immer gut bekommt. Es ist interessant, zu verfolgen, wie sich während der langen Reise nach Italien, Biddys Verhältnis zu ihrer Herrin immer mehr wandelt, und es dauert eine ganze Weile, bis man erfährt, was Lady Carinna mit den diversen Änderungen bezweckt.
Biddy schildert alles aus ihrer Sicht und nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Da wird ihre Herrin auch schon mal scharf kritisiert, und doch steht sie Loyal zu ihr, wenn es darauf ankommt.
Einige der Kapitel sind auch aus dem Blickwinkel des schwarzen Dieners Mr. Loveday beschrieben, der eigentlich Keraf heißt und in seiner Heimat Batavia gefangen genommen und nach England verschleppt wurde. In ihm findet Biddy einen guten Freund und Vertrauten.


Sehr schön finde ich die Gestaltung des Buches, angefangen von dem Einband, der einem uralten, abgenutzten Buch nachempfunden ist, bis hin zu den einzelnen Kapiteln, die jeweils von einem Rezept aus Biddys Schatzbuch eröffnet werden. Das Konzept des Romans ist erfrischend anders. Er ist üppig und zugleich leicht geschrieben, wie ein exquisites Mehr-Gänge-Menü. Die stark bildhafte Sprache und eine blumige Ausdrucksweise machen das Lesen zu einem wahren Genuss und Vergnügen. Mit „Das Schatzbuch der Köchin“ ist der Autorin ein hervorragendes, vielschichtiges und sehr unterhaltsames Romandebüt gelungen, dem man auf jeder Seite die gute und gründliche Recherche anmerkt.



Freitag, 10. Januar 2014

Der verbotene Fluss - Susanne Goga


Herbst 1890: Die junge Deutsche, Charlotte Pauly, verlässt Berlin, um in einem Herrenhaus in England eine neue Anstellung als Gouvernante anzutreten. Mit dieser Reise bricht sie alle Brücken hinter sich ab, um ihrer unglücklichen Vergangenheit zu entfliehen. Künftig möchte sie sich ganz auf ihren neuen Wirkungsbereich und auf die Zukunft konzentrieren. Ihr Auftraggeber, Sir Andrew Clayworth, wünscht eine kompetente Hauslehrerin für seine achtjährige Tochter Emily. Das Mädchen ist erst im Frühjahr zuvor Halbwaise geworden und leidet noch sehr unter dem Verlust der Mutter. Nach ihrer Ankunft auf Chalk Hill spürt Charlotte schnell, wie sehr dieser erlittene Schicksalsschlag auf der Kleinen lastet, denn sie wird immer wieder von schweren und sehr realen Alpträumen heimgesucht. Charlotte schließt ihren Schützling sehr schnell ins Herz und möchte dem Mädchen helfen. Aber sowohl der Hausherr als auch die anderen Bediensteten schweigen, wenn es um Lady Ellens Tod und die Umstände geht. Auch die Gegend um den nahen Fluss soll unter allen Umständen gemieden werden. Es gehen seltsame Dinge um das alte Haus vor, und irgendwann sieht auch Sir Andrew ein, dass er die Vergangenheit nicht einfach verdrängen kann und die Hilfe eines „Geisterjägers“ annehmen muss. Als der Journalist Tom aus London sich der Sache annimmt, ist es schon fast zu spät. Tom und Charlotte finden ein paar sehr düstere Geheimnisse heraus.

Charlotte ist eine sympathische Protagonistin, deren Geschichte einen informativen und realistischen Blick auf das damalige Leben einer Gouvernante gewährt. Ihre neue Stellung in England tritt sie nicht nur mit Pflichtbewusstsein und Kompetenz, sondern auch mit Güte und viel Herz an. Wie gerne möchte sie dem ihr anvertrauten Kind helfen, und man spürt, wie sie darunter leidet, dass ihr dies nicht gelingen mag. Obwohl Charlotte eine unerschrockene junge Frau ist und mit beiden Beinen im Leben steht, kommt es immer häufiger vor, dass sie die Atmosphäre in dem alten Haus als bedrückend und unheimlich empfindet. Auch Tom, der mit der Klärung des Problems betraut wird, ist eigentlich ein realistischer Mensch, und doch überkommen auch ihn Zweifel, ob es auf Chalk Hill mit rechten Dingen zugeht. Er und Charlotte werden zu Verbündeten, im Kampf gegen die Geister und Schatten, die das alte Haus und die Familie heimsuchen.

Susanne Gogas neuer Roman hat mich von Anfang an gefesselt. Es war sehr schön, in die alte, englische Atmosphäre einzutauchen, und ich fand es spannend, Charlotte und Tom bei ihren Recherchen zu begleiten. Die parapsychologische Forschung war damals noch sehr jung und anscheinend sehr gefragt, denn mit der nahenden Jahrhundertwende machte sich ein ganz neues, sachliches Bewusstsein bei den Menschen breit.
Die Handlung gestaltet sich durchgehend realistisch und glaubhaft, und obwohl sich viele rätselhafte Dinge ganz logisch erklären lassen, bleibt doch bis zuletzt immer auch ein Hauch Mystik über der Sache.
Für mich war dies das erste gelesene Buch im Jahr 2014, und ich kann sagen, es war ein sehr gelungener, starker Start.
Zugleich war „Der verbotene Fluss“ für mich der erste Kontakt mit den Büchern der Autorin. Da mir der Schreibstil sehr zusagt, wird es ganz sicher nicht bei diesem einen Buch bleiben.



Dienstag, 7. Januar 2014

Erster Neuzugang 2014!


Heute kam ein völlig überraschender Neuzugang ins Haus geflattert. Ich habe im Dezember an einigen Tagen bei Lesefees Adventskalender mitgemacht, wo man anhand von kleinen Ausschnitten täglich ein Cover Cover erraten musste. Die letzten Tage vor Weihnachten waren sehr turbulent, und so habe ich die Ergebnisse nicht mehr verfolgt und war auch die letzten beiden Wochen aus Zeitmangel wenig auf den von mir abonnierten Blogs unterwegs. Heute kam dann eine Büchersendung ins Haus geflattert. Anfangs habe ich mich gewundert, da momentan keine Bestellung offen ist. Dann sah ich den Absender, und als ich "Lesefee" gesehen habe, wusste ich, das muss noch mit dem Adventskalender zusammenhängen, und dem war auch wirklich so, ich habe "Die Wikingersklavin" von Sabine Wassermann gewonnen! Ich freue mich riesig über das Buch, denn es stand ganz dick auf meiner Wunschliste. 
Danke liebe Lesefee, das war eine tolle Überraschung heute!

Mittwoch, 1. Januar 2014

Jahresrückblick 2013

Ich hoffe, ihr seid gut durch die Silvesternacht gekommen
und wünsche euch allen
ein gutes, gesundes, gesegnetes und erfolgreiches neues Jahr 2014.

Das vergangene Jahr war zum Teil nicht einfach, hatte aber auch viele schöne Momente.
Lese-technisch war ich sehr zufrieden, denn die vergangenen Monate brachten mir tolle Bücher und eindrucksvolle Leseerlebnisse.
Ein wenig Statistisches:
Insgesamt habe ich im vergangenen Jahr 110 Bücher gelesen. Mein liebstes Genre "Historische Romane" war mit 36 Büchern am meisten vertreten.  Die gelesene Seitenzahl beläuft sich auf 37.840.
Auch einige Challenges habe ich nun erfolgreich abgeschlossen:
Die Challenge deutschsprachiger Autoren: 79 Bücher dafür gelesen
Lese-Challenge "SuB-Abbau 2013": Von insgesamt 30 Aufgaben habe ich 27 gelöst. Die Vorgabe war, 15 Bücher zu lesen. Somit habe ich die Challenge zufriedenstellend erfüllt.
Lese-Challenge "Auf die hohe Kante": Dafür habe ich 107 € gespart, für die ich mir nun etwas Schönes kaufen darf.
Die Büchereule ABC-SuB-Minimierungs-Challenge: Bis auf den November habe ich für allen Monate ein passendes Buch gefunden. Wenn auch nicht ganz geschafft, werde ich mich nicht entmutigen lassen und auch an der ABC-Challenge für 2014 teilnehmen.

Im ganzen Jahr 2013 gab es bei den Büchern nur drei Enttäuschungen, ein Buch davon wurde von mir abgebrochen, zwei weitere schlechter als mit 3 Sternen bewertet.
Dafür gab es aber viele hervorragende Bücher, so dass ich mich nicht auf einen einzigen Favoriten beschränken kann.
Ich habe nun meine fünf Highlights des Jahres 2013 herausgesucht, und hier sind sie:




Vorsätze fürs neue Jahr? Ja, ich habe einen Vorsatz ganz fest ins Auge gefasst, und das ist SuB-Abbau! Mein Stapel ungelesener Bücher ist mir nämlich mittlerweile buchstäblich über den Kopf gewachsen ;-)
Mal sehen, wer stärker ist, der SuB oder ich. *ggg*