Donnerstag, 19. Dezember 2024

Rebellin mit Herz - Elisabeth Büchle

 

Rebellin mit Herz
Elisabeth Büchle
Gerth Medien


Kurzbeschreibung:

England, 1811: Auf Wunsch von Lady Henrietta Murray reist Lily Thomson nach London, um der vereinsamten Dame als Gesellschafterin beizustehen. Mit Lilys Unterstützung gelingt es Henrietta, in die Kreise des britischen Hochadels zurückzukehren. Doch ihr Auftreten bringt nicht nur frischen Wind, sondern auch Kontroversen mit sich. Während Henrietta und Lily in der Aristokratie für Wirbel sorgen, entdecken sie gemeinsam eine Leidenschaft für die vernachlässigten Kinder an den Docks der Themse. In ihrem Bestreben, den verarmten Familien zu helfen, wählt Lily einen eher unkonventionellen Weg … Und dann tritt auch noch der charmante und eigenwillige Earl of Kantley auf den Plan, der Lily vor eine neue Herausforderung stellt.


Mein Eindruck:

Lily Thomson, die Tochter eines Landpfarrers, schert sich nicht um Konventionen. Sie sagt was sie denkt und tut was sie will. Als sie Lady Murray kennenlernt, ist diese gleich sehr angetan von der quicklebendigen Lily und bittet sie, als Gesellschafterin zu ihr nach London zu kommen. Lady Henrietta Murray gehört zum britischen Hochadel, wurde aber von Gesellschaften ausgeschlossen, weil sie unverheiratet geblieben ist. Mit Lilys Hilfe möchte sie ihrem eintönigen Leben entfliehen. Als Lily in London ankommt, wirbelt sie nicht nur den Haushalt der Murrays sondern die gesamte feine Gesellschaft durcheinander, vor allem als die junge Frau ein Waisenkind von den Docks bei sich aufnimmt und beschließt, den Ärmsten der Armen dort zu helfen. Eine Begegnung mit dem Earl of Kantley bringt wiederum Lily sehr durcheinander...

Der Roman, der in der Regency-Ära spielt, ist kurzweilig und fesselnd geschrieben. Die Charaktere sind allesamt toll ausgearbeitet, und die Atmosphäre dieser besonderen Zeit ist sehr authentisch und stark wiedergegeben. Man erhält Einblick in die damalige feine Gesellschaft, die den kleinsten "Fehltritt" nicht verzeiht und sehr strenge moralische Vorstellungen hat. Nächstenliebe ist quasi dort nicht gefragt und wird auch nicht als standesgemäß angesehen. Ich habe diesen Roman sehr gerne gelesen, hat er doch auch starke Protagonisten. Nur zuletzt nimmt die Handlung eine Wende, mit der ich nicht gerechnet hätte und die ich auch nicht hundertprozentig überzeugend fand. Aber macht euch am besten selbst ein Bild davon, denn mit diesem Roman erwartet euch ein richtig gutes Lesevergnügen, wo ich kleine Ungereimtheiten gerne verzeihe.

⭐⭐⭐⭐1/2

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