Mittwoch, 11. Oktober 2023

Die Liebe des Pilgers - Petra Schier

Die Liebe des Pilgers
Petra Schier
Pilger-Reihe Bd. 3
Harper Collins
ISBN: 978-3-365-002995


Kurzbeschreibung, von der Website der Autorin übernommen:

Intrigen, Machtkämpfe und große Gefühle im Koblenz des 14. Jahrhunderts

Eine verbotene Liebe, die nur heimlich gelebt werden kann – Palmiro weiß, wie gefährlich das ist, und doch zerreißt es ihm das Herz, als der Mensch, mit dem er sein Leben verbringen möchte, Koblenz verlässt. Um sich abzulenken, stürzt er sich in sein noch junges Geschäft, den Handel mit kostbaren Pelzen und wertvollem Geschmeide, und wird immer mehr zum angesehenen und erfolgreichen Geschäftsmann. Doch Palmiro ahnt nicht, dass auch dieser Erfolg bedroht ist. Der ehemalige Inquisitor Erasmus von London hat geschworen, Palmiro der Ketzerei zu überführen. Er schreckt dabei vor nichts zurück und bringt damit auch Palmiros Freunde und Familie in Gefahr.

 

Mein Eindruck:

Dies ist der dritte und letzte Teil der Pilger-Trilogie, die im 14. Jahrhundert spielt, und ich möchte gleich vorab erwähnen, dass ich dringend empfehle, die Bücher in chronologischer Reihenfolge zu lesen. Zwar kann man auch mit Band 3 starten, da die Autorin immer wieder Rückblicke einbindet, um das vorausgegangene Geschehen verständlich zu machen, aber ich finde, es ist schöner und aufschlussreicher, wenn man alles selbst der Reihe nach liest. Ich finde es immer gar nicht so einfach, über einen Abschlussband einer Trilogie oder Reihe zu sprechen, ohne dabei zu viel zu verraten. Über die aktuellen Ereignisse in diesem Buch möchte ich daher gar nicht allzu viele Worte machen. Es geht nach wie vor um Palmiro und seine Familie und auch um die kostbare Reliquie, die der junge Kaufmann immer bei sich trägt. Wer die früheren historischen Romane von Petra Schier kennt, dem wird auch die Kreuz-Trilogie ein Begriff sein, denn dort wird die Vorgeschichte der Reliqie erzählt. Das reich verzierte Kruzifix spielt auch diesmal wieder eine wichtige Rolle und stiftet auch manchmal Verwirrung so dass sich Palmiro wünschen würde, das Kreuz könnte sprechen, denn seine Signale sind nicht immer leicht zu verstehen. Palmiro ist traurig, denn der Mensch, den er über alles liebt, hat ihn verlassen. Er versucht, sich mit Arbeit abzulenken, aber dann erfährt er, dass Erasmus von London, ehemaliger Inquisitor, seine Suche noch nicht aufgegeben hat und jederzeit bei Palmiro und seiner Familie auftauchen könnte. Es wird äußerst spannend. Neben der Handlung, die mich von A bis Z mitgerissen hat, bringt die Autorin immer sehr viel Wissenswertes zu verschiedenen Themen aus der damaligen Zeit mit ein. Diesmal ist das Hauptthema, wie schon der Titel des Buches vermuten lässt, die Liebe. Petra Schier beleuchtet verschiedene Beziehungsmodelle des 14. Jahrhunderts und bringt einige Probleme zur Sprache, wie sie die Menschen damals hatten. Da geht es um Jugendsünden, um gleichgeschlechtliche Liebe und darum, wie innige Männerfreundschaften bzw. die Freundes- oder Bruderliebe damals gesehen wurden. Dabei habe ich auch Erstaunliches erfahren, und die Autorin erläutert dieses Thema auch im Nachwort noch einmal genauer. Ein weiteres großes Thema des Romans ist die Stellung der Frauen zur damaligen Zeit. Auch hier erhält man sehr interessante Einblicke, und wenn man erfährt, wie jung Mädchen oft verheiratet wurden und die erste Schwangerschaft mit dem Leben bezahlten, ist das erschütternd.

Die verschiedenen Charaktere sind, wie man es von Petra Schier kennt, immer sehr plastisch und vielschichtig dargestellt. Manche Personen machen eine starke Entwicklung durch, und mir gefällt, dass es hier keine Schwarz-Weiß-Malerei gibt, sondern dass die Menschen mit all ihren guten und auch negativen Facetten dargestellt werden.

Sehr zufrieden aber doch mit einer leisen Wehmut habe ich das Buch am Ende zugeklappt, denn der Schluss der Geschichte ist rund, und alle losen Fäden der Handlung wurden in irgend einer Weise verknüpft. Andererseits ist es mir schwer gefallen, mich von Palmiro, seiner Familie und seinen Freunden zu verabschieden, denn sie sind mir im Lauf der Trilogie so richtig ans Herz gewachsen. Aber es spricht ja nichts dagegen, die Bücher nach einer gewissen Zeit wieder aus dem Regal zu holen und erneut zu lesen.


⭐⭐⭐⭐⭐


Die Pilger-Reihe:

  1. Das Kreuz des Pilgers
  2. Das Geheimnis des Pilgers
  3. Die Liebe des Pilgers

1 Kommentar:

  1. Liebe Susanne,

    die Reihe würde ich auch gerne lesen, denn ich weiß, die historischen Romane von Petra Schier sind einfach immer rundum klasse. Aber noch eine Reihe, nee, das schaffe ich gerade nicht.
    Deine Rezension liest sich prima, man merkt, da geht es im Buch wirklich hoch her und auch die Liebe findet ihren Weg. Historische Romane müssen gut unterhalten und den Zeitgeist spiegeln, das scheint hier gelungen zu sein.

    Liebe Grüße
    Barbara

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