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Das Pestmädchen Silvia Stolzenburg Gmeiner Verlag ISBN: 978-3-8392-0840-3 ⭐⭐⭐⭐1/2 |
Kurzbeschreibung:
Augsburg, 1462: Das Totengeläut reißt nicht ab. Die Pest wütet in der Stadt und tötet Hunderte. Die junge Magd Lina pflegt im Heilig-Geist-Spital aufopferungsvoll die Kranken, bis sie sich selbst ansteckt. Mit der Hilfe des Wundarztes Ulrich, der sein Herz an Lina verloren hat, übersteht sie die Seuche als Einzige im Spital. Böse Zungen behaupten bald, sie sei mit dem Teufel im Bunde. Als ein reicher Jüngling ermordet wird, fällt der Verdacht auf sie. Lina muss ihre Unschuld beweisen, sonst droht ihr das Schwert des Henkers …
Mein Eindruck:
Mit diesem ersten Band ihrer neuen Trilogie entführt uns Silvia Stolzenburg ins spätmittelalterliche Augsburg. Wir lernen Lina kennen. Die junge Frau arbeitet als Magd im Heilig-Geist-Spital. Sie ist Waise, im Findelhaus aufgewachsen und gilt daher als Unehrliche. Dass sie im Spital arbeiten und den Kranken helfen darf, empfindet sie als Glück. Außerdem ist da noch der Wundarzt Ulrich, der sich in Lina verliebt hat. Für sie sieht die Situation eher hoffnungslos aus, denn Ulrich gehört ja zu den ehrlichen Bürgern.
Die Begriffe "ehrlich" und "unehrlich" hatten damals eine andere Bedeutung als heutzutage, denn im 15. Jahrhundert sagten sie nichts darüber aus, ob jemand die Wahrheit sprach oder Lügen verbreitete, sondern es hing von der Herkunft ab, zu welcher Klasse ein Mensch gehörte. Obwohl Lina quasi am unteren Rand der Gesellschaft steht, gibt es andere, die ihr ihr kleines Glück neiden, und hier wird es interessant, denn während Lina aufrichtig ist und sich an die Wahrheit hält, erzählt eine Magd von ehrlicher Geburt Lügen über sie und tut alles, um der jungen Frau zu schaden. Es ist eine schwierige Zeit für die Menschen, denn nach einer schweren Überschwemmung, die großen Schaden in der Stadt anrichtet, bricht die Pest aus, und viele Menschen erkranken. Auch Lina steckt sich an, überlebt jedoch als einzige der Kranken die schlimme Seuche. Die einen werteten ihre Genesung als göttliches Zeichen, aufgrund ihrer reinen Seele, andere sahen darin ein Werk des Teufels.
Durch üble Nachrede verliert sie ihre Anstellung, und als wenig später in ihrer Gegenwart ein junger Mann aus reichem Hause ermordet wird, trifft der Verdacht auf Lina. Ein Urteil ist schnell gefällt, und Lina droht der Galgen, wenn sie nicht ihre Unschuld beweisen kann, was für sie als Unehrliche fast unmöglich ist. Kann ihr geliebter Ulrich ihr helfen?
Wie man es von Silvia Stolzenburg kennt, hat sie zur damaligen Zeit und ihren Gegebenheiten wieder sehr ausführlich recherchiert, was man auch an den zahlreichen Quellenangaben im Anhang sieht. Das Leben und die Situation der Menschen, die Hochwasserkatastrophe und die darauf folgende Pestepidemie, das alles hat die Autorin sehr detailliert und realitätsgetreu geschildert. Linas Geschichte ist äußerst spannend, und manchmal dachte ich mir beim Lesen, wie kann eine so liebenswerte, grundanständige junge Frau nur so viel Pech haben. Ihr läuft quasi jedes Unglück nach, und ihre Liebe zu Ulrich steht unter keinem guten Stern.
Die Geschichte ist sehr spannend erzählt, und es kommt immer wieder zu unverhofften Wendungen und Ereignissen. Die verschiedenen Charaktere sind facettenreich angelegt, so dass ich beim Lesen sehr deutliche und lebendige Bilder vor Augen hatte. Das Ende ist in gewisser Weise offen und erhöht die Vorfreude auf den nächsten Band, denn ich will natürlich unbedingt erfahren, wie es für Lina weitergeht.
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