Freitag, 7. Januar 2022

Meistererzählungen - Charles Dickens

 

Meistererzählungen
Charles Dickens
übersetzt von Heike Holtsch
Anaconda Verlag
ISBN:  978-3730610404




Kurzbeschreibung:

Beim großen englischen Schriftsteller Charles Dickens denkt man zunächst an seine Romane. Doch wie »David Copperfield« oder »Oliver Twist« begeistern auch seine Erzählungen durch die einprägsamen Charaktere und pointierten Figurenzeichnungen. Besonders deutlich wird in ihnen aber die Vielseitigkeit des Autors: Denn neben gesellschaftskritischen Skizzen und Portraits stehen in dieser zweisprachigen Ausgabe auch Kriminalerzählungen und sogar Geistergeschichten – allesamt neu übersetzt von Heike Holtsch.


Mein Eindruck:

Ich liebe die Weihnachtserzählungen und Weihnachtsmärchen von Charles Dickens, allen voran natürlich „A Christmas Carol“. Aber auch seine Romane wie David Copperfield und Oliver Twist haben mich in ihren Bann gezogen. Die Geschichten in dem neu übersetzten Band „Meistererzählungen“ kannte ich bisher alle noch nicht. Es handelt sich um eine bunte Mischung aus atmosphärischen Beschreibungen, Schilderungen schicksalsträchtiger Ereignisse, kriminalistischer Geschichten, und manchmal wird es auch ein wenig mystisch. Alle Geschichten waren neu für mich, aber jede hat mich auf ihre Art fasziniert. Charles Dickens beschreibt einzigartige Charaktere, unter ihnen auch nicht selten Sonderlinge. Meist schwingt in seinen Geschichten auch ein gewisses Maß an Gesellschaftskritik mit, oft satirisch verpackt, manchmal auch sehr geradlinig. Dickens machte sich für die Schwächsten der Gesellschaft seiner Zeit stark und nahm kein Blatt vor den Mund.

Die Geschichten lesen sich kurzweilig und angenehm. Wie bereits erwähnt, liegen sie hier in neuer Übersetzung vor. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Übersetzerin den Schreibstil ein wenig modernisiert hat. Da dieses Buch zweisprachig aufgebaut ist und man den Originaltext der Übersetzung jederzeit gegenüberstellen kann, empfinde ich die deutsche Übersetzung als klarer und schnörkelloser als den blumigen, weit ausholenden Schreibstil, den ich von Charles Dickens kenne. Für mich fühlten sich diese Übersetzungen etwas ungewohnt an, und ich muss gestehen, dass ich die meiste Zeit mit den englischen Originalgeschichten verbracht habe, denn da kommt das, was ich an Dickens‘ Ausdrucksweise so liebe, für mich besser zum Ausdruck.

Ab und zu musste ich mir aber dann doch durch die deutsche Übersetzung Hilfe holen, denn Dickens verwendet hier öfter Redewendungen, die mir bisher noch nicht geläufig waren.

Aber ich finde dieses Buch großartig für alle, die ihre Englischkenntnisse auffrischen wollen oder die sich gerne in die Originaltexte vertiefen möchten, immer mit der Sicherheit der Übersetzung gleich nebenan.

Oft habe ich schon, vor allem von jungen Lesern, gehört, dass sie mit Dickens‘ blumiger, „altmodischer“ Ausdrucksweise und seinen weit ausholenden Schilderungen nicht klar kommen. Ihnen kann ich für dieses Buch eine besondere Leseempfehlung aussprechen, denn ich könnte mir vorstellen, dass die klare, schnörkellose Übersetzung von Heike Holtsch hier besonders gut ankommt und hilfreich ist, die Geschichten von Charles Dickens einem neuen Leserkreis zu vermitteln.

⭐⭐⭐⭐

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