Das letzte Leuchten vor dem Winter Michael E. Vieten editio scriptor ISBN: 9783740734947 |
Klappentext:
"Glaube
nie, das Leben sei vorhersehbar."
Gibt es den einen Zeitpunkt, an dem sich zwei Menschen, die füreinander bestimmt sind, begegnen müssen? Und was passiert, wenn sie sich verpassen?
Jonas Hartmann ist sich sicher, man bekommt die Dinge immer erst dann, wenn man sie nicht mehr braucht. Er plant seinen Ausstieg in die Einsamkeit der finnischen Wälder. Nur sein Wolfshund Rolf soll ihn begleiten.
Doch dann begegnet er Isabelle, der Liebe seines Lebens. Was nun? Die große Liebe wagen und das geordnete Leben aufgeben?
Plötzlich ist da noch diese rebellische Nadine, die behauptet, seine erwachsene Tochter zu sein.
Eine Reise durch den Herbst eines Lebens. Ein Roman über die große Liebe, die Vergänglichkeit des Seins und die Macht des Schicksals.
Gibt es den einen Zeitpunkt, an dem sich zwei Menschen, die füreinander bestimmt sind, begegnen müssen? Und was passiert, wenn sie sich verpassen?
Jonas Hartmann ist sich sicher, man bekommt die Dinge immer erst dann, wenn man sie nicht mehr braucht. Er plant seinen Ausstieg in die Einsamkeit der finnischen Wälder. Nur sein Wolfshund Rolf soll ihn begleiten.
Doch dann begegnet er Isabelle, der Liebe seines Lebens. Was nun? Die große Liebe wagen und das geordnete Leben aufgeben?
Plötzlich ist da noch diese rebellische Nadine, die behauptet, seine erwachsene Tochter zu sein.
Eine Reise durch den Herbst eines Lebens. Ein Roman über die große Liebe, die Vergänglichkeit des Seins und die Macht des Schicksals.
Mein
Eindruck:
Bisher kannte
ich nur Michael E. Vietens Krimis um die sympathische Kommissarin
Christine Bernard, die mich sehr beeindruckt haben. Mit diesem Roman
nimmt der Autor seine Leser mit in ein ganz anderes Genre. Schon der
wunderschöne Einband hat mich neugierig gemacht, und wie man auf dem
Cover sehen kann, spielt die Geschichte zum Teil in Lappland, wo man
zu bestimmten Zeiten das Schauspiel der Nordlichter sehen kann.
Der Roman ist in
der 1. Person erzählt, jedoch aus der Sicht von zwei verschiedenen
Personen. Daran musste ich mich erst einmal gewöhnen, denn der
Wechsel zwischen den beiden Ich-Erzählern erfolgt ziemlich nahtlos.
Nach wenigen Kapiteln stellte das jedoch kein Problem mehr dar, denn
dann kennt man die Protagonisten schon näher und weiß um die
Zusammenhänge.
Jonas Hartmann
ist ein Einzelgänger, Typ einsamer Wolf. Obwohl er Tiere eigentlich
nicht mag, freundet er sich mit dem Wolfshund Rolf an, vielleicht
weil sie sich in gewisser Weise ähnlich sind. Die beiden werden fast
unzertrennlich. Jonas schreibt Kriminalromane. Als sein Verleger von
ihm verlangt, einen Roman über die Liebe zu schreiben, empfindet
Jonas das fast als Zumutung, denn die Liebe ist ein Thema, das ihm
gar nicht liegt, mit dem er in seinem Leben schon abgeschlossen hat.
Zwar pflegt er eine platonische Freundschaft zu seiner Vermieterin
Isabelle, und wenn er es sich recht überlegt, wäre sie die Frau
seines Lebens, aber Jonas und auch Isabelle sind nicht mehr im
jugendlichen Alter, sondern zwei reife Persönlichkeiten. Für die
Liebe ist es zu spät, meint Jonas, denn er bereitet sich
systematisch darauf vor, seinen Lebensabend in der wilden Einsamkeit
Lapplands zu verbringen. Gefühle und Bindungen wirken sich da nur
störend aus, so seine Meinung. Als er eines Tages seine Tochter
Nadine kennenlernt, von deren Existenz er bis dahin nichts wusste,
bringt die junge Frau einige seiner Prinzipien ins Wanken. Er
beginnt, über sich, das Leben und die Liebe nachzudenken.
Mit Jonas,
Isabelle und Nadine hat Michael E. Vieten drei ausgeprägte,
unvergleichliche Charaktere geschaffen. Sie sind so detailreich
beschrieben bzw. erzählen so ausführlich über sich selbst, dass
man nach einer Weile glaubt, sie zu kennen. Jeder von ihnen ist auf
seine Art außergewöhnlich und liebenswert, auch wenn ich über
Jonas' eher „herben Charme“ manchmal schmunzelnd den Kopf
schütteln musste. Er ist so ein richtiges Gewohnheitstier, und mit
Rolf hat er genau den richtigen Begleiter gefunden.
Wie sich Jonas'
Verhältnis zu seiner Tochter entwickelt, ist sehr schön und
eindringlich beschrieben. Nadine spürt, dass zwischen ihrem Vater
und Isabelle mehr ist bzw. mehr sein könnte als bloße Freundschaft,
und sie redet Jonas zu, seinen Gefühlen nachzugeben. Die Gespräche
zwischen Vater und Tochter haben mir sehr gefallen, denn so impulsiv
und übermütig Nadine auf den ersten Blick wirkt, so verletzlich und
sensibel ist sie andererseits.
Diese Geschichte
erzählt zwar von der Liebe, aber sie ist kein Liebesroman im
herkömmlichen Sinn, denn dazu ist sie zu anders, zu tiefgründig,
und auch das Ende würde zu einem Liebesroman nicht passen. Hier
spielen neben der Liebe viele andere Aspekte mit hinein, auf die ich
hier gar nicht weiter eingehen möchte, denn man muss diesen
wunderschön geschriebenen Roman einfach selbst lesen. Er bietet
nicht nur einige unterhaltsame Stunden, sondern er hat auch ein paar
Botschaften im Gepäck. Die wichtigste davon ist für mich die
Erkenntnis, dass sich Glück nicht planen lässt und man bei allem,
was man tut, aufpassen muss, dass man nicht vom Leben überholt wird.
⭐⭐⭐⭐1/2
Affilate-Link, daher als Werbung gekennzeichnet
Liebe Susanne
AntwortenLöschenDas klingt richtig gut. Nur, kann man mit der Liebe wirklich abschließen? Ich denke Jonas ist nur ziemlich enttäuscht. Den letzten Satz finde ich sehr schön und absolut richtig. Eine wunderschöne Besprechung von dir.
Liebe Grüße,
Gisela