„Nicht das Alter ist das Problem, sondern unsere Einstellung dazu“
Klappentext:
Die
älteren Generationen sind die reichsten und einzigen wachsenden
Kundengruppen. Sie sind die Zukunft und entscheiden mit ihrem
Kaufverhalten über die Existenz der Unternehmen in fast allen
Branchen. KUNDENBINDUNG wird zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Die
heute älteren Menschen sind fitter, kritischer, anspruchsvoller und
wechselbereiter als jede Generation vor ihnen. Marketing-, Vertriebs-
und Kommunikations-Konzepte müssen angepasst werden ebenso wie der
Umgang mit älteren Mitarbeitern in Unternehmen. Höchste Zeit, sich
darauf einzustellen. Dies ist der Fahrplan für den Umgang mit einer
mächtigen Bevölkerungsgruppe.
Mein
Eindruck:
Der
Autor spricht Klartext, und er spricht mir aus der Seele! Wenn man
sich heute so manche Stellenanzeige anschaut, da ist meist die Rede
von einem jungen Team. Gesucht werden Mitarbeiter, die möglichst die
25 noch nicht überschritten haben, dabei aber am besten schon
zwanzig Jahre Berufserfahrung aufweisen sollten, ein absolutes
Unding! Schon immer habe ich mich gefragt, wieso meist nur die
Begriffe „jung“ und „dynamisch“ zusammen verwendet werden.
Wer sagt, dass ältere Menschen nicht auch dynamisch sein können?
Helmut
Muthers zeigt in seinem Buch interessante Zusammenhänge auf. Er
macht klar, dass viele Firmen ihre Produktwerbung nur auf junges
Publikum ausrichten. Die Generation 50+ wird oft einfach nicht
berücksichtigt, dabei ist sie die kaufkräftigste. Vieles, was er
anspricht, ist mir selber schon negativ aufgefallen. Ich gehöre
selber zur Generation 50+ und weiß, wovon ich rede. Geht es
beispielsweise um den Umgang mit diversen Medien, Computer,
Smartphone etc., so kann ich durchaus mit jüngeren Menschen
mithalten. Nur weil ich schon ein paar graue Strähnen im Haar habe,
muss man mit mir nicht langsamer reden, denn ich kann noch ganz gut
folgen. Das Wissen um moderne Technik hat nichts mit dem Alter zu
tun, sondern setzt ein gewisses Interesse voraus. Dieses kann auch
bei Älteren vorhanden sein, andererseits aber so manchem jungen
Menschen abgehen. Ich weiß, dass es viele Menschen meiner
Altersgruppe gibt, die der Digitalisierung und den modernen Medien
skeptisch gegenüber stehen und sich gar nicht damit befassen
möchten, aber es gibt auch die anderen, die sich sehr wohl für den
Fortschritt und aktuelle Technik interessieren und für sich nutzen.
Helmut Muthers führt viele Beispiele an, die zeigen, dass die
heutigen Fünfzigjährigen mit den Fünfzigern vor hundert Jahren
kaum etwas gemein haben. Steigende Lebenserwartung und modernes
Wissen über gesunde Lebensweise führen dazu, dass man mit 60 noch
nicht zu den Greisen gehört, wie das beispielsweise im Mittelalter
der Fall war. An der Bevölkerungsstruktur hat sich viel geändert,
wie der Autor ganz klar erklärt. Aber für die Zukunft ist es
notwendig, dass diese Erkenntnisse auch in den Köpfen der
Gesellschaft ankommen.
Das
Buch ist sachlich und doch kurzweilig geschrieben. Die kurzen Kapitel
beginnen alle mit einem Zitat und enden mit einigen leeren Zeilen,
die Platz für eigene Notizen bieten.
Interessante
Denkanstöße gibt beispielsweise ein Interview des Autors mit seinem
Sohn, das die Sichtweise der Generationen verdeutlicht und in dem die
Unterschiede und Gemeinsamkeiten klar werden. Was der Autor schreibt,
ist nämlich durchaus nicht einseitig. Vorurteile und falsche
Einstellungen gibt es in jeder Altersgruppe. Aber langfristig bringt
es der Gesellschaft nur etwas, wenn wir aufeinander zugehen, wenn
sich die Generationen gegenseitig Verständnis entgegenbringen und
voneinander lernen.
Ein
aufschlussreiches Buch, das wichtige Erkenntnisse und gute Ideen
bietet.
⭐⭐⭐⭐⭐
Werbung, da Affilate-Link
Das klingt ja ganz gut, liebe Susanne. Aber nach meiner Erfahrung lesen das nur Leute wie Du und ich, nicht aber die, die es betrifft und die sich danach richten sollten.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Anne