Montag, 29. August 2011

ABC-Tag

Steffi Sternchen hat ein Video zum ABC-Tag gemacht, und beim Gucken hat es mich gleich gereizt, auch einmal in meinen Bücherregalen zu stöbern, ob ich das Alphabet möglichst vollständig zusammenkriege.
Die Aufgabe ist, Bücher zu suchen, deren Titel jeweils mit einem Buchstaben des Alphabets beginnt.
Ganz ist es mir nicht gelungen, es fehlen mir genau drei Bücher, und das wären Titel mit den Anfangsbuchstaben Q, X und Y.
Nun aber zu meiner persönlichen Auswahl. Teilweise sind die Bücher von meinem SuB, teils bereits gelesen:

 Avala v. Sherryl Jordan
Brautflug v. Marieke Van Der Pol
Christmas Cookie Club v. Ann Pearlman
 Der Duft des Mangobaums v. Jan Winter
Engelspfade v. Alice Peterson
Feuer und Stein v. Diana Gabaldon
 Goldbrokat v. Andrea Schacht
Hiobs Brüder v. Rebecca Gablé
Im Land der Schmetterlinge v. Barbara Kingsolver
 Julia v. Anne Fortier
Katzenjammer v. Frauke Scheunemann
Libellensommer v. Antje Babendererde
 Märchenmond v. Wolfgang u. Heike Hohlbein
Nathaniels Seele v. Britta Strauss
Oliver Twist v. Charles Dickens
 Piraten! v. Celia Rees
Ruht das Licht v. Maggie Stiefvater
Seide von Alessandro Baricco
 Totenbraut v. Nina Blazon
Und morgen bist du tot v. Peter James
Vom anderen Ende der Welt v. Liv Winterberg
 Weit übers Meer v. Dörthe Binkert
Zweiherz v. Antje Babendererde

So, das war ein kleiner alphabetischer Einblick in meine Büchersammlung.
Vielleicht habt ihr Lust, selbst einmal zu gucken, ob ihr alle Buchstaben vollständig zusammekriegt
oder auch bei SternchenStar2010 mal ins Video zu schauen:


Ursprünglich stammt dieser Tag von
 4everSthlm
Auch ihr haben die gleichen 3 Buchstaben gefehlt, wie mir.

Ich bin gespannt, wer noch mitmacht und würde mich freuen, wenn ihr mir einen Hinweis zu eueren ABC-Listen schreibt.
Viel Spaß wünsche ich euch.
Liebe Grüße

Donnerstag, 25. August 2011

Das Spiel der Könige - Rebecca Gablé


England zur Zeit der Rosenkriege:
Der 18-jährige Julian of Waringham hat sich mit seinem Vater überworfen, denn John of Waringham ist eingeschworener Vasall des gekrönten Königs Henry VI, während sein Sohn den Duke of York bewundert und den schwachen, verwirrten König verachtet.
Als Julian unverhofft den Titel „Earl of Waringham“ erbt, muss er sich endgültig entscheiden, wem seine Loyalität gehört.
So ganz überzeugt und freiwillig fällt er seinen Entschluss nicht, aber er ist erpressbar, denn seiner Zwillingsschwester Blanche droht die Verhaftung. Sie hat sich gegen ihren gewalttätigen, ungeliebten Ehemann zur Wehr gesetzt und ihn dabei schwer verletzt. Seitdem ist sie auf der Flucht.
Als Henry VI entthront wird, schließt sich Julian der entmachteten Königin Marguerite an und zieht gegen Edward IV. in den Kampf. Seine Entscheidung und Gesinnung in diesem zermürbenden Krieg bringt ihn immer wieder zwischen die Fronten, und er muss nicht nur um sein eigenes Leben bangen, sondern seine ganze Familie gerät in Gefahr.
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Die Handlung umfasst einen Zeitraum von 30 Jahren: von 1455 bis 1485.
Als Gerüst des Romans hat Rebecca Gablé auch in diesem dritten Band der Waringham-Saga die weit verzweigten Stammbäume der Königshäuser Lancaster und York zugrunde gelegt. Wie sie selbst erklärt, hat sie die weißen Flecken in den Geschichtsbüchern mit den fiktiven Charakteren der Familie Waringham gefüllt und mit einer absolut mitreißenden und perfekt recherchierten Geschichte ergänzt und umrahmt.
Auch diesmal hat mich wieder ganz besonders die Detailtreue und die große Nähe zur geschichtlichen Realität fasziniert. Die historischen Personen sind allesamt so lebendig beschrieben, dass man beim Lesen ein Gefühl von Vertrautheit zu den Charakteren bekommt.
Besonders erwähnen möchte ich auch den wunderbar passenden Titel, denn bei diesem Kampf um Englands Krone drängt sich wirklich der Vergleich mit einem Schachspiel auf, dem Spiel der Könige.
Absolut erstaunlich finde ich, mit welcher Leichtigkeit die Autorin die verwirrend große Zahl der mitwirkenden Personen beschreibt, so dass man als Leser den Überblick behält und der Handlung unkompliziert folgen kann. Sehr hilfreich sind ergänzend die abgedruckten Stammbäume und das Personenregister.

Die Mitglieder der Familie Waringham entwickeln auch in dieser Generation wieder einen ganz besonderen Charme. Julian und Blanche, ihre Vertrauten und Freunde, später auch ihre Nachkommen, sind allesamt sehr facettenreich dargestellt. Jeder von ihnen hat seine kleinen (oder auch größeren) Fehler, aber man kann ihnen so schnell nichts übel nehmen. Besonders stark zeichnen sich die Hauptpersonen durch ihre Loyalität und Treue aus, denn wenn sich ein echter Waringham einmal für eine Sache entschieden hat, dann steht er voll hinter seinem Entschluss.

Auch dieses Buch aus der Reihe hat wieder meine absolute Leseempfehlung, nicht nur für langjährige Fans, welche die ersten beiden Bände bereits kennen, sondern auch für neue Interessenten. Mit fast 1200 Seiten ist es wieder ein richtiger Wälzer und verspricht so reichlich Lesegenuss. Man kann jedes Buch einzeln für sich stehen lassen und durchaus auch mit diesem Band einsteigen, aber vielen Lesern wird es so gehen wie mir: hat man einmal damit angefangen, möchte man alle historischen Romane von Rebecca Gablé lesen. 



Sonntag, 21. August 2011

Fahrschule Ernährung - Ulrike Richter


Der ausgefallene Titel hat meine Neugierde gleich geweckt, und ich war gespannt, wie die Autorin das Thema „genussvolle und zugleich gesunde Ernährung“ aufbereitet.
Wie bei einer richtigen Fahrschule ist auch dieses Buch in Theorie und Praxis eingeteilt. Wenden wir uns zuerst einmal dem theoretischen Teil zu. Hier beginnt die Autorin im wahrsten Sinn des Wortes bei Adam und Eva. Sie startet eine kulturhistorische Fahrt, vorbei an den Feuern, Töpfen und Tischen unserer Vorfahren. Die Reise beginnt in der Urzeit und führt uns bis zur heutigen, modernen Ernährung. Unterwegs weiß Ulrike Richter viel Interessantes, aber auch Kurioses zu berichten, und sie beleuchtet die Einflüsse diverser Kulturen und Lebensumstände auf die Essensgewohnheiten und Tischsitten früherer Epochen. Die wohl gravierendsten Veränderungen in der Küche und bei Tisch liegen noch gar nicht so lange zurück, denn sie fanden erst im Zeitalter der Industrialisierung statt.

Einen großen Anteil an der Zusammenstellung und Zubereitung der Nahrung hatten schon immer die Weltreligionen, deren Einfluss auch heute zum Teil noch sehr ausgeprägt ist. Die Bedeutung besonderer Speisen zu den traditionellen Festen wird ebenso erörtert, wie die verschiedenen Fastenzeiten und Gebräuche der großen Glaubensrichtungen.
Mitte des 20. Jahrhunderts, in den frühen 60er Jahren, gab es eine Vermischung der Esskultur, bedingt durch die Einwanderung von Gastarbeitern verschiedener Länder und durch vermehrte Urlaubsreisen ins Ausland, die durch den neu gewonnenen Wohlstand der Gesellschaft und die Fortschritte in der Verkehrstechnik möglich wurden.

Im Anschluss an den historischen Ausflug widmet sich die Autorin der modernen Entwicklung unseres Ernährungsverhaltens. Hier spielen sowohl aktuelle Trends als auch eigene Wertvorstellungen eine Rolle. Es werden die Pioniere der Vollwertkost angesprochen, aber auch der Trend zum ungesunden Fastfood. Die Werbung hat ebenfalls einen großen Einfluss auf die Menschen und ihr Konsumverhalten. In unserer modernen Zeit werden zum Teil uralte Verhaltensmuster beibehalten oder auch wieder entdeckt, obwohl sich die Situation und die Lebensbedingungen grundlegend geändert haben. Vieles, was heutzutage auf den Tisch kommt, was der Mensch instinktiv tut bzw. zu sich nimmt, passt gar nicht mehr zur modernen Lebensweise. Hier wäre wohl manchmal ein Blick in den Rückspiegel angebracht.
Sogar auf dem Bio-Sektor zeichnen sich Entwicklungen ab, die man nicht allesamt gut heißen, sondern auch einmal kritisch betrachten sollte. Viele Produkte zielen darauf ab, möglichst schnell, ohne großen Aufwand in der Küche, ein Essen zu erhalten, wobei jedoch die Tischkultur und der Spaß am gemeinsamen Dinieren stark in den Hintergrund geraten.
Im Buch entdeckt man häufiger Textpassagen, die mit einem Stopp-Schild versehen sind. Hierdurch möchte die Autorin den Leser anregen, über die Situation nachzudenken, nicht nur, was die eigenen Gewohnheiten angeht, sondern über den Tellerrand hinaus, sich Gedanken über die globale Entwicklung zu machen.

Wie in einer richtigen Fahrschule gibt es auch in diesem Buch einen Praxis-Teil. Mit der richtigen Ausstattung und hochwertigen Lebensmitteln können wir in der Küche volle Fahrt aufnehmen, und es ist gar nicht so schwer und langwierig, eine schmackhafte und zugleich gesunde Mahlzeit auf den Tisch zu bringen. Eine stimmungsvolle Tischdekoration, die nicht aufwändig sein muss, trägt hier ganz sicher ebenfalls zum Genuss bei.  
„Fahrschule Ernährung“ ist kein Kochbuch, aber es befindet sich im letzten Teil doch eine kleine, feine Auswahl an schönen Rezepten, die größtenteils vegetarisch, immer aus gesunden Zutaten und auf jeden Fall einfach nachzukochen sind. Der Rezeptteil hätte für mich gerne noch etwas ausführlicher sein können, aber insgesamt betrachtet liegt hier ein gelungenes, ausgewogenes und sehr informatives Werk vor, das zum Nachdenken und auch vielleicht ein wenig zum Umdenken anregen kann.


Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an den
Verlag Freies Geistesleben und Blogg dein Buch.

Das hier vorgestellte Buch kann auch direkt beim Verlag bestellt werden: 


Montag, 15. August 2011

Der kleine Hobbit - J.R.R. Tolkien


Die Geschichte ereignet sich im Auenland, einem beschaulichen Landstrich von Mittelerde. Dort leben die Hobbits, menschenähnlich aber nur halb so groß, in gemütlichen Wohnhöhlen. Eines Tages taucht der Zauberer Gandalf bei dem angesehenen Hobbit Bilbo Beutlin auf. In seiner Begleitung erscheinen 13 Zwerge. Gandalf und die Zwerge überreden Bilbo, ihnen als „Meisterdieb“ zu folgen und dabei zu helfen, den alten Zwergenschatz wieder zu erlangen, den der Drache Smaug gestohlen hat und im Berg Erebor bewacht. Zusammen mit der Zwergengesellschaft und dem Magier bricht Bilbo auf, zu einem langen und gefährlichen Abenteuer.

Es ist lange her, schon über 30 Jahre, dass ich mir das Buch vom „Kleinen Hobbit“ gekauft und es erstmals gelesen habe. Für eine aktuell stattfindende Leserunde bei der Büchereule habe ich meine alte Taschenbuchausgabe von dtv Junior wieder hervorgekramt und mich erneut ins Lesevergnügen gestürzt. Nach so langer Zeit konnte ich mich nicht mehr an alles erinnern, und es war zum Teil fast so, als würde ich einen völlig unbekannten Roman lesen. Es hat wieder viel Spaß gemacht, Bilbo Beutlin auf seinen spannenden, gefährlichen Abenteuern zu begleiten und zu beobachten, wie er an seinen Aufgaben wächst und, nach fast einem Jahr, letztendlich sehr verändert von seiner Reise zurückkehrt.
In diesem Roman von J.R.R. Tolkien wird die Vorgeschichte zu der Trilogie „Herr der Ringe“ erzählt, aber „Der kleine Hobbit“ ist als Kinder- und Jugendbuch geschrieben, was man an der Sprache sehr deutlich merkt. Insofern gibt es beim Schreibstil schon deutliche Unterschiede zu Tolkiens anderen Werken. Mit seinen phantasievollen Schilderungen der Schauplätze und der Lebewesen von Mittelerde hat der Autor ein sehr aktionsreiches, bedeutungsvolles Werk geschaffen, das nicht umsonst in die Auswahlliste für den Deutschen Jugendbuchpreis aufgenommen wurde.

Mittlerweile gibt es den „Kleinen Hobbit“ in mehreren, sehr dekorativ und edel gestalteten Ausgaben, die zum Teil wunderschön illustriert sind.
Mit den Zeichnungen in meinem Büchlein war ich ganz und gar nicht zufrieden, denn sie entsprechen überhaupt nicht meinen Vorstellungen von dieser zauberhaften Geschichte.
Für Interessierte ist es daher sicher lohnenswert, vor dem Kauf einen Blick in das gewählte Buch zu werfen, um sich einen ersten Eindruck von der Gestaltung der Bilder zu verschaffen und so Enttäuschungen zu vermeiden. Im Zweifelsfall würde ich, bei einem Neuerwerb des Buches, zu einer reinen Textausgabe greifen, um die eigene Phantasie nicht zu stören.

Sonntag, 14. August 2011

Überraschender Fund

BookCrossing ist mir schon länger ein Begriff, aber bisher hatte ich mich noch nicht näher damit befasst, denn ich hätte nie damit gerechnet, in unserer kleinen Stadt einmal ein freigelassenes Buch zu finden. Aber nichts ist unmöglich, und heute hatte ich Lust, mit meiner Familie einen kleinen Spaziergang durch den Botanischen Garten zu machen.
Wir haben uns angesehen, was gerade alles so blüht, haben den Froschkönig besucht, der schon Generationen von Kinderherzen erfreut hat...
...wir haben die reichlich blühenden Rosen bewundert, und bei einer Rose habe ich dann bemerkt, dass mein Mann ganz interessiert das Schild mit der botanischen Bezeichnung studiert hat. Dieses Schild kam mir von weitem auffallend dick und groß vor, und als ich näher trat, merkte ich, dass an dem Schild ein Buch hing. Es folgte ein kleiner "Kampf" mit meinen Lieben, denn Mann und Tochter waren der Meinung, dass man Bücher nicht einfach mitnimmt, wenn man sie findet *ggg*. Naja, sie hatten bisher noch nichts von BookCrossing gehört, und ich muss sagen, einige Passanten in der Nähe haben schon ein wenig seltsam geguckt, als ich das Buch eingesteckt habe. Ich denke, auch von den anderen Parkbesuchern haben die wenigsten bisher von dieser Art, Bücher abzugeben oder zu erhalten, gehört.
Und so habe ich mein erstes BookCrossing-Buch gefunden!
Die Idee, das Buch mit dem Titel "Wilde Rose der Prairie" an einem Rosenstrauch frei zu lassen, hat System ;-) Da ich Romane von Linda Lael Miller zwischendurch ganz gerne lese, habe ich mich natürlich besonders gefreut. Wenn das kein triftiger Grund ist, sich bei BookCrossing anzumelden! :-)




Herrin wider Willen - Martha Sophie Marcus


Inmitten der Wirren des 30-jährigen Krieges treffen zwei wildfremde Menschen aufeinander und entschließen sich spontan zu einer Heirat. Die junge Witwe Ada möchte dadurch verhindern, von ihrem Vater in eine ungewollte Ehe gedrängt zu werden, der die Tochter für seine eigenen finanziellen Interessen benutzen möchte. Bei Lenz stehen Familienstreitigkeiten um das Erbe seines Vaters hinter dieser Entscheidung. Da der Grafensohn befürchtet, in der bevorstehenden Schlacht zu fallen, möchte er lieber sein Erbe in den Händen der fremden Angetrauten wissen als es dem verhassten, habgierigen Onkel zu hinterlassen.
In den leidenschaftlichen Stunden der Hochzeitsnacht kommt sich das frisch gebackene Ehepaar näher als gedacht, und als Lenz am Morgen darauf seine Braut verlässt, um in die Schlacht zu ziehen, spürt Ada ein leises Bedauern, über die Kürze dieser, für beide noch so neuen, Verbindung.
Wider Erwarten überlebt Lenz, wenn auch schwer verletzt. Ada pflegt ihren Gemahl hingebungsvoll, aber als dieser das Bewusstsein wieder erlangt, kann er sich an nichts mehr erinnern, was vor der Schlacht geschah. Das junge Paar zieht auf das Gut von Lenz’ inzwischen verstorbenem Vater. Es entstehen Zweifel und Missverständnisse, und obwohl sie sich insgeheim ineinander verliebt haben, möchte sich das keiner von beiden eingestehen, und sie entfernen sich immer weiter voneinander. Neid und Missgunst und immer neue Angriffe aus ihrem Umfeld machen die Situation nicht gerade einfacher. Eigentlich möchte Lenz das geerbte Gut und damit auch Ada zurücklassen, aber er zögert noch, in Anbetracht einiger seltsamer Vorfälle sowie der Gefahr durch feindliche Truppen und den intriganten Onkel.

Ausgefeilte, lebendig beschriebene Charaktere sowie ausführlich und intensiv geschilderte Situationen lassen ein anschauliches, farbiges Bild der betroffenen Schauplätze entstehen. Die wunderbar angepasste Sprache, mit zum Teil mundartlichen Dialogen, verstärkt diesen Eindruck bestens. Mit Ada hat der Roman eine sympathische, anfangs ein wenig unsichere Protagonistin, die in ihrer Art bestens in die Zeit passt, sich im Verlauf der Handlung positiv weiter entwickelt und an Stärke gewinnt.Lenz, ihr Ehemann, hat anfangs große Gedächtnislücken, die durch seine schweren Verletzungen im Kampfgetümmel verursacht wurden. Nach seiner Genesung wird er nicht nur mit einer fremden Ehefrau konfrontiert, an die er sich nicht erinnern kann, sondern auch mit dem Nachlass seines Vaters, der einige Probleme aufwirft. Seine Unsicherheit, auch Ada gegenüber, ist verständlich und glaubwürdig beschrieben. Er muss sich erst an den Gedanken gewöhnen, eine Ehefrau zu haben, für die er überraschenderweise starke Gefühle hegt, welche er sich jedoch nicht eingestehen möchte, er wird von Selbstzweifeln geplagt und muss erneut um sein Leben fürchten.
In der Handlung gibt es mehrere überraschende Wendungen, die dem Roman viel Dramatik verleihen und den Leser fesseln. Der Debütroman von Martha Sophie Marcus wirkt sehr authentisch, mit viel Zeitkolorit. Die ideale Mischung aus Spannung, Romantik und geschichtlichen Hintergründen sowie glaubhafte Charaktere und interessante Einblicke in das Leben der damaligen Zeit haben mich restlos überzeugt, und ich werde mich ganz sicher nach weiteren Werken der Autorin umsehen.


Samstag, 13. August 2011

Lesezeichen-Wichteln

Im Juli hatte ich mich für das Lesezeichen-Wichteln angemeldet, das Anja vom Blog Bücherzauber organisiert hat. Heute kam nun mein Wichtelgeschenk wohlbehalten bei mir an. Ich habe schon die letzten Tage vermutet, dass mein "Wichtel" Nerwen von "ImKerzenschein" ist, da sie geschrieben hat, dass sie den Umschlag erst am Mittwoch abgeschickt hat. Diese Vermutung hat sich nun auch bestätigt ;-)

Und hier seht ihr, was ich bekommen habe: Im hübsch verzierten Umschlag waren eine nette Karte der Absenderin, drei wunderschöne Magnetlesezeichen, mit dem Thema "Paris" und ein Magnet, für meine Pinnwand, mit dem schönen Spruch: "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast" (Auszug aus "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupery)
Herzlichen Dank liebe Nerwen für diese schöne Lesezeichen-Post und auch dir, liebe Anja, ein dickes Dankeschön für die Organisation.
Das Wichteln hat mir viel Freude gemacht, und ich werde sicher auch bei der nächsten Aktion wieder mitmachen.

Sonntag, 7. August 2011

Parallel lesen?

Zur Zeit bin ich voll eingedeckt mit anregender Lektüre, und da kurz hintereinander gleich zwei Leserunden stattfinden, an denen ich unbedingt teilnehmen wollte, lese ich im Moment parallel. Das Manuskript "Der dunkle Thron" ist vom Verlag in Abschnitte eingeteilt, und ich halte mich ziemlich genau an das vorgegebene Lesetempo. Da ich aber normalerweise mehr als 200 Seiten pro Woche lese, kamen mir die beiden Runden zusätzlich ganz gelegen.
Das "Umschalten" gelingt mir sehr gut und schnell, und nach den ersten Sätzen bin ich auch immer gleich wieder voll in der jeweiligen Handlung. Ein kleiner Nachteil an dieser Art, mehrere Bücher nebeneinander zu lesen: die nächste Rezi lässt erst noch ein wenig auf sich warten ;-)
Neben dem Gablé-Manuskript sieht mein momentanes Lese-Pensum gerade so aus:
Beim Schmökern mache ich es mir gerne so richtig gemütlich und freue mich über jeden Komfort, der sich mir bietet. So kam mir das Nackenkissen, beschriftet mit meinem Blog-Logo gerade recht. Man kann sich solche Kissen (mit Schriftzug oder Fotos dekoriert) und viele andere individuelle Geschenke hier bestellen und nach eigenen Wünschen gestalten:
Vielen Dank an Nina für die nette Zusammenarbeit, das Kissen ist toll!

Freitag, 5. August 2011

Zehn Kraniche......


Über Facebook hat der Verlag script5 eine schöne Aktion gestartet. Für jeweils 10 gefaltete Origami-Kraniche veröffentlicht der Verlag eine weitere von insgesamt 8 exklusiven Leseproben zum im September erscheinenden Roman "Ruht das Licht" von Maggie Stiefvater.
Dabei handelt es sich um die Fortsetzung zu "Nach dem Sommer"
Ausführliche Informationen zu der Aktion und die aktuellen Neuigkeiten erfahrt ihr


Wie der Trailer zeigt, spielen Kraniche in diesem zweiten Band um Sam und Grace eine große Rolle. Ich bin schon gespannt, welche.


Ich habe gerade auch meinen kleinen Beitrag in Form eines weißen Kranichs gefaltet und werde das Foto bei Facebook posten.
Also nichts wie ran an die Papiere, es ist wirklich ganz einfach. Ich wünsche euch viel Spaß beim Falten und anschließend mit den veröffentlichten Leseproben.

Der bessere Mensch - Georg Haderer

„Das Böse braucht kein Motiv“

Polizeimajor Schäfer ermittelt wieder. Ein ehemaliger Nationalrat wurde ermordet, und der Täter hat ganze Arbeit geleistet. Der Kopf des Opfers hat sich aufgelöst, denn er wurde mit Phosphorsäure übergossen. Eine weitere, kopflose Leiche und Spuren von Phosphorsäure bei einem Einbruch lassen den Eindruck entstehen, dass der Täter mit seinen Hinterlassenschaften ein Zeichen setzen wollte. Schäfer geht seinen neuen Fall mit frischer Tatkraft an, wenn er auch zuerst einmal ziemlich ratlos dasteht, denn an einem der Tatorte wurden Haare des Mörders gefunden, und die DNA-Spur führt zu einem Verbrechen in der Vergangenheit, zu einem Täter, der eigentlich schon seit 15 Jahren tot ist.

Als eine junge Türkin erstochen in der Wohnung ihrer Eltern gefunden wird, sieht Schäfer rot. Er lässt den verdächtigen Vater des Mädchens verhaften und geht dabei nicht gerade zartfühlend vor. Nach diesem Fall von Selbstjustiz schickt ihn sein Vorgesetzter nach Salzburg, damit sich die Wogen in der Öffentlichkeit etwas glätten können. Schäfer ist frustriert, weil ihm der Fall des Phosphorsäure-Mörders zu entgleiten droht, aber dann ergeben sich neue Anhaltspunkte, und Schäfer ist wieder mittendrin im Geschehen.

Da ich im Februar Georg Haderers „Ohnmachtspiele“ gelesen habe, war es am Anfang seines dritten Krimis, als würde ich alte Bekannte wieder treffen. Neben Schäfer sind auch der sympathische Kollege Bergmann und die forsche Polizistin Kovacs wieder mit von der Partie. Die aktuellen Fälle bearbeitet das Team, wie gewohnt, mit viel Scharfsinn und knochentrockenem Humor.
Dass der Polizeimajor noch immer, wegen seinem erst kürzlich überstandenen Burnout, in psychologischer Behandlung ist und mehr oder weniger regelmäßig Medikamente nimmt, veranlasst Bergmann zu der Bemerkung, Schäfer sei seit seiner Krankheit viel sensibler und menschlicher geworden. Schäfer jedoch zweifelt manchmal an sich, denn er muss zugeben, dass Objektivität und Toleranz nicht immer seine Stärke sind, wie sein kürzliches Vorgehen gegen den türkischen Verdächtigen gezeigt hat. Dass er dies vor sich selbst zugibt, macht ihn besonders glaubhaft. Schäfers konfliktreiches Innenleben und seine komplexen Gedankengänge werden offen gelegt und wirken manchmal fast philosophisch. Auch wenn er sich äußerlich nicht viel anmerken lässt, macht er sich doch seine Gedanken, inwieweit die Medikamente sich auf sein Seelenleben und seine Reaktionen auswirken.
„Der bessere Mensch“ ist ein facettenreicher, raffiniert angelegter Kriminalroman, der nicht nur pfiffige Polizeiarbeit zeigt, sondern auch in die Tiefe geht und klar aufzeigt, wie verschwommen und durchlässig oft die Grenze zwischen Gut und Böse ist.

* * * * *

Vielen Dank an den Haymonverlag für die Überlassung des Leseexemplars.

Montag, 1. August 2011

Mein Lesemonat Juli 2011 und kleine August-Vorschau

Im Monat Juli 2011 habe ich insgesamt 7 Bücher geschafft, das bedeutet, ich habe 2534 Seiten gelesen, für mich ein prima Schnitt.
Da es wieder ein sehr guter Lesemonat war, kann ich gar keinen absoluten Favoriten ausmachen, denn fast alle Bücher waren für sich gesehen sehr gut bzw. etwas ganz Besonderes. Einzige Enttäuschung war (teilweise) "Das Orchideenhaus" von Lucinda Riley.
Von diesem Buch hatte ich mir mehr erwartet. Zu allen von mir gelesenen Büchern findet ihr die Links zur jeweiligen Rezi in der Sidebar rechts in meinem Blog-Archiv oder natürlich, wie immer, oben über die Registerkarte "Gelesene Bücher".
Die Rezi zu "Der bessere Mensch", von Georg Haderer, steht noch aus, da sie erst am 5. August veröffentlicht werden darf. Dafür bitte ich euch noch um etwas Geduld. Ich kann aber schon mal sagen, dass es wieder ein toller Krimi ist.

Wie sieht es in meinem Lesemonat August aus? Zur Zeit nehme ich an einem Vorab-Leseprojekt von Bastei-Lübbe teil. Man konnte sich dort für einen "Lesejury-Liebling" bewerben, und zu meiner großen Freude wurde ich ausgewählt, den im September erscheinenden Roman von Rebecca Gablé "Der dunkle Thron" zu lesen. Dies geschieht in den kommenden 6 Wochen, in einer Leserunde, gemeinsam mit den 29 anderen ausgewählten Bewerbern.
Der historische Roman ist der vierte Teil über die Familie Waringham, und ich habe ihn als Manuskript mit Ringbindung erhalten. Mit 960 Seiten ist es ein ganz schöner Wälzer und wird mich wohl eine Weile beschäftigen. Ich freue mich schon darauf.

Außerdem stehen noch zwei Leserunden bei der Büchereule an, denen ich nicht widerstehen konnte ;-):
und
Ich denke, der August wird spannend.

Firelight 01. Brennender Kuss - Sophie Jordan

Klappentext:

Als sie Will zum ersten Mal sieht, flieht Jacinda vor dem Jungen mit den haselnussbraunen Augen, denn sie hat ein Geheimnis: Sie ist eine Draki, ein Mädchen, das sich in einen Drachen verwandeln kann. Nur in ihrem Rudel, hoch oben in den Bergen, glaubt sich Jacinda sicher. Sicher vor den Drachenjägern, die es auf ihre schillernde Haut und ihr purpurfarbnes Blut abgesehen haben. Doch im Rudel braut sich Unheil zusammen. Hat es damit zu tun, dass Jacinda den gut aussehenden Cassian, den zukünftigen Leitdrachen heiraten soll?
Als sie mit ihrer Familie bei Nacht und Nebel das Dorf verlassen muss, beginnt Jacinda todunglücklich ein neues Leben. Da trifft sie Will wieder und hals über kopf verliebt sie sich in ihn. Aber ihre Liebe darf nicht sein – denn Will ist ein Drachenjäger…

Meine Meinung:

Gleich mein erster Eindruck beim Betrachten des Buches war sehr positiv. Die hochwertige, sehr schöne Ausstattung kommt einer Einladung gleich, und man würde am liebsten immerzu über das Cover mit der leichten Struktur und dem Goldschimmer streichen. Das abgebildete Mädchen mit den geheimnisvollen Drachenaugen und der Schriftzug in einer Optik wie goldene Drachenhaut, das alles passt wunderbar zu dieser Geschichte.

„Brennender Kuss“ ist der faszinierende Auftakt zu einer mitreißenden Trilogie. Auch der Titel passt perfekt, wie man beim Lesen schnell herausfindet. Jacinda muss sich nämlich große Mühe geben, ihr Geheimnis zu wahren, was gar nicht so einfach ist, denn immer wenn sie sich aufregt, läuft sie Gefahr, sich zu verwandeln und als Draki erkannt zu werden.
Jacinda weiss nicht mehr, was sie glauben soll. Bei ihrem Rudel hatte sie sich bisher immer sicher gefühlt, aber nun ist alles anders, und sie hat den Eindruck, dass ihre Mutter ihr etwas Wichtiges verschweigt.
Ihre Bemühungen, in der trockenen, heißen Stadt in Nähe der Wüste ein normales Leben zu führen und im alltäglichen Umfeld der Schule Fuß zu fassen, haben etwas Rührendes. Die dauernde Gefahr der Verwandlung, die Verzweiflung, ihre Draki-Seite in dieser für sie schrecklichen Gegend für immer zu verlieren und die Ablehnung, die sie durch einige Mitschüler erfährt, lassen die zauberhafte junge Draki verletzlich wirken. Sie kämpft fortwährend gegen ihre Natur und hat Sehnsucht nach der nebligen Kühle ihres Heimatdorfes in den Bergen, was man sehr stark nachfühlen kann.
Als sie Will trifft, ist es um sie geschehen. Obwohl sie ihn eigentlich fürchten müsste, fühlt sich Jacinda von dem ernsten Jungen magisch angezogen. Auch Will ist von ihr fasziniert, aber er kann seine Gefühle nicht einordnen.

In diesem Buch geht es um eine völlig neue Spezies, was sicher besonders interessant für alle ist, die mit Vampir- und Werwolf-Romanen mittlerweile übersättigt sind.
Jacindas Geschichte ist erfrischend anders. Ihre Verwandlung von der menschlichen Gestalt in ein Drachenwesen ist so farbig und schön geschildert, dass man fast den Eindruck hat, alles wie einen Film ablaufen zu sehen.
Das Ende schreit förmlich nach einer Fortsetzung! Nun heißt es, sich in Geduld üben, denn ich kann es jetzt schon kaum erwarten, zu erfahren, wie es Jacinda weiterhin ergeht.

Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar