Donnerstag, 28. Februar 2013

Rückblick Februar 2013 ex KLUSI v

Schon wieder ist ein Monat zu Ende, und obwohl der Februar ein recht kurzer Monat ist, war er für mich sehr ergiebig, was das Lesen betrifft.
8 Bücher habe ich insgesamt gelesen, davon waren 3 historische Romane, 1 Sachbuch und 4 zeitgenössische Romane. Das waren 3169 Seiten.
Hier nochmal die einzelnen Titel, mit den jeweiligen Rezensionen verlinkt und die Bewertungen im Überblick:


Und es gibt einen absoluten Monats-Favoriten. Der Roman von Sarah Harvey hat mir so gut gefallen, dass ich mir gleich Nachschub von der Autorin bestellt habe ;-)

In Stormy Meadows wurde sehr viel Tee getrunken, wobei ich gleich die passende Überleitung habe, denn auch in Sachen Tee gab es einiges an Neuigkeiten.

Im Bio-Supermarkt, wo ich häufig einkaufe, gab es eine Auswahl an Tees von Bioteaque im Angebot. Da musste ich einfach zugreifen. Die Verpackung sieht nicht nur toll aus, sondern ist auch sehr zweckmäßig und hält das Aroma ganz hervorragend. Die beiden neuen Bio-Tees sind nur mit natürlichen Aromen, und sie duften und schmecken unwiderstehlich. Der Rooibos Erdbeer-Cranberry ist so richtig schön fruchtig und hat ein ganz weiches Aroma. Der Grüntee Mango-Bergamotte ist der absolute Hammer. Mit bunten Blütenblättern versetzt ist diese Mischung schon ein Hingucker, und in der Tasse entwickelt der Tee ein tolles Aroma, das ein wenig an Earl Grey erinnert, jedoch durch die Zugabe von Mango noch fruchtiger ist. Tee von Bioteaque gibt es in einigen Apotheken, Bioläden oder man kann sie online bestellen.

Bei Lovelybooks haben sich wieder einige Teefans zusammengefunden und ein kleines Teewichteln zum Valentinstag gestartet. Drei Teebriefe, mit vielen neuen Sorten zum Ausprobieren, haben mich erreicht.

Wie schon angekündigt, habe ich mir nun endlich einen Matcha gegönnt: Den Uji Hikari von Pure Tea.
Auch der typische Bambusbesen (Chasen) ist mit bei mir eingezogen.

Und heute kam die Cuppabox gerade recht.
Bei mir waren folgende drei Sorten in der Box, alle von Teahouse Exklusives:


  • Frisch-herber chinesischer Grüntee aus Anhui (sehr fein. Der Tee ist zwar frisch-herb, wie schon in der Beschreibung angekündigt, aber er ist absolut nicht bitter, eine gute Grüntee-Qualität)
  • Früchtetee "Oriental Apple" (hat ein sehr dezentes Apfelaroma, das glücklicherweise nicht künstlich schmeckt. Der Tee ist von sich aus leicht süß, sehr angenehm zu trinken)
  • Wellnesstee "Strength" (Eine ganz wunderbare Mischung: Ingwer, Zitronengras, Orangenschale, Süßholzwurzel, Zimtrinde, Zitronenmyrthe, Kamille, Brombeerblätter, Rosenblätter und Pfeffer
    Der Tee schmeckt zitronig-frisch, hat aber eine ganz leichte Süße, durch die enthaltenen Rosenblätter, die Brombeerblätter und die Kamille. Zimtrinde und Orangenschale runden das Aroma sehr harmonisch ab. 
Man kann ja die einzelnen Sorten aus der Cuppabox im nächsten Monat nachbestellen. Die Auswahl, die mich heute erreichte, bringt mich wirklich stark in Versuchung, diesen Service zu nutzen ;-)


Als extra Zugabe lag diesmal eine Teerose Xian Tao von Teeland bei, über die ich mich auch sehr gefreut habe. Dieses kunsvolle Gebilde erfordert eine besondere Gelegenheit und muss schon bewusst zelebriert werden. Man kann sie mehrfach aufgießen, und ich bin schon gespannt, wie sie sich entwickelt. Natürlich werde ich zu gegebener Zeit darüber berichten.


Nun wünsche ich euch allen einen guten Start in den März, der uns hoffentlich endlich den Frühling bringt.


Schatz, meine Hose rutscht! - Dr. Andreas Schweinbenz


Wie Sie ohne Diät genussvoll abnehmen.

Der Untertitel dieses Buches ist verheißungsvoll, und da ich sehr gerne koche und genieße, aber schon zeit meines Lebens stetig ein Tauziehen mit meinem Gewicht veranstalte, war es mir gleich ein Bedürfnis, diesem Versprechen nachzugehen. Nun, nachdem ich mich durch die 8 Etappen des Programms geschmökert habe, stehe ich dem Konzept grundsätzlich aufgeschlossen, aber mit gemischten Gefühlen gegenüber.

Ich fange mit meinen positiven Eindrücken an.
Das Buch bietet eine Vielfalt an Informationen und neuesten Erkenntnissen. Man lernt, dass letztendlich die Energiebilanz verantwortlich ist, ob es mit der Gewichtsreduktion klappt oder nicht. Nur wenn man mehr Energie verbraucht als man zu sich nimmt, wird man abnehmen. Mit Ernährungsmärchen und Wunderdiäten wird aufgeräumt. Der Autor macht deutlich klar, was geht und was nicht. Vieles weiß man zwar bereits, aber oft siegt halt doch die Hoffnung über das Wissen, wenn man es jedoch dann so detailliert vorgerechnet bekommt, kann man über Versprechen, wie „8 Kilo abnehmen in 2 Wochen“ wirklich nur noch müde lächeln. Im Verlauf der Lektüre erhält man erstaunliche Erkenntnisse, sei es über die Funktion des Gehirns und seine Rolle bei der Ernährung, über eingefahrene Gewohnheiten und darüber, wie man sich den inneren Schweinehund zum Freund machen kann.

Aber es gibt auch Punkte im Konzept, mit denen ich nicht auf Anhieb klar gekommen bin, beispielsweise die Kapitel mit dem Sport. Es ist mir klar, dass ich mich bewegen muss, um gesund zu bleiben und dass mir körperliche Aktivität beim Abnehmen hilft. Aber hier wurde mir theoretisch zu sehr ins Detail gegangen. Als Laie habe ich mich mit Begriffen, wie „Laktatkurve“, „Superkompensation“ oder „anaerobe Schwelle“, ziemlich überfordert gefühlt. Bei den sehr ausführlichen Schilderungen konnte ich mich dabei ertappen, dass mein Gedächtnis auf Durchzug gestellt hat, was bedeutet, dass ich anschließend nicht mehr wusste, was ich da eigentlich gelesen habe. Ein Sportler werde ich wohl nie. Die Bewegung im Alltag, dass ich alle machbaren Wege zu Fuß erledige, häufig lange Spaziergänge unternehme und Aufzüge meide wie die Pest, muss ausreichen.  
Ein weiterer Punkt, der mich an dem Konzept stört, sind die empfohlenen Eiweißshakes, ohne die es anscheinend nicht geht, besonders während der beiden Umschalttage. Meine bisherigen Erfahrungen mit Shakes dieser Art haben gezeigt, dass ich beim Trinken weder Genuss verspüre, noch satt werde. Im Gegenteil, ich finde diese Instant-Nahrung recht gruselig.
Auch ist es ganz und gar nicht so, dass man bei diesem Programm essen kann, was man möchte. Kohlehydrate, besonders die süßen, sollte man weitgehend meiden, außerdem gibt es hier den neuen Begriff der Energiedichte, die man berechnen sollte, was eigentlich nichts anderes ist als Kalorienzählen, nur das Ganze geteilt durch 100. Unterm Strich sollte man sich beim Abnehmen auf Mahlzeiten konzentrieren, deren Energiegehalt für 100 Gramm zwischen 150 und maximal 170 kcal. liegt.

Mein Fazit:
Das Buch ist, mit Einschränkungen, ein guter, brauchbarer Ratgeber, der mir auch sicher ab und zu den passenden Motivationsschub verpassen kann, denn ich werde sicher noch häufiger darin lesen und auch versuchen, die mir noch nicht ganz schlüssigen Abschnitte zu vertiefen. Es gibt viele Tipps, die ich für mich markiert habe und künftig beherzigen möchte. Ob ich wirklich irgendwann ein freundschaftliches Verhältnis zu meinem inneren Schweinehund pflegen kann, ist noch nicht absehbar, aber ich gehe auf jeden Fall mit den besten Vorsätzen und gutem Willen auf ihn zu.
Aber auch dieser Ratgeber zeigt, dass Gewichtsreduktion nicht einfach passiert, während man kauend auf dem Sofa sitzt, sondern auf jeden Fall mit Mühe verbunden ist, denn von nichts kommt nichts.  Wie man das Thema Genuss mit Diätshakes unter einen Hut kriegt, muss jeder für sich entscheiden. Ich werde wohl einen Versuch wagen, die Umschalttage ohne diese Hilfe anzugehen. Was mir das Konzept langfristig bringt, wird sich erst noch zeigen.


Vielen Dank an Vibono, den Autor und Blogg dein Buch, für die Überlassung des Rezensionsexemplars.
Das Buch kann über den Vibono-Shop  oder auch hier bestellt werden:

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Mittwoch, 27. Februar 2013

Die Flügel meines Vaters - Milena Agus



Klappentext:
Ihre Nachbarn nennen sie "Madame", weil sie alles Französische so liebt. Man wundert sich, dass sie mit ihrem kleinen Hotel und dem Obst- und Gemüseanbau lieber arm bleibt, obwohl ihr die Bauherren der Touristendörfer lukrative Angebote für ihr traumhaftes Grundstück am Meer machen. Doch Madame ist zufrieden mit ihrem bescheidenen Leben in der sardischen Macchia, zufriedener jedenfalls als ihre Hotelgäste, denen sie mit etwas Magie das Leben zu verschönern versucht. Wenn nur der ständige Liebeskummer nicht wäre, unter dem sie leidet! Doch auch auf Madame wartet irgendwo das große Glück - davon ist ihre junge Freundin, die Erzählerin dieser Geschichte, überzeugt. Zur Not muss man der Glücksgöttin eben mit etwas Magie nachhelfen...

Mein Eindruck:
Der Anfang war verheißungsvoll. Die Ich-Erzählerin, ein junges Mädchen, schildert die sardische Landschaft, das Meer und die Atmosphäre sehr ansprechend. Auch die Menschen der Nachbarschaft beschreibt sie. Hauptsächlich richtet sie dabei ihre Aufmerksamkeit auf „Madame“, die ein kleines Hotel nebenan betreibt. Auch Träume und Phantasien spielen in den Ausführungen des Mädchens eine große Rolle.
Allerdings konnte ich mich nicht damit anfreunden, wie die gerade mal Vierzehnjährige sich über Madame äußert. Sie plaudert einerseits kindlich-naiv, wobei hier ihr detailliertes Wissen über Madame’s Liebesleben so gar nicht ins Bild passt, denn ihre Beobachtungen haben etwas Spannerhaftes. Die Hotelbesitzerin wiederum erscheint ziemlich einfältig, was ihre Handlungen und Äußerungen angeht. Ihre frivole Art Männern gegenüber lässt sie wohl alles andere finden, außer dem wahren Liebesglück. Einzig ihren Entschluss, das wertvolle Land und ihr Hotel nicht an die Bauherren zu verkaufen, welche eine große Ferienanlage auf dem Grundstück errichten wollen, konnte ich gut nachvollziehen.
Leider muss ich sagen, dass der Roman für mich eine herbe Enttäuschung war. Insgesamt konnte mich der Erzählstil nicht überzeugen. Mit den Charakteren bin ich durch die Bank nicht warm geworden und habe mich in ihrer Gesellschaft nicht wohl gefühlt. Fast alle erscheinen in irgendeiner Weise unvernünftig, mit einem ausgeprägten Hang zur Dramatik.
Schon das ansprechende Cover entpuppte sich als irreführend, denn Lavendel, wie er so reichlich und üppig auf dem Umschlagfoto abgebildet ist, sucht man im ganzen Roman vergebens.




Dienstag, 26. Februar 2013

Wiedersehen in Stormy Meadows - Sarah Harvey



Fast zwei Jahre ist es her, dass Natalies Mann Rob bei einem schweren Autounfall ums Leben kam. Seinen Tod hat sie noch immer nicht verwunden. Sie ist nicht die Einzige, die leidet, auch Robs Tochter Cassie aus erster Ehe verschließt sich in ihrer Trauer. Natalie gegenüber ist sie unnahbar und ungerecht, obwohl diese versucht, das Vertrauen und die Zuneigung des 16-jährigen Mädchens zu gewinnen. Als Cassie einer Mitschülerin im Internat einen bitterbösen Streich spielt, wird sie vorübergehend von der Schule verwiesen. Überraschenderweise erhält Natalie Ende November eine Einladung ihrer Mutter, zusammen mit Cassie nach Cornwall zu kommen, um das bevorstehende Weihnachtsfest gemeinsam zu feiern. Zögernd sagt sie zu, unsicher, ob sie die richtige Entscheidung trifft, denn auch mit ihrer Mutter hat Natalie einiges aufzuarbeiten. Das Verhältnis der Beiden ist seit Jahren nicht besonders herzlich.
Zu ihrem Erstaunen ist Cassie gar nicht so abgeneigt, und so machen sie sich auf den Weg zu Natalies Mutter Laura, die an der Küste Cornwalls, auf der Farm „Stormy Meadows“ lebt.
Während ihres Aufenthalts auf Stormy Meadows finden Cass und Natalie langsam zueinander, die starre, abweisende Fassade bekommt Risse.

In erster Linie hat der neue Roman von Sarah Harvey mein Interesse geweckt, weil er an Cornwalls Küste spielt. Meine Erwartungen wurden auch nicht enttäuscht, denn es gelingt der Autorin ganz hervorragend, die wild-romantische Atmosphäre der Landschaft einzufangen und zugleich die Herzlichkeit und Offenheit der Bevölkerung auszudrücken.
Dass der Roman in der Ich-Form und im Präsens geschrieben ist, hat etwas sehr Vertrautes und passt hier ganz besonders gut, denn so hat man als Leser das Gefühl, direkt dabei zu sein, als wäre man selbst ein guter Freund der Familie.
Natalie, Cassie und Laura, die Frauen aus drei Generationen, wirken nach außen hin stark und auf den ersten Blick unnahbar, im Grunde ihres Herzens sind sie jedoch sehr liebenswert und verletzlich.
Natalie ist fast zwei Jahre nach Robs Tod noch lange nicht über diesen Schicksalsschlag hinweg, und auch Cassie vermisst ihren Vater sehr. Trotzdem gibt es lange Zeit keine Annäherung zwischen Stiefmutter und Stieftochter, denn obwohl sie um denselben Mann trauern, haben sie eine Mauer des Schweigens und Misstrauens zwischen sich errichtet.
Auf Stormy Meadows, im Umgang mit den vielen Tieren dort, blüht Cass langsam auf und fasst langsam Zutrauen zu Natalies Mutter Laura.
Als Natalie Connor kennenlernt, den sympathischen Iren, der ganz in der Nähe von Stormy Meadows ein gemütliches Cottage bewohnt, gerät sie in einen Zwiespalt. Einerseits fühlt sie sich zu dem attraktiven Mann hingezogen, aber sie hat dabei auch das Gefühl, ihren verstorbenen Mann zu betrügen. Einfühlsam und mit viel Verständnis gelingt es Connor nicht nur, Natalies Herz zu erobern, sondern auch Cassies rauen Panzer zu durchdringen und das Zutrauen des unglücklichen Teenagers zu gewinnen.

Der Roman besticht gerade durch die eher ruhige Handlung, die weder sehr dramatisch noch kitschig wirkt. Die Liebesgeschichte steht nicht im Vordergrund; ein großes Thema ist die Trauerbewältigung und Aufarbeitung der Vergangenheit. Natalie schreibt sich ihren Kummer in Form von Briefen an den verstorbenen Rob von der Seele. Auch müssen die drei Frauen auf Stormy Meadows einen Weg zueinander finden, was nur durch Offenheit, gegenseitiges Verständnis und Vertrauen gelingen kann.
Der Charme Cornwalls und seiner Einwohner tut ein Übriges um die zwischenmenschlichen Beziehungen ins Reine zu bringen, denn hier, in der heimeligen Atmosphäre des alten Landhauses, umgeben von liebenswerten Freunden, fühlen sich Natalie und auch Cass geborgen und angenommen.
Ein bezaubernder Roman, voller Herzenswärme, der zum Träumen einlädt.



Montag, 25. Februar 2013

Hauptsache glücklich - Carole Matthews


Nach einem luxuriösen Urlaub, den Lily Lamont-Jones, ihr Mann und die Kinder, zusammen mit einer befreundeten Familie, in der Toskana verbracht haben, stehen sie bei ihrer Rückkehr vor verschlossenen Türen. Ihr Haus, ihre Autos, die Pferde, alles was sie besaßen, wurde während ihrer Abwesenheit gepfändet, denn Laurence Lamont-Jones ist schon seit Wochen ohne Job, was er seiner Frau bisher verschwiegen hat. Lange Zeit angesagtes Finanzgenie, fiel er bei einem millionenschweren Projekt auf einen Betrug herein und verlor nicht nur das Vertrauen der Anleger, sondern sein gesamtes Hab und Gut.
Die Lamont-Jones’ haben nur noch, was sie am Leib tragen und den Inhalt ihrer Ferienkoffer. Die „guten Freunde“ wenden sich von ihnen ab. In einem zwielichtigen Viertel, wo es statt moderner, edler Skulpturen nur ausgebrannte Autowraks am Straßenrand gibt, finden sie in einem heruntergekommenen Haus eine Bleibe, von der alle hoffen, dass es nur vorübergehend sein würde. Dank ihrer hilfreichen neuen Nachbarin müssen sie nicht auf dem blanken Fußboden schlafen, denn die alleinstehende Mutter zweier Kinder versorgt die gestrandete Familie mit allem Nötigen, obwohl sie selbst nur sehr wenig hat. Die Situation ist schrecklich, und Lily hat nur einen Wunsch, wieder ihr altes Leben führen zu können, ohne Geldsorgen. Ihr Mann Laurence wird von Tag zu Tag deprimierter, denn egal was er tut, es ist kein neuer Job in Aussicht.  Doch nach und nach ändert sich ihre Sicht der Dinge, und sie erkennen, dass Geld nicht alles ist.

Der Roman liest sich sehr flüssig; man fliegt förmlich durch die 590 Seiten und brennt darauf, zu erfahren, wie es der Familie Lamont-Jones weiter ergeht. Die kurzen Kapitel sind abwechselnd aus Lilys Sicht (in der ersten Person) und mit Blick auf Laurence (in der dritten Person) geschildert. Vielleicht wird manchmal ein wenig übertrieben, denn ich konnte mich absolut nicht in die Sichtweise hineinversetzen, als Lily eines Tages sagt, ihr gefällt es in der Bruchbude, die sie bewohnen. Nicht immer konnte ich das Verhalten der Protagonisten nachvollziehen. Vieles, was sie machten, erschien mir ein wenig blauäugig, besonders anfangs. Auch hat mir nicht so gut gefallen, dass im Lauf der Geschichte sehr häufig die Probleme mit hohem Alkoholkonsum gelöst bzw. in demselben ertränkt wurden. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Lebensglück nur mit Hilfe von billigem Wein oder Brandy erreichbar ist.
Aber insgesamt ist die Botschaft dieses Romans eindeutig. Die Familie erlebt, was wahre Freundschaft und Treue ausmacht. Laurence und Lily erfahren am eigenen Leib, wie zerbrechlich Erfolg und Besitz sein können und dass man wahres Glück nicht mit viel Geld erkaufen kann.
Der Roman bietet eine kurzweilige, spannende Lektüre mit hohem Unterhaltungswert und macht zugleich auch nachdenklich, im Hinblick auf die Vergänglichkeit des Wohlstands, den man als so selbstverständlich betrachtet.

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an den Rowohlt Verlag.


Donnerstag, 21. Februar 2013

Der Kinderpapst - Peter Prange


Teofilo di Tuscolo ist 12 Jahre alt, als er im Jahr 1032 zum Papst ernannt wird. Unter dem Namen Benedikt IX. geht er als jüngster Papst in die Kirchengeschichte ein. Er wird zum Spielball der Machthungrigen, denn die wahre Entscheidungsgewalt liegt nicht bei ihm, sondern wird hauptsächlich von Machtstreben und Geldgier gesteuert und von der Versammlung der Kardinäle sowie von den reichen Adelsfamilien Roms ausgeübt, die seine Wünsche weitgehend ignorieren. Für sein hohes und eigentlich ungewolltes Amt muss er auf eine Heirat mit Chiara di Sasso verzichten, die ihm von klein auf versprochen war. Vom enttäuschten, verlassenen Kind entwickelt er sich im Lauf der Jahre zum rücksichtslosen Despoten, der mit seinen Anordnungen und Handlungen die Römer in Angst und Schrecken versetzt. Im Ausgleich für seine unerfüllte Liebe wählt er die Macht und nützt diese unbarmherzig aus.
Teofilo ist ein Suchender, vom Leben und Glauben enttäuscht, um seine große Liebe betrogen. Seine Handlungen sind Verzweiflungstaten, die aus immer wiederkehrenden Niederlagen und unerfüllten Hoffnungen entstehen.

Auch wenn vieles, was das Leben und Wirken Benedikts IX. betrifft, im Dunkeln liegt, so ist es durchaus vorstellbar, dass sich sein Werdegang in ähnlicher Weise abgespielt hat. Um die bekannten historischen Daten wurde hier eine faszinierende Geschichte gewoben.
Der Verzicht auf die Liebe seines Lebens treibt Teofilo zu wahnsinnigen Taten, und der Autor hat es sehr gut verstanden, den inneren Zwiespalt dieses jungen Mannes darzustellen. Teofilos Schicksal und seine Gefühle sind einem steten Auf und Ab unterworfen; immer wenn er einen Hoffnungsschimmer in seinem Leben sieht, gibt es wieder einen enormen Rückschlag. Genau genommen ist er Täter und Opfer zugleich. Die unerfüllte Liebe und das mangelnde Verständnis seiner Familie versucht er, durch Macht zu kompensieren. Mag sein Lebenslauf auch recht blutig und  rücksichtslos dargestellt sein, so kann man doch in gewisser Weise Verständnis für ihn aufbringen. Einerseits wird ihm von klein auf gesagt, er sei von Gott erwählt und zu Höherem berufen, aber seine Suche nach Antworten bleibt erfolglos, sein Ruf nach Gott bleibt unbeantwortet. Seine hier erzählte Geschichte zeigt, wie das Schicksal einen Menschen verändern kann, der all die Jahre nur zurückstecken musste und dessen Leben so ganz anders verläuft als gewünscht.

Den passenden Handlungsrahmen und die Überleitung zu diesem historischen Roman bildet eine Tagung der päpstlichen Kongregation, im Jahr 1981. Der Ich-Erzähler wird von den versammelten Kardinälen und Bischöfen beauftragt, ein Konvolut alter Schriften durchzusehen, um zu ermitteln, ob einem Antrag auf Seligsprechung Benedikts IX. nachgekommen werden sollte. Diese Forderung löst bei der Versammlung weitgehend Empörung und Unverständnis aus, in Anbetracht der schlimmen Ereignisse, für die der damalige Papst verantwortlich zeichnete. Aber es gibt auch Befürworter, und so versucht der Ich-Erzähler, in einer einzigen Nacht Klarheit in dieser Frage zu gewinnen.

Der kardinalrote Einband, mit den goldenen Verzierungen an den Ecken, bildet eine perfekte Abrundung zu diesem dramatischen, spannungsgeladenen Roman.
Im Anhang erfährt man Näheres darüber, was an der Geschichte der Wahrheit entspricht und welche Ereignisse fiktiv sind. Wünschenswert wäre noch ein ergänzendes Glossar, denn es sind sehr viele lateinische Begriffe und spezielle Bezeichnungen aus dem historisch-kirchlichen Bereich im Buch enthalten, die sich zwar teilweise aus der Handlung erschließen, aber eben nicht immer völlig klar werden. Lässt man sich jedoch davon nicht im Lesefluss stören, hat man ganz sicher ein beeindruckendes, mitreißendes Leseerlebnis.


Mittwoch, 13. Februar 2013

Was fehlt, bist Du! - Lola Jaye


Lara wurde im Alter von drei Jahren von einem englischen Ehepaar adoptiert. Patricia und Barry Reid hatten die Kleine, die vorher in einem Kinderheim in Nigeria lebte, sofort ins Herz geschlossen und nach London geholt. Dort wächst Lara behütet und in liebevoller Umgebung auf, wären da nicht die Sticheleien der Schulkameraden und manchmal auch wildfremder Leute, die ihr ins Bewusstsein bringen, dass sie anders ist  als die Menschen in ihrem Umfeld. Mittlerweile ist Lara erwachsen und beruflich erfolgreich. Mit der Vergangenheit scheint sie abgeschlossen zu haben, zumindest hat dies äußerlich den Anschein. Aber vieles an ihrem Verhalten lässt darauf schließen, dass ihr etwas im Leben fehlt. Auch fällt es ihr schwer, sich selbst zu akzeptieren; sie kann nicht glauben, dass es wirklich Menschen gibt, denen etwas an ihr liegt. Über ihre Herkunft weiß sie nicht sehr viel, aber lange Zeit war ihr innigster Wunsch, eines Tages ihre leibliche Mutter zu treffen. Als dies dann wirklich geschieht, hat Lara schon nicht mehr damit gerechnet, und die Begegnung wirft sie völlig aus der Bahn. An ihrem dreißigsten Geburtstag holt Lara die Vergangenheit ein, denn plötzlich taucht Yomi auf der Party auf und stellt sich als Laras Mutter vor. Für Lara ändert sich alles; ihr komplettes Leben wird auf den Kopf gestellt, und sowohl sie selbst als auch Yomi und Patricia müssen einen Weg zueinander finden.

Die Situation der drei Frauen in diesem Roman ist nicht einfach. Lara möchte einerseits mehr über ihre Wurzeln erfahren, um ihre eigene Identität vollends entwickeln zu können, aber sie liebt ihre Adoptiveltern und möchte diese nicht verletzen. Patricia, ihre Adoptivmutter, war einst eine gefeierte Sängerin- Ihr wahres Lebensglück erfüllte sich erst mit Laras Adoption. Sie geht völlig in ihrer Aufgabe als Mutter auf und hat Angst, Lara zu verlieren. Aber da ist Yomi, Laras leibliche Mutter, die ihre kleine Tochter aus Sorge und Liebe weggegeben hat. Nach dreißig Jahren ist sie in der Lage, mit  ihr Verbindung aufzunehmen. Einerseits verunsichert es sie, aber sie kann auch gut verstehen, dass Lara sie nicht mit offenen Armen empfängt. Zu viele Fragen sind noch ungeklärt, und alle Beteiligten müssen sich erst an die neue Situation gewöhnen.
Die Autorin geht in diesem Roman sehr feinfühlig ans Werk. Abwechselnd werden Laras Lebenssituation in der Gegenwart und die Entwicklung in der Vergangenheit beleuchtet, wo man mehr über die beiden Mütter der jungen Frau erfährt. Nach und nach fügt sich alles zu einem Gesamtbild, und sowohl Yomis als auch Patricias Beweggründe werden klar. Jede der drei Protagonistinnen für sich kann man gut verstehen, und auch für Laras Adoptivvater Barry hat man Verständnis, wenn man weiß, welche Gefühle und Gedanken hinter seinen Handlungen stecken.
Dass Lara, die nach außen hin erfolgreiche Geschäftsfrau, insgeheim nicht völlig glücklich ist und von Verlustängsten geplagt wird, spürt man deutlich, wenn man ihr Verhältnis zu ihrem Freund Tyler betrachtet. Lara kann nicht glauben, dass sie geliebt wird und für andere Menschen wichtig ist. Mit ihrem daraus resultierendem Verhalten stößt sie diejenigen, die sie eigentlich liebt, immer wieder vor den Kopf.
Es ist ein sehr emotionaler Roman, und ich könnte mir vorstellen, dass die Autorin auch Autobiographisches in die Geschichte gepackt hat, denn sie selbst lebt ebenfalls in London und hat auch einige Zeit in Nigeria, dem Land ihrer Vorfahren, verbracht. So gesehen weiß sie, wovon sie spricht und kann Laras Geschichte sensibel und glaubwürdig vermitteln.
Dieser großartige Roman geht einem nahe und zeigt, wie wichtig es für die individuelle Entwicklung eines Menschen ist, die eigenen Wurzeln zu kennen sowie seinen persönlichen Platz in der Familie und im Leben zu finden.


Herzlichen Dank für die Überlassung des Rezensionsexemplars 

Montag, 11. Februar 2013

Im Schatten der Olivenbäume - Katryn Berlinger



Im Frühling 1890 reisen die englische Malerin Fiona Turlington und ihr Mann Jefferson Cork, der ebenfalls Künstler ist, nach Ligurien. Beide wollen in ihren Bildern das besondere Licht des Landes einfangen. Das Künstlerehepaar bezieht eine idyllisch gelegene Villa in San Remo und widmet sich fortan der Kunst und der Liebe. Das Glück währt jedoch nicht lange, denn Jefferson verunglückt tödlich. Fiona ist nun ganz auf sich gestellt.
Von dem Genueser Tuchhändler Fabricio Perlucci erhält sie den Auftrag, ein Familienporträt zu malen. Die gesamte Familie Perlucci steht in historischen Kostümen Modell. Außerdem soll ein kostbares altes Tuch, mit einem kompliziert gewebten Muster, aus den Früchten und Blättern des Olivenbaums, auf das Gemälde. Bei einem unglückseligen Zwischenfall verschwindet dieses Tuch, und Fiona wird von Perlucci verdächtigt, es entwendet zu haben. Nun muss sie beweisen, dass sie unschuldig ist und nichts mit dem Diebstahl des Tuches zu tun hat. Das schon sehr angespannte Verhältnis zu Perlucci wird noch komplizierter, denn Fiona hat der Malerin Messalina Bandonelli am Totenbett versprochen, sich für den Erhalt der alten Olivenbäume einzusetzen, die Fabricio Perlucci großzügig, aus geschäftlichen Interessen, abholzen lässt.

Die zwischenmenschlichen Beziehungen im Verlauf der Handlung gestalten sich größtenteils kompliziert. Besonders Fionas Mutter wirkt sehr überspannt und macht ihrer Familie das Leben nicht leicht. Fionas Vater leidet sehr unter den Extravaganzen seiner Gattin, und ich habe mich immer wieder über seine fast übermenschliche Geduld und Treue ihr gegenüber gewundert, die in seinen Briefen zum Ausdruck kommen.
Die Romanze, die sich zwischen der jung verwitweten Fiona und ausgerechnet Perluccis Sohn anbahnt, läuft eher am Rande und wirkt anfangs hoffnungslos. Daneben kommt Fiona einem alten Familiengeheimnis auf die Spur. Bei der Entwicklung ihrer Nachforschungen gibt es für meinen Geschmack zu viele Zufälle, so dass mir die ganze Geschichte nicht sehr glaubwürdig erschien.

Die wahre Stärke und Faszination dieses Romans liegt für mich nicht so sehr in der Handlung, sondern in den malerischen,  üppigen Schilderungen der Landschaft, die fast etwas Meditatives haben. Man meint fast, das Meer rauschen zu hören und eine leichte, salzige Brise zu spüren. Daneben gewinnt man noch eindrucksvolle Kenntnisse zur Malerei und den Farben.
Interessant und fesselnd ist das reichhaltige Wissen über die Olivenbäume, ihre Früchte und die Vielseitigkeit ihrer Nutzung, denn das wird mit viel Atmosphäre, sehr lebendig und ausführlich dargestellt. Man erfährt viel über die Olivenernte, und bei der anschließenden Verkostung des frisch gewonnenen Öls, die ebenfalls umfassend beschrieben ist, bekommt man richtig Appetit. Um diesen stillen zu können, findet man im Anhang gleich eine gute Auswahl an Rezepten für ligurische Köstlichkeiten. Es ist ein Buch für Genießer, auf das man sich mit allen Sinnen einlassen muss.



Sonntag, 10. Februar 2013

Dankeschön!

Als ich die Nachricht erhielt, dass mir die liebe Karin von "Buchgefieder" einen Award verliehen hat, habe ich mich sehr gefreut, vielen Dank! Eigentlich sehe ich die Awards immer mit gemischten Gefühlen, denn ich tue mir sehr schwer damit, für die Weitergabe eine Auswahl zu treffen. Es tut mir immer leid, weil ich genau weiß, dass es viele liebevoll gepflegte Blogs gibt, die ich gar nicht kenne, und auch bei den mir bekannten Blogs sind so viel mehr dabei, die einen Award verdient haben. Viele Blogger möchten jedoch auch gar keine Awards erhalten. Aber ich sehe es für mich auch als gute Möglichkeit, neue Blogs kennenzulernen, da ich immer gerne in den Links der Nominierungen stöbere. Darum habe ich mich entschlossen, diesmal mitzumachen. ;-)
Die Bedingungen, die sich an diesen Award knüpfen, sind recht übersichtlich. Man soll
1. den Blog erwähnen, von dem man den Award erhalten hat. Dies ist bereits oben geschenen.
2. sollte man 5 Blogs nominieren, die weniger als 200 Leser haben. Das ist gar nicht so einfach, denn die Möglichkeiten, einen Blog zu abonnieren, sind vielseitig, und nicht jeder Blog hat die entsprechenden Leser-Gadgets öffentlich. Ob nun Google-Friend-Connect, Blog-Connect oder auch irgendein Feedreader etc., es ist eigentlich unmöglich, die wirkliche Leser-Anzahl zu erkennen.
Trotzdem möchte ich es versuchen, und auch wenn meine Auswahl nicht repräsentativ ist und keinesfalls eine Bewertung darstellt, gewinnen vielleicht die ausgesuchten Blogs auf diese Weise neue Leser dazu, was ich allen von Herzen wünsche.
Und das sind meine 5 Award-Empfänger:

1. Steffis Lesewelt
2. Svenja mit ihrer Büchertraumwelt




Samstag, 9. Februar 2013

Das Sündenbuch - Beate Maly



Klappentext:
„Dieses Buch ist Sünde – und wer es besitzt, ist dem Tode geweiht!“

Eine junge Frau auf einer gefährlichen Reise von Prag nach Lissabon. An ihrer Seite: der Arzt Conrad. Ihr Gegner: geheime Mächte innerhalb der Kirche. Jana und Conrad sind die Hüter eines besonderen Schatzes; eines Manuskriptes mit brisantem Inhalt. Für die Kirche ist es das Sündenbuch. Noch fehlt ihnen der Schlüssel, um das Geheimnis des Buches zu enträtseln. Und sie sind nicht die Eizigen, die ihn suchen. Eine gefährliche Jagd quer durch das Europa des 17. Jahrhunderts beginnt….

Mein Eindruck:
Jana lebt in Prag, beim Bruder ihres Vaters. Sie arbeitet in der Apotheke des Onkels, wo sie, was für eine Frau damals eher ungewöhnlich, eine Lehre gemacht hat. Es ist bereits beschlossene Sache, dass sie ihren Cousin Tomek heiraten wird, der sich so gar nicht für das Apothekerhandwerk interessiert. Durch diese Verbindung soll das Geschäft in der Familie bleiben. Nur sie selbst kann sich gar nicht mit dem Gedanken anfreunden.
Eines Tages erhält Jana ein Päckchen von ihrem Vater Marek aus Heidelberg, in dem er ihr ein altes Buch anvertraut, welches in einer verschlüsselten Schrift verfasst ist. Der leidenschaftliche Gelehrte hat herausgefunden, dass es sich um einen Teil des Reisetagebuches eines Jesuitenmönchs handelt. Zugleich bringt der Postreiter aber auch die Nachricht von Mareks Tod. Jana ist verzweifelt, und sie befürchtet, dass es einen Zusammenhang zwischen dem geheimnisvollen Buch und dem plötzlichem Ableben ihres Vaters gibt. Sie wendet sich an den Arzt und Wissenschaftler Conrad Pfeiffer, der im Haus der Apotheke eine Kammer gemietet hat. Conrad ist fasziniert von der alten Schrift und möchte unbedingt das Geheimnis des rätselhaften Buches ergründen. Zusammen mit Jana macht er sich auf eine lange und gefahrvolle Reise in Richtung Süden, um die fehlenden Teile des Tagebuches zu suchen, die angeblich in zwei Klöstern in Frankreich aufbewahrt werden.

Der Roman liest sich von Anfang an recht flüssig, und um das geheimnisvolle Buch baut sich sehr schnell eine spannende Handlung auf. Was die geheime Schrift betrifft, fand ich die Ereignisse, die sich darum ranken, recht kurzweilig zu lesen, wenn mich auch letztendlich die Auflösung des Geheimnisses etwas enttäuscht hat.
Gut gefällt mir, dass im Verlauf der Handlung einige wichtige historische Ereignisse der damaligen Zeit erwähnt werden, so dass der Roman nicht nur einen reinen Unterhaltungswert hat, sondern man sich ganz nebenbei noch seine Geschichtskenntnisse wieder in Erinnerung rufen kann. So findet beispielsweise gerade der Prager Fenstersturz statt, kurz bevor Jana und Conrad zu ihrer Reise aufbrechen. Unterwegs machen sie auch in Augsburg Halt, lernen die Fuggerei kennen und erfahren einiges über den Ursprung und die Hintergründe dieser Siedlung. Solche Eindrücke lassen eine fiktive Geschichte immer sehr authentisch und lebendig erscheinen. 
Mit den Protagonisten bin ich nicht so leicht warm geworden, denn viele ihrer Handlungen und Gedankengänge konnte ich für meinen Teil nicht so gut nachvollziehen. Auf ihrer Reise und bei ihrer Suche nach den fehlenden Teilen des Reisetagebuches verhalten sich Jana und Conrad nicht immer so ganz gesetzeskonform. Auch ihre Beziehung zueinander ist lange Zeit sehr stark von Spannungen und Launen geprägt, so dass es für mich eine ziemliche Überraschung war, wie sich ihr Verhältnis im Lauf der Reise verändert hat.
Nicht besonders gut kommt die katholische Kirche in der Geschichte weg, denn auch wenn es sicher schon immer schwarze Schafe  in den Klöstern gegeben hat, so gewinnt man hier fast den Eindruck, als wäre das die Norm. Hier war mir die Schwarz-Weiß-Malerei zu extrem, denn man begegnet kaum einem „normalen“ Mönch. Dies ist mir stark aufgefallen, obwohl ich ja selbst vielen Ereignissen der Kirchengeschichte eher kritisch gegenüberstehe.  
Das Ende der Geschichte wirkte irgendwie abgehackt und unfertig, als würde noch etwas nachkommen. Aber soviel ich weiß, ist es ein einzelner Roman und nicht als Beginn eines Mehrteilers gedacht.
Insgesamt kann ich sagen, das Buch hat mich gut unterhalten und war, bis auf wenige Längen, fast durchgehend spannend zu lesen. Nur eben die bereits erwähnten Punkte konnten mich nicht so recht überzeugen.
mit Tendenz zu 


Sonntag, 3. Februar 2013

Aktion zum Welttag des Buches 2013: Blogger schenken Lesefreude

und die GeschichtenAgentin haben sich eine tolle Aktion zum Welttag des Buches 2013 ausgedacht.

Hier der offizielle Text zur Aktion mit allen Informationen für euch:
Wir Buch-Blogger sind Botschafter in Sachen Lesefreude und deswegen ist der Welttag des Buches unser Tag! An diesem besonderen Feiertag wollen wir die Welt mit unserer Begeisterung für Bücher anstecken. Wir werden bloggen wie die Wilden und wir werden Bücher verschenken!
Wer kann mitmachen?
Alle buchbegeisterten Blogger – egal ob Buch-Blog, Autoren-Blog, Alltags-Blog, Tech-Blog und egal, auf welcher Plattform gebloggt wird. Auch reine Facebook-Fanpages sind willkommen!
Wie lautet der Plan?
Am 23.4.2013, dem Welttag des Buches, veröffentlichen alle teilnehmenden Blogger einen Beitrag, in dem sie ein Buch verlosen. Natürlich sind wir neugierig, warum ihr euch gerade für dieses Buch entschieden habt! Ist es ein Buch von einem Lieblingsautor, ein unentdecktes Buchjuwel, ein Buch aus Kindertagen oder ein Überraschungstitel?
Leser, die diese Bücher gewinnen möchten, kommentieren eure Beiträge. Verlost werden die Bücher am 30. April.
Wo kann ich mich anmelden?
Mit diesem Formular:
https://docs.google.com/spreadsheet/viewform?formkey=dGhOdlhaWDBEc3o5WGxQeEdQUzRnSEE6MQ
Wir benötigen deine Blog-Url, den Namen des Blogs, deine E-Mail-Adresse, deine Facebook-Fanpage (falls vorhanden) und den Titel des Buches, das Du verschenken möchtest. Falls Du den Titel noch nicht festlegen möchtest, kannst Du ihn auch bis zum 20. April nachmelden.
Was macht ihr mit diesen Angaben?
Wir sammeln alle teilnehmenden Blogs und veröffentlichen auf Facebook und Twitter, welcher Blog welches Buch verschenkt.
Wer steckt hinter der Aktion?
Gestartet wurde diese Gemeinschaftsaktion von Christina von http://pudelmuetzes-buecherwelten.de/ und Dagmar alias http://geschichtenagentin.blogspot.de/. Aber das finden wir nicht wichtig – für uns ist das eine Gemeinschaftsaktion von buchbegeisterten Bloggern für lesebegeisterte Menschen!
Ich habe noch Fragen!
Für weitergehende Fragen haben wir ein Forum eingerichtet und eine Facebook-Seite:
http://www.carookee.net/forum/BlogdenWelttagdesBuches/
www.facebook.com/BloggerschenkenLesefreude
Wie bleibe ich auf dem Laufenden?
Alle Neuigkeiten über die Aktion posten wir auf Facebook und auf Twitter :
http://www.facebook.com/BloggerSchenkenLesefreude
https://twitter.com/BlogdenWelttag#lesefreude
Lasst uns den Welttag des Buches gemeinsam feiern – Wir Blogger, Wir Leser, Wir Buch-Fans!