Klappentext:
Wenn
die blaue Stunde naht, ist es Zeit, seine Träume zu leben.
Wenn die Kraniche über die Ostsee fliegen, beginnt die magische Stunde zwischen Tag und Nacht, in der die Zeit ihren eigenen Gesetzen folgt: Das wusste schon Luisas Großvater, der Standuhren sammelte. Seltsam still ist es ohne ihn, findet Luisa Mewelt, als sie die Tür von »Haus Zugvogel« öffnet. Zwei Wochen will die Schmuckdesignerin im Ferienhaus der Familie an der Ostsee allein über den Antrag ihres Freundes Richard nachdenken. Doch alles kommt anders: Ein gewisser Kranichexperte, ebenso unwiderstehlich wie frech, kreuzt ihren Weg. Und immer wieder trifft Luisa die alte Mary, deren Ansichten über das Leben sie seltsam berühren...
Wenn die Kraniche über die Ostsee fliegen, beginnt die magische Stunde zwischen Tag und Nacht, in der die Zeit ihren eigenen Gesetzen folgt: Das wusste schon Luisas Großvater, der Standuhren sammelte. Seltsam still ist es ohne ihn, findet Luisa Mewelt, als sie die Tür von »Haus Zugvogel« öffnet. Zwei Wochen will die Schmuckdesignerin im Ferienhaus der Familie an der Ostsee allein über den Antrag ihres Freundes Richard nachdenken. Doch alles kommt anders: Ein gewisser Kranichexperte, ebenso unwiderstehlich wie frech, kreuzt ihren Weg. Und immer wieder trifft Luisa die alte Mary, deren Ansichten über das Leben sie seltsam berühren...
Mein
Eindruck:
Der
Antrag ihres langjährigen Freundes Richard löst bei Luisa Zweifel
aus. Eigentlich spricht alles dafür, ja zu sagen, denn auf den
ersten Blick wirkt die Beziehung perfekt. Richard trägt sie auf
Händen, aber je länger sie darüber nachdenkt, umso stärker machen
sich Zweifel breit. Luisa beschließt, sich eine Auszeit zu nehmen
und im Ferienhaus ihrer Familie an der Ostsee über ihre Zukunft
nachzudenken.
Während
ihres Aufenthalts im Haus Zugvogel gehen ihr so einige Sachen durch
den Kopf. Sie erinnert sich an frühere Begebenheiten und daran, was
ihr einmal wichtig war. Durch Richard hatte sie sich von der eigenen
Familie immer weiter entfremdet und kaum noch Kontakt zu ihrer
Schwester und ihren Nichten. Bei ihren Spaziergängen auf Zingst
begegnet ihr häufig eine alte Dame, die ihr merkwürdig bekannt
vorkommt und die so manche Lebensweisheit mit ihr teilt,die sie nicht
so einfach wieder vergessen kann. Auch lernt Luisa hier den
Kranichforscher Jan kennen und fühlt nach und nach eine innige
Freundschaft zu dem Mann, der ihr auf den ersten Blick eigentlich
völlig unsympathisch war. Er ist so ganz anders und passt nicht in
Luisas Welt, wie sie bisher war. Aber auch sie beginnt, zu zweifeln,
ob sie mit Richard ihr wahres Glück finden kann.
Mir
war beim Lesen schnell klar, dass die Beziehung zwischen Richard und
Luisa nicht so innig ist, wie es scheint. Nach und nach kamen immer
wieder Bemerkungen, die diesen Eindruck erhärteten. Auf seine Art
meint es Richard sicher ernst, und auf seine Art liebt er Luisa wohl
auch, aber auf eine sehr eigennützige Weise. Luisa selbst hat es mir
nicht leicht gemacht, sie zu mögen. Sie ist ein sehr
widersprüchlicher Charakter, mit dem ich von Anfang an meine liebe
Mühe hatte. Aber selbst wenn man sich mit Protagonisten nicht
wirklich anfreunden kann, so ist dies doch oft unabhängig davon, ob
einem der Roman gefällt. Ich hätte der jungen Frau gerne mal den
Kopf gewaschen, denn ihre wankelmütige Art hat mich zum Teil
tierisch genervt, und doch hat mir die Geschichte insgesamt
ausgesprochen gut gefallen. Hier geht es sehr viel um die Natur und
um das Phänomen der Kranichflüge an der Ostsee. Gerade durch den
Kranichexperten Jan erfährt man viel Faszinierendes über diese
Vögel. Selbst Luisa, die anfangs kaum Interesse an der Natur hatte,
lässt sich nach und nach darauf ein und findet Gefallen daran, die
Kraniche zu beobachten.
Ich
habe vor längerer Zeit einen Roman der Autorin gelesen, in dem es um
Wölfe ging, und auch damals war ich absolut fasziniert von dem
immensen Wissen, das Tania Krätschmar in ihren Romanen verarbeitet
und so anschaulich und fesselnd 'rüberbringt, dass man sich dem
nicht entziehen kann, so auch diesmal mit den Kranichen. Für mich
ist dies ein richtiger Fernweh-Roman, denn ich habe Sehnsucht nach
der Ostsee bekommen. Neben dem Beziehungsproblem zwischen Luisa und
Richard und den phänomenalen Naturbeschreibungen bietet der Roman
aber auch noch weitere interessante Aspekte. Da ist einmal Luisas
Familie, die man näher kennen lernt, und auch hier, im Umgang mit
ihrer Schwester und ihren beiden Nichten, macht Luisa entscheidende
Fehler. Die Spannungen und Probleme innerhalb der Familie sind ein
großes Thema des Romans. Daneben spielt auch ein gewisser
Romatik-Faktor eine Rolle, immer dann, wenn Jan in der Geschichte
auftaucht.
Dann
sind da auch noch die rätselhaften Begegnungen mit der alten Mary,
und es geht um einen außergewöhnlichen, sehr seltenen Vogel. Hier
kommen zum Teil magische Elemente ins Spiel, die dem Roman einen
zusätzlichen Reiz verleihen. Auch um das Thema „Zeit“ geht es
hier in ganz besonderer Weise. Sehr gut hat mir dazu die Geschichte
über Luisas Großvater und seine Standuhren und ihre Erinnerungen an
die gemeinsam erlebte „blaue Stunde“ gefallen.
Insgesamt
betrachtet hat mich der Roman fasziniert und gefesselt und
ausgesprochen gut unterhalten. Er hatte alles, was ich mir von einem
guten Buch wünsche. Auch mit Luisa habe ich viel Geduld aufgebracht
und war lange nachsichtig mit ihr, auch wenn sie es am Ende dann doch
etwas übertrieben hat mit ihrer Wankelmütigkeit.
⭐⭐⭐⭐1/2
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Hallo Klusi,
AntwortenLöschenmir hat dieses Buch auch gut gefallen. Besonders die Informationen über die Zugvögel, in diesem Fall die Kraniche, fand ich wunderbar. Sie geben mit den regionalen Beschreibungen diesem Buch erst den richtigen Rahmen.
Auch wenn ich nicht unbedingt Luisas Fan bin, konnte ich mich ihr doch annähern und habe ihre Geschichte gern verfolgt.
Liebe Grüße
Barbara
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