Klappentext:
Stella
und Nicola fühlen sich seit Kindertagen zueinander hingezogen.
Obwohl ihre Familien alles daran setzten, ihre Liebe zu zerstören,
ist diese über die Jahre nur noch stärker geworden. Während Stella
unbedingt Architektin werden möchte, ist Nicola leidenschaftlicher
Apnoetaucher. Tag für Tag steigt er in die gefährlichen
Meerestiefen vor der sizilianischen Küste hinab und genießt die
Musik der Stille. Die beiden Liebenden träumen von einem
selbstbestimmten Leben. Doch dann schlägt das Schicksal völlig
unerwartet zu ...
Mein
Eindruck:
„Piniensommer“
ist die Fortsetzung zu „Das Sternenboot“, und auch wenn es sicher
möglich ist, diesen zweiten Band einzeln zu lesen, so empfehle ich
doch wärmstens, mit dem „Sternenboot“ zu beginnen, da man sich
sonst um sehr viel Hintergrundwissen und um eine wunderbare
(Vor-)Geschichte bringt. Als ich „Das Sternenboot“ gelesen habe,
hat mich besonders der letzte Satz sehr beunruhigt, und meine
Befürchtungen haben sich bewahrheitet, denn die Fortsetzung ist
stellenweise sehr traurig. Die ganze Geschichte ist von ihrer Tendenz
her sehr schwermütig angelegt. Es gibt aber durchaus auch glückliche
Momente, und man kann insgesamt sagen, der Roman ist geradezu erfüllt
von sehr starken Emotionen ganz unterschiedlicher Art. Man sollte
sich von dem sommerlich, locker-leichten Cover und dem Titel nicht
täuschen lassen, denn die Handlung des Romans, die übrigens auf
einer wahren Geschichte aufbaut, ist äußerst tragisch.
Stefanie
Gerstenbergers Schreibstil ist sehr schön und für mich immer wieder
etwas ganz Besonderes, denn sie drückt in ihren Beschreibungen sehr
viel Gefühl aus und vermittelt einen starken Eindruck von der
herrschenden Atmosphäre und auch von der Mentalität der Menschen,
um die es geht. Wir finden uns in Süditalien wieder, wo die Familie
nochmal einen ganz anderen Stellenwert hat als bei uns. Auch
Nachbarschaftshilfe wird groß geschrieben. Man kümmert sich
umeinander. Dieser besondere, starke Zusammenhalt kommt im Roman
immer wieder gut zum Ausdruck.
Auch in Moral-
und Glaubensvorstellungen unterscheiden sich die Süditaliener sehr
von uns nüchternen Deutschen, früher schon ebenso stark wie heute,
denn hier konnte zur damaligen Zeit keiner seine Fehler oder
„Fehltritte“ hinter Anonymität verstecken, sondern musste sich
der Kritik der Öffentlichkeit stellen, was sicher nicht immer
einfach war. Auch die Kommunikation mit Verstorbenen erscheint hier
als etwas ganz Normales, was für den nüchternen Betrachter sicher
gewöhnungsbedürftig ist.
Ich habe auch
diesen Fortsetzungsband um Stella und Nicola sehr genossen, schon der
wunderbaren Beschreibungen wegen, auch wenn mich so manche Passage
des Romans traurig gestimmt hat.
Die Handlung
bietet bis zuletzt immer wieder Überraschendes. Aufs Ende zu gibt es
einige Gedankensprünge, die ein wenig irritierend erscheinen, aber
wie Platzhalter wirken und Raum für die eigene Phantasie lassen.
Auch wenn mir der erste Band ein klein wenig besser gefallen hat, so
kann ich sagen, dass „Piniensommer“ eine gelungene Fortsetzung
mit einem befriedigenden Abschluss der Geschichte darstellt.
⭐⭐⭐⭐1/2
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