Mittwoch, 30. Dezember 2020

Der Esel steht - Erik Kormann

 


Kurzbeschreibung:

Erik Kormann ist auf den Esel gekommen: Mit „Narcisse“ durchstreift er die Landschaften Südfrankreichs. Was er dabei erlebt? Die ungeheure Erleichterung, nicht alle Zügel in der Hand haben zu können. Von gänzlich überflüssiger Zeitplanung – wenn Narcisse steht, dann steht er –, über leergefressene Blumentröge, bis hin zu einem einzigartig nahen Naturerlebnis. Wer hier mit wem wandert, wer die Route und das Ziel vorgibt, ändert sich von Tag zu Tag. Daraus entsteht eine skurrile Symbiose zwischen Mensch und Tier und eine witzige, intelligente und feinfühlige Reiseerzählung.


Mein Eindruck:

Erik Kormann legt hier einen Reisebericht der etwas anderen Art vor. Mit dem Esel Narcisse wandert der Autor in Südfrankreich auf dem Stevenson-Trail. Der bekannte schottische Autor Robert Louis Stevenson wählte diese Route im Jahr 1878 und machte sich mit einer Eselin auf den Weg. Entstanden ist sein damaliges Werk „Eine Reise mit dem Esel durch die Cevennen“. Davon hat sich Erik Kormann inspirieren lassen. Was er unterwegs mit Narcisse erlebt, beschreibt er in sehr kurzweiliger und amüsanter Form. So ein Esel ist ein faszinierendes Tier, das mit seinem eigenen Willen anerkannt und geliebt werden möchte. Die beiden Protagonisten, der zweibeinige und der vierbeinige, werden unterwegs ein gutes Team, und ihre Abenteuer sind humorvoll dargestellt. Schmunzeln musste ich ständig, und bei einigen Szenen habe ich lauthals gelacht, so drollig sind sie geschildert. Man merkt, dass den Autor eine tiefe Zuneigung mit seinem vierbeinigen Freund verbindet. Sie müssen auch einige kritische und sogar gefährliche Situationen gemeinsam meistern. Die Landschaftsbeschreibungen und Schilderungen bis hin zu den Spuren, die auf historische Ereignisse und Sagen hinweisen, sind gefühlvoll und lebendig wiedergegeben. Auch seine philosophischen Betrachtungen lässt der Autor mit einfließen. Außerdem ist das Buch sehr schön bebildert. Zahlreiche Fotos der wunderbaren Landschaft, durch die Mensch und Esel wandern, haben Fernweh in mir ausgelöst. Ich kann mir vorstellen, dass Erik Kormann während seiner Wanderschaft von einem besonderen Gefühl der Freiheit beseelt war. Auch zahlreiche Fotos von Narcisse findet man im Buch. Ich finde ja, Esel sind besondere, wunderschöne Tiere, und nur so vom Erzählen habe ich Narcisse ins Herz geschlossen. Ich stelle es mir wunderschön vor, so in die Natur einzutauchen. Für mich hat sich die Begleitung dieses Reiseberichts ein wenig angefühlt wie ein Kurzurlaub im Kopf. Das klingt vermutlich etwas seltsam, ist aber so. ;-) Ich habe die Lektüre jedenfalls sehr genossen. 

⭐⭐⭐⭐1/2

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