Klappentext:
„Wer hat nicht die unendliche Geschichte gelesen und diesen Bastian beneidet?
In die Welt einer Geschichte hineingezogen werden – wollten wir das nicht alle?
Wir waren noch vermessener, wir haben uns in die Welt des Autors hineinziehen lassen.
Und schrieben eine Geschichte dazu.“
Charlotte Roth
Roman Hocke
Mein Eindruck:
Die bekanntesten seiner Werke, angefangen von „Jim Knopf und Lukas“ über „Momo“ und „Der Wunschpunsch“ bis hin zu „Die unendliche Geschichte“ habe ich mit Begeisterung verschlungen und hüte die Schätze nach wie vor in meinem Regal. Über Michael Ende selbst wusste ich bisher kaum etwas. Das hat sich durch diesen biografischen Roman geändert. Das Buch ist in mehrfacher Hinsicht sehr interessant. Zum einen interessierte mich, wer hinter den phantasievollen Geschichten steckt, wer der Mensch Michael Ende war. Zum anderen hat sich eben Charlotte Roth, mir eigentlich besser bekannt unter dem Namen Charlotte Lyne, dieses Stoffs angenommen, was meines Erachtens sehr gut passt. Ich liebe die historischen Romane der Autorin, und ich bin der Meinung, diesen biografischen Roman hätte niemand besser schreiben können. Es ist keine Biografie, sondern eben eine fiktive Geschichte, jedoch mit sehr viel Wahrheit. Der Roman beginnt mit der Begegnung von Michael Endes Eltern und endet nach seinem Tod, umfasst also seine komplette Lebenszeit. Die Autorin beleuchtet Michael Endes Umfeld in allen möglichen Zeitabschnitten. Der Leser verfolgt seine Kindheit und erlebt die Kriegszeit mit dem jungen Michael. Man nimmt an seinem Leben teil und erfährt vieles über die Höhen und Tiefen seiner Entwicklung, sowohl beruflich als auch privat. Charlotte Roth versteht sich aufs Fabulieren und wagt sich fiktiv in die Gedanken- und Gefühlswelt Michael Endes vor. Im Leben dieses bekannten Autors baute alles aufeinander auf. Spätere Handlungen basieren letztendlich auf früheren Erlebnissen. Für mich wird Michael Ende in diesem Roman weder erhoben noch entzaubert, sondern er wird einfach als Mensch dargestellt. Über vieles konnte Charlotte Roth nur vage spekulieren, aber es steckt vermutlich auch sehr viel Wahres in dieser Lebensgeschichte, denn Roman Hocke, Michael Endes Freund und Verleger, stand der Autorin bei ihrer Recherche mit seinen Erfahrungen, seinem Rat und persönlichen Anekdoten zur Seite. Ich habe Michael Endes Lebensgeschichte mit Spannung verfolgt, und auch wenn mir manches fast zu sehr ins Detail ging, so finde ich diesen biografischen Roman doch sehr gelungen. Michael Endes Bücher werde ich sicher künftig noch aus einem anderen Blickwinkel betrachten, denn hier habe ich etwas über die Entstehung seiner Werke und einige faszinierende Punkte dazu erfahren.
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