Montag, 12. August 2019

Hortensiensommer - Ulrike Sosnitza

Hortensiensommer
Ulrike Sosnitza
Heyne Verlag
ISBN: 978-3-453-42214-8


Klappentext:
In einem Regentropfen kann sich ein ganzer Garten spiegeln

Ob Schneerosen, Taglilien oder Anemonen – im malerischen Sommerhausen verzaubert Johanna kahle Gärten in duftende Paradiese. Seit einem tragischen Ereignis lebt sie alleine in einem viel zu großen Haus und vermietet die Einliegerwohnung an Philipp mit dem Panamahut. Nur zögernd freunden sie sich an. Als Philipp beginnt, ihr vorzulesen, schleicht sich langsam die Liebe in ihr einsames Herz. Im Mai dann erklingt Kinderlachen im Garten und Philipp stellt Johanna seine kleine Tochter vor, woraufhin sie entsetzt flüchtet. Als Philipp den Grund für Johannas Verhalten erfährt, setzt er alles daran, sie wieder zum Strahlen zu bringen …



Mein Eindruck:
Es hat einige Zeit gedauert, bis ich mich mit der Protagonistin anfreunden konnte, denn sie reagierte oft recht seltsam. Man ahnt sehr bald, dass ihr wohl in der Vergangenheit etwas Schlimmes widerfahren ist, und man muss auch berücksichtigen, dass jeder Mensch mit Problemen und Trauer anders umgeht. Johanna macht sehr lange den Fehler, nach der Vogel-Strauß-Taktik zu leben, den Kopf in den Sand stecken und nichts sehen oder hören. Dass diese Vorgehensweise falsch ist, erweist sich im Verlauf der Geschichte. Aber näher möchte ich gar nicht darauf eingehen, um nicht zu viel zu verraten. Auch Johannas Mieter Philipp, der in die Einliegerwohnung ihres Hauses zieht, spürt, dass mit Johanna etwas nicht stimmt. Aber auch er stößt auf eine Mauer des Schweigens und kann ihr nicht helfen. Mit sehr viel Einfühlungsvermögen und letztendlich durch die liebenswerte und direkte Art seiner kleinen Tochter kann Philipp zu Johannas Herz durchdringen, denn er spürt, dass sich hinter ihrer Verschlossenheit ein starker Kummer verbirgt. Philipp ist ein starker, sehr sympathischer Charakter, der seine eigenen Probleme hintenan stellt, und ich fand es toll, dass er sich sehr um Johanna bemüht und ihr vorgelesen hat. Der schönste, feinfühligste Satz im ganzen Buch kommt von ihm: „In einem Regentropfen kann sich ein ganzer Garten spiegeln“.
Überhaupt spielt Johannas Garten eine wichtige Rolle, und die Beschreibungen der Blumen und Pflanzen lesen sich wundervoll. Obwohl die Handlung zum Teil etwas schwermütig wirkt, gibt es durchaus auch humorvolle Momente, beispielsweise wenn Johanna einen Garten für einen schwierigen Kunden planen soll und diese Planung sich als Fass ohne Boden erweist.
Ich habe den Roman gerne gelesen, denn er spiegelt so ziemlich alle Facetten menschlicher Gefühle wieder. Philipp und seine allerliebste Tochter Klara habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen, und auch wenn es mit Johanna etwas länger gedauert hat, am Ende konnte ich sie gut verstehen und viele ihrer Reaktionen durchaus nachempfinden.

⭐⭐⭐⭐ 1/2



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