Klappentext:
Einmal
im Jahr gibt es ein Fest, einmal im Jahr gibt es einen grausamen
Mord. Ein ermordeter Verlobter, sie selbst hochschwanger - in Sina
Engels Leben passt gerade nichts zusammen. Doch als in Weinheim an
der Bergstraße das größte Sommerfest der Region näher rückt,
muss das Privatleben der Kommissarin zurückstehen. Denn seit zwei
Jahren treibt ein Serienmörder auf der Kerwe sein Unwesen. Die
Polizei arbeitet mit Hochdruck, um ein weiteres Opfer zu verhindern.
Da wird Sina ausgerechnet der ehemalige Kollege ihres Verlobten zur
Seite gestellt. Matthias Sommer ist charmant und intelligent, doch
Sina ist alles andere als gut auf ihn zu sprechen. Können die beiden
sich zusammenraufen, um den Mörder rechtzeitig zu stoppen? Ein neuer
Roman der Spezialistin für emotionsgeladene Spannung!
Mein
Eindruck:
Schon
vor längerer Zeit habe ich einen Roussillion-Krimi von der Autorin
gelesen, und den fand ich damals richtig gut. Der hier besprochene
ist ein Regionalkrimi, der in Weinheim an der Bergstraße liegt.
Nicht nur die Handlung hat die Autorin dort angesiedelt, sondern sie
lebt selbst in Weinheim. Dadurch sind ihre Schilderungen der Gegend
und der Stadt sehr plastisch und haben mir gut gefallen. Weniger
gefallen hat mir die Ausführlichkeit der brutalen Szenen, wenn der
Täter seine Opfer quält. Alljährlich sucht sich der Serienmörder
eine junge Frau, die er dann grausam zurichtet und umbringt. Wie die
Taten beschrieben werden, war mir einfach zu viel. Ich mag derart
grausame Szenen in Büchern allgemein nicht, und hier kommen sie
gehäuft vor. Da werden nicht nur diverse Untaten an Menschen verübt,
sondern der Täter knöpft sich auch schon mal eine Katze vor. Da
diese Szenen oft über mehrere Seiten gehen, war ich mehrmals nahe
daran, das Buch abzubrechen.
Auch
die Protagonisten konnten mich nicht hundertprozentig überzeugen.
Vor allem Sina Engels, die schwangere Kommissarin, war mir nicht
wirklich sympathisch. Klar, sie hat ihren Verlobten auf tragische
Weise verloren und trägt nun sein Kind unter dem Herzen. In ihrem
Bestreben, den Kerwe-Mörder zu fangen und zugleich den Fall um den
Tod ihres Verlobten zu lösen, wirkt sie regelrecht verbissen. Dass
sie ausgerechnet Matthias Sommer, den ehemaligen Kollegen ihres
Verlobten, zur Seite gestellt bekommt, ist ihr anfangs gar nicht
recht. Sie hat ziemlich starke Vorurteile gegen den Mann, was ich bei
einer Polizistin besonders irritierend finde, dass sie sich so leicht
von irgendwelchen Gerüchten leiten lässt, statt ihren Verstand
einzuschalten. Der Verstand setzte wohl auch bei einigen Besuchern
der Kerwe aus, denn die Entscheidung des letzten Opfers (und auch die
ihres Verlobten und ihrer Schwester) konnte ich so gar nicht
nachvollziehen, denn hier wurde die Gefahr geradezu provoziert.
Dass
ich die Beweggründe des Täters nicht nachvollziehen konnte, war mir
schon klar, denn diese entspringen einem kranken Gehirn und sind
nicht rational zu erfassen.
Ein
weiterer Umstand, der mich regelrecht genervt hat, war das Gewese um
Sinas Schwangerschaft. Hier hat mich nicht die Tatsache an sich
gestört, sondern die Reaktion von Sinas Mitmenschen. Egal ob
Kollegen oder Zeugen, alle richten ihre Aufmerksamkeit zielstrebig
auf den Bauch der Kommissarin. Da wird nicht nur von allen ungeniert
hingeschaut, sondern auch ganz plump darauf gedeutet und das nicht
nur einmal, sondern immer wieder im Verlauf der Geschichte.
Wie
bereits erwähnt war ich kurz davor, das Buch abzubrechen. Nur der
flüssige Schreibstil und die oben genannten Schilderungen von
Weinheim und Umgebung haben mich veranlasst, den Krimi zu beenden.
Natürlich kam nach einer gewissen Zeit auch die Neugierde, denn wenn
ich mir diese ganzen Grausamkeiten schon antun musste, wollte ich
natürlich dann auch wissen, wer der Mörder ist. Durch die
einigermaßen spannende Handlung bewerte ich das Buch dann gerade
noch so mit knappen drei Sternen.
⭐⭐1/2
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