"Auftreten statt austreten"
Klappentext:
»Auftreten
statt austreten« – lautet der Appell von Rainer Maria Schießler.
In einer Zeit, in der so viele Menschen wie nie die katholische
Kirche verlassen, gelingt es dem bundesweit bekannten Münchner
Stadtpfarrer, dass seine Gemeinde wächst und sich für den
Gottesdienst begeistert. Sein Rezept heißt Klartext. Oft werden
seine Predigten zu Ökumene und Zölibat beklatscht. Er pflegt eben
einen ganz eigenen Stil: im Frühjahr segnet der leidenschaftliche
Motorradfahrer in der Gemeinde die Maschinen der Väter und die
Bobby-cars der Kleinsten, an Heiligabend lässt er einen DJ auflegen
und schenkt Sekt aus – schließlich wird der Geburtstag Jesu
gefeiert. Will die Kirche sprachfähig und glaubwürdig sein, dann
braucht sie Temperamente wie Rainer Maria Schießler. Sein Buch steht
unter dem Baldachin seiner Osterbotschaft von 2015 »Mut zur
Veränderung« und benennt die heiklen Themen innerhalb der
katholischen Kirche, die seiner Meinung nach zu einem
Glaubwürdigkeitsverlust geführt haben.
Mein Eindruck:
Wenn Rainer
Maria Schießler loslegt und von seinem Leben sowie von seiner
Laufbahn als Priester erzählt, tut er das sehr lebendig und
mitreißend. Man ist einfach aufmerksam und kann sich der
sympathischen Ausstrahlung und herzlichen Art des Autors nicht
entziehen. Hier spürt man hinter jedem Satz, dass Herr Schießler
mit Leib und Seele Pfarrer ist. Gleich für zwei Münchner
Pfarrgemeinden ist er zuständig, und offensichtlich macht er seine
Sache gut und erfolgreich, denn wenn er predigt, ist die Kirche meist
voll. Aber der Weg bis dahin war nicht eben und gerade, sondern
steinig und voller Hindernisse und Probleme, das erfährt man hier in
aller Aufrichtigkeit. Hier erzählt nicht nur ein Geistlicher,
sondern in erster Linie der Mensch Schießler, und er gibt in diesem
Buch zum Teil sehr private Einblicke in sein Leben. Er liebt seine
Kirche, aber er scheut sich auch nicht, sie zu kritisieren. Jedoch
belässt er es nicht dabei, Dinge, die ihm nicht gefallen, zu
beanstanden, sondern er bietet Lösungen an. Er jammert nicht,
sondern er tut etwas. Menschen wie ihn braucht die Kirche, um
langfristig zu bestehen.
Viele Themen,
die er anspricht, sind speziell für die katholische Kirche von
Belang, aber es gibt andere, die für jeden Gottesdienst und jede
kirchliche Veranstaltung, eben für die gesamte Ökumene, gelten
sollten: das was ein Pfarrer zu sagen hat, sollte die Menschen
fesseln und nicht langweilen. „Liturgie darf nicht weh tun“, ist
einer der Leitsätze des Autors. Sein Bestreben ist eine aufmerksame
Gemeinde, die ihm zuhört und nicht ständig auf die Uhr sieht, ob
die Messe nicht bald um ist. Bei den Gottesdiensten und auch bei der
Gemeindearbeit geht Pfarrer Schießler neue, oft außergewöhnliche
Wege, und vieles, was er umsetzt, ist einfach genial. Ganz nebenbei
Kellnert Hochwürden für einen guten Zweck auf der Wiesn. So stelle
ich mir die Kirche der Zukunft vor, nicht abgehoben, vergeistigt und
weltfremd, sondern nah' an den Menschen und mittendrin im wahren
Leben.
⭐⭐⭐⭐⭐
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