Donnerstag, 14. September 2017

Rebenblut - Ellin Carsta


Klappentext:
Gysinheym am Rhein 1359: Isabel Velten ist eine starke Frau, der das Schicksal in der Vergangenheit übel mitgespielt hat. Jahre nach dem Tod ihres geliebten Ehemannes scheint sie endlich ihren Frieden gefunden zu haben. Gemeinsam mit ihrem Sohn Albert und der befreundeten Familie Stauber bestellt sie mit großem Geschick die Weinberge.
Als Albert zusammen mit Matthis Stauber gerade auf Geschäftsreise unterwegs ist, um neue Abnehmer für ihren Wein zu finden, taucht völlig überraschend der Bischof im Kloster auf. In seiner Funktion als Verpächter der Veltens und Staubers will er sämtliche Verträge aufkündigen. Isabel weiß, dass das nicht rechtens ist, und will sich mit allen Mitteln zur Wehr setzen, auch der Abt scheint auf ihrer Seite zu sein. Doch ihr rennt die Zeit davon, denn die Verhandlungen dürfen nur die jungen Männer selbst führen. Sie setzt alles daran, Albert und Matthis rechtzeitig zurückzuholen. Doch der Bischof ist ein ebenso mächtiger wie listiger Gegner, der bald sein wahres Gesicht zeigen wird. Mit tödlichen Folgen ...



Mein Eindruck:
„Rebenblut“ ist die Fortsetzung von „Rebengold“. Den ersten Roman habe ich nicht gelesen, aber das macht nichts, denn ich war trotzdem sofort mitten im Geschehen. Wissenswerte Details aus der Vergangenheit hat die Autorin geschickt in die Handlung eingeflochten, sei es in Dialoge oder auch, indem sie die Gedankengänge und Erinnerungen der Protagonisten offenbart. Der Schreibstil ist eingängig, eigentlich typisch Ellin Carsta. Sie baut in ihren Romanen eine Spannung auf, die bis zuletzt aufrecht erhalten wird. Dies hat mir schon bei ihrer Trilogie um die heimliche Heilerin sehr gut gefallen, und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Ihre Protagonisten sind allesamt gut ausgearbeitet, allerdings ist mir in diesem Roman aufgefallen, dass es fast nur stark gegensätzliche Charaktere gibt, entweder gut oder böse. Isabel Velten, die Hauptperson der Geschichte, muss gewaltige Verluste einstecken, soviel kann ich schon sagen. Sie und ihre Familie sowie die befreundeten Staubers werden vom Schicksal arg gebeutelt. Hier hätte ich mir noch etwas mehr Tiefe bei den Emotionen gewünscht, die durch diverse Ereignisse freigesetzt werden. Manchmal ging man für mein Empfinden allzu schnell zur Tagesordnung über, aber es ist durchaus möglich, dass dies in der damaligen Zeit so war, weil die Menschen keine Zeit hatten, länger mit ihrem Schicksal zu hadern.
Der Roman wirkt insgesamt gut recherchiert, und bei einigen Personen und Handlungsorten gibt es ein wahres Vorbild, so zum Beispiel ist Gysinheym, heute unter dem Namen Geisenheim bekannt, auch aktuell noch eine Weinstadt in Hessen, und der Mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau ist eine reale historische Persönlichkeit. Seine Charakterisierung im Roman hat mir sehr gefallen.
Die Handlung ist, wie gesagt, spannend und zum Teil hoch dramatisch. Man liest den Roman in einem Rutsch, denn er ist äußerst kurzweilig. Nur eine Sache gibt mir nach wie vor zu denken. Ich möchte nicht zu viel zur Handlung verraten und kann daher nicht konkret werden, aber bei einem tragischen Ereignis hatte ich meine Zweifel, ob so etwas in diesem Ausmaß wirklich passieren kann.

Ansonsten kann ich den Roman durchaus empfehlen, nicht nur eingefleischten Fans historischer Geschichten, sondern durch die flüssige, kurzweilige Schreibweise und da der historische Hintergrund nicht kompliziert ist, finde ich dieses Buch auch jederzeit für Einsteiger in dieses Genre bestens geeignet. Mir hat die Geschichte über die Veltens und die Staubers Lust auf den ersten Teil gemacht, und ich werde sicher auch „Rebengold“ noch lesen.

⭐⭐⭐⭐

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Ich habe das eBook als Rezensionsexemplar über NetGalley erhalten, wofür ich mich herzlich bedanke. Die beiden Links unterhalb führen euch einmal zum eBook und einmal zum Taschenbuch.
   

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