Klappentext:
Brütende
Sommerhitze liegt über der Stadt. Seit Wochen hat es nicht mehr
geregnet, und die Menschen der Handelsmetropole werden zusehends
dünnhäutiger und gereizter. Während immer mehr Nürnberger an
einem rätselhaften Fieber erkranken, wird ein grauenhaft
zugerichteter Leichnam am Ufer der Pegnitz an Land gespült. Dem
Toten fehlen nicht nur der Kopf und die Hände – er scheint
fachmännisch ausgeweidet worden zu sein. Die Nürnberger sind
entsetzt. Als zwei Nächte später angeblich ein Werwolf in den
Wäldern rings um die Stadt gesichtet wird, greift Panik um sich.
Gehen Dämonen um?
Dies ist bereits
der dritte Band um die Salbenmacherin Olivera.
Es beginn in
Nürnberg, im Sommer 1409. Gleich auf der ersten Seite wird man mit
einem grausigen Fund konfrontiert. Am Ufer der Pegnitz wurde eine
Leiche angespült, die brutal verstümmelt ist. Weder Kopf noch Hände
sind noch vorhanden, außerdem wurde der Tote ausgeweidet. Die
Nürnberger glauben, ein Werwolf sei hier am Werk gewesen. Olivera
und ihr Mann Götz zweifeln jedoch daran. Sie sind der Meinung, hier
sei ein Mensch äußerst brutal vorgegangen. Die Bevölkerung
Nürnbergs leidet nicht nur unter der anhaltenden Hitze und
Trockenheit, sondern zu allem Überfluss geht auch ein Fieber in der
Stadt um, an dem immer mehr Menschen erkranken. Von daher liegen
bereits die Nerven der Bevölkerung blank. Die Sache mit der
kopflosen Leiche versetzt die Nürnberger in Panik. Als ein
vermeintlicher Mörder festgenommen wird, sind sich fast alle einig,
dass es sich bei ihm um den Werwolf handelt. Für Olivera ist schon
nach kurzer Zeit klar, dass hier ein Unschuldiger verurteilt werden
soll. Aber als Frau hat ihr Wort beim Rat der Stadt kein Gewicht.
Auch muss sie sich selbst und ihr ungeborenes Kind schützen, denn
nicht alle in der Stadt sind ihr wohlgesinnt.
Ich habe
Oliveras Schicksal schon vom ersten Band an verfolgt, und
entsprechend leicht fiel mir der Einstieg in die Geschichte. Es war
schön, neben Olivera und Götz auch Bekannten aus den vorherigen
Büchern wieder zu begegnen, so beispielsweise dem ehemaligen
Betteljungen Jona und seinem Freund Casper. Die beiden Jungen spielen
auch diesmal wieder eine wichtige Rolle im Geschehen und bringen sich
erneut in große Gefahr. Außerdem geht es diesmal um Gerlin und Eva,
zwei junge Frauen, die im Hurenhaus leben und ihre Dienste anbieten.
Beide sind nicht glücklich mit ihrem Schicksal und träumen davon,
eines Tages ein anderes Leben führen zu können. Jede versucht, ihre
Zukunftspläne auf ihre eigene Weise voranzutreiben, was zum Teil
nicht ungefährlich ist und so manches Opfer fordert.
Die Romane der
Autorin haben alle ein düsteres, mystisches Flair, das durchaus dazu
angetan ist, einem den Schlaf zu rauben. Auch diesmal habe ich mir so
manche nächtliche Stunde um die Ohren geschlagen, weil ich völlig
gebannt von der Handlung war und einfach nicht mit dem Lesen
pausieren konnte oder wollte.
Wie ich es gar
nicht anders von Silvia Stolzenburg kenne, so charakterisiert sie
ihre Protagonisten auch hier wieder sehr lebendig und klar. Auch die
Handlungsorte sind brillant beschrieben, und da ich schon oft in
Nürnberg war und mir die Örtlichkeiten vertraut sind, konnte ich
mich in viele Situationen der Handlung besonders intensiv hinein
versetzen. Wie schon die Vorgängerbände, so ist auch dieses dritte
Buch um die Salbenmacherin äußerst kurzweilig zu lesen und bietet
Hochspannung von der ersten bis zur letzten Seite, ja sogar darüber
hinaus, denn am Ende ebbt die Spannung nur geringfügig ab, und es
gibt einen gewaltigen Cliffhanger, der eine Fortsetzung verspricht.
Hierfür werden die Leser jedoch arg auf die Folter gespannt, denn
voraussichtlich wird es mindestens ein Jahr dauern, bis wir in den
Genuss von Band 4 der Salbenmacherin kommen.
⭐⭐⭐⭐1/2
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Das waren die ersten beiden Bände:
Lieve Susanne,
AntwortenLöscheneine schöne Rezi! Meine folgt auch noch diese Woche...=)
Liebe Grüße
Martina