Ein Teig - drei Schichten? Das klingt zu schön um wahr zu sein, und ich war gleich neugierig, als ich vom so genannten "Zauberkuchen" zum ersten Mal gehört habe.
Wie oft wünscht man sich einen Kuchen, der schnell gemacht ist und dabei doch auch raffiniert. Im Buch "Zauberkuchen" von Dr. Oetker bin ich fündig geworden.
Das Grundrezept ist denkbar einfach. Man benötigt nicht allzu viele Zutaten und rührt wirklich nur eine einzige Masse. Wenn man sich bei der Zubereitung an die vorgegebenen Arbeitsschritte hält, kann eigentlich gar nichts schief gehen.
Das Schöne und Besondere an diesem Buch ist, dass alle Rezepte nach dem gleichen Prinzip funktionieren, man aber jede Menge Variationsmöglichkeiten hat. Egal ob man den Zauberkuchen als Blechkuchen zubereitet oder einen Kastenkuchen, eine runde Torte oder Muffins daraus macht, jedes Rezept wirkt wieder völlig anders, und doch sind alle von der Machart im Prinzip gleich. Hat man erst einmal angefangen, entwickelt man schnell Routine, und selbst als Dessert im Glas ist der Zauberkuchen etwas Besonderes.
Beim ersten Durchblättern konnte ich mich kaum entscheiden, denn da gibt es tolle Varianten mit Früchten oder Eierlikör, mit Schokolade, Kokos oder Karamel.
Die Bilder sprechen für sich, und am liebsten hätte ich gleich alle Rezepte durchprobiert. Da gibt es neben wohlklingenden Bezeichnungen wie Schoko-Birnen-Törtchen, Zitrone-Blaubeer-Minis, Bratapfel-Zimt-Kuchen oder Rote-Grütze-Zauberkuchen auch sehr viel Exotisches zum Ausprobieren. Wie wäre es beispielsweise mit einem Ingwer-Zitronengras-Kuchen, einem Sanddorn-Chia-Kuchen oder einem Pistazien-Gojibeeren-Zauberkuchen mit Granatapfelkernen garniert? Das alles klingt richtig lecker, und die Rezepte, die ich bisher ausprobiert habe, sind auch unvergleichlich gut.
Fürs erste habe ich mich für einen Limoncello-Kuchen entschieden. Auf den fertig gebackenen Kuchen kommt hier noch ein Topping aus Sahne, Limoncello und Lemoncurd. Das Ergebnis ist lecker fruchtig, dabei aber nicht allzu süß. Ich mag die herbe Frische des Zitronenlikörs sehr gerne, und in Kombination mit der cremigen Süße des Kuchens war dieses Topping perfekt!
Die Herstellung wird bei allen Rezepten Schritt für Schritt genau erklärt, und das Ergebnis war wirklich erstaunlich; der Teig entwickelt beim Backen verschiedene Schichten, so dass man den Eindruck hat, der Kuchen sei aufgeschnitten und gefüllt worden.
Ein weiterer Kuchen, der nicht nur mich, sondern die ganze Familie begeistert hat, ist der Vanille-Zauberkuchen. Eines der Geheimnisse bei der Zubereitung des Zauberkuchens ist, dass der Eischnee getrennt sehr steif geschlagen und nur ganz locker unter den restlichen Teig gehoben wird, so dass an der Oberfläche noch Flöckchen zu sehen sind.
Im gebackenen Zustand denkt man, ein locker-leichter Biskuit sei mit saftig-cremigem Vanillepudding gefüllt worden. Meine Kaffeegäste haben ganz schön gestaunt, als ich ihnen erzählt habe, dass dies alles nur aus einer einzigen Teigmasse entstanden ist. Dieser Kuchen kam so gut an, dass er innerhalb kürzester Zeit bis auf den letzten Krümel verzehrt war.
Seit ich dieses Buch habe, bin ich zu einem richtigen Zauberkuchen-Fan geworden, denn hier kann man kleine Köstlichkeiten selbst backen, die es so in keiner Bäckerei zu kaufen gibt und die viel aufwendiger erscheinen als sie wirklich sind.
Ein klares Lob von mir für dieses tolle, innovative Backbuch!
⭐⭐⭐⭐⭐
Wichtiger Hinweis: Das von mir hier besprochene Buch ist mittlerweile unter dem Titel "Zauber-Cakes" im Handel. Bei der unterhalb verlinkten Ausgabe handelt es sich um das gleiche Buch mit identischen Rezepten. Vermutlich wurde nur der Name geändert.
Übrigens findet ihr unter dem Link bei Amazon auch eine ausführliche Leseprobe mit einigen Rezepten zum Ausprobieren und vielen Geling-Tipps. So könnt ihr gleich einmal testen, ob euch diese Art des Kuchenbackens zusagt.
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