1381:
Aleke und ihr Ehemann Righert haben Braunschweig den Rücken gekehrt.
Nach traumatischen Erlebnissen ist die Stadt für sie nur ein Quell
unguter Erinnerungen. Nachdem sich Aleke ihren Traum erfüllt hat und
in Salerno eine Ausbildung zur Medica abgeschlossen hat, sind sie nun
nach Bremen gezogen, um in der Hansestadt einen Neuanfang zu wagen.
Leider
läuft nicht alles wie gewünscht. Aleke findet bei den Bremern keine
Akzeptanz als Heilerin, und Righerts Geschäfte im Fernhandel laufen
nicht zum Besten. Er muss sich zu einer Schiffsreise entschließen,
von der er nicht zurückkehrt. Aleke ist verzweifelt, aber sie kann
und will nicht glauben, dass ihr geliebter Mann wirklich den Piraten
zum Opfer gefallen ist. Sie fühlt, dass er noch lebt und macht sich
auf die Suche nach ihm. Dabei tauchen böse Schatten aus der
Vergangenheit auf, gegen die sie sich zur Wehr setzen muss. Righert und Aleke
müssen gegen ungeahnte Gefahren ankämpfen, um ihr Leben und ihre
Liebe zu retten.
Bei
diesem Roman handelt es sich um die Fortsetzung von „Die Heilerinund der Feuertod“. Auch wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat,
findet man gut in die Handlung hinein. Alles Wissenswerte zu den
früheren Ereignissen wird in kurzen Rückblicken erwähnt, so dass
man stets im Bilde ist und die Beweggründe der Protagonisten
nachvollziehen kann. Ein ausführliches Personenregister gleich am
Anfang des Buches ist sehr hilfreich, um den Überblick über alle
Charaktere, mit teilweise recht außergewöhnlichen Namen
(außergewöhnlich zumindest, was unsere heutigen Begriffe angeht),
zu behalten
Für
mich war es ein Wiedersehen mit sympathischen, sehr mutigen
Charakteren, und auch der eigenwillige Kater „Maustod“ ist wieder
mit von der Partie. Seine Rolle steht für die Katzenliebe der
Autorin, denn in fast all ihren Romanen taucht eines der schnurrenden
Pelztiere auf, und Maustod hat auch einen lebendigen „Paten“ im
Haushalt von Christiane Lind. Aber es tauchen in diesem Band auch
Personen auf, denen man lieber nie begegnen würde und die Aleke,
Righert und ihren Lieben das Leben schwer machen.
Insgesamt
fand ich diesen Roman düsterer als den Vorgänger, und den Umständen
der Handlung entsprechend wird es zeitweise auch recht brutal.
Andererseits sind da aber auch sehr viele schöne Szenen und
hoffnungsvolle Momente, die der Geschichte eine gute Ausgewogenheit
geben.
Ein
gründlich recherchiertes Handlungsumfeld lässt ein lebendiges Bild
der damaligen Zeit und der Lebensumstände entstehen. Sehr
faszinierend fand ich auch das Wissen um die Gefahren im Moor, das
hier so ganz nebenbei vermittelt wird, denn wie schon der Titel
verrät, führt das Schicksal die Protagonisten ins Teufelsmoor.
Mir
hat dieser Roman sehr fesselnde, aufwühlende Lesestunden beschert,
er hat mich mitfiebern und mitbangen lassen, und er hat mir zugleich
lebendige Geschichte vermittelt und einen Eindruck der damaligen
Kräuterheilkunde nahe gebracht.
Das
Ende des Romans ist rund, und doch bleiben da ein paar Faktoren
offen. Es bleibt für mich die Frage, ob diese offenen Punkte den
Leser animieren sollen, die Geschichte selbst noch ein wenig weiter
zu spinnen, oder ob sich Christiane Lind womöglich hier ein Türchen
für einen möglichen dritten Teil offen gelassen hat. Ich könnte
mir Letzteres durchaus vorstellen, denn da gäbe es so einiges, was
ich über Alekes und Righerts Zukunft noch gerne erfahren würde, und
dann sind da auch noch Ysake und Rina von Bremhen, die Freunde der
van Anhalds, und auch Righerts Schwester Lucke hätte sicher noch so
einiges zu erzählen. Ich lasse mich überraschen und hoffe sehr,
dass es weitere historische Romane dieser Art aus Christiane Linds
Feder geben wird.
Hallo liebe Klusi,
AntwortenLöschenich lese gerade die süßen Kartenweihnachtsgeschichten von Christiane Lind.....jeweils eine vorm einschlafen =) Diese beiden Bücher muss ich mir auch unbedingt einmal zulegen. Gegenwärtig habe ich noch aus der Bücherei diese Woche ihren Roman "Das Haus auf der Blumeninsel" geholt =) Bücherporst kommt morgen online =)
Liebe Grüße
Martina