Donnerstag, 24. Dezember 2015

Stille Nacht - Titus Müller


Vor einigen Tagen bin ich über Titus Mülles Newsletter auf eine interessante Seite aufmerksam geworden. Über die Autorenwelt kann man viele Bücher zum Teil auch signiert beziehen, die zu besonders guten Konditionen für die Autoren verkauft werden. Das heißt, die betreffenden Autoren werden mit zusätzlichen 7 % des Verkaufspreises am Umsatz beteiligt.

Ich finde die Idee gut und fair und habe mir spontan ein ganz persönliches, besonderes Weihnachtsgeschenk gemacht und mir eine Ausgabe "Stille Nacht" von Titus Müller signiert bestellt.

In diesem Sinne
ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest euch allen!


Näheres zum Buch:
In „Stille Nacht“ erzählt Titus Müller die Entstehungsgeschichte des wohl weltweit berühmtesten Weihnachtslieds.
Joseph Mohr, von dem der Text des Lieds stammt, wuchs unehelich und in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater, ein Musketier, hatte kein wirkliches Interesse an seinem Sohn, und er lernte ihn nie kennen. Seine Mutter hatte schwer unter dem Makel zu leiden, als Unverheiratete vier Kinder zu haben. Uneheliche Kinder waren zur damaligen Zeit quasi unmöglich und hatten kaum eine Zukunftschance. Dass Joseph Mohr eine Ausbildung zum Hilfspriester machen kann, hat er wohl nur seiner Musikalität und seiner schönen Stimme zu verdanken. Auf der Suche nach seinen Wurzeln macht Joseph seinen Großvater ausfindig, aber es bleiben ihnen nur wenige gemeinsame Monate, dann stirbt der 86-Jährige. Am Abend nach der Beisetzung des alten Joseph Mohr setzt sich sein Enkel hin und schreibt die Verse von „Stille Nacht“.
Aus diesen Zeilen spricht seine ganze Sehnsucht nach familiärer Geborgenheit, die er selbst nie kennengelernt hatte.
Als Hilfspriester arbeitet er später in Österreichisch Laufen. Hier erfährt man nicht nur, wie das Lied unter Mitwirkung von Franz Gruber seine Melodie bekam und Weihnachten 1818 uraufgeführt wurde, sondern man lernt auch das karge, beschwerliche Los der Einheimischen kennen, denn die Menschen in Österreichisch Laufen leben weitgehend von der Flussschifferei, einer schweren und mühsamen Arbeit. Die Bevölkerung und der ganze Landstrich leiden unter den damaligen Grenzstreitigkeiten und kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Österreich und Bayern.
In dieser Erzählung, die sehr viel Historisches über die damalige Zeit verrät, gibt es aber auch einige fiktive Schicksale, mit denen Joseph Mohr konfrontiert wird. Die Menschen liegen dem jungen Hilfspfarrer am Herzen, und er versucht, eine zerrüttete Ehe zu retten, um dem Sohn des betroffenen Paares die Familie zu erhalten und den Jungen vor einem Schicksal zu bewahren, wie er es selbst erfahren hat.
Es ist eine ruhige Geschichte, die Titus Müller hier erzählt. Dabei findet er stets die rechten Worte, um die Situationen realistisch und sehr eindrucksvoll darzustellen. Dass das Buch in erster Linie vom Segen der Musik handelt, wird bereits beim Betrachten des schönen Covers deutlich, denn dieses ist durchgehend mit einem Muster aus Noten bedeckt. Auch das Vorsatzpapier und alle Kapitelanfänge sind mit Noten geschmückt. Der Titel in blau glänzender Schrift auf goldfarbenem Hintergrund unterstreicht den Eindruck, hier ein besonderes Buch in Händen zu haben.
Für mich ist dieses Büchlein ein kleiner Schatz, und die Geschichte hat sehr viel zu geben, denn sie berichtet vom Licht der Hoffnung, das die Dunkelheit und Bitterkeit durchbricht, von Versöhnung und Frieden. In diesem Sinn ist es ein etwas anderes, sehr schönes und berührendes Weihnachtsbuch.





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