Was die Hoffnung bringt Sternberg-Saga Band 2 Kristina Herzog Tinte & Feder ISBN: 978-2496711257 |
Kurzbeschreibung:
Berlin, 1931: Alles ist anders, als die junge Jüdin Lucie es aus ihrer Heimat Tübingen gewohnt war, nicht nur, weil das Elend der Wirtschaftskrise noch spürbarer ist. Während Hannah die Praxis des Großvaters übernimmt und ihr Mann Daniel das Familienunternehmen weiterführt, hat ihre Tochter Lucie große Schwierigkeiten, ihren neuen Platz zu finden.
Erst als sie sich in den Nachbarssohn Paul verliebt, beginnt Lucie, sich einzuleben. Doch bei seinen Eltern ist sie nicht gerne gesehen. Der Hass gegen die Juden nimmt überall zu und macht auch vor Hannahs Arbeit als Ärztin und der Firma nicht halt. Kann Lucie sich auf Paul verlassen?
Mein Eindruck:
Der zweite Teil der Sternberg-Saga beginnt mit einem Umzug. Schweren Herzens muss die junge Jüdin Lucie ihre gewohnte Umgebung und ihre Freundinnen in Tübingen zurücklassen, denn ihre Eltern werden in Berlin gebraucht. Hannah übernimmt die Praxis ihres Großvaters, und ihr Mann soll das Familienunternehmen der Sternbergs weiterführen, da Hannahs Vater verstorben ist und ihr Bruder kein Interesse am Geschäft zeigt. Der Umzug fällt allen schwer, denn sie lassen Lucies beide Brüder zurück, und Hannah muss von ihrer langjährigen Freundin Alma Abschied nehmen. Es gibt viele Probleme zu bewältigen. Daniel fühlt sich in der Firma seines Schwiegervaters nicht akzeptiert. Hannah kämpft verbissen um die Anerkennung als Ärztin und kümmert sich um die Ärmsten der Armen, was ihr nicht immer gedankt wird, und Lucie hat Probleme, sich in der neuen Schule einzugewöhnen. Aber nach einer gewissen Zeit findet sie eine Freundin und verliebt sich in Paul, den Nachbarsjungen. Die Gewohnheiten pendeln sich ein und suggerieren Normalität, doch in Berlin nimmt die Judenfeindlichkeit immer mehr zu, was alle Familienmitglieder zu spüren bekommen. Lucie trifft sich heimlich mit Paul, da seine Eltern gegen die Verbindung ihres Sohnes und einer Jüdin sind.
Nicht nur in der Schule spitzt sich die Situation zu, auch Daniel bekommt die Ablehnung seiner Belegschaft in der Firma zu spüren, und die Schuldzuweisungen an Hannah von einem trauernden Vater reißen nicht ab.
Die Hochzeit von Lucies Bruder Kurt und ein paar glückliche Wochen am Meer täuschen kurzfristig über die Lage hinweg, aber dann geschieht einiges, was die Familie in arge Bedrängnis bringt, und Daniel und Hannah fassen einen tiefgreifenden Entschluss…
Nachdem im ersten Band der Sternberg-Saga Hannah und Daniel im Mittelpunkt standen, ist in diesem neuen Teil Lucie die Hauptperson. Vieles wird aus ihrer Sicht erzählt, wobei jedoch auch die anderen Charaktere, Familienmitglieder und Menschen in ihrem Umfeld, ausreichend Raum für Entfaltung erhalten. Aber gerade Lucie macht im Verlauf der Handlung eine starke Entwicklung durch. Verlässt sie Tübingen noch widerstrebend, als eigensinniger, unwilliger Teenager, so entwickelt sie sich in der kommenden Zeit zu einer mutigen, willensstarken jungen Frau, die das Herz auf dem rechten Fleck hat.
Das tragende Thema durch das ganze Buch ist die Situation der Juden zu Beginn der 30er Jahre in Deutschland. Es ist bestürzend, zu erleben, wie mit den Menschen damals umgegangen wurde, denn auch wenn der Roman fiktiv ist, so sind die historischen Tatsachen eben leider sehr real. Die Geschichte ist sehr einfühlsam geschrieben und macht die Emotionen der Protagonisten deutlich. Man erlebt hier sehr unterschiedliche Charaktere, und im Umfeld der Friedländers ist sehr viel Neid und Missgunst zu spüren. Aber es gibt auch Menschen, die ihnen nach wie vor zur Seite stehen, und es gibt hier nicht nur Schwarz-Weiß-Denken, sondern man erlebt im Verlauf der Geschichte so manche Überraschung.
Das Ende hat mich fürs erste zufrieden zurückgelassen, allerdings gibt es noch so viel zu erzählen, und ich hoffe stark auf eine Fortsetzung und ein Wiedersehen mit dieser sympathischen Familie.
⭐⭐⭐⭐⭐
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