Donnerstag, 26. Dezember 2019

Herz im Schneegestöber - Anna Fischer


Klappentext:
Wie jedes Jahr will Umweltaktivistin Josie Weihnachten bei ihrer Familie in den USA verbringen. Auf dem Weg dorthin macht sie unfreiwillig Bekanntschaft mit dem gut aussehenden, aber arroganten Finanzmanager Adam Harper. Sehr schnell prallen ihre Weltanschauungen aufeinander.
Dann legt auch noch ein Jahrhundert-Schneesturm den gesamten Flugverkehr lahm. Weil Josie es zu Weihnachten nach Hause schaffen und Adam zu seinem wichtigen Geschäftstermin kommen will, schließt das ungleiche Paar notgedrungen Waffenstillstand und begibt sich auf einen abenteuerlichen Roadtrip. Und plötzlich kommen bei beiden wider Erwarten mitten im Schneegestöber Frühlingsgefühle auf…



Mein Eindruck:
Josie und Adam, die Protagonisten dieses Romans, lernen sich im Flugzeug kennen. Beide sind in die USA unterwegs, Josie um mit ihrer Familie Weihnachten zu feiern, und Adam hat einen extrem wichtigen Geschäftstermin. Die erste Begegnung der beiden steht unter keinem guten Stern, denn Josie und Adam sind so unterschiedlich wie Feuer und Eis. Als ein Schneesturm die Weiterreise verhindert, schließen sich beide zu einer Fahrgemeinschaft zusammen, was jedoch immer wieder Probleme aufwirft. Trotz ihrer unterschiedlichen Weltanschauungen kommen sich die Protagonisten näher.

Der Schreibstil des Romans ist kurzweilig und flott, so dass die 345 Seiten schnell wie im Flug gelesen sind. Anfangs fand ich das Geplänkel der Protagonisten auch recht amüsant, und so manches Wortgefecht hat mich zum Schmunzeln gebracht. Durch den Schneesturm mussten beide Zugeständnisse machen, um gemeinsam rechtzeitig ans Ziel zu gelangen. Auch diese ungewöhnliche Reise fand ich zu Beginn interessant und auch sehr unterhaltsam. Die gemeinsamen Unternehmungen haben beide verändert, was ich auch einige Zeit gut nachvollziehen konnte. Trotzdem bin ich aus dem ungleichen Paar nicht schlau geworden. Adam ist ein Workaholic durch und durch, der kaum persönliche Regungen zeigt und Gefühle, welcher Art auch immer, nicht zulässt. Er macht vor allem zu Beginn einen rücksichtslosen, verbissenen Eindruck. Die Wandlung, die er im Lauf des gemeinsamen Roadtrips durchmacht, war für mich kaum in vollem Umfang nachvollziehbar. An Josie hat mir gefallen, dass sie, die Umweltaktivistin, zwar ihre Prinzipien hat, dabei aber nicht dogmatisch oder fanatisch wirkt. Aber auch an ihr habe ich manchmal gezweifelt und wusste nicht mehr, wo sie eigentlich steht. Manches in ihrem Verhalten passte einfach nicht zusammen.
Auch die Handlung war in der ersten Hälfte noch gut nachvollziehbar, aber dann reihen sich die Ereignisse so dicht aneinander, und immer wenn man meint, es könne nicht mehr krasser kommen, setzt die Autorin noch eins drauf und stürzt ihre Protagonisten schon ins nächste Abenteuer. Im letzten Drittel war die Handlung für mich schlichtweg unglaubwürdig, und vieles wirkte an den Haaren herbei gezogen.
Ja, der Roman ist kurzweilig und abwechslungsreich, und insgesamt habe ich mich auch gut dabei unterhalten, aber weniger wäre hier wirklich manchmal mehr gewesen, vor allem wenn man bedenkt, in welch kurzem Zeitraum sich das alles ereignet. Die Geschichte stellt einen netten Zeitvertreib dar, aber wirklich überzeugen konnte sie mich nicht.


⭐⭐⭐





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