Klappentext:
Noch
nie wurde so viel Fleisch gegessen wie heute , obwohl
die Folgen für die Tierhaltung, die Umwelt und das Klima
katastrophal sind.
Wo
sind die Alternativen? „In-vitro-Fleisch“, auch „Clean Meat“
genannt, das aus Tierzellen in Nährlösungen gezüchtet wird, könnte
den Markt revolutionieren. Die Forschungen daran laufen auf
Hochtouren.
Der Journalist Hendrik Hassel unternimmt hier eine spannende Reise in die Labore und Produktionsstätten, zu den Akteuren und Forscherinnen dieser Welt. Er beleuchtet die Chancen des Laborfleisches, thematisiert gleichzeitig aber auch die enormen Herausforderungen.
Der Journalist Hendrik Hassel unternimmt hier eine spannende Reise in die Labore und Produktionsstätten, zu den Akteuren und Forscherinnen dieser Welt. Er beleuchtet die Chancen des Laborfleisches, thematisiert gleichzeitig aber auch die enormen Herausforderungen.
Mein
Eindruck:
Der
Journalist und Autor dieses Buches, Hendrik Hassel, hat jede Menge an
Informationen und Wissen zu einem relativ neuen und doch so brisanten
Thema zusammengetragen. Fleisch aus der Retorte? Gibt es das bereits?
Und wenn ja, wie sinnvoll ist es? Es tun sich viele Fragen auf, wenn
es um das Thema „Fleisch“ geht. Fleisch polarisiert, denn die
einen lieben es und möchten es am liebsten täglich auf ihren
Tellern, die anderen lehnen es ab, aus den unterschiedlichsten
Gründen.
Hendrik
Hassel hat
Menschen besucht, die in der Entwicklung zum „neuen Fleisch“
dabei sind. Fleisch genießen, ganz ohne Tierleid, das soll mit Hilfe
raffinierter Verfahren eines
Tages möglich
sein. Aus Tierzellen in Nährlösung gezüchtet, soll uns dieses
Verfahren Steaks und Burger auf den Tisch bringen, für die angeblich
kein Tier sterben musste.
Mir
drängt sich die Frage auf, woher die Zellen denn kommen, die zur
Entwicklung eines Retortensteaks benötigt werden. Laut einer
Erklärung im Buch geht auch das ohne Tierquälerei ab. Ich habe aber
an anderer Stelle auch schon etwas Gegenteiliges
gehört. Zwar war auch da die Rede davon, dass wesentlich weniger
Tiere geopfert werden müssen, aber einige trifft es dann angeblich
doch und
die mit purer Gewalt.
Was
ich aus den umfangreichen Recherchen des Autors herauslesen konnte,
war, dass das „neue Fleisch“ unwahrscheinlich teuer ist. Es wurde
zwar schon produziert, ist aber im Moment noch absolut unbezahlbar.
Wenn man sich die Menschheitsgeschichte ansieht, sind die Prognosen
für die fernere Zukunft vielleicht gar nicht so übel, dass dieses
Experiment eines Tages zum Alltäglichen,
Selbstverständlichen gehört. Aber momentan – und da ist wohl noch
kein Ende abzusehen – ist das Retortenfleisch so gut wie
unerschwinglich. Wie so oft ist auch hier alles eine Frage des
Geldes.
Es
wird sehr ausführlich geschildert, wie viele Startups es heute
schon
gibt und wo überall auf der Welt sich bereits Forscher mit dem
„Fleischbrauen“ befassen. Die Alternativen kommen leider zu kurz.
Noch
nie war Fleisch so billig und wurden in solchen Massen verzehrt wie
heutzutage, und es ist auch noch kein Ende abzusehen, denn die
Menschen, die umdenken und bereit sind, wenigstens zum Teil auf
Fleisch zu verzichten oder
gar vegetarisch oder vegan zu leben,
sind nach wie vor eine kleine, exotische Minderheit.
Was
mir zu denken gibt: zum großen Teil geht es hier wirklich um
„richtiges“ Fleisch und eher am Rande um pflanzlichen
Fleischersatz. Ein Aspekt wurde nicht berücksichtigt, und das ist
die Gesundheit der Menschen. Mittlerweile ist es eine unumstößliche
Tatsache, dass der enorme Fleischverzehr unserer Gesundheit schadet,
diesen
Hinweis
nur noch als i-Tüpfelchen auf den riesigen Problemberg, den die
Fleischindustrie samt Massentierhaltung für die Umwelt und die Tiere
aufwirft.
Das
Buch „Neues Fleisch“ ist gut und wichtig, und ich bin beeindruckt
von der ausführlichen Recherche des Autors. Es
ist höchst interessant, zu erfahren, woran die Wissenschaft arbeitet
und was vielleicht eines Tages möglich sein wird.
Bis
jedoch die Entwicklung so weit ist, dass das Retortenfleisch der
Allgemeinheit zur Verfügung steht, wird es für unsere Umwelt
vielleicht schon zu spät sein. Diese Möglichkeit wird
wahrscheinlich frühestens unseren Enkeln zur Verfügung stehen. Wenn
es dann soweit ist, wird vermutlich
auch
hier erst
einmal der
Irrsinn
mit der Namensgebung starten und die Entwicklung ausbremsen, denn
auch dem Kulturfleisch wird es ähnlich ergehen wie der Pflanzenmilch
oder vegetarischer Wurst, denn da werden Wortklaubereien
veranstaltet, so dass nur die Milch vom Tier sich auch „Milch“
nennen darf und Wurst aus tierischen Bestandteilen bestehen muss.
Mein
Fazit ist daher, mich weiterhin an die Alternativen zu halten, egal
wie diese
sich nennen (dürfen), denn die gibt es auch heute schon zu moderaten
Preisen. Für
die Vielfleischesser ist es jedoch gut zu wissen, dass sie vielleicht eines
Tages ihr Schnitzel ganz ohne schlechtes Gewissen verzehren können.
⭐⭐⭐⭐
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