Montag, 11. Februar 2013

Im Schatten der Olivenbäume - Katryn Berlinger



Im Frühling 1890 reisen die englische Malerin Fiona Turlington und ihr Mann Jefferson Cork, der ebenfalls Künstler ist, nach Ligurien. Beide wollen in ihren Bildern das besondere Licht des Landes einfangen. Das Künstlerehepaar bezieht eine idyllisch gelegene Villa in San Remo und widmet sich fortan der Kunst und der Liebe. Das Glück währt jedoch nicht lange, denn Jefferson verunglückt tödlich. Fiona ist nun ganz auf sich gestellt.
Von dem Genueser Tuchhändler Fabricio Perlucci erhält sie den Auftrag, ein Familienporträt zu malen. Die gesamte Familie Perlucci steht in historischen Kostümen Modell. Außerdem soll ein kostbares altes Tuch, mit einem kompliziert gewebten Muster, aus den Früchten und Blättern des Olivenbaums, auf das Gemälde. Bei einem unglückseligen Zwischenfall verschwindet dieses Tuch, und Fiona wird von Perlucci verdächtigt, es entwendet zu haben. Nun muss sie beweisen, dass sie unschuldig ist und nichts mit dem Diebstahl des Tuches zu tun hat. Das schon sehr angespannte Verhältnis zu Perlucci wird noch komplizierter, denn Fiona hat der Malerin Messalina Bandonelli am Totenbett versprochen, sich für den Erhalt der alten Olivenbäume einzusetzen, die Fabricio Perlucci großzügig, aus geschäftlichen Interessen, abholzen lässt.

Die zwischenmenschlichen Beziehungen im Verlauf der Handlung gestalten sich größtenteils kompliziert. Besonders Fionas Mutter wirkt sehr überspannt und macht ihrer Familie das Leben nicht leicht. Fionas Vater leidet sehr unter den Extravaganzen seiner Gattin, und ich habe mich immer wieder über seine fast übermenschliche Geduld und Treue ihr gegenüber gewundert, die in seinen Briefen zum Ausdruck kommen.
Die Romanze, die sich zwischen der jung verwitweten Fiona und ausgerechnet Perluccis Sohn anbahnt, läuft eher am Rande und wirkt anfangs hoffnungslos. Daneben kommt Fiona einem alten Familiengeheimnis auf die Spur. Bei der Entwicklung ihrer Nachforschungen gibt es für meinen Geschmack zu viele Zufälle, so dass mir die ganze Geschichte nicht sehr glaubwürdig erschien.

Die wahre Stärke und Faszination dieses Romans liegt für mich nicht so sehr in der Handlung, sondern in den malerischen,  üppigen Schilderungen der Landschaft, die fast etwas Meditatives haben. Man meint fast, das Meer rauschen zu hören und eine leichte, salzige Brise zu spüren. Daneben gewinnt man noch eindrucksvolle Kenntnisse zur Malerei und den Farben.
Interessant und fesselnd ist das reichhaltige Wissen über die Olivenbäume, ihre Früchte und die Vielseitigkeit ihrer Nutzung, denn das wird mit viel Atmosphäre, sehr lebendig und ausführlich dargestellt. Man erfährt viel über die Olivenernte, und bei der anschließenden Verkostung des frisch gewonnenen Öls, die ebenfalls umfassend beschrieben ist, bekommt man richtig Appetit. Um diesen stillen zu können, findet man im Anhang gleich eine gute Auswahl an Rezepten für ligurische Köstlichkeiten. Es ist ein Buch für Genießer, auf das man sich mit allen Sinnen einlassen muss.



1 Kommentar:

  1. Ehrfürchtig Blog könnte Ihnen mehr Aktien Hier werde ich zurück zu dir sein, so bald wie möglich.
    dank



    Olivenbaum

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