Nach einem luxuriösen Urlaub, den Lily Lamont-Jones, ihr
Mann und die Kinder, zusammen mit einer befreundeten Familie, in der Toskana
verbracht haben, stehen sie bei ihrer Rückkehr vor verschlossenen Türen. Ihr
Haus, ihre Autos, die Pferde, alles was sie besaßen, wurde während ihrer
Abwesenheit gepfändet, denn Laurence Lamont-Jones ist schon seit Wochen ohne Job,
was er seiner Frau bisher verschwiegen hat. Lange Zeit angesagtes Finanzgenie,
fiel er bei einem millionenschweren Projekt auf einen Betrug herein und verlor nicht
nur das Vertrauen der Anleger, sondern sein gesamtes Hab und Gut.
Die Lamont-Jones’ haben nur noch, was sie am Leib tragen und
den Inhalt ihrer Ferienkoffer. Die „guten Freunde“ wenden sich von ihnen ab. In
einem zwielichtigen Viertel, wo es statt moderner, edler Skulpturen nur
ausgebrannte Autowraks am Straßenrand gibt, finden sie in einem
heruntergekommenen Haus eine Bleibe, von der alle hoffen, dass es nur
vorübergehend sein würde. Dank ihrer hilfreichen neuen Nachbarin müssen sie
nicht auf dem blanken Fußboden schlafen, denn die alleinstehende Mutter zweier
Kinder versorgt die gestrandete Familie mit allem Nötigen, obwohl sie selbst
nur sehr wenig hat. Die Situation ist schrecklich, und Lily hat nur einen
Wunsch, wieder ihr altes Leben führen zu können, ohne Geldsorgen. Ihr Mann
Laurence wird von Tag zu Tag deprimierter, denn egal was er tut, es ist kein
neuer Job in Aussicht. Doch nach und
nach ändert sich ihre Sicht der Dinge, und sie erkennen, dass Geld nicht alles
ist.
Der Roman liest sich sehr flüssig; man fliegt förmlich durch
die 590 Seiten und brennt darauf, zu erfahren, wie es der Familie Lamont-Jones
weiter ergeht. Die kurzen Kapitel sind abwechselnd aus Lilys Sicht (in der
ersten Person) und mit Blick auf Laurence (in der dritten Person) geschildert. Vielleicht
wird manchmal ein wenig übertrieben, denn ich konnte mich absolut nicht in die
Sichtweise hineinversetzen, als Lily eines Tages sagt, ihr gefällt es in der
Bruchbude, die sie bewohnen. Nicht immer konnte ich das Verhalten der
Protagonisten nachvollziehen. Vieles, was sie machten, erschien mir ein wenig
blauäugig, besonders anfangs. Auch hat mir nicht so gut gefallen, dass im Lauf
der Geschichte sehr häufig die Probleme mit hohem Alkoholkonsum gelöst bzw. in
demselben ertränkt wurden. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Lebensglück
nur mit Hilfe von billigem Wein oder Brandy erreichbar ist.
Aber insgesamt ist die Botschaft dieses Romans eindeutig.
Die Familie erlebt, was wahre Freundschaft und Treue ausmacht. Laurence und
Lily erfahren am eigenen Leib, wie zerbrechlich Erfolg und Besitz sein können
und dass man wahres Glück nicht mit viel Geld erkaufen kann.
Der Roman bietet eine kurzweilige, spannende Lektüre mit hohem
Unterhaltungswert und macht zugleich auch nachdenklich, im Hinblick auf die
Vergänglichkeit des Wohlstands, den man als so selbstverständlich betrachtet.
Huhu,
AntwortenLöschendu hast soeben einen Award bekommen.
Hier findest du nähere Informationen dazu:
http://buecherparadis.blogspot.de/2013/02/mein-erster-award_25.html
Liebe Grüße,
Lisa