Montag, 25. Februar 2013

Hauptsache glücklich - Carole Matthews


Nach einem luxuriösen Urlaub, den Lily Lamont-Jones, ihr Mann und die Kinder, zusammen mit einer befreundeten Familie, in der Toskana verbracht haben, stehen sie bei ihrer Rückkehr vor verschlossenen Türen. Ihr Haus, ihre Autos, die Pferde, alles was sie besaßen, wurde während ihrer Abwesenheit gepfändet, denn Laurence Lamont-Jones ist schon seit Wochen ohne Job, was er seiner Frau bisher verschwiegen hat. Lange Zeit angesagtes Finanzgenie, fiel er bei einem millionenschweren Projekt auf einen Betrug herein und verlor nicht nur das Vertrauen der Anleger, sondern sein gesamtes Hab und Gut.
Die Lamont-Jones’ haben nur noch, was sie am Leib tragen und den Inhalt ihrer Ferienkoffer. Die „guten Freunde“ wenden sich von ihnen ab. In einem zwielichtigen Viertel, wo es statt moderner, edler Skulpturen nur ausgebrannte Autowraks am Straßenrand gibt, finden sie in einem heruntergekommenen Haus eine Bleibe, von der alle hoffen, dass es nur vorübergehend sein würde. Dank ihrer hilfreichen neuen Nachbarin müssen sie nicht auf dem blanken Fußboden schlafen, denn die alleinstehende Mutter zweier Kinder versorgt die gestrandete Familie mit allem Nötigen, obwohl sie selbst nur sehr wenig hat. Die Situation ist schrecklich, und Lily hat nur einen Wunsch, wieder ihr altes Leben führen zu können, ohne Geldsorgen. Ihr Mann Laurence wird von Tag zu Tag deprimierter, denn egal was er tut, es ist kein neuer Job in Aussicht.  Doch nach und nach ändert sich ihre Sicht der Dinge, und sie erkennen, dass Geld nicht alles ist.

Der Roman liest sich sehr flüssig; man fliegt förmlich durch die 590 Seiten und brennt darauf, zu erfahren, wie es der Familie Lamont-Jones weiter ergeht. Die kurzen Kapitel sind abwechselnd aus Lilys Sicht (in der ersten Person) und mit Blick auf Laurence (in der dritten Person) geschildert. Vielleicht wird manchmal ein wenig übertrieben, denn ich konnte mich absolut nicht in die Sichtweise hineinversetzen, als Lily eines Tages sagt, ihr gefällt es in der Bruchbude, die sie bewohnen. Nicht immer konnte ich das Verhalten der Protagonisten nachvollziehen. Vieles, was sie machten, erschien mir ein wenig blauäugig, besonders anfangs. Auch hat mir nicht so gut gefallen, dass im Lauf der Geschichte sehr häufig die Probleme mit hohem Alkoholkonsum gelöst bzw. in demselben ertränkt wurden. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Lebensglück nur mit Hilfe von billigem Wein oder Brandy erreichbar ist.
Aber insgesamt ist die Botschaft dieses Romans eindeutig. Die Familie erlebt, was wahre Freundschaft und Treue ausmacht. Laurence und Lily erfahren am eigenen Leib, wie zerbrechlich Erfolg und Besitz sein können und dass man wahres Glück nicht mit viel Geld erkaufen kann.
Der Roman bietet eine kurzweilige, spannende Lektüre mit hohem Unterhaltungswert und macht zugleich auch nachdenklich, im Hinblick auf die Vergänglichkeit des Wohlstands, den man als so selbstverständlich betrachtet.

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an den Rowohlt Verlag.


1 Kommentar:

  1. Huhu,
    du hast soeben einen Award bekommen.
    Hier findest du nähere Informationen dazu:

    http://buecherparadis.blogspot.de/2013/02/mein-erster-award_25.html

    Liebe Grüße,
    Lisa

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