Klappentext:
„Dieses Buch ist Sünde – und wer es besitzt, ist dem Tode
geweiht!“
Eine junge Frau auf einer gefährlichen Reise von Prag nach
Lissabon. An ihrer Seite: der Arzt Conrad. Ihr Gegner: geheime Mächte innerhalb
der Kirche. Jana und Conrad sind die Hüter eines besonderen Schatzes; eines
Manuskriptes mit brisantem Inhalt. Für die Kirche ist es das Sündenbuch. Noch
fehlt ihnen der Schlüssel, um das Geheimnis des Buches zu enträtseln. Und sie
sind nicht die Eizigen, die ihn suchen. Eine gefährliche Jagd quer durch das
Europa des 17. Jahrhunderts beginnt….
Mein Eindruck:
Jana lebt in Prag, beim Bruder ihres Vaters. Sie arbeitet in
der Apotheke des Onkels, wo sie, was für eine Frau damals eher ungewöhnlich, eine
Lehre gemacht hat. Es ist bereits beschlossene Sache, dass sie ihren Cousin Tomek
heiraten wird, der sich so gar nicht für das Apothekerhandwerk interessiert. Durch
diese Verbindung soll das Geschäft in der Familie bleiben. Nur sie selbst kann
sich gar nicht mit dem Gedanken anfreunden.
Eines Tages erhält Jana ein Päckchen von ihrem Vater Marek aus
Heidelberg, in dem er ihr ein altes Buch anvertraut, welches in einer verschlüsselten
Schrift verfasst ist. Der leidenschaftliche Gelehrte hat herausgefunden, dass
es sich um einen Teil des Reisetagebuches eines Jesuitenmönchs handelt. Zugleich
bringt der Postreiter aber auch die Nachricht von Mareks Tod. Jana ist
verzweifelt, und sie befürchtet, dass es einen Zusammenhang zwischen dem
geheimnisvollen Buch und dem plötzlichem Ableben ihres Vaters gibt. Sie wendet
sich an den Arzt und Wissenschaftler Conrad Pfeiffer, der im Haus der Apotheke
eine Kammer gemietet hat. Conrad ist fasziniert von der alten Schrift und möchte
unbedingt das Geheimnis des rätselhaften Buches ergründen. Zusammen mit Jana
macht er sich auf eine lange und gefahrvolle Reise in Richtung Süden, um die
fehlenden Teile des Tagebuches zu suchen, die angeblich in zwei Klöstern in
Frankreich aufbewahrt werden.
Der Roman liest sich von Anfang an recht flüssig, und um das
geheimnisvolle Buch baut sich sehr schnell eine spannende Handlung auf. Was die
geheime Schrift betrifft, fand ich die Ereignisse, die sich darum ranken, recht
kurzweilig zu lesen, wenn mich auch letztendlich die Auflösung des Geheimnisses
etwas enttäuscht hat.
Gut gefällt mir, dass im Verlauf der Handlung einige wichtige
historische Ereignisse der damaligen Zeit erwähnt werden, so dass der Roman
nicht nur einen reinen Unterhaltungswert hat, sondern man sich ganz nebenbei
noch seine Geschichtskenntnisse wieder in Erinnerung rufen kann. So findet beispielsweise
gerade der Prager Fenstersturz statt, kurz bevor Jana und Conrad zu ihrer Reise
aufbrechen. Unterwegs machen sie auch in Augsburg Halt, lernen die Fuggerei
kennen und erfahren einiges über den Ursprung und die Hintergründe dieser
Siedlung. Solche Eindrücke lassen eine fiktive Geschichte immer sehr
authentisch und lebendig erscheinen.
Mit den Protagonisten bin ich nicht so leicht warm geworden,
denn viele ihrer Handlungen und Gedankengänge konnte ich für meinen Teil nicht
so gut nachvollziehen. Auf ihrer Reise und bei ihrer Suche nach den fehlenden
Teilen des Reisetagebuches verhalten sich Jana und Conrad nicht immer so ganz
gesetzeskonform. Auch ihre Beziehung zueinander ist lange Zeit sehr stark von
Spannungen und Launen geprägt, so dass es für mich eine ziemliche Überraschung
war, wie sich ihr Verhältnis im Lauf der Reise verändert hat.
Nicht besonders gut kommt die katholische Kirche in der
Geschichte weg, denn auch wenn es sicher schon immer schwarze Schafe in den Klöstern gegeben hat, so gewinnt man
hier fast den Eindruck, als wäre das die Norm. Hier war mir die
Schwarz-Weiß-Malerei zu extrem, denn man begegnet kaum einem „normalen“ Mönch.
Dies ist mir stark aufgefallen, obwohl ich ja selbst vielen Ereignissen der
Kirchengeschichte eher kritisch gegenüberstehe.
Das Ende der Geschichte wirkte irgendwie abgehackt und
unfertig, als würde noch etwas nachkommen. Aber soviel ich weiß, ist es ein
einzelner Roman und nicht als Beginn eines Mehrteilers gedacht.
Insgesamt kann ich sagen, das Buch hat mich gut unterhalten
und war, bis auf wenige Längen, fast durchgehend spannend zu lesen. Nur eben
die bereits erwähnten Punkte konnten mich nicht so recht überzeugen.
Irgendwie nichts Neues, klingt trotzdem toll, würde mir bestimmt auch gefallen!
AntwortenLöschenVom Schreibstil her liest es sich auf jeden Fall gut und kurzweilig.
LöschenLiebe Grüße
Susanne