Paracelsus - Die Fragen der Toten (Paracelsus-Dilogie Bd. 2) Eva-Isabel Schmid Piper Verlag ISBN: 978-3492504218 |
Klappentext:
Der junge Paracelsus ist endlich Arzt beider Arzneien. Eines aber lässt ihm keine Ruhe: Er will die menschliche Seele finden. Verfolgt vom uralten Zauberorden des roten Gürtels begibt er sich auf Wanderschaft – quer durch Europa. Immer mit dem Ziel, das Geheimnis doch noch zu lüften. Währenddessen wütet in Basel die Pest. Paracelsus’ Freund Caspar muss als Stadtarzt hilflos mitansehen, wie die Seuche Hunderte seiner Patienten dahinrafft. Als sich der nunmehr berühmte Paracelsus zurück in seine Heimat wagt, kommt es im allgemeinen Chaos plötzlich zu einer Reihe von mysteriösen Todesfällen. Verzweifelt sucht Caspar nach dem Mörder. Die ungleiche Freundschaft wird auf ihre größte Zerreißprobe gestellt.
Mein Eindruck:
Den ersten Teil der Dilogie um Paracelsus habe ich heuer im Februar gelesen. Da die Fortsetzung schon wenig später erschien, war das mit dem Cliffhanger am Ende von Teil 1 nicht ganz so schlimm. Dieser zweite Band schließt zeitnah an die Ereignisse im ersten Teil an. Paracelsus ist mittlerweile in Italien und erhält sein Arzt-Diplom. Er genießt das Leben und könnte sich vorstellen, hier sesshaft zu werden, aber dann kommt alles anders, und er muss erneut fliehen.
Währenddessen kämpft sein Freund Caspar in Basel gegen die Pest. Als die ersten Fälle auftauchen, beschwört er die Obersten der Stadt, Maßnahmen zu ergreifen, aber er findet kein Gehör. Letztendlich wird die Krankheit, wie damals an vielen Orten, auch in Basel den Juden angelastet und diese beschuldigt, sie hätten die Brunnen vergiftet.
Caspar und seine Familie sind auf sich allein gestellt und müssen sich ihrer Haut wehren. Mittlerweile ist Paracelsus in die Stadt zurückgekehrt, was zu ungeahnten Problemen für Caspar führt. Das Verhältnis zwischen den alten Freunden ist sehr angespannt.
Der Teil, der um Caspar in Basel spielt und die Ereignisse rund um die Pestepidemie schildert, hat mich gefesselt. Die zum Teil sehr irrationalen Gedanken und Reaktionen der Menschen und vor allem die Untätigkeit der Stadtobersten, was die Angriffe gegen die jüdische Bevölkerung angeht, ist schockierend. Die Autorin hat einen ganz besonderen, markanten Schreibstil, und die Charakterisierung der verschiedenen Personen ist ihr sehr gut gelungen. Man erfährt viel über die damalige Behandlung von Krankheiten und die Meinungen der Ärzte zu verschiedenen Problemen. Wie damals vorgegangen wurde, ist ausführlich und fachgerecht erklärt. Da merkt man, dass die Autorin quasi vom Fach ist. Das Setting in Basel ist sehr lebendig dargestellt. Das alles hat mir sehr gefallen. Trotzdem stehe ich dem Roman, ganz besonders diesem zweiten Teil, etwas zwiegespalten gegenüber, denn die Sache mit der Seele, in die sich Paracelsus verrannt hat, nimmt mir im Roman einen zu großen Raum ein. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass Paracelsus, der mir bisher nur als Naturarzt bekannt war, der sich für das Wohl seiner Patienten eingesetzt hat, sich so tief in dieses mystische Thema verstrickt hat. Das wirkt auf mich doch sehr abgehoben. Leider gibt es kein Nachwort, wo man nachlesen kann, was an dem Roman real und was fiktiv ist. Das hätte mich sehr interessiert. So muss ich zugeben, dass ich diesem Teil des Romans und auch dem Ende etwas skeptisch gegenüber stehe.
Meine Empfehlung ist auf jeden Fall, diesen zweiten Teil nicht separat zu lesen, sondern mit dem ersten Band zu beginnen, da es sonst ganz sicher Verständnisprobleme gibt. Wie gesagt, der Schreibstil und die Beschreibung der Charaktere haben mir sehr gefallen, die Handlung konnte mich nur zum Teil überzeugen.
⭐⭐⭐1/2
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