Montag, 13. April 2020

Der Ring des Lombarden - Petra Schier






Klappentext:
Köln, 1423. Der Tod ihres Mannes, des Lombarden Nicolai Golatti, hat Aleydis de Bruinker zu einer sehr jungen und sehr reichen Witwe gemacht. Und zu einer Frau mit vielen Feinden: Konkurrenten, die sie als unfähig verleumden, die geerbte Wechselstube zu führen. Angeblich ehrenwerte Männer, die an die Mitgift ihrer Mündel wollen. Und eine unsichtbare Bedrohung aus der Schattenwelt, dem Netz aus Intrigen und Erpressung, das ihr Mann zu Lebzeiten gewoben hat. Als ein Brandanschlag auf Nicolais Mörderin die Stadt erschüttert, muss Aleydis etwas tun, das ihr überhaupt nicht behagt: Gewaltrichter Vinzenz van Cleve um Hilfe bitten, den Mann, der ohnehin schon zu viel Platz in ihren Gedanken einnimmt …


Mein Eindruck:
Dies ist bereits der zweite Band der „Lombarden-Reihe“ von Petra Schier. Hauptperson ist Aleydis de Bruinker, die junge Witwe des Lombarden Nicolai Golatti. Die Handlung schließt ziemlich nahtlos an den ersten Band an, denn zwischen dessen Ende und dem Beginn des zweiten Bands liegen nur wenige Wochen. Man kann beide Bände unabhängig voneinander lesen, denn es gibt jeweils ein umfangreiches und informatives Personenverzeichnis, und die Handlung wird zwar chronologisch weitergeführt, ist aber auch leicht verständlich, wenn man die Vorgeschichte nicht kennt. Die Autorin gibt auch immer wieder Hinweise und kleine Erklärungen zu wichtigen Ereignissen der Vergangenheit. Ich habe den ersten Band gelesen, und vieles war mir auch nach über zwei Jahren noch gut in Erinnerung, so dass ich den Anschluss sofort gefunden habe. Dies ist auch der umsichtigen Darstellung zu verdanken, denn kleine Hinweise darauf, was vorher geschah, werden geschickt immer dann in die Handlung eingefügt, wenn sie vom Leser gebraucht werden. Ich war gedanklich sofort wieder mittendrin in Aleydis‘ Umfeld, und die Handlung ist auch von Anfang an sehr spannend aufgebaut.
Die Protagonistin habe ich schon zu Beginn des ersten Bands ins Herz geschlossen und mich daher sehr auf diese Fortsetzung gefreut, da ich neugierig bin, wie es mit der jungen Witwe weitergeht, die seit dem Tod ihres Mannes so viel Negatives erlebt hat. Da Aleydis eine zierliche und hübsche junge Frau ist, wird sie leicht unterschätzt, aber sie hat eine innere Stärke, die man nur bewundern kann. Mit aller Kraft versucht sie, das unheilvolle Erbe ihres Mannes zu etwas Gutem zu führen. Auch Gewaltrichter Vinzenz van Cleve merkt schnell, dass er die junge, zarte Frau immer wieder unterschätzt. Das angespannte Verhältnis zwischen ihm und Aleydis wird durch diese Erkenntnis sicher nicht einfacher, denn beide müssen feststellen, dass es zwischen ihnen gewaltig knistert. Obwohl sie sich deshalb am liebsten meiden würden, müssen sie auch diesmal wieder zusammenarbeiten, denn es gibt neue Probleme und Herausforderungen.
Gerade die beiden Protagonisten sind sehr intensiv und vielschichtig charakterisiert. Aber auch alle anderen Charaktere sind so gut dargestellt, dass man sich in die verschiedenen Personen mit Leichtigkeit einfühlen kann. Petra Schier ist eine wunderbare Erzählerin, und ich lese ihre Romane, ganz besonders die historischen, mit großem Vergnügen. Sie bringt uns hier das Alltagsleben in Köln im 15. Jahrhundert nahe und zugleich das Schicksal einer jungen Frau, die sich in einer schwierigen Lage durchsetzen und gegen unbekannte Feinde kämpfen muss. All ihre Ausführungen sind sachlich fundiert und zugleich sehr kurzweilig.
Das Ende des Romans ist so ausgerichtet, dass die schwerwiegenden Probleme einerseits geklärt und abgeschlossen werden konnten, dass es aber noch viele ungesponnene Fäden gibt, die weiter verfolgt werden wollen. Für mich ist der Schluss wunderbar gelöst, denn er konfrontiert die Leser nicht mit einem heftigen Cliffhanger, macht aber durchaus neugierig, wie es mit Aleydis und ihren Lieben weitergeht. Ich freue mich schon sehr auf kommende Abenteuer.


⭐⭐⭐⭐⭐




2 Kommentare:

  1. Liebe Susnane,
    ich habe ja Band 1 und 2 hintereinander gelesen und war von beiden sehr angetan! Ich mag die historischen Romane von Petra Schier noch lieber, als ihre Hunderomane und finde sie allesamt spannend!
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Liebe Martina, so geht es mir auch, naja die Histos sind und bleiben halt mein Lieblingsgenre, und Petra Schier schreibt auch besonders eingängig und fesselnd.
      Liebe Grüße
      Susanne

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