Myntha, die Fährmannstochter, Band 3
Klappentext:
Als sei der Fund eines toten Säuglings nicht schrecklich genug, erkennt Myntha rasch, dass diese Angelegenheit noch nicht beendet ist. Denn ihr Vater, der Fährmann Reemt, scheint mehr darüber zu wissen, doch er schweigt beharrlich. Währenddessen steht die Hochzeit ihres Bruders mit ihrer besten Freundin kurz bevor, und auch ihre eigene Verlobung nähert sich. Da werden schwere Anschuldigungen gegen ihren Vater erhoben, und für Myntha rückt alles andere in den Hintergrund. Sie muss zuerst ihrem Vater beistehen – und beginnt, Fragen zu stellen …
Mein Eindruck:
Der schreckliche Fund eines toten Babys in einem Weinfass bringt den Fährmann Reemt in Misskredit, denn er steht im Verdacht, mehr über die Angelegenheit zu wissen bzw. in irgend einer Form in den Fall verwickelt zu sein. Sein beharrliches Schweigen macht die Sache nicht besser, und Myntha ist ratlos. Sie weiß nicht wie sie sich verhalten soll, denn ein Schatten des Verdachts gegen ihren Vater fällt auch auf sie zurück, da sie im Begriff ist, sich zu verloben. Sie möchte so gerne heiraten und Kinder haben, aber wenn der einzige Bewerber um ihre Hand (bzw. seine Schwester) von den Verdächtigungen gegen ihren Vater erfährt, besteht die Gefahr, dass nichts aus dem Verlöbnis wird. Um sich selbst und ihrem Vater zu helfen und ihn von den Verdächtigungen zu befreien, forscht Myntha auf eigene Faust und gerät wieder einmal in gefährliche Situationen.
Das „Wiedersehen“ mit Myntha und ihrer Familie hat mir insgesamt wieder gut gefallen. Ich mag die Atmosphäre im Fährhaus, und die vielen kleinen Episoden mit lieb gewonnenen Charakteren sind immer wieder sehr schön und amüsant geschildert. Da sind beispielsweise Mynthas Brüder, die unter extremer Schüchternheit leiden, wenn ein attraktives weibliches Wesen in ihrer Nähe ist. Des weiteren fällt mir hier Lore ein, Köchin im Fährhaus und eine liebenswerte „Kratzbürste“, die redet wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Wenn sie im urigen Kölsch loslegt, muss man sich (als Nicht-Kölner) ziemlich anstrengen, um folgen zu können. Meist gelingt das aber dann doch, und ihre Redewendungen brachten mich häufig zum schmunzeln. Überhaupt sind es die Dialoge, die den Roman so lebendig wirken lassen. Vor allem die Gespräche zwischen Myntha und Frederic dem Rabenmeister sind immer sehr interessant und vergnüglich.
Der typische Schreibstil der Autorin liest sich leicht und locker, ohne oberflächlich zu sein, und die Sprache und ihre Redewendungen passen sehr gut zu diesem historischen Roman. Alles in allem habe ich mich gleich wieder in der Geschichte zuhause gefühlt, denn es ist ja bereits der dritte Band um die Fährmannstochter Myntha. Nur der Fall um den toten Säugling, Reemts Verhalten, seine Rolle dabei und die Klärung der Angelegenheit, das alles war für mich nicht so ganz überzeugend. Auch zogen sich die Gespräche und Befragungen ziemlich unerquicklich in die Länge, und am Ende des Romans blieben viele Fragen offen.
Ich bin froh, dass ich den nächsten Band gleich anschließend lesen konnte, denn die Krux an längeren Reihen ist für mich immer, dass so viel Zeit bis zum Erscheinen des nächsten Bands vergeht und man darum so viel vergisst. Da der fünfte Band um Myntha in Kürze erscheint, war mein Timing genau richtig, so dass ich hoffentlich nicht so lange auf die Klärung meiner Fragen und den Ausgang der Geschichte warten muss.
⭐⭐⭐⭐
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