Die Fotografin Am Anfang des Weges Petra Durst-Benning blanvalet ISBN: 9783764506629 |
Klappentext:
Gegen
alle Widerstände wird Mimi Reventlow Fotografin, und findet nicht
nur ihre Freiheit, sondern auch die Liebe …
Minna Reventlow, genannt Mimi, war schon immer anders als die Frauen ihrer Zeit. Es ist das Jahr 1911, und während andere Frauen sich um Familie und Haushalt kümmern, hat Mimi ihren großen Traum wahr gemacht. Sie bereist als Fotografin das ganze Land und liebt es, den Menschen mit ihren Fotografien Schönheit zu schenken, genau wie ihr Onkel Josef, der ihr großes Vorbild ist. Als dieser erkrankt, zieht sie in das kleine Leinenweberdorf Laichingen, um ihn zu pflegen und vorübergehend sein Fotoatelier zu übernehmen. Ihm zuliebe verzichtet sie nicht nur auf ihre Unabhängigkeit, sondern sieht sich in Laichingen zunächst auch den misstrauischen Blicken der Dorfbewohner ausgesetzt, da sie mehr als einmal mit ihrem Freigeist aneckt. Und als bald ein Mann Mimis Herz höher schlagen lässt, muss sie eine Entscheidung treffen …
Minna Reventlow, genannt Mimi, war schon immer anders als die Frauen ihrer Zeit. Es ist das Jahr 1911, und während andere Frauen sich um Familie und Haushalt kümmern, hat Mimi ihren großen Traum wahr gemacht. Sie bereist als Fotografin das ganze Land und liebt es, den Menschen mit ihren Fotografien Schönheit zu schenken, genau wie ihr Onkel Josef, der ihr großes Vorbild ist. Als dieser erkrankt, zieht sie in das kleine Leinenweberdorf Laichingen, um ihn zu pflegen und vorübergehend sein Fotoatelier zu übernehmen. Ihm zuliebe verzichtet sie nicht nur auf ihre Unabhängigkeit, sondern sieht sich in Laichingen zunächst auch den misstrauischen Blicken der Dorfbewohner ausgesetzt, da sie mehr als einmal mit ihrem Freigeist aneckt. Und als bald ein Mann Mimis Herz höher schlagen lässt, muss sie eine Entscheidung treffen …
Mein
Eindruck:
Alles
beginnt am 11. Februar 1905 damit, dass Mimi den Heiratsantrag ihres
Verehrers ablehnt. Je besser man die Pfarrerstochter Minna Reventlow
, von allen liebevoll Mimi genannt, kennenlernt, umso stärker kann
man ihre Beweggründe verstehen. Die sympathische junge Frau möchte
durch ihren Beruf Freude bereiten und den Menschen mit ihren
Fotografien Schönheit schenken. Um als Wanderfotografin arbeiten zu
können, braucht sie ihre Freiheit. Ein Besuch bei ihrem geliebten
Onkel Josef, der ihr berufliches Vorbild ist, führt sie in den
kleinen Leinenweberort Laichingen auf der Schwäbischen Alb. Als sie
feststellen muss, dass ihr Onkel schwer krank ist, beschließt sie zu
bleiben, sein Atelier weiter zu führen und ihn zu pflegen. Aber
schnell merkt sie, dass das Leben in dem kleinen Ort alles andere als
leicht ist. Die meisten Menschen, die in Laichingen leben, sind arme
Weber. Obwohl die Männer zum Teil der Schwermut anheim fallen, weil
sie ihre Familien nicht richtig ernähren können, tun sie nichts, um
ihr Schicksal zu ändern. Im Gegenteil, ihre Kinder sollen in ihre
Fußstapfen treten, einfach weil es schon immer so war. Mimis Fotos
werden von den meisten als unnötiger Luxus angesehen. Zudem hat sie
sich mit dem Laichinger Fabrikanten Gehringer einen mächtigen Feind
geschaffen, da sie mehrfach seine Pläne durchkreuzt.
Gehringer
ist einer der unsympathischen Charaktere im Roman, denn auch wenn er
sich nach außen hin jovial zeigt, beutet er doch seine Arbeiter in
unverantwortlicher Weise aus, auch ist er der Meinung, er hätte sie
alle in der Hand.
Die
Autorin hat das Kolorit des kleinen Weberortes zum Beginn des 20.
Jahrhunderts sehr lebendig und anschaulich eingefangen. Man erfährt
viel über die Lebensumstände der einfachen Menschen, und man lernt
einige interessante Charaktere kennen. Da ist einmal Eveline, die
„der Liebe wegen“ nach Laichingen gekommen ist, hier aber ein
ganz und gar nicht glückliches Leben führt. Auch wenn dies nicht
auf den ersten Blick ersichtlich ist, so kann man sie doch auch als
starken Charakter bezeichnen. Für ihre Kinder würde sie alles tun,
und vor allem ihrem Sohn Alexander, der eine künstlerische Begabung
hat und sich nicht mit dem Gedanken anfreunden kann, sein Leben lang
am Webstuhl zu stehen, würde Eveline wünschen, dass er seinen
eigenen, ganz individuellen Weg einschlagen könnte. Neben Alexander
ist da auch noch Anton, der Gastwirtssohn, der ebenfalls von einem
anderen Leben träumt. Mimis Ankunft in Laichingen ist etwas
Besonderes für die beiden jungen Männer, und sie suchen ihre Nähe,
weil sie die unabhängige Fotografin bewundern und sich wünschen,
ebenso frei zu sein.
Wenn
man die bisherigen Romane von Petra Durst-Benning kennt, stellt man
schnell fest, dass Mimi hervorragend in die lange Reihe starker
weiblicher Protagonisten passt, wie sie in allen Romanen der Autorin
vorkommen. Hier habe ich mich besonders gefreut, als Mimi, während
eines beruflichen Aufenthalts am Bodensee, dort der Protagonistin aus
einem früheren Roman begegnet. Für mich war es ein wenig, als hätte
ich eine „alte Bekannte“ getroffen. Die Art und Weise, wie die
Autorin ab und zu kleine Verbindungen zu ihren anderen Romanen
schafft, gefällt mir ausgesprochen gut.
Petra
Durst-Benning schreibt kurzweilig, einfühlsam und herzlich und hat
auch hier wieder einen Pageturner geschaffen, den man nicht mehr
weglegen möchte. Nicht nur die Fotos und Erklärungen im Anhang,
sondern der ganze Roman zeugt davon, dass sich die Autorin sehr
ausführlich mit der Fotografie zur damaligen Zeit befasst hat und
davon fasziniert ist, und wie sie selbst sagt, hat sie sich mit dem
Umsetzen der Fotografinnen-Saga einen Kindheitstraum erfüllt. Das
spürt man auf jeder Seite, die man liest.
Viel
zu schnell war ich am Ende des Buches angelangt, und eigentlich hatte
ich das Gefühl, jetzt geht es erst so richtig los mit Mimis
Geschichte, denn ist sie auch noch so stark, mutig und unabhängig,
so hat sie doch auch eine romantische Ader. Mehr will ich dazu aber
noch gar nicht verraten. Darum freue ich mich sehr, dass der zweite
Band bald erscheint, denn ich kann es kaum erwarten, zu erfahren, wie
es für die Protagonistin und für alle Laichinger weiter geht.
⭐⭐⭐⭐⭐
Hallo Susanne,
AntwortenLöschenda hast du mit dem Buch auch deine Freude gehabt, ging dir damit wie mir.
Was für ein schöner Roman, der macht neugierig auf die Fortsetzung und zeigt die Anfänge der Fotografie so lebendig und echt.
Die Autorin kann in historischen Romanen einfach immer wieder überzeugen.
Lg Barbara