Klappentext:
München.
Ein Tag wie jeder andere. Die Dogwalkerin Mia bringt Coco, den Pudel
ihrer schwer kranken Kundin Berna, zurück. Die alte Dame erwartet
sie bereits an der Tür, sie wirkt benommen und fahrig, behauptet,
ihr Neffe sei zu Besuch, und schickt Mia mit der Bitte fort, in zwei
Stunden noch einmal wiederzukommen. Später reagiert sie jedoch nicht
auf ihr Klingeln. Alarmiert dringt Mia in das Haus ein und findet
dort Spuren einer heftigen Auseinandersetzung. Sie entdeckt Berna,
die erdrosselt in ihrem Bett liegt. Von diesem Moment an ist sie für
die Polizei eine wichtige Zeugin – und für den Täter eine ernst
zu nehmende Gefahr.
Mein
Eindruck:
Wenn ein neuer
„Kornbichler“ erscheint, weiß ich schon, dass ich jederzeit
zugreifen kann, denn die Romane und Krimis der Autorin haben mich
bisher noch nie enttäuscht.
Auch mit ihrem
neuen Krimi „Der letzte Gast“ hat sie wieder meine volle
Aufmerksamkeit eingefangen und mich gefesselt.
Die
Protagonistin Mia war mir sofort sympathisch. Sie ist ehrlich,
geradlinig, und nach allem, was ich über sie gelesen habe, schätze
ich sie als einen spontanen Menschen ein. Für sie ist der Fall
eigentlich sehr schnell klar, so viele Details sprechen für den
Täter. Entsprechende Hinweise gibt sie auch der Polizei. Damit
bringt sie die komplette Familie des Verdächtigen gegen sich auf.
Sie kennt alle Beteiligten bereits seit ihrer Kindheit, lernt aber
nun an einigen von ihnen ganz andere Seiten kennen. Alle Charaktere
samt ihrer Reaktionen auf den Mord werden von Sabine Kornbichler sehr
ausführlich und differenziert dargestellt.
Mia lässt die
Geschichte keine Ruhe, denn der gewaltsame Tod von Berna geht ihr
sehr nahe. Sie meint, die Motive für den Mord zu kennen, aber dann
kommen ihr Zweifel, und sie stellt auf eigene Faust Nachforschungen
an. Hat sie sich in ihrem ersten Eindruck getäuscht – oder doch
nicht?
Die Geschichte,
die aus Mias Sicht erzählt wird und die anfangs so eindeutig
aussieht, entwickelt sich mit der Zeit zu einem verschlungenen und
weit verzweigten Labyrinth. Bis zuletzt kann man sich seiner Sache
nicht sicher sein, immer wieder sät die Autorin berechtigte Zweifel.
Mit Mia hat die
Story eine Protagonistin, die keine Ermittlerin ist, sondern eine
Zeugin, mit emotionalen Bindungen, sowohl zum Mordopfer als auch zu
einigen Verdächtigen. Ich muss gestehen, dass ich nicht alle von
Mias Entscheidungen nachvollziehen konnte, so fand ich beispielsweise
eine gewisse Einladung durch die Mutter des Mordverdächtigen
ziemlich suspekt. Ich habe versucht, Mias Beweggründe
nachzuvollziehen, konnte mir aber keinen Reim darauf machen, wieso
Mia hier zugesagt hat, denn es war für mich vorauszusehen, dass die
Sache eskaliert. Vielleicht wollte die Autorin hier aber nur klar
machen, dass eine Provatperson wie Mia eben oft ganz anders reagiert
als ein Profi-Ermittler.
Das ist aber nur
ein klitzekleiner Punkt, der mich irritiert hat. Ansonsten empfand
ich den Krimi durchgehend als fesselnd und sehr interessant. Ich mag
den Schreibstil der Autorin sehr, und gut gefällt mir, dass sich die
Handlung in München abspielt, so dass ich mir einige der
Schauplätze besonders gut vorstellen konnte. So habe ich Mia im
Geiste gerne bei ihren Spaziergängen mit den Hunden oder mit ihrer
lebensklugen Nachbarin Grete begleitet.
Von mir gibt es
für diesen Krimi eine absolute Leseempfehlung, nicht nur für
Kornbichler-Fans!
⭐⭐⭐⭐ 1/2
Halli hallo,
AntwortenLöschendie Rezi ist dir sehr gut gelungen! Von dem Buch hatte ich bisher noch nichts gehört. Ich mag die Bücher der Autorin nämlich auch sehr. Auf meinem SuB tummeln sich noch ihre ersten Romane, die keine Krimis waren. Kennst du die auch? Die wollte ich auch schon gelesen haben, wenn bloß nicht soviel Zeitmangel herrschen würde... :-)
Danke für die Buchvorstellung. Habe das Buch gleich mal auf meine Wunschliste gesetzt.
GlG, monerl