Klappentext:
So
hat sich das der kanadische Tierfilmer und Wolfsexperte Tom Smith
nicht vorgestellt: Als er von der schleswig-holsteinischen Regierung
mit der Auswilderung eines Rudels Wölfe beauftragt wird, hat er wohl
damit gerechnet, die Bevölkerung noch für sein Vorhaben gewinnen zu
müssen. Aber dass der Widerstand derart groß ist, überrascht ihn.
Zwar gewinnt er die Freundschaft von Amelie Nissen und ihres
zehnjährigen Jungen Lars, der ihn bald begeistert bei seiner Arbeit
mit den Wölfen begleitet. Aber als ein Wolf während eines
Schneesturms aus dem Gehege ausbricht, eskaliert die Situation ...
Mein
Eindruck:
Insgesamt
ist dieser Roman sehr sachlich gehalten, und mein Eindruck ist, dass
er in erster Linie über die Problematik informieren möchte, die
eine Auswilderung von Wölfen mit sich bringt.
Man
erlebt die Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln und erfährt
viel über die Beweggründe der Beteiligten. Da ist einerseits Tom,
der in der Handlung die größte und wichtigste Rolle einnimmt und
der für das Projekt zuständig ist. Größtenteils schlägt ihm im
Dorf eine ablehnende Haltung entgegen. Der zehnjährige Lars ist
fasziniert von Toms Arbeit, und er setzt alles daran, Tom zu
überreden, ihn an dem Wolfsprojekt mitarbeiten zu lassen. Wie es
ist, als Außenseiter behandelt zu werden, nur weil man mit Tom
befreundet ist, erfährt Lars sehr bald am eigenen Leib. Auch seine
Mutter Amelie muss sich immer wieder gegen Vorwürfe zur Wehr setzen,
weil sie ihrem Jungen erlaubt, Tom und die Wölfe zu besuchen.
Trotz
großer Bemühungen, die Bevölkerung über Wölfe und ihre
Verhaltensweisen aufzuklären, wird die Haltung der Dorfbewohner
immer feindlicher. Tom und seine (wenigen) Freunde bekommen es hier
mit einigen sehr starrsinnigen Zeitgenossen zu tun, die auch nicht
vor kriminellen Aktionen zurückschrecken, um ihren Willen
durchzusetzen. Die Angst hierzulande ist demnach immer noch fest in
den Köpfen der Menschen verankert, verursacht durch diverse
Schauergeschichten aus uralter Zeit. Im Roman kann man gut
miterleben, was bei bierseligen und unsachlichen Wirtshausdebatten
herauskommen kann, hier mit fatalen Folgen.
Sehr
gut hat mir an dem Roman gefallen, dass die Autorin die Gegebenheiten
auch aus der Sicht der Wölfe selbst darstellt, so dass man deren
Beweggründe für ihre Handlungen besser verstehen kann. Mich
interessiert das Thema sehr, und so war ich froh, in diesem Buch viel
Neues über eine Spezies zu erfahren, die in Deutschland und weiten
Teilen Europas schon fast ausgerottet war und erst in letzter Zeit
wieder langsam und zaghaft Fuß fassen kann.
Da
ich das Thema als äußerst spannend erachte, war das Buch für mich
ein Pageturner, denn ich wollte möglichst schnell erfahren, wie die
Sache für alle Beteiligten ausgeht. Der angenehm flüssige
Schreibstil hat es mir leicht gemacht, das Buch innerhalb weniger
Stunden durchzulesen. Dass die Rahmenhandlung dabei etwas zu kurz
kam, vor allem was die Emotionen der Protagonisten angeht, kann ich
gut verstehen, denn das Anliegen der Autorin mit diesem Buch ist es,
in anschaulicher Weise und auf kurzweilige Art über dieses Thema zu
informieren, und das ist ihr auf jeden Fall gelungen.
⭐⭐⭐⭐
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Ein spannendes Thema, das gerade ja auch wieder sehr aktuell ist...
AntwortenLöschenDeine Rezension macht auf jeden Fall sehr neugierig!
Schönen Abend und LG,
Nana