Harzblut Ilka Stitz Grafit Verlag, 512 Seiten ISBN-10: 3894256176 ISBN-13: 978-3894256173 |
Diesmal fällt es Federico schwer, die Reise anzutreten, denn
das Handelshaus der Manzonis, unter Verwaltung seines Bruders Carlo, wo Luca,
der Sohn der Barths, das Kaufmannsgewerbe erlernt, steht vor dem Bankrott. Ausgerechnet
in die Hände des verhassten Konkurrenten Pertuzzi ist der Schuldschein geraten.
Eine schwere Erkrankung fesselt Carlo ans Bett, und nur ungern lässt Federico
die Familie in dieser ungewissen Situation zurück, aber er ist dem Rat der Zehn
verpflichtet. Im Harz angekommen, erfährt er die nächste Schreckensnachricht.
Anna ist verzweifelt, denn ihr Mann Paul ist bereits vor Monaten spurlos
verschwunden. Auch Luca muss kurz darauf Venedig fluchtartig verlassen, denn es
lastet eine schwerwiegende Anklage auf ihm. Auf seiner Reise in die Heimat
begegnet er einer ungewöhnlichen Frau, der kleinwüchsigen Lina und schließt
sich mit ihr für den weiteren Weg in den Harz zusammen.
Die Gerüchteküche brodelt, nicht nur im Harz, sondern auch
in Venedig, und so manche üble Nachrede wird den Betroffenen fast zum
Verhängnis.
Der Roman besteht aus mehreren Handlungsfäden, die parallel,
teilweise mit kleinen zeitlichen Überschneidungen, nebeneinander herlaufen.
Jedes Kapitel ist mit dem Namen des jeweiligen Protagonisten überschrieben, um
den es gerade hauptsächlich
geht und mit dem aktuellen Handlungsort. Das ist wichtig, da
sich die gedankliche Reise von Venedig bis nach Deutschland, in den Harz, erstreckt.
So erfährt man abwechselnd den Fortgang der Geschichte aus der Sicht von Anna,
Federico, Luca und Lina. Langsam aber stetig baut sich die Spannung immer
weiter auf. Da fast jedes Kapitel am Ende einen kleinen Cliffhanger hat, kann
man gar nicht anders, als von Abschnitt zu Abschnitt zu eilen, um möglichst
bald den Fortgang der Geschichte und mehr zu den jeweiligen Schicksalen zu
erfahren.
„Harzblut“ ist ein vielschichtiger und fesselnder Roman, der
die realen Verhältnisse der damaligen Zeit sehr lebendig wiedergibt und viele
Personen einbindet, die es wirklich gegeben hat. Wer sich zu den historischen
Hintergründen, auf welche die Autorin bereits im Buch in einem Nachwort
hinweist, noch ausführlicher informieren möchte, dem empfehle ich, die Homepage von Ilka Stitz zu besuchen, denn dort findet man nicht nur jede Menge
Wissenswertes, über Venedig und auch über den Harz, sondern daneben reichlich
Bildmaterial, mit dem man die eigenen Vorstellungen von den Schauplätzen sehr
plastisch ergänzen kann.
Zur Handlung selbst möchte ich gar nicht mehr erzählen, um
nichts vorweg zu nehmen.
Nur soviel sei verraten: „Harzblut“ ist ein richtig guter,
unterhaltsamer und spannender Schmöker, der das Ende des 15. Jahrhunderts
lebendig werden lässt und mit einigen Überraschungen, erstaunlichen
Entwicklungen und unvorhergesehenen Wendungen aufwarten kann.
Hört sich wunderbar an und die Familie Barth heißt so, wie meine Großmutter hie bzw. meine Mutter vor der Eheschließung! Das Buch kommt gleich auf meine Wunschliste! =)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
Ich habe das Buch jetzt schon ein paar mal in der Hand gehabt und deine Rezi macht mir jetzt richtig Lust auf's Lesen. :)
AntwortenLöschenLG, Nora
http://schneehaseliest.blogspot.de
Vor ungefähr fünfzehn Jahren hatte ich eine Phase, da konnte ich nicht genug historische Romane lesen. In letzter Zeit habe ich nur noch ganz selten damit zu tun gehabt.
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