1898: Isabelle hat gegen den Willen ihrer Eltern den
attraktiven Leon Feininger geheiratet. Sie geht mit ihm in die Champagne, wo er
ein Weingut geerbt hat. Isabelle ist verzaubert von der einzigartigen
Landschaft und der Verheißung eines neuen Lebens. Der schöne Schein trügt
jedoch, eine erfolgreiche Rivalin wartet nur darauf, sich das vernachlässigte
Weingut einverleiben zu können. Ein vielversprechendes Abenteuer, so sinnlich
wie aufregend, wartet auf Isabelle. Und zum ersten Mal in ihrem Leben erkennt
sie, dass es Dinge gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt.
Meine Meinung:
Nach ihrer Ankunft in der Champagne, im Frühjahr 1898,
verfliegt die Euphorie über die unerwartete Erbschaft sehr schnell, denn
Isabelle und Leon sitzen auf dem alten Gut des verstorbenen Jacques Feininger, haben
jede Menge Landbesitz, aber keine Ahnung davon, wie man einen guten Champagner
herstellt. Während Leon sich immer mehr in seine Radfahrer-Leidenschaft
flüchtet, bleibt die Verantwortung und auch die meiste Arbeit an Isabelle
hängen. Das Schicksal hat einige unangenehme Überraschungen für sie bereit, aber
Isabelle ist stark, eine Kämpfernatur. Obwohl ihr eine Konkurrentin regelmäßig
auf die Pelle rückt und ihr das Weingut zu einem verführerisch hohen Preis abkaufen
möchte, bleibt Isabelle standhaft, denn sie sieht in dem Anwesen nicht mehr nur
den materiellen Besitz, sondern sie fühlt sich hier zuhause. Als sie nach einem
schweren, verlustreichen Unglück am Boden liegt und keinen Lebensmut mehr hat,
zeigt sich, was es bedeutet, gute Freundinnen zu haben, denn Clara und Jo
kommen aus Berlin angereist, um ihr unter die Arme zu greifen.
Isabelle verliert, kämpft, strauchelt und rappelt sich
wieder auf. Ihr Werdegang ist sehr gefühlvoll beschrieben, und mit jedem
Schicksalsschlag gewinnt sie an Größe.
Bezüglich der weiteren Charaktere beschränkt sich die
Autorin in ihrer Erzählung auf das Wesentliche, denn Isabelles Schicksal steht
im Mittelpunkt des Romans, aber doch sind alle Nebenfiguren gut und lebendig
charakterisiert.
An den detaillierten Ausführungen über das Land und zum
Jahreslauf eines Winzers merkt man sehr deutlich die gründliche
Recherchearbeit, die diesem Roman vorausgegangen ist. Die Autorin entwirft
stimmungsvolle Bilder der zauberhaften Landschaft, die den unvergleichlich
wertvollen Rebensaft hervorbringt, welcher die Basis für den spritzigen und hochwertigen
Champagner darstellt. Man meint fast, den Duft der blühenden Rebstöcke zu atmen
und das Prickeln eines edlen Champagners auf der Zunge zu spüren, während man
das Buch liest.
Die exquisite Ausstattung des Buches bildet eine perfekte
Ergänzung und Abrundung zum Roman. Es gibt zwischendurch immer wieder kleine
Abbildungen in den Kapiteln, die einen lebendigen Eindruck von der damaligen
Zeit vermitteln.
Isabelles Geschichte ist nun erzählt, aber ich bin mir
sicher, dass wir der jungen Winzerin auch im dritten Band der
Jahrhundertwind-Trilogie wieder begegnen werden, wenn es dann um Clara als
Hauptperson geht. Bis dahin ist jedoch reichlich Geduld nötig, denn es wird
noch eine Weile dauern, bis der Abschlussband erscheint. Ich freue mich schon
sehr darauf, wieder von den drei starken Freundinnen zu lesen.
Herzlichen Dank an Vorablesen und den List-Verlag für die Überlassung des Rezensionsexemplars.
Ich habe jetzt absichtlich nur deinen Schlussabsatz gelesen, denn ich will das Buch ja noch lesen ;), aber ich sehe schon es wird wieder eine tolle Geschichte!! *freu*
AntwortenLöschenMartina
Martina, ich schaue schon immer, dass ich nicht zu viel in meiner Rezension verrate, denn nichts ist ärgerlicher, als wen man schon vorab alles erfährt, was die Spannung ausmacht.
LöschenDir wünsche ich ganz viel Spaß beim Lesen des Romans!
Liebe Grüße
Susanne
Das Buch hab ich schon in einem Katalog bewundert und mir gedacht, dass ich es gerne lesen würde. Petra Durst-Benning mag ich gerne und die Geschichte klingt auch toll. Wird bestimmt meins :-D.
AntwortenLöschenViele liebe Grüße!