Mittwoch, 16. Oktober 2013

Agatha Raisin und der tote Richter - M.C. Beaton


So idyllisch, wie sich Agatha Raisin das Landleben vorgestellt hat, ist es in Wirklichkeit gar nicht, das muss die ehemalige PR-Beraterin schnell feststellen, als sie die Londoner Geschäftswelt hinter sich lässt und ihr neu erworbenes Cottage in den Cotswolds bezieht. In dem kleinen Dorf Carsely ticken die Uhren anders als in London. An den Stress im Büro gewöhnt und in häuslichen Arbeiten völlig unerfahren, weiß Agatha sehr schnell nicht mehr, was sie mir ihrer Zeit und der neu gewonnenen Freiheit anfangen soll. Ihre Versuche, Kontakte mit den Nachbarn und anderen Dorfbewohnern zu knüpfen, scheitern kläglich, denn die alten Einwohner von Carsely sind allen Neuen gegenüber misstrauisch und nicht sehr zugänglich. In ihrem starken Bedürfnis um Anerkennung innerhalb der Dorfgemeinschaft nimmt Agatha mit einer gekauften Quiche an einem örtlichen Backwettbewerb teil. Doch der erhoffte Sieg bleibt aus, dafür stirbt der Preisrichter nach dem Genuss von Agathas Quiche. War es Unfall oder Mord? Agatha ist fest entschlossen, der Sache auf die Spur zu kommen und den Mordverdacht auszuräumen, der sich plötzlich gegen sie richtet.  

In England sind ihre Storys Kult, dort gibt es bereits 24 Folgen von Agatha Raisins Abenteuern. Nun ist Band 1 endlich auch in deutscher Übersetzung erschienen. Ich liebe derartige englische Reihen und war dementsprechend sehr gespannt. Wie erwartet handelt es sich um einen Krimi der gemütlichen Art. In der Hauptsache dreht sich alles um Agatha, ihre Eingewöhnung im neuen Heim und ihre rührenden Versuche, neue Kontakte zu knüpfen. Dass es einen Toten dabei gibt, gerät schon fast zur Nebensache. Dafür erhält man intensive Einblicke in das englische Landleben, erfährt so einiges über die Verbindungen und Zusammenhänge im Dorf und lernt jede Menge interessanter, zum Teil witziger und manchmal auch recht kauziger Charaktere kennen. Es gelingt M. C. Beaton bestens, ihren Romanfiguren Leben einzuhauchen und die verschiedenen Wesensarten farbig und plastisch erscheinen zu lassen.

Agatha, die Heldin der Geschichte, die nach außen hin so robust und selbstbewusst auftritt, innerlich dabei auf rührende Weise sensibel und einsam ist, habe ich schnell ins Herz geschlossen und freue mich schon jetzt darauf, in weiteren Bänden mehr über sie zu erfahren.



1 Kommentar:

  1. Das muss ich mir merken, das ist mal wieder so ein Buch, was genau nach meinem Beuteshema klingt. Britisch und etwas böse - will ich haben :-).

    Wünsche Dir jetzt schon einen guten Start ins Wochenende!

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