Klappentext:
„Lieber Robbie Williams…..“ so beginnen die E-Mails von
Undine Busch, Mitte dreißig, an eine erfundene Mailadresse des Superstars.
Darin erzählt sie ihm von den kleinen und großen Dingen ihres Lebens, von ihren
Träumen und von Christian, ihrer großen Liebe. Als dieser sie über Nacht
verlässt, verkriecht sich Undine tief getroffen vor der Welt. Da erhält sie
plötzlich eine Antwort auf ihre Mails…..
Mein Eindruck:
Auch nach längerem Überlegen bin ich mir nicht so ganz schlüssig,
was ich von diesem Roman halten soll. Er ist so ganz anders als erwartet. Es
war auf jeden Fall eindeutig das wunderschön gestaltete Cover, das mich bewogen
hat, dieses Buch lesen zu wollen, denn optisch gesehen ist es wirklich eine
Verlockung.
Aber ich gestehe, der Einstieg in die Geschichte ist mir
nicht leicht gefallen.
Ein Grund dafür, dass ich nicht recht mit der Story warm
geworden bin, ist sicher der imaginäre Email-Empfänger, denn Robbie Williams
wäre für mich ganz sicher keine Anlaufstelle, um mein Herz zu erleichtern. Ziemlich
unglaubwürdig fan ich auch, dass die Emails wirklich angekommen sind. Sendet
man Mails an eine erfundene oder fehlerhafte Adresse, bekommt man ja
normalerweise höchstens Antwort von einem gewissen „Mailer Daemon“ ;-) Kommt
nichts zurück, kann man davon ausgehen, dass eine Mail auch ihr Ziel gefunden
hat. Was Undine unter diesen Voraussetzungen alles dem Worldwide Web
anvertraut, ist unglaublich und auch ziemlich naiv.
Allgemein war es leider so, dass ich kaum einen Draht zu den
Charakteren finden konnte. Weder Undine noch Christian waren mir sonderlich
sympathisch, und ich konnte mich aus diesem Grund auch nur schwer in ihre Lage
hinein versetzen.
An der sprachlichen Gestaltung des Romans lag es nicht, denn
der Schreibstil ist wortreich und phantasievoll. Aber die Ich-Erzählerin konnte
mich so gar nicht von sich überzeugen. Besonders am Anfang kokettiert sie mit
ihrer kulturellen Bildung und macht auf mich einen etwas arroganten Eindruck. Mit
Klischees wird nicht gespart. Um nur ein Beispiel zu nennen: Der Inhaber einer
Firma für Metzgereibedarf kann anscheinend zwangsläufig nur gutmütig und ein
wenig schlicht von Gemüt sein. Seine Gattin, die sich vegetarisch ernährt, ist
natürlich völlig überspannt und humorlos, wenn auch sehr kulturbeflissen. Sie
wird von Undine mit einem trockenen, bröckelnden Keks verglichen.
Ab der Hälfte des Buches kommt dann ein wenig Spannung auf,
die aber schnell wieder verpufft. Was
ich von Christian halten soll und welchen Details aus seinem Leben ich Glauben
schenken kann, hat sich mir nicht so ganz erschlossen, denn um die Verwirrung
komplett zu machen, gibt es ja auch noch die Geschichte in der Geschichte.
Unglaubwürdig waren für mich auch der Zufall, dass Undine
plötzlich Antwort auf ihre Mails erhalten hat und die Umstände, unter denen sie
Christian wieder begegnet. Für mich war das alles leider ziemlich an den Haaren
herbei gezogen und ziemlich konfus.
Da das Buch jedoch sprachlich einiges zu bieten hat, bewerte
ich es mit guten zwei Sternen.
⭐⭐
Hallo Klusi,
AntwortenLöschenich habe dir einen Award zukommen lassen.
Vielleicht magst du ja mal vorbei schauen :-).
http://libri-di-em.blogspot.de/2012/07/danke.html
Liebe Grüße,
Pamela