Junikäfer flieg
Chris Fabry
Gerth Medien
ISBN: 3865916414
Die neunjährige Juni lebt mit ihrem Vater in einem
Wohnmobil. Sie kennt es nicht anders, und sie ist es gewohnt, immer unterwegs
zu sein. Aber je älter sie wird, umso mehr sehnt sie sich danach, feste Freunde
und ein richtiges Zuhause zu haben. Dann sieht sie in einem Supermark zufällig
ein Plakat, auf dem nach einem vermissten Mädchen gesucht wird, und das Kind
auf dem Bild sieht genauso aus wie sie. Diese Entdeckung lässt Juni nicht mehr
los, und sie macht sich Gedanken über ihre Vergangenheit, von der sie nur so
wenig weiß. Ist sie etwa diese Natalie Anne? Und wenn ja, was ist damals mit
ihr passiert?
Juni, von ihrem Papa liebevoll „Junikäfer“ genannt, ist eine
liebenswerte kleine Protagonistin. Aus ihrer Sicht, mit geradliniger Lebensklugheit,
wie sie nur Kindern eigen ist, schildert sie ihre Erlebnisse und Eindrücke von
ihrem bisherigen Leben.
Johnson, der Mann, den sie für ihren Vater hält, macht nicht
den Eindruck eines Entführers, und man spürt von Anfang an, dass er alles
Menschenmögliche für das Mädchen tun würde. Auf ihre Fragen antwortet er
liebevoll und geduldig, aber man merkt schnell, dass er seine Geheimnisse hat
und nicht über alles mit ihr sprechen möchte.
Auch wenn sie nur das Leben im Wohnmobil kennt, immer
unterwegs und selten länger als einige Tage an einem Ort, gehört sie nicht hierher,
denn ihre Wurzeln scheinen in einer kleinen Stadt namens Dogwood zu liegen. Juni
sehnt sich nach einem richtigen Haus, in dem sie wohnen möchte und nach guten Freunden,
die sie gerne besuchen würde.
Was ist wirklich geschehen, damals als die kleine Natalie
Ann verschwand? Nach und nach erfährt man, wie die Dinge zusammenhängen, teils
aus Junis Sicht erzählt, teils aus einem neutralen Blickwinkel heraus
geschildert. Nur langsam kommt Licht ins Dunkel.
Ein wirkliches Urteil über die Vorgänge kann man sich erst
ganz zuletzt erlauben, denn es spielen so viele Sachen mit in diese Geschichte
hinein, dass man schnell einem Irrtum erliegen kann. Man darf nicht
voreingenommen sein, denn die Meinung, die man sich während des Lesens bildet,
wird man sicher nicht nur einmal revidieren müssen.
Es gibt bis zum Schluss immer wieder überraschende
Wendungen, und es kommen Vorfälle zutage, die alles wieder in einem völlig anderen
Licht erscheinen lassen. Es bleibt spannend und rätselhaft bis zuletzt.
Die Geschichte hat auch einen religiösen Bezug, denn nicht
nur die Großmutter der Kleinen hält unbeirrbar an ihrem Glauben fest, der ihr
auch in finsteren Tagen eine Stütze war. Auch von Junikäfer und von Johnson,
ihrem vermeintlichen Vater, erfährt man, dass sie beide auf ihre eigene Art Erfahrungen
mit Gott gemacht haben.
Es ist ein durchgehend spannender und zugleich anrührender,
nachdenklicher Roman, über Gottvertrauen und Hoffnung, dessen kleine Heldin
einem sofort ans Herz wächst, und auch wenn Juni nicht alles über sich und ihre
Vergangenheit weiß, spielt das letztendlich keine Rolle.
Noch nie von diesem Buch gehört. Klingt toll :)
AntwortenLöschendanke für diesen Lesetipp!
Viele Grüße
von deiner neuen Leserin Jasmin
P.S.: Würde mich freuen, wenn du auch mal bei mir vorbeischaust:
http://jasmins-buecherblog.blogspot.de/