Das Wunder der Tannenbäume Claudia Romes Rütten & Loening ISBN: 9783841236173 |
Kurzbeschreibung:
Schwarzwald, 1815: Anneliese ist gerade einmal 16, als ihr Vater tödlich verunglückt. Von da an verrichtet sie seine Arbeit als Holzfäller, doch ihre Familie ist hoch verschuldet. Als Anneliese sich an den heidnischen Brauch erinnert, Bäume in der Winterzeit festlich zu schmücken, hat sie eine Idee. Mit Äpfeln und Nüssen bestückt sie eine Tanne, die sie an ihrem Marktstand aufstellt. Annelieses Christbäume werden ein so großer Erfolg, dass sie selbst die Aufmerksamkeit des jungen Friedrich von Bergen auf sich zieht …
Voller Licht und Wärme – die Geschichte der beliebtesten Weihnachtstradition: des geschmückten Tannenbaums.
Mein Eindruck:
Dies ist die Geschichte einer armen Holzfällerfamilie und zugleich auch die Geschichte des Weihnachtsbaums. Als Anneliese 16 Jahre alt ist, muss sie dabei zusehen, wie ihr Vater tödlich verunglückt. Von da an ist sie mit Mutter und Bruder auf sich gestellt. Die Dorfgemeinschaft grenzt sie aus, und selbst bei Krankheit erhalten sie keine Hilfe. Neben bitterem Hunger drücken sie auch die Sorgen, weil sie ihre Schulden nicht bezahlen können, und es droht ihnen der Verlust ihres kleinen Hofs. Von einem Geschichtenerzähler, der in einer stürmischen Nacht bei ihnen Zuflucht sucht, erfährt Anneliese, dass in anderen Gegenden Tannenbäume zur Winter- und Weihnachtszeit geschmückt werden. In bitterster Not greift sie diese Idee auf und schmückt ein Bäumchen mit Strohsternen und den kleinen Holzfiguren, die ihr Bruder geschnitzt hat. Ihr Bäumchen findet großen Anklang, und als sie den jungen Friedrich von Bergen kennenlernt, ist es um sie geschehen. Aber das Glück ist nicht von langer Dauer...
Der Roman schildert sehr eindringlich das Leben in Armut. Man erlebt mit, wie Anneliese und ihre Familie nicht wissen, wovon sie leben sollen, wenn sie der bittere Hunger plagt. Dann gibt es eine Folge von Ereignissen, mit denen Anneliese im Traum nie gerechnet hätte, und sie schöpft Hoffnung für die Zukunft. Die Charaktere sind alle sehr fein und glaubhaft gezeichnet, und das geschilderte Leben kann man so schnell nicht vergessen. Daneben wird die Geschichte des Weihnachtsbaums erzählt, zwar hier in einen fiktiven Roman integriert aber doch mit vielen Wahrheiten. Die Geschichte von Anneliese und ihrer Familie hat mich sehr berührt, denn so oder ähnlich haben sicher viele Familien damals gelebt. Am Ende ging mir dann alles fast ein wenig zu schnell, und irgendwie habe ich Zeiten und Wegstrecken nicht mehr so ganz nachvollziehen können. Licht und Wärme, wie sie in der Kurzbeschreibung angekündigt sind, habe ich nicht so wirklich wahrgenommen bzw. nur am Rande verspürt. Aber es ist ein eindrucksvoller Roman, der nicht nur in die Weihnachtszeit passt, sondern eigentlich ganzjährig gelesen werden kann, da sich die Handlung über mehrere Jahre erstreckt.
⭐⭐⭐⭐
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