Die Liebenden von Siena Melodie Winawer List ISBN: 978-3471351581 |
Klappentext:
Der große Siena-Roman für alle Fans von „Outlander“. Eine Reise von New York in die Toskana - und durch alle Zeiten!
Der große Siena-Roman für alle Fans von „Outlander“. Eine Reise von New York in die Toskana - und durch alle Zeiten!
Die
Neurochirugin Beatrice Trovato arbeitet rund um die Uhr. Als ihr
Bruder stirbt, fliegt sie nach Siena um seinen Nachlass zu ordnen.
Auf einem Kirchenfresko des berühmten Malers Accorsi aus dem 14.
Jahrhundert entdeckt sie sich selbst - wie ist das möglich?
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darauf erwacht sie im mittelalterlichen Siena. Für die Ärztin ist
es ein Schock: spielt ihr das Gedächtnis einen Streich? Erst langsam
findet Beatrice sich in der neuen Zeit zurecht und öffnet ihr Herz
für die ursprüngliche Schönheit des mittelalterlichen Lebens. Als
sie Accorsi kennenlernt, verliebt sie sich unsterblich in ihn. Aber
mit Ausbruch der Pest ist nicht nur ihr Leben, sondern auch die
Existenz von Siena bedroht, und Beatrice muss sich entscheiden, in
welches Jahrhundert sie gehört.
Mein
Eindruck:
Im
Klappentext zum Buch heißt es „Für alle Fans von Outlander“.
Dem kann ich bedingt zustimmen, weil es eben in beiden Geschichten um
die Reise zwischen den Zeiten geht, und doch ist die Handlung so
unterschiedlich, dass man sie kaum vergleichen kann. Daher möchte
ich diese Geschichte für sich stehen lassen, denn mir widerstrebt
der Gedanke, diesen Debütroman an Diana Gabaldons Weltbestseller zu
messen, das wäre ungerecht.
Beatrice
Trovato, die Ich-Erzählerin, lebt in New York und arbeitet als
Neurochirurgin. Ihr Bruder Ben ist ihre Familie, denn die Eltern sind
früh gestorben. Ben beschäftigt sich ebenfalls mit Medizin,
allerdings nicht mit dem aktuellen Stand, sondern mit den
Gegebenheiten im Mittelalter, genauer gesagt, mit der Verbreitung der
Pest. Als ihr Bruder plötzlich stirbt, fliegt Beatrice nach Siena,
denn Ben hat ihr dort ein Haus und jede Menge Manuskripte und alte
Bücher hinterlassen. Er scheint kurz vor seinem Tod einer brisanten
Sache auf der Spur gewesen zu sein. Unwillkürlich vertieft sich
Beatrice in die Forschungsergebnisse ihres Bruders. Bei ihren
Recherchen entdeckt sie ein Kirchenfresko aus dem 14. Jahrhundert,
und der Maler Accorsi hat eine Frau gemalt, in der sie sich selbst
wieder erkennt. Beatrice glaubt an einen Zufall. Als sie eines Tages
im mittelalterlichen Siena erwacht, ist sie zuerst völlig verwirrt
und verzweifelt, aber nach und nach lernt sie Siena und seine
Menschen kennen und lieben. Auch Gabriele Accorsi trifft sie und
verliebt sich in den Maler. Dieser erwidert ihre Gefühle, aber
Beatrice hat immer ihr historisches Wissen im Hinterkopf, dass die
Pest in nicht allzu langer Zeit auch in Siena wüten wird. Kann sie
sich und die Menschen, die ihr lieb geworden sind, retten?
Beatrice
ist eine moderne Frau, die mit beiden Beinen im Berufsleben steht,
als ihr diese Zeitreise widerfährt. Man kann ihre Verwirrung und
Verzweiflung sehr gut nachvollziehen, als sie erkennt, dass sie
plötzlich in einer anderen Zeit gelandet ist. Wie sie sich in der
neuen Umgebung zurecht findet, ist von der Autorin lebendig und mit
viel Hintergrundwissen zur damaligen Zeit dargestellt. Trotz ihrer
misslichen Lage hat Beatrice ihren trockenen Humor nicht verloren,
der mich im Verlauf der Geschichte immer wieder zum Schmunzeln
gebracht hat. Auch die anderen Charaktere sind sehr detailreich und
farbig beschrieben, nicht zu vergessen die wunderbaren Schilderungen
über die Stadt Siena. Sie haben mich regelrecht in ihren Bann
gezogen, und im Geiste bin ich Beatrices Spuren gefolgt, denn Siena
ist für mich die schönste und faszinierendste Stadt Italiens. An
der Art, wie Melodie
Rose Winawer die Menschen und ihre Gebräuche im 14. Jahrhundert und
die Atmosphäre dieser mittelalterlichen Stadt beschreibt, erkennt
man, dass sich die Autorin sehr ausführlich mit der Geschichte
Sienas zu Zeiten der Pest beschäftigt hat. Sie bezieht historische
Fakten gekonnt mit in die Handlung ein und verwebt sie glaubwürdig
mit ihrer fiktiven Geschichte. Im Anhang geht sie etwas näher darauf
ein, welche Personen historisch verbürgt sind und welche sie
erfunden hat.
Die
Zeitreise-Theorie der Autorin und ihre Ausführung im Roman war
meines Erachtens insgesamt schlüssig, auch wenn mancher Zufall, der
sich ereignet, etwas konstruiert wirkte. Dies hat der Spannung und
dem hohen Unterhaltungswert aber keinen Abbruch getan. Nach einem
etwas schleppenden Beginn kommt die Handlung schnell in Fahrt und war
für mich dann so verführerisch, dass ich das Buch ab der Hälfte
fast in einem Rutsch gelesen habe. Mir hat der Debütroman von
Melodie
Rose Winawer ausgesprochen gut gefallen, und ich hoffe, bald mehr von
der Autorin zu lesen, denn ihr Schreibstil ist sehr mitreißend und
gut.
⭐⭐⭐⭐1/2
Guten Morgen Susanne
AntwortenLöschenZeitreisen haben immer etwas Magisches. Deine Besprechung klingt gut. Ich werde mir das Buch mal merken.
Liebe Grüße,
Gisela